DE128005C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIF

JVI 128005 KLASSE 81 e.

und Kinder: ELLY LUTHER in WIEN,

in GOSLAR.

Vorrichtung zum Fördern beliebiger fester Stoffe.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. Januar igoi ab.

Die Vorrichtung vorliegender Erfindung soll zuiB Fördern beliebiger fester, bröckliger, pulverförmiger Stoffe in waagerechter oder vorwiegend waagerechter Richtung dienen. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dafs eine in endloser Horizontalbahn sich bewegende GaIl'sehe Gelenkkette derart ausgebildet ist, dafs eine Kettengliederreihe derselben gleichzeitig als Transport-.'fläche dient, wobei die GaIl'sehe Kette gegen ^Durchbiegungen in senkrechter Richtung infolge Eigenlast und Belastung durch die zu fördernden Stoffe entsprechend abgestützt ist. Die Abstützung erfolgt hierbei vortheilhaft in der senkrechten Richtung- der Schwerpunktlinie der G all'sehen Kette. Solche Vorrichtungen haben infolge der Benutzung der GaIl'sehen Kette als Transportelement eine grofse Tragfähigkeit, sie können deshalb Material aufnehmen und fortschaffen, das unter bedeutendem Drucke steht, wie z. B. das aus Silos und ähnlichen Speichern abgelassene, unter dem Drucke der Siloschicht stehende Getreide und dergl. und können deshalb vortheilhaft als Siloabschlüsse dienen. Auch kann infolge des Umstandes, dafs die Laschen der GaIl'sehen Kette weit ab von einander gelegt und damit ihre Verbindungsbolzen entsprechend lang gemacht werden können, der Laderaum der Transportflächen beliebig hoch und grofs angelegt werden.

Beiliegende Zeichnungen zeigen Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes und veranschaulichen auch die Transportvorrichtung als Unterabschlufs für eine Siloanlage.

In den Zeichnungen stellen dar:

Fig. ι eine Seitenansicht,

Fig. 2 einen Querschnitt durch die Mitte nach der Linie A-B der Fig. 1,

Fig. 3 zum Theil einen Längsschnitt bezw. eine Oberansicht der Transportvorrichtung, wobei die obere Kettengliederreihe an Kugelbahnen aufgehängt ist,

Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie C-D der Fig. 3 in gröfserem Mafsstabe,

Fig. 5 eine weitere Ausführungsform, bei welcher die Abstützung der GaIl'sehen Kette durch Tragrollen erfolgt.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 erfolgt die Abstützung der GaIl 'sehen Kette durch Laufrollen, welche auf festen; Bahnen laufen.

Fig. 7 zeigt eine Oberansicht der Kugelbahn nach Fig. 2,

Fig. 8 veranschaulicht eine Ausführungsform der als Transportfläche dienenden Kettengliederreihe, wobei die letztere aus in bekannter Weise schuppenartig über einander greifenden Einzelgliedern besteht.

Fig. 9 stellt in Oberansicht die Anordnung von Kratzern an der Unterseite der Transportfläche dar.

Die Einrichtung der Transportvorrichtung ist folgende;

Dieselbe ist in dem entsprechend vertieften Silounterschacht α untergebracht. Die beiden Trümer der endlosen Gliederreihe sind durch eine Zwischenwand b getrennt. Die Vorrichtung selbst besteht aus einer endlosen GaIlschen Kette mit der oberen Laschengliederreihe c, der unteren Laschengliederreihe c¹ und den diese beiden verbindenden Drehbolzen d. An einem der Laschenglieder c oder c¹, zweckmäfsig an c¹, ist nun die Transportfläche e angebracht. Die einzelnen Glieder c c¹ d der GaIl'sehen Kette sind durch die die Drehbolzen d zusammenhaltenden Drehglieder f verbunden. Die Drehgliedery bilden entsprechend versteifte, die Drehbolzen auf ihrer ganzen Länge umgebende, als offene oder geschlossene Oesen gebogene Bleche und dienen gleichzeitig als Anlagefläche für die Zähne g' des antreibenden Vierkantes (Drei- oder Mehrkantes) h, dessen Welle h¹ in passender Weise durch entsprechende Uebersetzung angetrieben wird (Fig. ι und 3). Hierbei legen sich die Laschenglieder c c¹ gegen die entsprechenden Gradflächen h"¹ des Vierkantes h. Am anderen Bogen der endlosen Kettengliederreihe ist ein ebensolches Vierkant i mit der Welle V- vor-. gesehen, dessen Lager k zum Spannen der Kette entsprechend in der Längsrichtung der Kette verstellt werden kann.

Die Ladefläche wird seitlich begrenzt durch ein Führungsblech / am Unterschacht a (Fig. 2 und 5). Ebenso können Seitenbleche m die GaIl'sehe Kette gegen Abbiegung nach der Rückseite bei zu grofser Belastung stützen.

Die Stützung dieser GaIl'sehen Kette in ihrer senkrechten Lage erfolgt nun entweder dadurch, dafs an dem die Kette überdeckenden Dach η Rollen 0 angeordnet sind, welche das obere Laschenglied c der Ga 11'sehen Transportkette einseitig, und zwar auf der Seite, auf welcher sich die Transportfläche¹ befindet, unterstützen und damit das Durchbiegen der Transportkette verhindern (Fig. 5), oder die oberen Glieder c werden mit Zapfen p^x versehen, auf welchen sich Rollen ρ drehen, die auf einer an dem Dach η befestigten Laufbahn j!² laufen (Fig. 6), oder es werden in passender Weise Kugelbahnen q an festen Theilen der Fundamentirung aufgehängt (Fig. 2 und 7), in denen Kugeln q¹ laufen. Die Ga 11'sehe Kette erhält dann Bügel r mit Laufflächen r\ die auf den Kugeln q¹ aufruhen. Im letzteren Falle besitzen die Laufflächen r¹ annähernd die Länge der Laschenglieder c c¹. Durch diese Vorrichtungen wird die Transportkette gegen Durchbiegung infolge • Eigengewichtes und Belastung durch das zu transportirende Material geschützt.

Bei der Anordnung von Kugelbahnen erscheint es vortheilhaft, diese vor dem hinteren Spannungsvierkant i vorbeizuführen, um das Spannen der Kette nicht zu behindern, wie in Fig. ι und 3 rechts dargestellt ist.

Beim Bewegen der Kette durch Antrieb des Vierkantes h legen sich die Drehglieder f gegen die Zähne g des Vierkantes und nehmen beim Uebergang um das Vierkant die in Fig. 1 und 3 dargestellte Lage ein.

Die Glieder f bilden gleichzeitig einen Abschlufs der Ladefläche an den Drehbolzen d.

Soll die Transportkette pulveriges Material transportiren, so werden Spreizbänder s zwischen den Drehgliedern / befestigt, wie in Fig. ι, 3 und 4 beispielsweise dargestellt ist. Diese Spreizbänder s füllen dann den Raum zwischen zwei benachbarten Drehgliedern in der Höhe der Kettenglieder aus, bilden also im Verein mit den Drehgliedern eine senkrechte Wand und verhindern gleichzeitig das Zusammenrücken der Drehglieder f an einander, halten also die Theiliing der Kette aufrecht. Ebenso wird man beim Transport pulverigen Materials die Transportflächen e in. bekannter Weise schuppenartig über einander greifen lassen, wie bei e e¹ (Fig. 8 und 9) dargestellt ist.

Um auch dasjenige Material, welches von der Transportflache e abrutschend oder durch die schuppenartig über einander greifenden Glieder hindurchfallend in deil Raum unterhalb der Transportfläche gelangt, aus diesem Raum abzuführen, können bei der Einrichtung, bei welcher die Transportfläche auf der unteren Laschengliederreihe c^l angeordnet ist, an der Unterseite der Transportfläche Kratzer t angeordnet werden, welche entweder in einem ^: Stück hergestellt sind (Fig. 5 und Fig. 9 links) oder zwischen sich einen Spielraum t¹ lassen ; (Fig. 2 und Fig. y lechts).
- Zweckmäfsig wird man hierbei die Lage des Spielraumes t¹ an den auf einander folgenden Gliedern örtlich wechseln, um zu bewirken, dafs die von den auf einander folgenden Kratzern bestrichene Fläche vollständig gesäubert wird.

In Fig ι und 2 bedeutet u eine Sperrplatte, welche oberhalb des Ablaufes ν angeordnet ist und dazu dient, das Material von dem Transportglied, welches an u vorbeipassirt, abzuschieben.

Die Wirkungsweise der Transportvorrichtung ist folgende:

Das in den Schacht w einfallende Material gelangt auf die Transportflächen e. Diese bilden beim Transport pulverförmigen oder körnigen Materials im Verein mit dem Führungsblech / und den Sperrblechen s einen Kasten, dessen Boden durch die zweckmäfsig schuppenartig über einander greifenden Glieder e e¹ gebildet ist. Das Transportgut wird mittelst der Kette, die durch die Elemente q q^lr^l oder co oder pp* unterstützt ist, waagerecht oder annähernd in waagerechter Richtung weiter

transportirt, bis die einzelnen Transportflächen e sich um das Vierkant h legen. Hier gehen die Flächen e aus einander und lassen dadurch das Gut zum Theil fallen. Das übrige Gut wird mittelst des Abstreichers u von der Transportfläche abgestrichen und gelangt in den' Ablauf v. Der andere Trum der GaIl'sehen Gelenkkette geht frei im Raum x, der entsprechend durch Bretter y oder auf andere Weise abgedeckt ist.

Claims (4)

Patent-Ansprüche:

1. Eine Vorrichtung zum Fördern beliebiger fester Stoffe in waagerechter oder vorwiegend waagerechter Richtung, dadurch gekennzeichnet, dafs an einer in einer endlosen Horizontalbahn sich bewegenden GaIl'sehen Kette, deren einzelne Glieder gegen Durchbiegung infolge Belastung und Eigenlast abgestützt sind, die oberen oder unteren Laschen (c oder c ¹J verbreitert und als Förderrlächen (e) ausgebildet sind.

2. Eine Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs die Förderflächen mit Rückwänden versehen sind, welche durch die die Kettengliederbolzen zusammenhaltenden Drehglieder (f) und die den Zwischenraum zwischen den letzteren ausfüllenden Bleche (ty gebildet werden.

3. Eine Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs die untere als Förderfläche dienende Kettengliederreihe (c^l e) an der Unterseite mit Kratzern (t) ausgerüstet ist, um etwa durchgefallenes Transportgut selbstthätig fortzuräumen.

4. Eine Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher als Förderfläche die untere Kettengliederreihe dient, dadurch gekennzeichnet, dafs die Stützung der Kette gegen senkrechte und seitliche Durchbiegung durch einseitige Führung der oberen Kettengliederreihe (c) auf Rollen (0) (Fig. 5), oder auf Kugelbahnen (q q¹) (Fig. 2 und 7), oder durch Anordnung von auf Bahnen (p²) geführten Laufrollen ρ (Fig. 6) herbeigeführt wird.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.