DE1281919B

DE1281919B - Verfahren zur Herstellung eines aus mehreren Einzelteilen zusammengarnierten Keramikgegenstandes

Info

Publication number: DE1281919B
Application number: DEC38587A
Authority: DE
Original assignee: Compagnie General dElectro Ceramique SA
Current assignee: Compagnie General dElectro Ceramique SA
Priority date: 1965-03-26
Filing date: 1966-03-24
Publication date: 1968-10-31

Description

Verfahren zur Herstellung eines aus mehreren Einzelteilen zusammengarnierten Keramikgegenstandes Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines aus mehreren Einzelteilen zusammengarnierten Keramikgegenstandes, bei dem die Auflagefläche aneinandergrenzender Einzelteile vor dem Zusammengarnieren mit einer Glasurschicht überzogen werden.
Bei der Herstellung von Keramikgegenständen großer Abmessungen und insbesondere großer Höhe werden bekanntlich zunächst Einzelteile gefertigt, die dann mittels eines Schlickern oder einer Glasur zusammengarniert und anschließend gebrannt werden. Die Garnierung der Keramikteile erfolgt dabei mit Hilfe eines Keramikschlickers oder eines Email-Schlickers.
Wird zur Garnierung ein Keramikschlicker verwendet, so müssen zur Gewährleistung einer einwandfreien Bindung die einzelnen Rohteile einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 15 % aufweisen, was zur Folge hat, daß nur Keramikgegenstände von relativ geringer Höhe nach diesem Verfahren gefertigt werden können.
Wird zur Garnierung ein Email,Schlicker bzw. eine Glasur verwendet, so können die Einzelteile vor der Garnierung bereits einen relativ hohen Trockenheitsgrad besitzen und sogar bereits gebrannt sein. Dadurch wird die Verwendung bedeutend längerer Einzelteile :bzw. die Verringerung der An-zahl der erforderlichen Klebungen ermöglicht. Demnach können auch höhere und schwerere Gegenstände hergestellt werden.
Beiden bekannten Verfahren ist jedoch gemeinsam, daß zur gegenseitigen Lagefixierung der Einzelteile besondere Maßnahmen getroffen werden müssen bzw. besondere Vorrichtungen erforderlich sind. Die sowohl bei einer Garnierung mittels einer Glasur als auch bei einer Garnierung mittels eines Keramikschlickers bestehende Gefahr der gegenseitigen Verschiebung der Einzelteile vor der durch das Brennen erzielten endgültigen Lagefixierung ist jedoch im ersteren Falle, d. h. bei Verwendung einer Glasur, noch wesentlich größer, da diese im Verlauf des Brennvorgangs zu fließen beginnt, während der Keramikschlicker nur sintert.
Es ist auch bereits bekannt, komplizierte Formteile durch Zusammenglasieren leicht herstellbarer Einzelteile zu fertigen, wobei die Fixierung aneinandergesetzter Teile über Nut und Feder erfolgt.
Abgesehen davon, daß zur Schaffung derartiger Verbindungen in vielen Fällen aufwendige Einrichtungen erforderlich sind, muß dabei als Hauptnachteil in Kauf genommen werden, daß beim Hantieren mit den rohen Teilen und insbesondere beim Lagern dieser Teile Nut und Feder beschädigt werden können, so daß es nach dem Trocknen und gegebenenfalls nach dem Brennen nicht mehr möglich ist, die Einzelteile passend aufeinanderzusetzen. Die Folge davon ist; daß ein beträchtlicher und in den meisten Fällen nicht tragbarer Ausschuß auftritt.
Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung eines aus mehreren Einzelteilen zusammengarnierten Keramikgegenstandes, das es ermöglicht, ohne Erhöhung des Ausschusses auch Teile mit relativ großem Gewicht miteinander zu verbinden und dabei sicherstellt, daß vor dem Brennen und auch während des Brennens, wenn die zwischen den Einzelteilen vorgesehene Glasurschicht zu fließen beginnt, keine gegenseitige Verschiebung dieser Einzelteile erfolgen kann.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs angeführten Gattung wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in den Auflageflächen der jeweils aneinandergrenzenden Einzelteile sich paarweise gegenüberliegende Aussparungen angebracht werden, daß die Auflageflächen und die Aussparungen mit einer Glasurschicht überzogen und die sich gegenüberliegenden Aussparungen jeweils mittels eines in die Aussparungen eingesetzten Dübels verriegelt werden und daß anschließend durch Brennen der Glasur die Einzelteile fest miteinander verbunden werden.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens gemäß der Erfindung werden Dübel verwendet, die aus dem gleichen M_ aterial wie die Keramikteile bestehen.
Wenn eine besonders gute gegenseitige Verriegelung der Einzelteile erreicht werden soll, so werden vorzugsweise Dübel verwendet, die beim Brennen; des Keramikgegenstandes einen geringeren Schwund als dieser aufweisen.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden halbkugelförmige Aussparungen und kugelförmige Dübel verwendet. Derartige Aussparungen und Dübel können besonders einfach angebracht bzw. gefertigt werden.
Vorzugsweise werden Dübel mit einem dem Volumen der beiden zugehörigen Aussparungen im wesentlichen gleichen Volumen verwendet.
Mittels des Verfahrens gemäß der Erfindung können in besonders vorteilhafter Weise voluminöse und längliche Keramikgegenstände hergestellt werden, welche aus abwechselnd aufeinanderfolgenden zylindrischen und etwa kegelstumpfförmigen Elementen aufgebaut werden.
Die verschiedenen Elemente werden dabei vorzugsweise durch keramisches Strangpressen gefertigt, worauf aus der stranggepreßten- Masse für die Profi= lierung Isolierrippen herausgeschnitten werden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden- im folgenden an Hand der - Zeichnung erläutert; in dieser zeigt F i g. 1 eine perspektivische Darstellung zweier Teile eines Keramikisolators, die gemäß der Erfindung zusammengarniert werden, F i g. 2 eine Schnittansicht dieser beiden Teile vor dem Zusammengarnieren, F i g. 3 einen halb geschnitten, halb im Aufriß dargestellten kegelförmigen- Isolatorschaft, der nach einem herkömmlichen Klebeverfahren mittels Schlikkers hergestellt wurde, und F i g. 4 eine entsprechende Darstellung eines Isolatorschaftes der dem Isolatorschaft nach F i g. 3 gleichwertig ist und nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt wurde.
Nach den F i g: 1 und 2 sind in den Auflageflächen 3, 4 von Keramikteilen 1, 2, die zusammengarniert werden sollen, halbkugelförmige Aussparungen 5 vorgesehen, die zur Aufnahme von Dübeln 6 bestimmt sind. Die Auflageflächen 3 und 4 und die Aussparungen 5 werden mit einer Glasurschicht, die leichter schmilzt als die Keramikteile, überzogen. Dann werden die einzelnen Keramikteile in der Weise gegeneinander ausgerichtet und aufeinander angeordnet, daß durch die in den Aussparungen 5 vorgesehenen Dübel 6 eine gegenseitige Blockierung der Einzelteile erzielt wird. Anschließend erfolgt das Brennendes gesamten Keramikgegenstandes.
Obwohl für die Aussparung 5 jede andere Form gewählt werden kann, ist die Verwendung einer halbkugelförmigen Aussparung und eines kugelförmigen Dübels 6 besonders vorteilhaft, da derartige Aussparungen und Dübel sehr einfach erhalten werden können.
Die Anzahl der Aussparungen, von denen im allgemeinen mindestens zwei vorhanden sind, wird jeweils entsprechend den Abmessungen und dem Gewicht miteinander zu verbindenden Teile gewählt.
Vorzugsweise werden zur Erzielung einer besonders guten Verbindung Dübel verwendet, die aus dem gleichen Material wie die Keramikteile bestehen, aber bereits vollständig oder teilweise gebrannt sind, so daß ihr Schwund während des Brennens geringer ist als -der Schwund des Materials der einzelnen Teile. Volumenmäßig entspricht ein Dübel 6 jeweils zwei einander zugeordneten Aussparungen 5. Auf Grund .der durch das Verfahren gemäß der Erfindung erzielten Lagefixierung von Keramikteilen, die unter Verwendung einer Glasurschicht als Bindemittel zu einem Keramikgegenstand zusammengarniert werden sollen, ist es möglich, mittels dieser Klebetechnik auch Keramikgegenstände mit relativ großem Gewicht herzustellen, wobei weitgehende Freiheit in der Wahl der Form der Einzelteile besteht So ist in der Elektrotechnik die Herstellung eines Isolators möglich, der in der in F i g. 4 dargestellten Weise ausgebildet ist und aus abwechselnd aufeinanderfolgenden zylindrischen und etwa kegelförmigen Einzelteilen besteht.
Der in F i g. 4 dargestellte Isolator ist im Gegensatz zu den üblichen aus kegelförnügen Teilen aufgebauten Isolatoren (F i g. 3) aus einer bestimmten Anzahl von zylindrischen Teilen 10, 11 und 12 großer Länge und dazwischen angeordneten kürzeren übergangsteilen 13 und 14 zusammengesetzt. Die zylindrischen Teile können durch Strangpressen als Hohlzylinder hergestellt werden, wobei die Rippen anschließend aus der Masse herausgeschnitten werden, d. h. nach einem Verfahren, das wirtschaftlicher ist als die im allgemeinen bei der Herstellung von zur Garnierung mittels Schlicker bestimmten Teilen angewendeten Kalibrierverfahren.
Obwohl die Anzahl der Teile bei den in den F i g. 3 und 4 . dargestellten Ausführungsformen die gleiche ist; kann ein Isolatorschaft gemäß F i g. 4 auch aus einer geringeren Anzahl von Teilen gefertigt werden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wurde zwar im Zusammenhang mit der Herstellung von Isolatoren beschrieben, kann jedoch offensichtlich auch zur Fertigung anderer größerer Keramikteile verwendet werden. Besonders zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten bieten sich auf denn Gebiet der Elektrotechnik.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung eines aus mehreren Einzelteilen zusammengarnierten Keramikgegenstandes; bei dem die Auflageflächen aneinandergrenzender Einzelteile vor dem Zusammengarnieren mit einer Glasurschicht überzogen werden, dadurch gekennzeichnet, daß: in den Auflageflächen (3, 4) der jeweils aneinandergrenzenden Einzelteile (1, 2) sich paarweise gegenüberliegende Aussparungen (5) angebracht werden,- daß die Auflageflächen und die Aussparungen mit einer Glasurschicht überzogen und die sich gegenüberliegenden Aussparungen (5) jeweils mittels eines in die Aussparungen eingesetzten Dübels (6) verriegelt werden und daß anschließend durch Brennen der Glasur die Einzelteile fest miteinander verbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Dübel (6) verwendet werden, die aus dem gleichen Material wie die Keramikteile (12) bestehen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Dübel (6) verwendet werden, die beim Brennen des Keramikgegenstandes einen geringeren Schwund als .dieser aufweisen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, idaß halbkugelförmige Aussparungen (5) und kugelförmige Dübel (6) verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Dübel (6) mit einem dem Volumen der beiden zugehörigen Aussparungen (5) gleichen Volumen verwendet werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Herstellung eines voluminösen und länglichen Keramikgegenstandes, dadurch gekennzeichnet, daß abwechselnd zylindrische und etwa kegelstumpfförmige Elemente (10,11,12; 13,14) verwendet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6 zur Herstellung eines länglichen Isolatorschaftes, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Elemente durch keramisches Strangpressen gefertigt und aus der stranggepreßten Masse für die Profilierung Isolierrippen herausgeschnitten werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 897 079, 639 258; deutsche Auslegeschrift Nr. 1016 623; »Hochfrequenzkeramik«, T. S t e i n k o p f f , Dresden-Leipzig, 1939, S. 58.