DE1285835B - Korrosionsschutzmittel fuer Metalloberflaechen, die mit fluessigen Medien in Beruehrung stehen - Google Patents
Korrosionsschutzmittel fuer Metalloberflaechen, die mit fluessigen Medien in Beruehrung stehenInfo
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Description
1 2
Die vorliegende Erfindung betrifft Stoffzusammen- Schutzmittel beträgt vorzugsweise 1:1 bis 1:10 Gestellungen
mit Korrosionsinhibitorwirkung, insbeson- wichtsteile.
dere für die Verwendung in wäßrigen und anderen Das Korrosionsschutzmittel kann beispielsweise
Medien, die in Berührung mit einem Metall kommen» Wasser oder ein organisches Lösungsmittel oder ein
Es ist bekannt, daß gewisse Metalle, die mit wäß- 5 Gemisch aus Wasser und einem organischen Lösungsrigen
Medien in Berührung stehen, korrosionsempfind- mittel enthalten, um z. B. als Frostschutzmittel oder
lieh sind, so z. B. bei einem Wärmeaustauscher oder als anderes Mittel, das in einem Wärmeübertragungseinem
hydraulischen System. Die Korrosion nimmt zu, system verwendet wird, zu dienen. Als organisches
sobald die Temperatur des wäßrigen Mediums an- Lösungsmittel kann z. B. ein einwertiger aliphatischer
steigt, was z. B. bei einem Kühlsystem einer Ver- io Alkohol wie Methyl- oder Äthylalkohol, Äthylenbrennungskraftmaschine
der Fall sein kann. Die , glykol oder andere Alkylenglykole oder Glyzerin ver-Korrosionsanfälligkeit
wird dabei durch Zugabe von ■ wendet werden.
Gefrierschutzmitteln noch vergrößert, so z. B. durch Das Korrosionsschutzmittel kann auch noch den
Zusatz* von Äthylenglykol und besonders dann, wenn für diesen Zweck bekannten Borax enthalten,
gewisse Metalle oder Metall-Legierungen miteinander 15 Die verwendete Menge Wasser oder organische
verbunden sind, z. B. Aluminium in Berührung mit Lösungsmittel kann je nach dem Bestimmungszweck
Stahl oder Kupfer, ebenso eine Lötstelle von Stahl auf der Mischung variiert werden. Die Konzentration an
Messing. Benztriazol und/oder Methylbenztriazol liegt im ver-
AIs Korrosionsinhibitoren werden unter anderem dünnten Mittel vorzugsweise im Bereich von 0,005
Natriumnitrit, gegebenenfalls in Mischung mit Na- 20 bis 1 Gewichtsprozent, die an Dicarbonsäuresalz liegt,
triumbenzoat, Borax, Triäthanolaminphosphat allein vorzugsweise im Bereich von 0,05 bis 1 Gewichtsoder in Mischung mit dem Natriumsalz von 2-Mer- prozent, und die an gegebenenfalls vorhandenem Borax
kaptobenzthiazol verwendet. im Bereich von 0,05 bis 2 Gewichtsprozent. In allen
Wenn auch diese Zusätze in wäßrigen Medien bei diesen Fällen ist der Prozentsatz auf das Gesamt-Eisenlegierungen
eine korrosionshindernde Wirkung 25 gewicht des verdünnten Mittels berechnet. Der pH-aufweisen,
werden gewisse Nichteisenlegierungen, be- Wert liegt vorteilhaft, soweit es sich um ein wäßriges
sonders Kupfer- und Aluminiumlegierungen, dennoch Mittel handelt, zwischen 6,5 und 8,5.
stark korrodiert. Obwohl das Natriumsalz von 2-Mer- Das Korrosionsschutzmittel kann durch Mischen
kaptobenzthiazol die Korrosion von Kupfer ver- von Benztriazol und/oder Methylbenztriazol mit einem
hindern kann, zeigt es bei der Verwendung in tech- 30 Salz einer gesättigten Dicarbonsäure hergestellt wernischem
Reinheitsgrad Nachteile, die darin bestehen, den. Das Benztriazol oder Methylbenztriazol kann
daß es schwerlöslich ist und leicht zum unlöslichen auch zusammen mit dem Salz der Dicarbonsäure zu
Disulfid oxydiert wird. einem wäßrigen oder anderen flüssigen Medium
Die vorliegende Erfindung betrifft nun Korrosions- gegeben werden. Weiterhin können auch die oben
Schutzmittel für Metalloberflächen, die mit flüssigen 35 beschriebenen Salze im wäßrigen Medium selbst
Medien in Berührung stehen, welche durch einen durch Zugabe der entsprechenden Säuren und Basen
Gehalt an Benztriazol und/oder Methylbenztriazol hergestellt werden.
und einem Alkali-, Ammonium-, Alkylammonium- Das erfindungsgemäße Korrosionsschutzmittel kann
oder Hydroxyalkylammoniumsalz einer gesättigten sowohl zur Verhütung der Korrosion von Nichteisen-Dicarbonsäure
mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen pro 40 metallen und nichteisenmetallhaltigen Legierungen,
Molekül gekennzeichnet sind. wie z. B. Kupfer oder Kupferlegierungen, beispiels-
Handelt es sich bei dem Salz der gesättigten Di- weise Messing, oder Aluminium oder einer Aluminiumcarbonsäure
um ein Alkalisalz, so kann es beispiels- legierung, als auch zur Verhütung der Korrosion eisenweise
das Kalium- oder Natriumsalz sein. Handelt es haltiger Legierungen dienen.
sich um ein N-substituiertes Ammoniumsalz, so 45 Das Korrosionsschutzmittel kann in Wärmeauskönnen
ein bis drei geradkettige und/oder verzweigte - tauschsystemen, wie Kühlsysteme für Verbrennungs-Alkyl-
oder Hydroxyalkylgruppen, wie z. B. Hydroxy- kraftmaschinen und Heizungsinstallationen in Geäthyl,
die N-Substituenten sein. Das Salz der gesättig- bäuden, und in hydraulischen Apparaturen verwendet
ten Dicarbonsäure kann ein dibasisches sein, wie z. B. werden. Der Korrosionsinhibitor kann insbesondere für
das Dinatrium-, Dikalium- oder Diammoniumsalz, 50 Gefrierschutzmittel, die ein Glykol als Hauptkompowobei
beide Carboxylgruppen des Säuremoleküls nente enthalten und die in Kühlern von Fahrzeugen
durch die entsprechende Base neutralisiert sind, oder mit Verbrennungsmotoren verwendet werden, dienen,
das Salz kann ein monobasisches sein, wie z. B. das Die Erfindung soll durch nachstehende Beispiele
Mononatrium-, Monokalium- oder Monoammonium- näher erläutert werden,
salz, in dem nur eine Carboxylgruppe des Moleküls 55 -ο · · 1 1
durch eine Base neutralisiert ist, während die andere Beispiel 1
eine freie Carboxylgruppe bleibt. Sind beide Carb- Dieses Beispiel soll die verbesserte Wirkung eines
oxylgruppen des Moleküls neutralisiert, so kann durch Korrosionsschutzmittels aus Benztriazol und dem
Neutralisation mit der gleichen Base ein einheitliches Triäthanolammoniumsalz der Sebazinsäure gegenüber
oder mit verschiedenen Basen ein gemischtes Salz 60 bekannten Standardpräparaten aufzeigen. Zur Wiederentstehen,
gäbe der üblichen Verhältnisse, die in einer Ver-Bei den Dicarbonsäuren handelt es sich Vorzugs- brennungskraftmaschine vorhanden sind, wurde wie
weise um gesättigte Dicarbonsäuren mit 6 bis 20 Koh- folgt vorgegangen:
lenstoffatomen pro Molekül, z. B. Adipinsäure, Kork- Als Testmaterial diente kaltgewalztes, weiches Stahlsäure,
Azelainsäure, Sebazinsäure oder Decandi- 65 blech mit einer Dicke von 0,4 mm, anodisch oxydiertes
carbonsäure-(l,10). Aluminiumblech von derselben Stärke und reine
Das Verhältnis von Benztriazol und/oder Methyl- Kupferfolie. Die einzelnen Bleche wurden mit Messingbenztriazol
zum Dicarbonsäuresalz im Korrosions- schrauben in gutem Kontakt miteinander befestigt
I 285
und zu einem Testzylinder von 150 cm2 Oberfläche
und einem Gewicht von etwa 15 g gebogen.
Sechs weite Bechergläser wurden mit 200 ml 25volumprozentigem wäßrigem Äthylenglykol gefüllt.
Zu fünf Proben gab man die in der folgenden Tabelle I
beschriebenen Korrosionsinhibitoren; die restliche Probe diente als Blindversuch.
Die Testzylinder wurden in die sechs Becher eingetaucht
und 6 Monate bei einer Temperatur von 200C unter Rühren (300 Umdr./Min.) und unter
Luftzutritt behandelt. Dann wurden die Gewichts-Veränderungen der einzelnen Bleche und ihr Aussehen
sowie das Aussehen der Lösungen untersucht. Die erhaltenen Resultate zeigt die Tabelle I.
Korrosionsinhibitor
Gewichtsänderung (mg) Aluminium
Kupfer Stahl
Aussehen von Metall
und Lösung nach dem Versuch
und Lösung nach dem Versuch
Beispiel 1
0,05%Natriumsalzvon2-Merkaptobenzthiazol, 0,275% Phosphorsäure
(D 1,75)
Triäthanolamin bis zu pH 7,2 ...
Triäthanolamin bis zu pH 7,2 ...
Wie A, aber ohne das Natriumsalz
von 2-Merkaptobenzthiazol
von 2-Merkaptobenzthiazol
1,25 % Natriumbenzoat,
0,12 °/o Natriumnitrit
0,75% Borax
Ohne Inhibitor,
pH 7,5 (Blindversuch) ..
pH 7,5 (Blindversuch) ..
0,1 °/0 Benztriazol,
0,25%Sebazinsäure,
Triäthanolamin bis pH 7,2.
0,25%Sebazinsäure,
Triäthanolamin bis pH 7,2.
+ 2,7
-52,7
+ 13,1
- 2,2
+ 0,1
- 1,0 + 0,8
+ 6,3
+ 10,6
- 0,5
+ 2,8
+ 42,1
- 42,3
- 0,4
+ 1,2
-600
- 1,0
Kupfer matt, auf Stahl graue Ablagerung, starker Schlamm
starke Korrosion bei allen Metallen
blauer Niederschlag auf Kupfer, Stahl schillernd
Kupfer angelaufen, Kupfer in
Lösung
Lösung
starkes Rosten
Metalle und Lösung unverändert im Aussehen
Diese Resultate zeigen deutlich, daß die erfindungsgemäße Zusammensetzung Beispiel 1 eine wesentliche
Verbesserung als Korrosionsinhibitor in wäßrigen Medien gegenüber bekannten Mitteln mit sich bringt.
glykol bei 1030C während total 96 Stunden unter
40 Rückfluß gehalten und intermittierend in der kalten Die im Beispiel 1 beschriebenen Testzylinder wurden Lösung während insgesamt 276 Stunden belassen. Die
in je 300 ml 25volumprozentigem wäßrigem Äthylen- Ergebnisse sind in Tabelle II wiedergegeben.
Korrosionsinhibitor | Gewic Kupfer |
itsänderunj Alumi nium |
ä(mg) Stahl |
Aussehen des Metalls nach dem Versuch |
|
F | 0,125% Natriumnitrit, | ||||
0,1% Benztriazol, | |||||
0,25 % Cyclohexylamin | + 3,5 | + 3,9 | + 10,6 | Kupfer dunkel; Aluminium matt | |
und mit schwarzem Niederschlag | |||||
bedeckt; Stahl schillernd | |||||
Bei | 0,1 % Benztriazol, | ||||
spiel 2 | 0,25 % Sebazinsäure, | ||||
Triäthanolamin bis pH 7,2 | + 0,9 | + 1,6 | + 0,5 | Kupfer leicht matt; die anderen | |
Metalle unverändert |
Diese Versuche zeigen wiederum, daß die erfindungsgemäße
Zusammensetzung Beispiel 2 auch unter extrem korrosiven Bedingungen bei der Anwendung
in Gefrierschutzmitteln eine bessere Schutzwirkung aufweist als das Vergleichsmittel F. Obwohl in Zusammensetzung
F wie auch in Zusammensetzung Beispiel 2 Benztriazol verwendet wird, ist bei gleichzeitiger
Anwendung von Benztriazol und dem Alkylolammoniumsalz einer gesättigten, aliphatischen Dicarbonsäure
eine deutliche Steigerung des Korrosionsschutzes feststellbar.
Eine Sommer-Kühlflüssigkeit für Kühler von Straßenfahrzeugen wurde durch Auflösen von 5 Gewichts-
teile Triäthanolammoniumsebazinat und 2 Gewicbtsteile
Benztriazol in Wasser hergestellt und auf einen pH-Wert 7 eingestellt.
Diese Lösung wurde in ein Automobil-Kühlsystem gegeben und mit genügend Wasser aufgefüllt. Dazu
hängte man einige der im Beispiel 1 beschriebenen Testzylinder ein. Ein zweites ähnliches Kühlsystem
füllte man mit gewöhnlichem Wasser und stattete es ebenfalls mit einer Anzahl gleicher Testzylinder aus.
Nach 5 Monaten Behandlung wies beim korrosionsgeschützten System einzig das Aluminium eine geringe
Schwärzung auf; Kupfer und Stahl blieben unversehrt. Dieses Ergebnis steht im Gegensatz zu dem, das im
unbehandelten System erhalten wurde, wo die Testzylinder sich auflösten.
Bei Verwendung von Methylbenztriazol an Stelle
des Benztriazols in den erfindungsgemäßen Mitteln in den obigen Beispielen 1 bis 3 konnten ähnliche
Resultate erhalten werden.
Beispiele 4 bis 10
Im Beispiel 1 beschriebene Testzylinder wurden in
•o 300 cm3 25volumprozentigem wäßrigem Äthylenglykol
300 Stunden unter Rückfluß bei 1030C erhitzt.
Die erhaltenen Resultate sind aus der folgenden Tabelle III ersichtlich.
Inhibitor-Korrosion Qewichtsänderung in
Milligramm Kupfer ] Aluminium I Stahl
Beispiel 4
Beispiel 5
Beispiel 5
Beispiel 6
Beispiel 7
Beispiel 8
Beispiel 7
Beispiel 8
Beispiel 9
Beispiel 10
Beispiel 10
0,1% Benztriazol,
0,25 % Sebazinsäure,
0,44% Triethanolamin, pH-Wert 7,2
0,05% Benztriazol,
0,2 % Sebazinsäure,
0,25% Borax,
0,35% Triäthanolamin, pH-Wert 7,6
0,05% Methylbenztriazol, 0,2 % Natriumsebazinat, 0,25% Borax, pH-Wert 7,8
0,05% Methylbenztriazol,
0,2% Ammoniumsebazinat,
0,25 % Borax, pH-Wert 7,2
0,05% Benztriazol,
0,15 % Adipinsäure,
0,25% Borax,
0,35% Triäthanolamin, pH-Wert 7,6
0,05% Benztriazol,
0,19 % Azelainsäure,
0,25 % Borax,
0,35% Triäthanolamin, pH-Wert 7,6
0,05% Benztriazol,
0,25 % Dekandicarbonsäure-(1,10),
0,25% Borax,
0,35% Triäthanolamin, pH-Wert 7,6
Claims (5)
1. Korrosionsschutzmittel für Metalloberflächen, die mit flüssigen Medien in Berührung stehen,
gekennzeichnet durch einen Gehalt an Benztriazol und/oder Methylbenztriazol und einem
Alkali-, Ammonium-, Alkylammonium- oder Hydroxyalkylammoniumsalz einer gesättigten Dicarbonsäure
mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen pro Molekül.
2. Korrosionsschutzmittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicarbonsäure
0,0
-0,7
-0,4
-1,0
-Q5I
3,6
-1,0
-1,4
Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure oder Dekandicarbonsäure-(l,10)
ist.
3. Korrosionsschutzmittel gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel mit
Wasser und/oder einem organischen Lösungsmittel verdünnt ist.
4. Korrosionsschutzmittel gemäß Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel den
für diesen Zweck bekannten Borax enthält.
5. Korrosionsschutzmittel gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Lösungsmittel
Methylalkohol, Äthylalkohol, Äthylenglykol oder Glyzerin ist.
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