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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abgeben des untersten
Werkstückes eines Steckstapels von aus Faserbrei hergestellten Werkstücken, insbesondere
Eierkartons, mit. einem den Stapel von unten abstützenden Tragglied und wenigstens
einem damit im Wechsel wirksamen Trennfingerpaar, welches durch Federkraft in gegenseitiger
Anlage gehalten, gemeinsam in den Randspalt zwischen dem untersten Werkstück und
dem Stapel seitlich einschiebbar und danach in Richtung der Stapelachse entgegen
der Federkraft spreizbar ist.
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Bekannte Vorrichtungen dieser Art sind mit Greif werkzeugen solcher
Anordnung versehen, daß sie einen Teil des Werkstückes erfassen und dieses darauf
vom Stapel abnehmen. Diese bekannten Vorrichtungen sind wenig zuverlässig in ihrer
Arbeitsweise und versagen völlig, wenn die gestapelten Werkstücke fest ineinanderstecken,
wie dies z. B. der Fall bei trogfönnig gestalteten Eierkartons mit leicht geneigten
Seitenwänden ist.
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So ist aus der USA-Patentschrift 2 974 828 eine solche Vorrichtung
zum Trennen von gestapelten Eierkartons bekannt, bei der als Tragelemente zum Unterstützen
des Stapels während des Trennvorganges Dorne dienen, mit denen jeweils die unteren
Eierkartons des Stapels durchstoßen werden. Durch das Nachrücken des Stapels bei
aufeinanderfolgenden Trennvorgängen wird jeder Karton an drei : dicht übereinanderliegenden
Stellen von jedem Dorn durchstoßen, so daß sich eine merkliche Schwächung der Kartonwand
an dieser Stelle ergibt. Das Abdrücken des untersten Eierkartons. erfolgt mittels
eines Fingers, der eine erhebliche Belastung des Kartonrandes mit sich bringt, die
leicht zur Randbeschädigung führen kann.
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Ähnliche Schwierigkeiten treten bei der Trennvorrichtung nach der
USA-Patentschrift 2 445 958 auf, die für Stapel von Wachspapierbechern bestimmt
ist.
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Hierbei drücken Haltefinger mit erheblicher Kraft in die Seitenwand
der Becher, was für empfindliche Werkstücke, wie Eierkartons, nicht ohne Beschädigung
rnõglich. ist.
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Bei der Vorrichtung nach der USA-Patentschrift 3 034 683 sind jeweils
zwei durch Federn in gegenseitiger Anlage gehaltene Trennelemente vorgesehen, die
gemeinsam von der Seite her in den Spalt zwischen zwei Werkstücke des Werkstückstapels
eingeführt und dann gespreizt werden können. Außerdem ist ein unter den Boden des
Stapels fassendes Tragelement vorgesehen, das im Wechsel mit dem Trennelement wirksam
istT~orrichtung weis jedoch ist.
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Diese - bekannte. - Vorrichtung weist jedoch einen relativ komplizierten
Aufbau mit zahlreichen, der Wartung unteriiegenaen-- Teilen auf. Zwar ist lediglich
ein einziger Antriebsmotor erforderlich, von dem aus jedoch mehrere Antriebe betätigt
werden, nämlich ein Nockentrieb zum Heben und Senken des Traggliedes und ein Kettentrieb
zum gemeinsamen Antrieb der Trennelementenpaare, welcher wiederum zwei Antriebe
aufweist, von denen der eine zum Ein- und Ausschwenken und der andere zum Spreizen
der Trennelemente dient.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs näher
bezeichneten Art so weiterzubilden, daß einerseits die Trennkräfte unter größtmöglicher
Schonung auch empfindlicher Werkstücke, insbesondere Eierkartons, zur Wirkung gebracht
werden können und andererseits das Wechselspiel
zwischen Tragelement und Trennelementen
mit sehr einfachen, billigen und wenig störanfälligen Mitteln verwirklicht werden
kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Tragglied
und der eine Trennfinger des Trennfingerpaares mittels zueinander paralleler und
zur Stapelachse etwa senkrechter Führungsorgane geführt und über einen wippenartigen
Antriebshebel gegenläufig bewegbar sind und daß der andere Trennfinger über einen
Winkelarm mit dem Antriebshebel und dem geführten Trennfinger schwenkbar verbunden
ist und der Verschiebeweg des geführten Trennfingers in Richtung zum Stapel hin
begrenzt ist.
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Bei dieser neuen Anordnung können sehr breitflächige, blechförmige
Trennfinger verwendet werden, die nur eine geringe Belastung der Ränder der Werkstücke
während des Trennvorganges bedingen.
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Dadurch ist eine schonende Behandlung gewährleistet. Diese wird noch
dadurch unterstützt, daß die Trennfinger und das Tragglied im wesentlichen genau
senkrecht zur Stapelachse unter den Stapelboden bzw. in den Spalt zwischen den Werkstücken
eingeführt werden können, wobei die Blechfinger sehr flach gestaltet werden können.
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Weiterhin wird durch einfache Gleitführungen für die Stangen des
Traggliedes und der Trennfinger in Verbindung mit dem wippenartigen Antriebshebel
und der gelenkigen Verbindung zwischen diesem und den Trennfingern bzw. dem Tragglied
auf einfache Weise und mit leicht rund billig herzustellenden Teilen der gesamte
Funktionsablauf für den Trennvorgang gewährleistet. Hierfür bedarf es nur eines
einzigen, ah dem Antriebshebel angreifenden Antriebs, z. B. eines Schubkolbenmotors.
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Vorteilhafterweise sind jeweils die Stangen zweier im Abstand voneinander
angeordneter Sätze von Trennfingem und Tragelementen durch eine durch den Anlenkpunkt
am Antriebshebel geführte Achse untereinander und mit dem zwischen diesem angeordneten,
gemeinsamen Antriebshebel verbunden.
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Die Erfindung ist nachfolgend an Hand schematischer Zeichnungen an
einem Ausführungsbeispiel in Anwendung bei Eierkartons näher beschrieben.
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Fig. 1 ist eine Seitenansicht der Vorrichtung in ihrer Normal- oder
Ruhestellung; F i g. 2 ist eine Draufsicht auf die Vorrichtung in der gleichen Stellung;
Fig. 3 ist eine Seitenansicht der Vorrichtung in einer Stellung, in: der die Trennfinger
vorgestoßen und das Abstützglied vom Stapel zurückgezogen ist; F i g. 4 ist eine
Draufsicht auf die-Vorrichtung in der gleichen Stellung der Teile wie in Fig. 3;
F i g. 5 isf eine Seitenansicht der Vorrichtung in einer Stellung, in der die Trennfinger
zwecks Absonderung eines Werkstückes gespreizt sind, und F i g. 6 ist eine Draufsicht
auf die Vorrichtung in der gleichen Stellung der Teile wie in F i g. 5.
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F i g. 1 zeigt einen Steckstapel 10 aus Eierkartons.
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Er ruht auf einem Abstützglied, das aus einer im Querschnitt runden
Stange 11 besteht, die an ihren Enden mit Gewindebohrungen 12 quer zu ihrer Achse
versehen ist. Mittels Schrauben 13, die in die Gewindebohrungen 12 eingedreht sind,
ist die Stange 11 einstellbar mit einer anderen horizontalen Stange 14 verbunden,
die sich parallel zu ihr erstreckt und starr mit zwei parallelen, horizontalen Stangen
15 in Verbindung steht, die in festen Führungen 16 des
Maschinenrahmens
rechtwinklig zu den Stangen 11 und 14 mit diesen hin- und herbewegbar gelagert sind.
Mit ihren anderen, den Stangen 14 abgekehrten Enden sind die Stangen 15 über Lenker
17 an die Enden einer Achse 18 angelenkt, die parallel zu den Stangen 11 und 14
liegt und an der mittig das Ende eines zweiarmigen wippenartigen Antriebshebels
19 angreift. Eine horizontale, zu der Achse 18 parallele Achse 20 am anderen Hebelarm
des Antriebshebels oder der Wippe 19 ist mit ihren Enden durch Lenker 21 mit Winkelstangen22
in Verbindung gebracht.
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Etwa in der Mitte des kurzen Armes der Winkelstange 22 sind horizontale
Stangen 23 angelenkt, die parallel zu den Stangen 15 liegen und wie diese in Führungen
24 des festen Maschinengestelles geradlinig hin- und herbewegbar gelagert sind.
Nahe ihrem Anlenkpunkt an der Winkelstange 22 tragen die Stangen 23 Anschläge 25
in Form von Ringen, die mittels Stellschrauben an ihnen feststellbar sind. Die Anschläge
25 sind längs den Stangen 23 auf diesen verschiebbar und treffen bei der Verschiebung
der Stangen 23 auf eine Wand 26 des festen Maschinenrahmens. Nahe ihren die Trennfinger
29, 30 tragenden Enden stehen die Stangen 22 und 23 paarweise durch Schrauben 27
im Zusammenhang, die durch Längsschlitze in den Stangen 22 greifen und in die Stangen
23 eingeschraubt sind. Zwischen den Köpfen der Schrauben 27 und an den Stangen 22
anliegenden Ringscheiben sind Federn 28 eingespannt, die die Stangen 22 und 23 paarweise
gegeneinander drücken.
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Von den an den Enden der Stangen 22 und 23 angeordneten Trennfingern
29 und 30 sind die Finger 29 der Stangen 22 Z-förmig gebogen, so daß ihre freien
Enden sich dicht an die gestreckten Finger 30 der Stangen 23 anzulegen vermögen,
wie dies die Fig. 1 und 3 zeigen.
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Zwischen den Punkten, wo die Achsen 18 und 20 mit dem Antriebshebel
19 verbunden sind, ist dieser mit ortsfester Drehachse 31 im Maschinengestell schwenkbar
gelagert. Das über der Verbindungsstelle mit der Achse 20 hinausragende Ende des
Antriebshebels 19 ist an die Kolbenstange32 eines Pneumatikzylinders 33 angelenkt,
der seinerseits im Maschinengestell ortsfest, aber schwingend gelagert ist, oder
das genannte Ende des Antriebshebels 19 ist mit einem anderen Antriebsmittel verbunden.
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Im Ruhezustand stützt die Stangell den Steckstapel 10 der Eierkartons
ab, wie dies die Fig. 1 und 2 zeigen. Beim Betrieb der Vorrichtung verschwenken
die Antriebsmittel 33, 32 den Antriebshebel 19 entgegen dem Uhrzeigersinn aus der
Ruhestellung (Fig. 1) um die feste Achse 31, wobei die Trennfinger 29 und 30 zwischen
das unterste Werkstück des Stapels 10 und dessen darüberliegenden Rest eingeschoben
und gleichzeitig das Abstützglied, d. h. die Stangenll und 14, vom Stapel zurückgezogen
werden, so daß dieser nicht mehr von dem Abstützglied, sondern von den Fingern 29
und 30 abgestützt wird. Die F i g. 3 und 4 veranschaulichen diesen Betriebszustand.
Wird nun der Antriebshebel 19 noch über die Stellung in Fig. 3 hinaus weiter dem
Uhrzeigersinn entgegen um die feste Achse 31 verschwenkt, dann trifft der Anschlag
25 gegen die feste Wand 26 des Maschinengestells, so daß die Stangen 23 nicht mehr
weiter verschiebbar sind. Infolgedessen werden nun bei Fortsetzung der Schwenkbewegung
des Antriebshebels 19 die Stangen 22 um ihren gelenkigen Verbindungspunkt an den
Stangen
23 verschwenkt, wodurch die Enden der Stangen 22, die die Trennfinger 29
tragen, nach unten schwingen, wodurch das unterste Werkstück von dem übrigen Teil
des Stapels 10, der durch die Finger 30 abgestützt und festgehalten wird, getrennt
wird.
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Darauf schwingt der Antriebshebel 19 im Uhrzeigersinn um seine ortsfeste
Achse 31 in seine Anfangsstellung zurück, wobei die Trennfinger29 sich wieder an
die Finger 30 anlegen und beide Sätze Finger vom Stapel der Werkstücke zurückgezogen
werden, nachdem das Abstützglied sich wieder unter den Stapel geschoben hat. Damit
ist die Vorrichtung in ihren Ruhezustand nach F i g. 1 zurückgekehrt und für den
nächsten Arbeitsgang bereit.
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Die Vorrichtung ist für unterschiedliche Werkstücke einstellbar durch
entsprechende Verstellung des Anschlages 25 und durch Regulierung des Drukkes der
Feder 28 mittels der Schraube 27 sowie durch Veränderung der Ausgangsstellung der
Stange 11 durch die Schrauben 13.
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Unter Umständen genügt ein Satz von Stangen 22 und 23 und infolgedessen
auch ein einziger Satz von Trennfingern 29 und 30.
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Ferner ist ohne weiteres die Anwendung zweier Antriebsmittel in Form
von Pneumatikzylindern, elektrischen Solenoids od. dgl. denkbar, wobei die Vorrichtung
so ausgebildet sein würde, daß die Bewegungen der Stangen 15, 22 und 23 in Längsrichtung
durch das eine Antriebsmittel gesteuert werden, während die Auseinanderbewegung
der Stangen 22 und 23 durch das andere Antriebsmittel herbeigeführt wird.
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Bei dem beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
könnte selbstverständlich der Angriffspunkt des Antriebsmittels am Antriebshebel
auch nach unten zwischen die ortsfeste Drehachse 31 und den Anlenkpunkt des Antriebshebels
an die Achse 18 verlegt werden, wodurch eine kompaktere Bauart erzielt werden würde.