DE1287477B - Pneumatische Sohle fuer Schuhe - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine pneumatische Sohle für Schuhe, insbesondere Sportschuhe, be- ' stehend aus einer Untersohle aus Gummi oder gummiähnlichen Stoffen mit als.Laufteile dienenden Auswölbungen und einer diese zwecks Bildung von Luftkammern nach oben abdeckenden, mit der Untersohle luftdicht verbundenen Obersohle.

Bei den bekannten Sohlen dieser Art schließen die Auswölbungen die in ihnen vorhandene Luftmenge ein, und beim Belasten der Auswölbungen steigt der Luftdruck etwa im Verhältnis mit der Zusammendrückung, wobei die bekannte, aber zur Förderung der Gehbewegung zu steile Federkurve entsteht.

Es ist auch schon bekanntgeworden, in der die Laufsohle nach oben abdeckenden, zum Abschluß der Lufträume vorgesehenen Obersohle zur Vergrößerung des Luftraumes Ausnehmungen vorzusehen, deren Größe jedoch durch die geringe Dicke der Obersohle begrenzt ist. Ein spürbar flacherer Kennlinienverlauf kann dabei an den als Federungselemente dienenden Auswölbungen nicht erzielt werden. Eine wesentliche Änderung im Federungsverhalten einer solchen Sohle tritt auch dann nicht ein, wenn die einzelnen Luftkammern, wie bekannt, in der Laufsohle selbst vorgesehen und durch Kanäle miteinander verbunden werden. Mit diesen Ausführungsarten wird ein für die Gehbewegung als angenehm empfundenes Federungsverhalten nur bei punktartiger Belastung erzielt, insofern eine oder ein Teil der Luftkammern unter Belastung die Luft in die zunächst unbelasteten Kammern drückt, wo sie bei nachfolgender Gesamtbelastung in der Sohle dennoch ein Federungsverhalten wie in einer Einzelkammer erzeugt. Dieser Nachteil kann grundsätzlich nicht durch die vielfach bekanntgewordenen verschiedenen Formen der Auswölbungen und auch nicht durch eine ebenfalls bekannte Drosselung beim Überströmen der Luft beseitigt werden.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht zur Beseitigung der geschilderten Nachteile darin, eine pneumatische Sohle zu schaffen, in der bei Belastung der schnelle Druckaufbau der eingeschlossenen Luft verhindert und dabei die Sohlengröße nur unmerklich vergrößert wird, so daß die Federcharakteristik der Sohle flach verläuft.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß im Absatzbereich der durchgehenden Sohle zwischen Ober- und Untersohle eine an sich bekannte pneumatische keilförmige Fersenstütze in Form einer weiteren dichten Luftkammer gebildet ist, die durch Kanäle mit den Kammern im Absatzbereich oder mit den Kammern im Vorderschuhbereich oder mit den Kammern beider Bereiche in Verbindung steht. Die in den Auswölbungen befindliche Luft wird beim Belasten teilweise in die zusätzliche Kammer im Absatzbereich geleitet, von der sie beim Entlasten wieder in die Auswölbungen zurückströmt. Durch die Zusatzkammer wird das Einfederungsverhalten der Auswölbungen grundsätzlich geändert, da der Druckaufbau in den Hohlräumen langsamer erfolgt, während insgesamt das Rückfederungsvermägen nicht geringer wird, sondern es wird nur die Dämpfung durch die Wahl der Größe der Kanäle auf die Erfordernisse abgestimmt.

Es ist zwar bekannt, im Absatzbereich von Schuhwerk ein keilförmiges Luftkissen anzuordnen, doch ist dieses nur für sich als Federkissen gedacht, das nicht wie beim Erfindunjgsgegenstand an günstiger Stelle im Schuhwerk «inen zusätzlichen Luftraum schafft, der mit den federnden Auswölbungen in der Laufsohle durch Kanäle in Verbindung steht.

Eine zweckmäßige Ausgestaltung des Grundgedankens der Erfindung ist darin zu sehen, daß benachbarte Kammern im Vorderschuhbereich in an sich bekannter Weise durch Kanäle miteinander verbunden sind. Hierbei wird die Luft bei stellenweiser Belastung der Sohle zunächst von einer stärker belasteten Kammer zu einer schwächer belasteten geleitet und dabei besondere Weichheit erzielt, während die Luft erst bei der stets nachfolgenden Gesamtbelastung in die Kammer im Absatzbereich strömt.

Schließlich ist eine zweckmäßige Ausgestaltung des Grundgedankens der Erfindung nach einem anderen Vorschlag darin zu erkennen, daß zwischen den Luftkammern das Überströmen der verdrängten Luft beeinflussende Ventile oder Klappen angeordnet sind. Durch diese Ausgestaltung wird der Vorteil erzielt, daß die Luft beispielsweise beim Strömen in die zusätzliche Kammer stärker gedrosselt wird als beim Zurückströmen in die Räume der Auswölbungen, damit die Rückstellkraft der komprimierten Luft stark ausgenutzt und damit die Gehbewegung erleichtert wird.

Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung wird durch die Zeichnung veranschaulicht. Es zeigt

F i g. 1 eine Seitenansicht eines gemäß der Erfindung gestalteten Schuhes mit einem Längsschnitt durch die Sohle und

F i g. 2 eine Ansicht auf die Lauf seite der Untersohle.

Ein Schaft 1 eines Schuhes, der beliebig gestaltet sein kann, ist mit einer durchgehenden biegsamen Obersohle 2 eines Schuhbodenteiles verbunden, der im Absatzbereich 3 mit einer Sprengung versehen und gegenüber einer Untersohle 4 hochgezogen ist. Durch die Klebefläche 5 sind die Obersohle und die Untersohle im Vorderschuhbereich 6 direkt miteinander verbunden, so daß die Kammern 7 entstehen, in denen Luft eingeschlossen ist. Zur Bildung der Kammern 7 im Vorderschuhbereich 6 sowie von Kammern 8 im Absatzbereich 3 ist ein ursprünglich ebener Untersohlenkörper mit nach unten vorspringenden Auswölbungen 10 versehen, die im lotrechten Schnitt gesehen im wesentlichen Halbkugeln bilden und beim Belasten zusammengedrückt werden. Die Unter- und Obersohle 4,2 sind im Ballenbereich (Stelleil) auseinandergeführt und zwischen beide Sohlen ist eine Fersenstütze 12 eingesetzt, die eine nach oben offene Aussparung 13 aufweist. Nach dem Verkleben bildet die Fersenstütze 12 mit der Ober- und Untersohle 2,4 ein Stück, und es entsteht eine in sich geschlossene Kammer 14 im Absatzbereich 3. Der der Untersohle 4 zugekehrte Teil der Fersenstütze 12 ist im Bereich der Kammern 8 mit Kanälen 15 versehen, die als Überströmkanäle dienen und bei der Verformung der Auswölbungen 10 die Luft in die Kammer 14 einströmen lassen. Wird die so gestaltete Sohle vom Boden abgehoben, so strömt die nunmehr zum größten Teil in der Kammer 14 befindliche und hier entsprechend vorgespannte Luft wieder in die Kammern 8 zurück.

Die Kammer 14 kann durch weitere Kanäle auch

mit den im Vorderschuhbereich 6 befindlichen Hohlräume? verbunden sein. Auch ist es möglich, die Kammer 14 so mit den Luftkammern 8 zu verbinden, daß lediglich zwischen diesen im Vorderschuhbereich 6 befindlichen Kammern 7 und der Kammer 14 eine Verbindung besteht.

Eine andere Möglichkeit der Verbindung der Kammern untereinander ist im Vorderschuhbereich 6 veranschaulicht. Ausgehend von der Überlegung, daß beim Aufsetzen des Fußes auf den Boden und bei der Abrollbewegung des Fußes während des Gehens nicht alle Luftkammern gleichzeitig zusammengedrückt werden, sind hier die hintereinanderliegenden Luftkammern 7 an sich gleicher Art durch Kanäle 16 in Längsrichtung und gegebenenfalls auch durch Kanäle 17 in Querrichtung untereinander verbunden, so daß die Luft aus den in einem gegebenen Augenblick zusammengedrückten Kammern 7 in die in dem gegebenen Augenblick nicht zusammengedrückten benachbarten Kammern 7 überströmen so kann, wobei sich dieser Vorgang umkehrt, sobald sich die Lastverteilung ändert. Die Kanäle 16 und 17 werden in einfacher Weise dadurch gebildet, daß sie in die Oberfläche des Untersohlenkörpers 9 eingeformt sind, so daß sie nach dem Verkleben der as Untersohle 4 mit der an sich glatten Obersohle 2 offen bleiben.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Pneumatische Sohle für Schuhe, insbesondere Sportschuhe, bestehend aus einer Untersohle aus Gummi oder gummiähnlichen Stoffen mit als Laufteile dienenden einseitigen Auswölbungen und einer diese zwecks Bildung von Luftkammern nach oben abdeckenden, mit der Untersohle luftdicht verbundenen Obersohle, dadurch gekennzeichnet, daß im Absatzbereich der durchgehenden Sohle zwischen Ober- und Untersohle (2,4) eine an sich bekannte pneumatische keilförmige Fersenstütze (12) in Form einer weiteren dichten Luftkammer (14) gebildet ist, die durch Kanäle (15) mit den Kammern (8) im Absatzbereich (3) oder mit den Kammern (7) im Vorderschuhbereich (6) oder mit den Kammern (7,8) beider Bereiche in Verbindung steht.

2. Sohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte Kammern (7) im Vorderschuhbereich (6) in an sich bekannter Weise durch Kanäle (16,17) miteinander verbunden sind.

3. Sohle nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Luftkammern (7,8,14) das Überströmen der verdrängten Luft beeinflussende Ventile oder Klappen angeordnet sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen