-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sichten von Rippen aufweisendem
Schnittabak, der nach dem Schneiden auf dem Förderweg zu der Verarbeitungsstelle
gesichtet wird.
-
Außerdem betrifft die Erfindung eine Anordnung zur Durchführung des
Verfahrens an einer Anlage zum Verarbeiten von Tabak, mit einer Schneidvorrichtung
und einem nachgeordneten Sichter, die einer Verarbeitungsvorrichtung, etwa einer
Zigarettenmaschine, vorgeordnet .sind.
-
Für die Verarbeitung von Tabak, beispielsweise zu Zigaretten, ist
es bekannt (USA.-Patentschrift 635 076), Tabakblätter in nicht entripptem Zustand
zu schneiden und sie erst nach dem Schneiden vor ihrer endgültigen Verarbeitung
zu sichten, um die Rippen abzuscheiden. Dazu wurde bisher ein Sichter verwendet,
welcher der Schneidvorrichtung unmittelbar nachgeschaltet ist. Das gesichtete leichte
Blattgut wird mechanisch den Weiterverarbeitungsmaschinen zugeführt. Bei größeren
Anlagen für die Verarbeitung von Tabak, bei denen der Tabak von einer Aufgabestelle
im geschnittenen Zustand über verschiedene Beschickungsanlagen mehreren Verarbeitungsstellen
zugeführt wird, ist jedoch normalerweise ein Tabakschneider vorgesehen, dessen Leistung
ein Vielfaches des Durchschnittsverbrauches einer Verarbeitungsmaschine beträgt.
Dieser Tabakschneider hat auch eine wesentlich größere Leistung als sie mit einem
Sichter bei einem wirtschaftlich noch tragbarem Aufwand zu erzielen ist. Bei diesen
Anlagen konnte deshalb die mögliche Leistung des Tabakschneiders im allgemeinen
nicht voll ausgenutzt werden. Es ist außerdem bekannt (USA.-Patentschrift 3189 034),
in einzelnen Zigarettenherstellmaschinen, die jeweils über eine ihnen zugeordnete
Beschickungsanlage gemeinsam an einen Tabakschneider bzw. eine andere Aufgabestelle
angeschlossen sind, jeweils einen Sichter anzuordnen. Hierbei befinden sich also
die verschiedenen in die Verarbeitungsmaschinen eingebauten Sichter unmittelbar
an der Verarbeitungsstelle, so daß Rückwirkungen auf die Funktion der Verarbeitungsmaschinen
möglich und die Gefahr einer Verschmutzung der Verarbeitungsmaschinen entstehen
kann. durch die sich langwierige Betriebsstörungen ergeben würden. Schließlich ist
auch der Wirkungsgrad eines derartigen, räumlich und in den Abmessungen beschränkten
Sichters entsprechend begrenzt.
-
Es ist endlich bekannt (deutsche Auslegeschrift 1 138 351), aus Schnittabak
nach dem Schneiden auf dem Förderweg zu der Verarbeitungsstelle Rippenteile auszusichten.
Nach der Sichtung werden Rippen- und Blatteile des Schnittabaks auf Förderbänder
ausgetragen. Die Blatteile werden auf einem Förderband der Weiterverarbeitung zugeführt.
Die Sichtluft entweicht aus dem dem eigentlichen Sichter nachgeschalteten Abscheider
für Blattabakteile ungenutzt.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, bei der bekannten Sichtung von Schnittabak
zwischen einem Tabakschneider und einer Verarbeitungsmaschine die Förderung des
Schnittabaks mit der Sichtung im Sinne einer Herabsetzung des Gesamtaufwandes der
Sichtung und der Förderung zu kombinieren.
-
Die Lösung dieser Aufgabe gemäß der Erfindung besteht darin, daß das
Sichten des Tabaks in einem Luftstrom erfolgt, der außerdem das leichte Blattgut
zu der Verarbeitungsstelle fördert. Dieses Verfahren bietet den Vorteil, daß die
Sichtluft zum Trennen der Blatteile von den Rippenteilen bei Schnittabak gleichzeitig
zum Transport der Blattteile zu der Weiterverarbeitungsstelle ausgenutzt werden
kann. Dieser Vorteil ist besonders bei modernen Anlagen wichtig, bei denen die Verarbeitungsmaschinen
im allgemeinen pneumatisch mit Tabak beschickt werden. Wird der Schnittabak nach
einer Ausgestaltung der Erfindung nach dem Schneiden in mehrere Tabakteilströme
aufgeteilt, die anschließend gesondert in Luftströmen gesichtet werden, welche das
leichte Blattgut zu der Weiterverarbeitungsstelle fördern, kann- ein Tabakschneider
auch mit einer Leistung, die wesentlich größer ist, als die Leistung der nachgeordneten
Verarbeitungsmaschinen, wirtschaftlich betrieben werden.
-
Bei verschiedenen Anlagen für eine Verarbeitung von Tabak ist es bekannt,
die Verteilung des geschnittenen Tabaks auf die einzelnen Beschickungsanlagen portionsweise
durchzuführen. Würde bei diesen Anlagen das vorstehend beschriebene Verfahren nach
der Erfindung zur Anwendung kommen, so würde auch das Sichten im Stoßbetrieb erfolgen.
Um jedoch die Zeitintervalle, die zwischen der Zuführung der einzelnen Tabakportionen
liegen, für den Sichtprozeß mit auszunutzen und dadurch das Sichten des Schnittabaks
zu vervollkommnen, sieht die Erfindung in weiterer Ausgestaltung vor, daß der Tabak
im Verlauf des Förderweges von der Schneidstelle zu der Verarbeitungsstelle gestaut
wird und von der Staustelle ein fortlaufender Tabakteilstrom zum Sichten und weiteren
Fördern zu der Verarbeitungsstelle abgeführt wird. Dabei kann der Tabak von der
Staustelle mechanisch zur Sichtstelle abgefördert und nach dem Sichten pneumatisch
der Verarbeitungsstelle zugefördert werden, so daß eine kontinuierliche Zuführung
einer gleichbleibenden und gegebenenfalls regelbaren Teilmenge in den Sichter und
auch in eine Maschine zur Verarbeitung des Tabaks gewährleistet ist.
-
Die eingangs erwähnte Anordnung zur Durchführung des Verfahrens gemäß
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß an den Sichterausgang für leichtes
Blattgut eine pneumatische Förderleitung zu der Zigarettenmaschine angeschlossen
ist, die abgabeseitig mit der Saugseite eines Sauggebläses in Verbindung steht.
Mit einer derartigen Anordnung kann den einzelnen Verarbeitungsmaschinen pneumatisch
ein Tabakstrom, in dem der Tabak von Rippen, aber auch von Staub und Fremdkörpern
befreit ist, zugeführt werden, ohne daß ein besonderer Förderluftstrom erforderlich
wird.
-
Vorteilhaft bezüglich einer guten Ausnutzung einer Schneidvorrichtung
ist eine besondere Ausführungsform der Erfindung, bei der an die Schneidvorrichtung
getrennte Beschickungsanlagen für verschiedene Zigarettenmaschinen angeschlossen
sind, und jede der Beschickungsanlagen mit einem Sichter und einer diesem nachgeschalteten
pneumatischen Förderleitung für einen einzelnen Tabakteilstrom versehen ist.
-
Ein fortlaufendes Sichten eines ununterbrochenen Tabakteilstromes
von regelbarer Größe kann selbst bei portionsweiser Zugabe des Tabaks in die Beschickungsanlage
nach einem weiteren Merkmal der Erfindung dadurch erfolgen, daß in der Beschickungsanlage
dem Sichter ein Stauschacht vorgeordnet ist, von dem mittels eines Förderers ein
regelbarer Tabakteilstrom dem Sichter zuzuführen ist. Besonders bei
dieser
Anordnung hat es sich fernerhin als zweckmäßig gezeigt, wenn der Förderer als ein
Förderband ausgebildet ist, dem ein Verteiler, etwa eine Schwingförderrinne nachgeschaltet
ist; denn dadurch kann eine Auflockerung des Tabaks und ein Auflösen von Tabakklumpen
herbeigeführt und der Sichteffekt verbessert werden.
-
Wird vor dem Sichter ein Stauschacht angeordnet, um unabhängig von
der portionsweisen Zuführung von Tabak ein fortlaufendes Zuführen in die Verarbeitungsmaschine
zu ermöglichen, so kann die Förderung des Tabaks zwischen Schneidvorrichtung und
Stauschacht in einer pneumatischen Förderleitung erfolgen.
-
Vier vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend
unter Bezugnahme auf eine Zeichnung erläutert. In dieser zeigt in schematischer
Wiedergabe F i g. 1 eine Beschickungsanlage mit einem Tabakschneider, dem mehrere
Sichter nachgeschaltet sind, in der Draufsicht, F i g. 2 eine Zigarettenherstellmaschine
mit einem Teil der Anlage von F i g. 1 in der Seitenansicht, F i g. 3 einen Ausschnitt
einer Beschickungsanlage in der Draufsicht und F i g. 4 eine andere Ausführungsform
einer Zigarettenherstellmaschine mit einem Teil einer Beschickungsanlage mit Stauschacht
in der Seitenansicht.
-
Bei der Anordnung gemäß F i g. 1 ist in einer Anlage zum Verarbeiten
von Tabak ein Tabakschneider 2 vorgesehen, der über einen Zuförderer 4 mit Tabak
zu beschicken ist. Der Tabakschneider 2 gibt den geschnittenen Tabak auf ein Förderband
6,
das den Tabak in eine Trockentrommel 8 leitet. Nach der Förderung
des Tabaks durch die Trockentrommel 8 in der Richtung des Pfeiles 10 wird dieser
am Ausgang der Trockentrommel 8 in zwei Tabakteilströme aufgeteilt, die pneumatisch
durch die Leitungen 12 und 14 abgeführt werden, um unabhängig voneinander weiterbehandelt
zu werden. Am Ende der Leitungen 12 und 14 ist jeweils eine Luftschleuse
16 angeordnet, aus welcher der Tabakteilstrom auf ein horizontal schwenkbares
Förderband 18 gegeben wird, das den Tabak gleichzeitig auf ein Bodenband
20 einer Staubox 22 gibt. Nach Durchgang durch die Staubox 22 in Richtung
des Pfeiles 24 gelangt der Tabak über Förderbänder 26 und 28 in einen Beschicker
30, an dessen Ausgang ein horizontal schwenkbares Förderband 32 angeordnet
ist. Dem Förderband 32 sind drei parallel zueinander liegende Schwingrinnen 34,
36 und 38 nachgeschaltet, die wechselweise durch Schwenkung des Förderbandes 32
zu beschicken sind. Jeder dieser Schwingrinnen 34 bis 38 ist ein Sichter 40, 42
und 44 nachgeschaltet, von dem jeweils eine Saugleitung 46, 48 bzw.
50 abführt.
-
Entsprechend zu der in F i g. 1 wiedergegebenen Stellung des Förderbandes
32 ist in F i g. 2 in der Seitenansicht das Förderband 32 mit der nachgeschalteten
Schwingrinne 36 und dem Sichter 42 in der Seitenansicht wiedergegeben. Aus dieser
F i g. 2 ist zu entnehmen, daß die Schwingrinne 36 über einen Exzenter 52 und Kurbelarme
54 und 56 in eine Schwingbewegung zu versetzen ist, durch welche der Tabak in Richtung
des Pfeiles 58 unter gleichzeitiger Auflockerung in gleichmäßigen Mengen in den
Sichter 42 einzuführen ist. Der Sichter 42 - und ebenso der Sichter
40 und 44 - ist bodenseitig mit einer Öffnung 60 versehen,
durch welche beim Sichtvorgang vom Tabak abgeschiedene Teile in einen Behälter 62
abzuführen sind.
-
Die Saugleitung 48 mündet in einer Tangentialschleuse 64, in
deren Mitte ein mit Sieböffnungen versehenes Saugrohr 66 liegt, an das ein Sauggebläse
68 angeschlossen ist. Der Sichterausgang für leichtes Blattgut ist also mit der
Zigarettenmaschine 78 über die pneumatische Förderleitung 48 verbunden,
die abgabeseitig mit der Saugseite des Sauggebläses 68 in Verbindung steht.
An der der Saugleitung 48 abgewandten Seite der Tangentialschleuse weist
diese eine Wand 70 mit Sieböffnungen auf, durch die hindurch Sand oder andere
noch vom Tabak zu trennende Bestandteile beim Aufprall des aus der Saugleitung
48 angesaugten Tabaks in einen Sandschacht 72 abgeführt werden. Unterhalb
der Tangentialschleuse 64
ist ein Zellrad 74 angeordnet, durch das
der Tabak über das Rohr 76 in eine Zigarettenherstellmaschine 78 (Verarbeitungsstelle)
geleitet wird. Dieses Zellrad wirkt als Luftschleuse, durch die ein Ansaugen von
Luft durch das Sauggebläse 68 über das Rohr 76
verhindert wird.
-
Ebenso wie die im Zusammenhang mit F i g. 2 beschriebene Beschickungsanlage
für die Zigarettenherstellmaschine 78 sind die Beschickungsanlagen für die
beiden in der Zeichnung nicht wiedergegebenen Zigarettenherstellmaschinen ausgebildet,
welche über die Schwingrinnen 34 und 38 gemäß F i g. 1 beschickt werden.
Weiterhin ist zu beachten, daß auch der Förderleitung 14 in F i g. 1 eine
Beschickungsanlage für drei Zigarettenherstellmaschinen nachgeschaltet ist, wie
sie obenstehend im Zusammenhang mit den F i g. 1 und 2 beschrieben ist. Daraus folgt,
daß mittels des Tabakschneiders 2, der eine Leistung von etwa 600 kg/Std. hat, sechs
Zigarettenherstellmaschinen zu beschicken sind, die jeweils etwa 100 kg/Std.
an Tabak verarbeiten können. Die Beschickung der an die Leitung 14 angeschlossenen
drei Zigarettenherstellmaschinen erfolgt somit unabhängig von der Beschickung derjenigen
drei Zigarettenherstellmaschinen, die an das Rohr 12 angeschlossen sind.
Von diesen letztgenannten drei Zigarettenherstellmaschinen, von denen in der Zeichnung
lediglich die dem Sichter 42 nachgeschaltete Maschine 78 wiedergegeben ist, werden
die zugeordneten Schwingrinnen 34, 36 und 38 durch das Förderband 32 wechselweise
mit Tabak beschickt.
-
Bei der Anordnung nach den F i g. 3 und 4 ist ebenso wie bei der vorbeschriebenen
Ausführung ein Beschicker 130 mit einem horizontal schwenkbar angeordneten
Förderband 132 vorgesehen, mit dem der Tabak in jeweils einen von drei Trichtern
134,136
und 138 gegeben werden kann, welche jeweils einer Saugleitung
140,142 und 144 vorgeschaltet sind. Am anderen Ende jeder dieser Saugleitungen
140 bis 144 ist entsprechend F i g. 4 eine Tangentialschleuse 146
angeordnet,
an die ein Sauggebläse 148 sowie ein Sandschacht 150 in der vorbeschriebenen
Ausbildung angeschlossen sind. Unter der Tangentialschleuse 146
ist ein Stauschacht
152 für die Aufrechterhaltung eines Tabakvorrates angeordnet. Dieser Stauschacht
152 ist mit einer Fotozelle 154 versehen, welche über Leitungen 156 einen
Verschluß für die Leitung 142
bzw. allgemein die Beschickung des Stauschachtes
152 über die Leitung 142 in Abhängigkeit von der Stauhöhe im Stauschacht
152 steuert.
Für die Abführung des Tabaks aus dem Stauschacht
152 ist unter diesem ein relativ schnell laufendes Stachelförderband 158 angeordnet,
dem eine Abkämmwalze 160 nachgeschaltet ist, über die der Tabak auf eine Schwingrinne
162 gegeben wird. Die übrigen Teile der Anlage nach F i g. 4 entsprechen der bereits
beschriebenen Anlage gemäß F i g. 2, d. h. der Schwingrinne 162 ist ein Sichter
164 nachgeordnet, welcher bodenseitig mit einer öffnung 166 versehen ist, durch
die beim Sichten abgeschiedene Teile in einen Behälter 168 abzuführen sind. Am oberen
Ende des Sichters 164 ist ein Saugrohr 170 angeschlossen, durch das der Sichtluftstrom
von einem Sauggebläse 172 über eine Tangentialschleuse 174 angesogen wird, die mit
einem Sandschacht 17.6
versehen ist. In diesem Zusammenhang ist zu beachten,
daß die Saugleitung 170 erheblich kürzer ausgebildet ist als bei der Anordnung
gemäß F i g. 2, da die Anlage nach F i g. 4 so eingerichtet ist, daß die Sichtung
eines Tabakteilstromes in einem Sichter erfolgt, welcher in räumlicher Hinsicht
der Verarbeitungsmaschine bzw. der Zigarettenherstellmaschine 182 unmittelbar vorgeschaltet
ist. Im übrigen ist jedoch auch bei der Anordnung nach F i g. 4 unterhalb der Tangentialschleuse
174 ein Zellrad 178 angeordnet, über welches der Tabak durch die Leitung 180 in
die Zigarettenherstellmaschine 182 gegeben wird, ohne daß durch das Sauggebläse
172 Luft über die Leitung 180 aus der Zigarettenherstellmaschine 182 angesaugt werden
kann.
-
Durch die Anordnung des Stauschachtes 152 ist die Beschickungsanlage
gemäß F i g. 3 und 4 besonders geeignet für einen Betrieb, bei welchem der geschnittene
Tabak den einzelnen Beschickungsanlagen portionsweise zugeführt wird, weil aus den
einzelnen Portionen ein Vorrat gebildet wird, der kontinuierlich abzutragen ist,
so daß auch die Zeitintervalle, in denen keine Beschickung über das Förderrohr 142
erfolgt, für eine Sichtung ausgenutzt werden können und fortlaufend ein gleichmäßiger
Tabakteilstrom der Zigarettenherstellmaschine 182 zuzuführen ist. Es ist nach dieser
Anordnung auch möglich, bei einem Absinken des Tabakvorrates in dem Stauschacht
152 unter das Niveau der Fotozelle 154 über diese die erneute Zufuhr einer weiteren
Tabakportion zu bewirken oder eine Stillsetzung des Förderbandes 158 sowie gegebenenfalls
auch der Zigarettenherstellmaschine 182 zu bewirken.