DE1277458B

DE1277458B - Bildwandler- oder Bildverstaerkerroehre

Info

Publication number: DE1277458B
Application number: DE1964T0025603
Authority: DE
Inventors: Stefan Auer; Erich Sammet; Hans Stuebler
Original assignee: Telefunken Patentverwertungs GmbH
Current assignee: Telefunken Patentverwertungs GmbH
Priority date: 1964-02-14
Filing date: 1964-02-14
Publication date: 1968-09-12

Description

Bildwandler- oder Bildverstärkerröhre Die Erfindung bezieht sich auf eine Bildwandler-oder Bildverstärkerröhre mit einer auf negativem Potential liegenden Elektrode, die eine auf positiverem Potential liegende Elektrode wenigstens teilweise umgibt.
Es sind bereits Bildwandlerröhren bekannt, deren auf positivem Potential liegende Elektrode in Richtung zur Fotokathode hin einen zylindrischen Ansatz aufweist, der in eine öffnung einer auf negativem Potential liegenden und mit der Fotokathode leitend verbundenen Elektrode hineinragt. Beim Betrieb solcher Röhren treten zwischen den beiden benachbarten Elektroden hohe Potentialdifferenzen und somit hohe elektrische Feldstärken auf. Es wurde nun beobachtet, daß insbesondere bei im Betrieb auftretenden Erschütterungen Entladungen zwischen diesen Elektroden stattfinden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine neuartige Bildwandler- oder Bildverstärkerröhre vorzusehen, bei der unerwünschte Entladungen der genannten Art weitgehend vermindert sind.
Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Oberfläche der negativen Elektrode zumindest an jenen Stellen, an denen die höchste elektrische Feldstärke auftritt, mit einer dünnen Glasschicht bedeckt ist.
An Hand des in der Figur dargestellten Ausführungsbeispieles wird der Erfindungsgegenstand nachfolgend näher erläutert.
Das Ausführungsbeispiel zeigt eine Bildwandlerröhre der Diodenbauart. Die auf negativem Potential liegende Elektrode 1 trägt die Fotokathode 2. Des weiteren weist die Elektrode 1 zwei nach innen ragende Ringwülste 3 und 4 auf, die das sich zwischen den Elektroden ausbildende elektrische Feld in der gewünschten Weise beeinflussen. Diese Ringwülste 3 und 4 sind gemäß älteren Vorschlägen als besondere Einsätze ausgebildet, die in das Teil 1 der Kathodenelektrode eingesetzt sind. Die Elektrode 1 bildet gleichzeitig ein Teil der Vakuumhülle.
Über einen Glaszylinder 5 ist die Anodenelektrode 6 mit der Elektrode 1 mechanisch verbunden. An der Elektrode 6 ist der Leuchtschirm 7 befestigt. Das zylindrische Teil 8 der Elektrode 6 ist gemäß einem älteren Vorschlag doppelwandig ausgebildet, und in dem durch die Doppelwand gebildeten Ringspalt ist die Verdampferanordnung 9 untergebracht. Die Verdampferanordnung 9 dient dazu, den lichtempfindlichen Belag auf der Fotokathode 2 herzustellen. Um die Verdampferanordnung in Betrieb nehmen zu können, ist, wie bereits in älteren Vorschlägen beschrieben, eine gesonderte Zuführung 10 zu der Verdampferanordnung 9 vorgesehen, die mit einem Kontaktanschluß 11 in der Glaswandung 5 verbunden ist.
Das zylindrische Teil der Elektrode 6 ragt teilweise in die Öffnung des ringwulstförmigen Elektrodenteils 4 hinein.
Es wurde nun beobachtet, daß außer den überschlägen zwischen den Elektroden bei starker Erschütterung der Röhre bei gleichzeitig anliegender Betriebsspannung sich an der Innenseite des Glaszylinders 5 leuchtende Ladungsinseln ausbilden können. Derartige Leuchterscheinungen sind unerwünscht, weil sie die Fotokathode 2 belichten und auf ihr eine unerwünschte Elektronenemission auslösen können. Es wird vermutet, daß diese Ladungsinseln durch eine Kaltemission der Kathodenelektrode hervorgerufen werden. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel kommt hierfür besonders der ringwulstförmige Einsatz 4 in Frage.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist nun die auf negativem Potential liegende Elektrode nicht nur an dem der Anodenelektrode 6 am dichtesten benachbarten, sondern auch an dem der Innenseite des Glaszylinders 5 zugekehrten Teil ihrer Oberfläche mit einer Glashaut 12 bedeckt. Durch diesen Glasüberzug konnten die beschriebenen unerwünschten Entladungserscheinungen beseitigt werden.
Die oberflächlich beglaste Elektrode, das ist also bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Elektrodeneinsatz 4, beeinflußt das sich zwischen ihr und der Elektrode 6 ausbildende elektrische Feld nicht. Dagegen verhindert die Glashaut einen Elektronenaustritt aus der von ihr bedeckten Elektrodenoberfläche.
Durch die Erfindung wird die überschlagsfestigkeit zwischen den beiden benachbarten Elektroden wesentlich erhöht. Hierbei ist auch von Bedeutung, daß die überschlagsfestigkeit zwischen der Zuführung 10 der Verdampferanordnung 9 und dem Kathodenring 4 erhöht wird. Die Verdampferanordnung 9 besteht im allgemeinen aus einer Heizwendel, die mit ihrem einen Ende mit der Elektrode 6 und mit ihrem anderen Ende mit der Zuführung 10 verbunden ist. Zur Herstellung der Fotokathode wird an die Elektrode 6 und den Kontakt 11 eine Spannung angelegt, die die Wendel erhitzt, so daß das daran befestigte Material verdampft. Während des Betriebes der Bildwandlerröhre liegt die Zuführung 10 praktisch auf Potential der Elektrode 6, da über die Zuführung 10 kein Strom fließt. Somit bildet die Zuführung 10 eine Störung der Symmetrie des sich zwischen der Elektrode 6 und dem Elektrodenteil 4 ausbildenden elektrischen Feldes, die auf die überschlagsfestigkeit Einfluß nimmt. Durch die erfindungsgemäße Beglasung 12 der Oberfläche des Elektrodenteils 4 konnte die Durchschlagsfestigkeit wesentlich erhöht werden.
Die gemäß der Erfindung mit einer Glasschicht zu versehenden Teile der auf negativem Potential liegenden Elektrode bestehen zweckmäßig aus Kovar oder Vacon oder einem ähnlichen Material, dessen Wärmeausdehnungsverhalten in etwa dem des Glases entspricht. Die Beglasung der Oberfläche erfolgt zweckmäßig in der Weise, daß das Elektrodenteil zunächst an der gewünschten Oberfläche oxydiert wird. Dann bringt man auf diese oxydierte Oberfläche Glaspulver z. B. durch Sprühen auf und bringt dieses Elektrodenteil in einen Ofen, wo die Glaspulverschicht zu einer zusammenhängenden Glashaut verschmilzt. Zum Aufbringen des Glaspulvers wird dieses zweckmäßig mittels eines sich verflüchtigenden oder verdampfbaren Bindemittels streichbar oder sprühbar aufbereitet.

Claims

Patentansprüche: 1. Bildwandler- oder Bildverstärkerröhre mit einer auf negativem Potential liegenden Elektrode, die eine auf positiverem Potential liegende Elektrode wenigstens teilweise umgibt, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der negativen Elektrode zumindest an jenen Stellen, an denen die höchste elektrische Feldstärke auftritt, mit einer dünnen Glasschicht bedeckt ist. z. Bildwandler- oder Bildverstärkerröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die auf negativem Potential liegende Elektrode aus ringförmigen Einsätzen besteht und daß die Oberfläche eines ringförmigen Einsatzes eine Glasschicht aufweist. 3. Bildwandler- oder Bildverstärkerröhre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Elektrodenteil der auf negativem Potential liegenden Elektrode, das die auf positivem Potential liegende Elektrode umgibt, ringwulstförmig ausgebildet ist und daß die äußere Oberfläche der Ringwulst mit einer Glasschicht bedeckt ist. 4. Bildwandler- oder Bildverstärkerröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auch das Teil der Oberfläche der auf negativem Potential liegenden Elektrode, das der Innenseite des als Vakuumhülle dienenden Glaszylinders zugewandt ist, mit einer Glasschicht bedeckt ist. 5. Verfahren zur Herstellung einer Bildwandler- oder Bildverstärkerröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die mit einer Glasschicht zu versehende Oberfläche zunächst oxydiert wird, daß dann auf die oxydierte Oberfläche eine Glaspulverschicht aufgebracht wird und daß dann die Glaspulverschicht zu einer fest auf der Elektrodenfläche haftenden Glashaut verschmolzen wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 1115 851; deutsche Auslegeschrift Nr. 1087 721.