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Vorrichtung zum Drehen von rechteckigen Stückgütern auf einer geraden
Transportbahn Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Drehen von rechteckigen
Stückgütern, z. B. von Flaschenkästen, um jeweils 900 auf einer geraden Transportbahn,
z. B. einer Rollenbahn, damit ein in Längsrichtung ankommender Kasten nach dem Passieren
der Vorrichtung mit der Breitseite nach vorn weiterbefördert wird. Solche Einrichtungen
sind vor allem zum Lagern und Palettieren von Flaschenkästen u. dgl. von Bedeutung,
weil hier die Flaschenkästen an der Verarbeitungsstelle häufig in verschiedener
Anordnung benötigt werden und die Stapelung je nach Erfordernis quer- oder längsformatig
erfolgen muß.
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Es ist bereits bekannt, die Kästen längsformatig anzufördern und
sie dann auf einer quer zur Anförderbahn verlaufenden Querförderbahn im Querformat
zu übernehmen. Auch Drehgestelle, auf denen jeder einzelne Kasten um 900 gedreht
und dann weiterbefördert wird, sind bekannt.
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Es ist weiter bereits eine Vorrichtung zum Drehen von rechteckigen,
auf einer Rollenbahn mit durchgehend geradliniger Führung ankommenden Gegenständen
bekannt. Bei dieser Vorrichtung ist im Drehbereich ein mit stufenförmigem Knick
versehenes Geländerstück vorhanden, welches in die Förderbahn hineinragt und dem
eine Ausbauchung des Gegengeländers zugeordnet ist.
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Je nach Kastengröße kann hierbei das mit dem Knick versehene Geländerstück
verstellbar sein. Als Träger fiir die Gegenstände ist eine Rollenbahn vorgesehen,
deren Rollen jedoch das exakte Drehen der Kästen stark beeinträchtigen und im übrigen
komplizierte Antriebe benötigen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Drehung der Flaschenkästen auf
einfachste Weise beim gerade durchlaufenden Transport ohne Unterbrechung und ohne
Drehvorrichtung, die zusammen mit einer eigenen Drehung um 900 jeden Flaschenkasten
um seine Achse herumdreht und wieder in die Ausgangsstellung zurückgeführt werden
muß, sowie ohne angetriebene Rollen zu bewirken. Zur Lösung dieser Aufgabe wird
gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß die Förderbahn zwischen einem geraden Anförderer
und einem fluchtend dazu weitergeführten Abförderer stückweise durch den quer zur
Förderbahn über deren ganze Breite sich erstreckenden Sektor einer in Förderrichtung
antreibbaren Drehscheibe ersetzt und im Bereich der Drehscheibe die Geländer des
Abförderers gleichsinnig gekröpft sind, wobei das sich über die Drehscheibe erstreckende
Geländer in an sich bekannter Weise einen stufenförmigen Knick zur Förderbahn hin
und das gegenüberliegende Außengeländer eine Ausbuchtung nach außen aufweist. Die
Kästen werden dabei durch die rasch rotierende Drehscheibe bis an den äußeren Rand
der Förderbahn mitgeführt, vom äußeren Rand der Drehscheibe völlig übernommen und
gegen das Außengeländer der Abförderbahn gebracht, von dort zu dem Knick des Innengeländers
geführt, vollends um den Knickpunkt herumgeschwenkt und dann in Querformat auf das
Abtransportband übergeben.
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Gemäß der Erfindung wird weiter vorgeschlagen, daß das den Stufenknick
aufweisende Teil des Geländers als quer zur Abförderbahn vor- und zurückbewegbares
Bügelstück ausgebildet ist, das über ein parallel zur Förderbahn in Förderrichtung
umlaufendes Geländerband quer in die Förderbahn vorschiebbar und hinter das Geländerband
völlig rückholbar ist. Ist das als Bügel ausgebildete Geländerstück in zurückgeholter
Stellung, kann die Verschwenkung der angekommenen Flaschenkästen bis zur Querstellung
unterbunden werden. Statt dessen wird die vordere innere Kante des Flaschenkastens,
die an das rasch umlaufende Geländerband anstößt, mit nach vorn genommen, so daß
der Flaschenkasten parallel zu den Geländern des Abförderbandes und in Längsstellung
die Vorrichtung verläßt, wodurch keine verbleibende Änderung in der Stellung des
Flaschenkastens zwischen Ein- und Auslauf zustande kommt.
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Je nachdem, ob der Bügel also in die Bahn eingerückt oder hinter das
Geländerband zurückgezogen ist, gelangen die Flaschenkästen im Quer- oder im Längsformat
aus der Vorrichtung heraus.
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Gemäß der Erfindung wird weiter vorgeschlagen, daß das Bügelstück
einen in Förderrichtung geraden Schenkel und an dessen Ende einen Knickpunkt aufweist,
dem eine konvexe Ausbauchung folgt, die in ein parallel zum geraden Schenkel verlaufendes
Endstück überleitet. Dadurch ist die Abwälzung des Flaschenkastens beim Seitwärtsschwenken
und das
anschließende parallele Verlassen in Querstellung gegeben.
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Gemäß der Erfindung wird weiter vorgeschlagen, daß das Bügelstück
jeweils nach dem Durchschleusen einer vorbestimmten Anzahl von Stückgütern von seiner
vorderen zu seiner hinteren Stellung rückholbar ist und umgekehrt.
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Außerdem wird vorgeschlagen, daß das Geländerband mit einer höheren
Geschwindigkeit antreibbar ist als der Förderbahngeschwindigkeit entspricht. Die
vordere Innenkante des Flaschenkastens wird dabei rasch nach vorn weggezogen, so
daß eine Drehung oder Stauung vermieden wird und die Kästen nach dem Passieren der
Drehscheibe wieder in Längsstellung ausgerichtet sind.
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Gemäß der Erfindung wird weiter vorgeschlagen, daß zum Einrücken
und Rückholen des Bügelstückes ein an sich bekannter, magnetisch, hydraulisch oder
pneumatisch betätigter Stellmotor mit einem Hub vorgesehen ist, der die Ausladung
des Bügelstückes übertrifft.
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Es gehört auch zur Erfindung, daß für die Drehscheibe und das Geländerband
je ein unterschiedlich untersetzter Riementrieb und für beide ein gemeinsamer Antrieb
vorgesehen ist.
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Außerdem wird vorgeschlagen, daß das Bügelstück mit seinen Haltestücken
zwischen den beiden Riemenantrieben hindurchgeführt ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch
dargestellt. Auf der gerade durchlaufenden Förderbahn 1, 1' gelangen die Flaschenkästen
2 in einer längsformatigen Stellung mit parallel zu den Förderbahngeländern 3, 3'
ausgerichteten Seitenkanten an die in Richtung des Pfeiles 4 umlaufende Drehscheibe
5. In den Zwickelräumen zwischen den beiden Geländern 3, 3' und der Drehscheibe
5 sind gegenüber den normalen Rollen 6 verkürzte Rollen 6' vorgesehen. Diese verkürzten
Rollen 6' vermitteln den glatten Übergang des Kastens 2 auf die Drehscheibe 5. Der
Kasten 2 gelangt in die Stellung2' und wird unter Mitwirkung des Geländers 3' völlig
auf den Rand der Drehscheibe 5 übergeschoben. Da sich die Drehscheibe 5 in Richtung
des Pfeiles 4 weiterbewegt, gelangt auch der Kasten von der zunächst nach außen
gedrehten Stellung2' in die nach der Drehscheibe hin gerichtete Stellung 2". Die
vordere innere Ecke 7 des Kastens 2" gelangt in die mit einem stufenförmigen Knick
8 versehene Hohlkehle des als Bügelstück 9 ausgebildeten Teiles des Geländers 3"
und spießt sich zunächst in die Kehle des Knickes 8. Durch die weiter in Richtung
des Pfeiles 4 bewegte Drehscheibe wird der Kasten 2" in die Stellung 2"' gebracht.
Im weiteren Verlauf der Schwenkung des Kastens 2"' wälzt sich dieser mit seiner
dem Knick 8 zugewandten Schmalseite an der konvexen Ausbauchung 10 ab und gelangt
schließlich völlig in die Querlage gemäß 2"". Bei diesem Vorgang gelangt die innere
Schmalseite 11 des Kastens der Stellung2"' und 2"" zur Anlage an das gerade verlaufende
Endstück 12 des Bügelstückes 9. Der Kasten 2"" verläßt anschließend auf den Rollen
6 in Querstellung die Förderbahn 1'.
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Es ist somit eine Drehung des Kastens 2 während des Durchlaufs auf
einer geraden Förderbahn um 900 erfolgt. Das Bügelstück 9 weist an seinem Anfang
einen geraden Schenkel 13 auf, an dessen Ende die Kehle mit dem Knickpunkt 8 vorgesehen
ist. Anschließend erfolgt die konvexe Ausbauchung 10 und
anschließend das parallel
zum geraden Schenkel 13 verlaufende Endstück 12. Das gesamte Bügelstück 9 ist mit
Hilfe von zwei Haltestücken 14, 15 mit der Schub- oder Hubstange 16 eines Stellmotors
17 verbunden, wobei der Hub des Stellmotors 17 die Ausladung der konvexen AusbauchunglO
etwas übertrifft, so daß das gesamte Bügelstück 9 gegen die Förderbahn 1, 1' vorschiebbar
und hinter das um die Scheibenräder 18, 19 in Richtung des Pfeiles 20 umlaufende
Geländerband 21 zurückholbar ist.
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In der ausgerückten Stellung - wie in der Abbildung gezeigt - werden
die auf der Förderbahn 1 ankommenden Flaschenkästen von einer längsformatigen Stellung
2 in eine querformatige Stellung 2"" verbracht. Ist das Bügelstück 9 in die gestrichelt
gezeichnete Stellung 9' zurückgeholt, dann steht kein Teil des Geländer- oder Bügelstückes
9 über das umlaufende Geländerband 21 hinaus. Die auf der Förderbahn 1 ankommenden
Kästen 2 gelangen dann ebenfalls in die Stellung2", jedoch befindet sich an dieser
Stelle dann keine Hohlkehle und kein Knick 8, in dem sich der Kasten 2" spießen
könnte. Vielmehr trifft die vordere Ecke 7 des Kastens 2" auf das rasch umlaufende
Geländerband 21. Der vordere Eckpunkt7 des Kastens2" wird demzufolge rasch nach
vorn mitgenommen, und der Kasten 2" gelangt dann zwischen die Geländer 3', 3" in
eine Längsstellung 2, wie unten strichpunktiert eingezeichnet ist.
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Wird der Stellmotor 17 entsprechend gesteuert, fallen auf der Förderbahn
1' entsprechende Folgen von in Längs- und Querstellung befindlicher Flaschenkästen
an. Das Geländerband 21 wird über die Antriebsscheibe 18 von der Antriebswelle 24
mit einer höheren Geschwindigkeit angetrieben als der mittleren Drehscheibengeschwindigkeitvm
entspricht. Für den Antrieb der Drehscheibe 5 ist ein Riementrieb 22 vorgesehen,
der über das nur schematisch dargestellte Antriebsrad 23 (Antriebswelle 24) angetrieben
wird.
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Die Umlenkscheibe 19 für das Geländerband 21 sitzt lose auf der Welle
25, während das verdeckte, nicht sichtbare Antriebsrad für die Drehscheibe 5 fest
mit der Welle 25 verbunden ist und über den Riemen 22 von dem Rad 23 in Bewegung
gesetzt wird. Der förderbahnseitige Strang des Geländerbandes 21 fluchtet mit den
Geländern 3, 3".