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Vorrichtung zum berührungsfreien Halten einer durch den Zwischenraum
zwischen düsenbesetzten Blaskästen schwebend geführten Gutbahn Die Erfindung betrifft
eine weitere Ausgestaltung der Vorrichtungen nach Patent 1239 988. Dieses Patent
betrifft ein Verfahren zum berührungsfreien Halten einer durch den Zwischenraum
zwischen düsenbesetzten Blaskästen schwebend geführten Gutbahn; es wird Blasluft
aus quer oder nahezu quer zur Gutbahn liegenden Blaskästen mit ober- und unterhalb
der Bahn gegeneinander in Längsrichtung versetzten Düsenreihen gegen die Bahn geblasen.
Die Luft strömt durch zwischen den Blaskästen liegende Abführräume seitlich der
Gutbahn ab; die Luft wird in Durchführung des Verfahrens in Form quer zur Laufrichtung
der Bahn in Reihen nebeneinanderliegender Hohlstrahlen mit parallel oder schräg
einwärts zum Düsenkasten hin gerichteten Randstrahlen gegen die Gutbahn geblasen.
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Das Patent 1239 988 macht auch bereits den Vorschlag, die Blashohlstrahlen
einer Düsenreihe unter gleichem Winkel zur Förderebene schräg gegen die Gutbahn
zu richten und letztere den Blasstrahlen benachbarter Reihen unter dem Supplementwinkel
des Winkels auszusetzen, unter dem die benachbarte Blasstrahlenreihe gegen die Gutbahn
steht, wobei unter Supplementwinkeln die Winkel verstanden sind, welche die verlängerte
Mittellinie der in Bewegungsrichtung der Warenbahn folgenden, auf die entgegengesetzte
Warenbahnfläche gerichteten Düse mit der Fortbewegungsrichtung der Bahn auf der
Seite letzterer bildet, die der Wirkung des Blashohlstrahls ausgesetzt ist, der
mit ihrer Bewegungsrichtung den erstgenannten Winkel bildet.
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Schließlich ist es bereits Gegenstand des Patentes 1239 988, die Blashohlstrahlen
mit einer Richtungskomponente auf eine Längskante der Gutbahn zur Wirkung zu bringen,
und zwar so, daß die Richtung benachbarter Blashohlstrahlreihen auf einander gegenüberliegende
Längskanten der Gutbahn weist. Nach dem gleichen Vorschlag werden Blashohlstrahlen
mit von Querreihe zu Querreihe unterschiedlicher Teilung gegen die Gutbahn geblasen,
wobei die Blashohlstrahlen an jeweils ein Düsenfeld abschließenden Querreihen mit
kleineren Abständen voneinander gegen die Gutbahn als innerhalb der Reihen gerichtet
werden.
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Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, die Vorschläge des Hauptpatentes
1239 988 zu ergänzen und zu verbessern. Hierzu gehört es, nicht nur Vorkehrungen
zu treffen, die in Laufrichtung der Gutbahn zur Vermeidung unerwünschter Lagen und
Eigenbewegungen der Gutbahn führen, sondern letztere auch in der Richtung senkrecht
hierzu stabilisieren und - strecken, wobei jedoch diese Maßnahmen so getroffen sein
müssen, daß sich an den grundsätzlich erreichten Vorteilen in bezug auf die Herstellung
einer schwebenden Lage der Gutbahn in der Laufrichtung nichts ändert.
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Diese Aufgabe wird, ausgehend von einer Vorrichtung zum berührungsfreien
Halten einer durch den Zwischenraum zwischen düsenbesetzten Blaskästen schwebend
geführten Gutbahn nach Patent 1239 988 mittels Aufblasens von Hohlstrahlen aus Luft
auf die Gutbahn quer zur Laufrichtung letzterer, erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der Gutbahn zugewandte Reihen von Düsen mit gegenseitigem Abstand quer zur Gutbahnlaufrichtung
auf Abschlußwandungen der der Zuführung, Verteilung und Ausrichtung der Blasluft
dienenden Blaskästen angeordnet und daß die Blaskästenabschlußwandungen mit Leitwänden
besetzt sind, die von Einzelreihe zu Einzelreihe entgegengesetzt zueinander geneigt
sind.
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Hierdurch entsteht zunächst der Vorteil, daß es keiner besonderen
Maßnahmen zur Herstellung der Düsen bedarf, sondern durch Herausbiegen der Leitwände
aus
dem Blaskastenabschluß allein ist es möglich, düsenbildende Ausnehmungen zu erzeugen,
die in Verbindung mit der auf diese Weise entstehenden, im richtigen Winkel abgebogenen
Leitwand den Luftstrahlen die Führung geben, die zur Streckung der Gutbahn quer
zu der Laufrichtung derselben und zur Stabilisierung der Lage der Gutbahn in derselben
Richtung erforderlich ist. Zur Bildung der Blashohlstrahlen kommt es unter Berücksichtigung
der divergierenden Blasstrahlen deshalb, weil zwischen den Ausnehmungen geschlossene,
aus dem Blaskastenabschluß bestehende Wandungsflächen liegen, hinter denen, in Blasrichtung
gesehen, Hohlräume entstehen, die praktisch strömungsfrei sind, wenn der Voraussetzung
genügt ist, die Ausnehmungen in genügender Anzahl und in den Abständen anzuordnen,
die unter Berücksichtigung ihrer Divergenz zum Zusammenschluß der Luftstrahlen unter
Aussparung der erwähnten Hohlräume führen. Da die Blaskästen in einfachster Weise
aus entsprechend zugeschnittenen, gestanzten und gebogenen Blechstreifen hergestellt
werden können, sind die Gestehungskosten derartiger Vorrichtungen äußerst niedrig
zu halten, und darüber hinaus entsteht eine außerordentlich gute Anpassungsfähigkeit
an die jeweils herrschenden Betriebsverhältnisse, da unter Anwendung des gleichen
Stanzwerkzeuges nur die erwähnten, leicht veränderlichen Größen zur Verwirklichtung
kommen müssen, um in Abhängigkeit von einem gegebenen Betriebsfall die erforderliche
Anpassung der Vorrichtung an letzteren durchführen zu können, wobei es nicht zuletzt
die einfache Veränderlichkeit des Biegewinkels ist, die die Anpassung der Vorrichtung
an die jeweils gegebenen Betriebsbedingungen begünstigt.
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Beispiele für Ausführungen des Erfindungsgedankens sind in der Zeichnung
veranschaulicht worden. Es zeigt F i g. 1 eine Draufsicht auf oberhalb der Warenbahn
angeordnete Düsenbänke, über die Blasstrahlen in aufeinanderfolgenden Querreihen
mit Seitenkomponenten entgegengesetzter Richtung auf die Warenbahn gerichtet werden,
F i g. 2 eine Seitenansicht auf oberhalb und unterhalb der Warenbahn angeordnete
und an die gemeinsamen Blaskästen angeschlossene Düsenbänke, F i g. 3 eine Draufsicht
auf unterhalb der Warenbahn befindliche Düsenbänke, F i g. 4 im Ausschnitt eine
Draufsicht auf eine Blasstrahlenaustrittsfläche in vergrößerterDarstellung, Fig.5
teilweise die perspektivisch dargestellte Ansicht einer Düsenbank, F i g. 6 eine
weitere perspektivische Wiedergabe einer Düsenanordnung mit die Seitenkomponenten
erzeugenden Leitflächen, _ _-F i g. 7 eine Draufsicht auf die Außenseite der Blasstrahlenaustrittsfläche
in gegenüber F i g. 4 vergrößerter Darstellung, F i g. 8 eine Seitenansicht der
F i g. 7, F i g. 9 die Verteilung des Druckes im Gebiet zwischen zwei Blasstrahlenaustrittsflächen
und F i g. 10 die Verteilung des Druckes im Trocknungsgebiet bei abgeänderten Druckverhältnissen.
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In den F i g. 1 und 2 ist die Anordnung von Düsen= bänken 1 wiedergegeben,
die, wie die F i g. 5 veranschaulicht, jeweils durch eine Blaskastenabschlußwandung
2 warenbahnseitig begrenzt sind; in den Blaskastenabschlußwandungen 2 liegen düsenbildende
Ausnehmungen in Reihen 4 und 5. An die Wandung 2 schließen sich rechtwinklig zu
deren Begrenzungsfläche die Seitenstücke 6 und 7 an, denen, zueinander konvergierend,
die Schrägwangen 8, 9 folgen, die ihrerseits wieder in Zuführungen mit zueinander
parallel verlaufenden Seitenflächen 10, 11 übergehen. An den Stirnenden sind die
Düsenbänke durch Platten 12 abgeschlossen, deren Konturen dem Verlauf der Wände
6 bis 11 angepaßt sind. An der der Wandung 2 abgekehrten Seite jeder Düsenbank 1
ist ein Zuführungsstutzen 13 vorzusehen, mittels dessen die Hohlräume der Düsenbänke
1 mit den in F i g. 2 gezeigten Blaskästen 14 in Verbindung stehen.
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Wie aus F i g. 2 weiter ersichtlich, sind die oberhalb der Warenbahn
16 angeordneten Düsenbänke 1 gegenüber den Düsenbänken 1 auf der Unterseite der
Gutbahn 16 um eine halbe Iängsteilung versetzt angeordnet. Durch die Düsen 3 treten
die Blashohlstrahlen 17 aus, die die Gutbahn stützen und gleichzeitig trocknen.
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F i g. 6 zeigt die Anbringung von durch Leitbleche gebildeten Leitflächen
18 an einer Kante der als Düsen 3 dienenden Ausnehmungen, wobei insbesondere aus
F i g. 7 und 8 hervorgeht, daß die Leitflächen 18 zu den Ausnehmungen hin so geneigt
sind, daß die Mittellinien durch die Ausnehmungen hindurchtretender Blasstrahlen
17 mit der Senkrechten zur Blasstrahlenaustrittsfläche 2 jeweils einen Winkel 19
bilden. Die Leitbleche selbst können dabei in einfacher Weise durch Herausbiegen
aus der aus Blech bestehenden Blaskastenabschlußwandung 2 erzeugt sein, wobei die
zugehörigen Ausnehmungen ihrerseits entstehen. F i g. 4 läßt dabei erkennen, daß
die die Leitflächen 18 bildenden Leitbleche, die zur Erzeugung der seitlichen Strömungsrichtungskomponenten
der Blasluft dienen, an die Düsen 3 aufeinanderfolgender Reihen jeweils an gegenüberliegende
Kanten angesetzt sind, so daß die Blashohlstrahlen von Reihe zu Reihe eine jeweils
entgegengesetzte Richtung erhalten, wie das durch die Pfeile 20, 21; 21, 22; 22,
23; 23, 24 und 24, 25 angedeutet ist.
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Die Blaskastenabschlußwandung 2 ist bei Ausbildung als durchgehende
Metall-, insbesondere Blechplatte mit Düsen 3 derart versehen, daß die Reihen 26
bis 29 gleiche Teilungen haben, während in den Reihen 4 und 5 der Abstand der Düsen
3 kleiner ist, so daß die Anzahl der Düsen 3, bezogen auf eine Längeneinheit, größer
ist als in den Reihen 26 bis 29. Die Blaskastenabschlußwandung 2 kann aber auch
aus einzelnen Leisten 4, 5 und 26 bis 29 zusammengesetzt sein, die jeweils mit der
erforderlichen Anzahl von Düsen 3 versehen sind.
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Der Druck der Blasstrahlen muß einen stark progressiven Verlauf aufweisen,
um das gegebenenfalls die Mittellage verlassende Gut möglichst rasch in diese zurückdrängen
und eine ausreichende Stabilität der Führung gewährleisten zu können. In F i g.
9 ist die hierzu erforderliche Verteilung des Druckes in dem Trockengebiet in Form
eines Diagramms veranschaulicht. Über dem Abstand zwischen einer Blasstrahlaustrittsfläche
oberhalb der Gutbahn 16 und einer Blasstrahlaustrittsfläche unterhalb dieser Bahn,
jeweils mit
bezeichnet, sind die einzelnen jeweils entstehenden Druckwerte aufgetragen. Dabei
hat der in einer unteren Düsenbank auftretende Druck seinen höchsten Wert unmittelbar
in Nähe einer Blaskastenabschlußwandung 2 und nimmt zur
gegenüberliegenden
Blaskastenabschlußwandung nach dem in F i g. 9 für den Wert Pu veranschaulichten
Verlauf ab; entsprechendes gilt für den Wert Po. Beide Druckkurven schneiden sich
im Abstand
, wobei die Druckkurve Po in diesem Schnittpunkt eine Steigung entsprechend dem
Tangens der Winkel aufweist. Diese Steigungswerte müssen, um der Forderung der Progressivität
zu genügen, zu den Blaskastenabschlußwandungen hin ständig zunehmen.
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Sobald bei der in F i g. 9 angezeigten Druckverteilung jedoch eine
Gutbahn mit dem Flächengewicht g in das Trocknungsgebiet eingebracht wird, nimmt
diese eine Lage entsprechend dem Abstand a, ein, so daß sie nicht genau in der Mitte
des Durchgangsraumes für die Gutbahn liegt. Da diese verschobene Lage naturgemäß
ungünstig ist, werden die Drücke in gegenüberliegenden Blaskästen unterschiedlich
eingestellt, und zwar derart, daß die Drücke einerseits der unteren Blasstrahlen
gemäß der Kurve PU, andererseits diejenigen der oberen Blasstrahlen gemäß der für
P" gezeigten Kurve verlaufen (F i g. 10). Dabei nimmt der Schnittpunkt zwischen
den beiden Druckkurven Po und Pu, also der Punkt, in dem die Drücke oberer und unterer
Blasstrahlen gleich groß sind, eine Lage entsprechend dem Abstand' a von der unteren
Düsenbankbegrenzungsfläche (Blaskastenabschlußwandung 2) ein. Die in ein solches
Druckfeld eingebrachte Gutbahn mit dem Flächengewicht g schwebt dann, wie aus F
i g. 10 ersichtlich, in einer Mittellage zwischen den Begrenzungsflächen oberer
und unterer Düsenbänke, also in einer Entfernung as, die gleich der halben Strecke
d, demgemäß
, ist.