DE1276284B - Einrichtung zum Erzeugen bzw. Aufrechterhalten eines Vakuums mittels Gaskondensation bei tiefen Temperaturen - Google Patents
Einrichtung zum Erzeugen bzw. Aufrechterhalten eines Vakuums mittels Gaskondensation bei tiefen TemperaturenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
F 04b
Deutsche Kl.: 27 d-6/02
Nummer: 1276 284
Aktenzeichen: P 12 76 284.4-15 (B 80884)
Anmeldetag: 9. März 1965
Auslegetag: 29. August 1968
Verfahren, hohe Vakua bei großen Sauggeschwindigkeiten durch Kondensation des abzupumpenden
Gases an tiefgekühlten Flächen zu erzeugen, sind seit langem bekannt und mit Erfolg angewandt worden.
Hierzu werden Flüssigkeitsbäder aus flüssigem Wasserstoff oder Helium benutzt, wobei an der Außenwandung
der Flüssigkeitsbäder das abzupumpende Gas in fester Form ausfriert. Entsprechend dem
Dampfdruck von Luft bei einer Temperatur von 4,2 bzw. 20,2° K stellt sich für Luft oder Stickstoff
als Arbeitsgas ein Gleichgewichtsdampfdruck von weniger als 10~15Torr ein; selbst für Wasserstoff
läßt sich durch Kondensation an einem Bad mit siedendem Helium ein Vakuum von 10"~7 Torr erzeugen.
Die physikalischen Grundlagen dieses Vorganges sind heute zum größten Teil geklärt. Es ist bekannt,
daß die Haftwahrscheinlichkeit eines heranfliegenden Gasmoleküls an der tiefgekühlten Kondensationsfläche von deren Temperatur und der kinetischen
Energie des Moleküls abhängt. Dies ermöglicht die Erzeugung von Ultrahochvakuum in großen Räumen,
wobei die hierzu aufzuwendende Pumpleistung für große Saugleistungen merklich kleiner werden
kann als bei Verwendung konventioneller Diffusionspumpen. Bekannte Kryopumpen bestehen aus einem
Kondensationsgefäß oder einer Rohrspirale, die mit flüssigem Wasserstoff oder Helium beschickt werden
und in den auszupumpenden Rezipienten eingebaut sind. Es sind ferner Vorrichtungen bekannt, die eine
optimale Dosierung der Kühlflüssigkeit erlauben, die aus dem Vorratsgefäß für die flüssigen Gase durch
Vakuumleitungen zur eigentlichen Kühlfläche geleitet werden. In jedem Fall ist das Vorhandensein eines
Verflüssigungsapparates für Sauerstoff bzw. Helium vorauszusetzen.
Demgemäß betrifft die Erfindung eine Einrichtung zum Erzeugen bzw. Aufrechterhalten eines Vakuums
in einem Raum, bei welcher das abzusaugende Gas an Flächen vorbestimmter tiefer Temperatur kondensiert
wird und welche eine Gaskälteanlage mit Kompressor, Gegenstromwärmeaustauscher und Expansionsmaschine
in geschlossenem Kreislauf aufweist.
Die Aufgabe besteht darin, eine Verbesserung des thermischen Wirkungsgrades insgesamt für die Gaskälteanlage
und die Einrichtung zum Erzeugen bzw. Aufrechterhalten des Vakuums zu erzielen.
Diese Aufgabe wird bei einer Einrichtung der vorstehend genannten Art dadurch gelöst, daß wenigstens
die auf tiefster Temperatur befindlichen Teile der Gaskälteanlage innerhalb eines geschlossenen,
in den abzupumpenden bzw. auf Vakuum zu halten-Einrichtung zum Erzeugen bzw. Aufrechterhalten
eines Vakuums mittels Gaskondensation bei tiefen Temperaturen
Anmelder:
Balzers Vakuum G. m. b. H.,
6000 Frankfurt 70, Seehofstr. 11
Als Erfinder benannt:
Dr. Franz-Xaver Eder, 8000 München
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 17. April 1964 (4998)
den Rezipienten ragenden Metallmantels angeordnet
ao sind, dessen Außenwandung die Kondensationsfläche darstellt.
Für große Pumpleistungen wird dabei der Kompressor der Gaskältemaschine außerhalb der eigentlichen
Pumpvorrichtung aufgestellt; diese enthält die Wärmeaustauscher, welche das verdichtete Arbeitsgas durch Gegenstromwärmeaustausch durch den in
der Expansionsmaschine abgekühlten Gasstrom auf die für den Eintritt in die Expansionsmaschine geeignete
Temperatur abkühlt; das auf die tiefste Temperatur expandierte Arbeitsgas — in den meisten
Fällen Helium — durchströmt aber die Kondensationsfläche innerhalb eines geschlossenen, in den
auszupumpenden Rezipienten hineinragenden Metallmantels, dessen Außenwandung die Kondensationsfläche
darstellt.
Es können aber auch alle Teile der Kälteanlage im Innern des in den auszupumpenden Rezipienten
ragenden geschlossenen Metallmantels angeordnet sein, und zur Verminderung der Kompressorabmessungen
kann dessen Kompressionswärme bei sehr tiefer Temperatur, vorzugsweise bei der der siedenden
flüssigen Luft, abgeführt werden. Die Erfindung beinhaltet außerdem die mechanische Kopplung von
Expansionsmaschine und Kompressor, so daß von außen nur über eine gemeinsame Kurbelwelle, die
von einem auf der Pumpe befestigten Motor angetrieben wird, Arbeitsleistung zugeführt zu werden
braucht.
Der Vorteil des Erfindungsgedankens liegt auf der Hand: Die Hochvakuumpumpe stellt eine einzige
konstruktive Einheit dar, die mittels eines gasdichten Flansches in den zu evakuierenden Rezipienten ein-
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gesetzt wird und nur über zwei Gaszu- bzw. ab- Ansaugseite des Kompressors 4 und damit auch auf
leitungen mit dem außenliegenden Kompressor oder der Niederdruckseite der Wärmeaustauscher 5 und 9
im Fall des mit flüssiger Luft gekühlten Kompres- ein Unterdruck aufrechterhalten wird. Bei Tempe-
sors nur durch Stromdurchführungen mit der Um- raturen unterhalb von 3,5° K kann auch Wasserstoff
gebung verbunden wird. Die für den Kondensations- 5 durch Kondensation an den Außenwandungen von
Vorgang aufzubringende Kälteleistung, die der En- 15 abgepumpt werden.
thalpiedifEerenz des abzupumpenden Gases zwischen Zur Kondensation von Luft, Stickstoff und anZimmertemperatur
und der der Kühlfläche ent- deren höhersiedenden Gasen wird der Erfindungsspricht,
ist relativ gering und benötigt auch bei gedanke in der Weise abgewandelt, daß auf den
großen Saugleistungen nur kleine Gaskälteanlagen 10 unteren Teil des Gegenströmers 9 in F i g. 1 und auf
mit geringen Antriebsleistungen. das Expansionsventil 14 verzichtet wird und das aus
Im einzelnen wird die erfindungsgemäße Einrich- der Expansionsmaschine 12 kommende Arbeitsgas
tung in F i g. 1 an Hand eines Beispiels näher er- Helium direkt in den Sammelbehälter 15 strömt und
läutert. Die Hochvakuumpumpe besteht aus dem diesen auf eine Temperatur von 6 bis 20° K abkühlt.
Mantelgefäß 1 aus schlecht wärmeleitendem Material, 15 Als die für den Kondensationsvorgang verfügbare
das z. B. mittels Flansch in den zu evakuierenden Kälteleistung steht theoretisch die Enthalpiedifferenz
Rezipienten 2 gasdicht eingesetzt ist. Im Innern des des Arbeitsgases zwischen den Temperaturen beim
auch nach außen durch den Deckel 3 abgeschlos- Ein- bzw. Austritt des Gases in bzw. aus der Expansenen
Gefäßes 1 sind mit Ausnahme des zur Verdich- sionsmaschine 12 zur Verfügung. Die Rolle des
tung des Arbeitsgases — Helium, Neon oder Wasser- 20 Druckausgleichsbehälters 13 übernimmt in diesem
stoff — dienenden Kompressors 4 sämtliche Teile Fall der Sammelbehälter 15. Der bei dieser Betriebseiner Gaskälteanlage untergebracht. Diese besteht art fehlende gute Wärmeaustausch im Behälter 15
ausgehend von der Umgebungstemperatur aus den läßt sich durch Einbau von Metallstegen in ihm ver-Gegenstromwärmeaustauschern
5 und 6, von denen bessern.
der Gasströmer 5 zur Abkühlung des Hochdruck- 25 Vorteilhaft wird die auf tiefster Temperatur bearbeitsgases
durch das rückkehrende kalte, bereits findliche Kondensationsfläche dadurch merklich verentspannte
Arbeitsgas bestimmt ist, während im größert, daß der Metallmantel 1 gleichzeitig den
Gegenströmer 6 der andere Zweig des Hochdruck- Außenmantel für das rückgeführte Niederdruckgas
gases durch die im Kühler 7 verdampfende flüssige des ganzen oder des unteren Teiles vom Gegen-Luft
abgekühlt wird. 30 strömer 9 darstellt und eine Temperatur annimmt,
Zum Füllen des Kühlers 7 dient der Füllstutzen 8, welche das abzupumpende Gas zu kondensieren
der während des Betriebes verschlossen bleibt. Das erlaubt.
im Kühler 7 auf etwa 90° K abgekühlte Hochdruck- Weiter kann die eigentliche Kondensationsfläche
gas strömt in der Rohrwendel des nachfolgenden durch Prallflächen 16 gegen den Rezipienten abge-Gegenströmers
9 und wird von außen durch das 35 schirmt werden, welche aus gut wärmeleitendem rückkehrende Niederdruckgas weiter abgekühlt, bis Material mit hohem Strahlungsreflexionsvermögen
schließlich ein Teil des Hochdruckstromes bei 10 bestehen. Diese haben die Aufgabe, einerseits dem
über ein Druckausgleichsgefäß 11 der Kolbenexpan- abzupumpenden Gas keinen merklichen Strömungssionsmaschine
12 zugeführt und auf eine wesentlich widerstand zu bieten, andererseits die thermische Getiefere
Temperatur unter Arbeitsleistung adiabatisch 40 schwindigkeit der heranfliegenden Moleküle dadurch
entspannt wird. Das expandierte Gas strömt über den zu verringern, daß diese auf einer gegenüber der Um-Druckausgleichsbehälter
13 in das Mantelrohr des gebungstemperatur merklich tieferen Temperatur ge-Gegenströmers
9 zurück und dient dazu, dem an- halten werden und beim Impulsaustausch ein Teil
kommenden Hochdruckgas einen Teil seines Wärme- der thermischen Energie der Gasmoleküle von den
inhalts zu entziehen. Im untersten Teil des Gegen- 45 Prallflächen aufgenommen wird. Hierdurch wird die
strömers 9 findet eine weitere Temperatursenkung Haftwahrscheinlichkeit für die Kondensation verstatt,
wenn das Hochdruckgas im Expansionsventil größert. Diese Prallflächen wirken als Schutz gegen
14 isenthalpisch entspannt wird und im Gegenstrom die von den Wandungen des Rezipienten ausgesandte
das Gas kühlt. Bei der Entspannung im Ventil 14 Strahlungsenergie und erniedrigen die sich im Gleichwird
ein Teil des Arbeitsgases verflüssigt und im 5° gewicht einstellende Temperatur der eigentlichen
Behälter 15, dessen Boden- und Mantelfläche die Kondensationsfläche. Diese Prallflächen von gittereigentliche
Kondensationsfläche darstellt, gesammelt. förmiger Struktur sind in gutem thermischem Kon-Durch
die für den Pumpvorgang aufzubringende takt mit dem Vorkühlgefäß 7 oder Teilen der Gegen-Wärmemenge
wird im Gleichgewicht die Flüssigkeit strömer 6, 5 oder 9, deren Temperatur wesentlich
im gleichen Maße verdampft, wie sie verflüssigt wird. 55 tiefer als die Umgebungstemperatur und vorzugs-Dieser
Kreislauf entspricht dem eines normalen Gas- weise bei der der siedenden flüssigen Luft liegt. Da
verflüssigers mit dem Unterschied, daß erfindungs- innerhalb des Mantelgefäßes 1 das Arbeitsgas bei
gemäß Boden und Mantelfläche des Behälters 15 Normalbedingungen vorhanden ist und Helium bzw.
gleichzeitig ein Teil des in den Rezipienten ragenden Wasserstoff gute Wärmeleitungseigenschaften auf-Metallmantels
1 darstellt. 60 weisen, genügt es für die durch die Prallflächen ent-
Wird in einem solchen Kreislauf als Arbeitsgas zogene Wärme, diese durch Wärmeleitung zwischen
Helium benutzt, so nimmt die Kondensationsfläche dem Metallmantel 1 und dem Kühlgefäß 7 bzw. dem
eine Temperatur an, die etwa der Siedetemperatur Gegenströmer über einen engen Gasspalt zu über-
von Helium bei Normaldruck, d. h. 4,2° K entspricht. tragen.
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, im Behälter 15 65 Als Expansionsmaschine 12, deren Arbeitsleistung
einen wesentlich geringeren Druck als 1 atü aufrecht- von einem elektrischen Generator 17 aufgenommen
zuerhalten, wenn der Gasdurchsatz durch das Expan- bzw. abgeführt wird, dient vorzugsweise eine gas-
sionsventil 14 so knapp eingestellt wird, daß auf der geschmierte Kolbenmaschine mit oder ohne Steue-
rung durch mechanisch oder elektrisch betätigte Ventile für die Gaszu- und -abfuhr. Zwischen den
Kompressor 4 und die Pumpe wird zu Beginn des Pumpens ein an sich bekannter Vorreiniger 18 geschaltet,
um Verunreinigungen des Arbeitsgases auszuscheiden. Im statischen Betrieb ist der Reiniger
kurzgeschlossen.
Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung kommt durch Stillsetzen der Expansionsmaschine und Entleeren
des Vorkühlbades 7 das Pumpgefäß sehr schnell auf höhere Temperaturen, und das zum Erreichen
von Ultrahochvakuum erforderliche Ausheizen kann ohne besondere Zusatzvorrichtungen
durchgeführt werden. Da der Thomson-Joule-Effekt von Helium und auch Wasserstoff bei Zimmertemperatur
negativ ist, erwärmt sich das ohne Vorkühlung zum Expansionsventil 14 gelangende und dort entspannte
Arbeitsgas und erreicht schließlich Temperaturen von mehreren hundert Grad Celsius.
Es ist bereits erwähnt worden, daß die zur Kondensation des abgepumpten Gases notwendige Kälteleistung
relativ gering ist und für große Pumpleistungen einer solchen Vorrichtung kleine Gaskälteanlagen
ausreichen. Diesem Umstand wird durch die vorliegende Erfindung Rechnung getragen. Ein wesentlicher
Vorteil ergibt sich, wenn nicht nur der kälteerzeugende Teil der Gaskälteanlage innerhalb
des eigentlichen Pumpgefäßes, sondern auch der Kompressor des Kreislaufes dort untergebracht wird.
Als Ausführungsbeispiel hierzu wird die in F i g. 2 dargestellte Vorrichtung beschrieben. Diese besteht
wieder aus dem Mantelgefäß — hier mit dem Bezugszeichen 19 — aus vorzugsweise rostfreiem Stahl
mit kleiner Wärmeleitfähigkeit, das durch einen Flansch vakuumdicht innerhalb des auszupumpenden
Rezipienten 20 befestigt ist. Innerhalb des Mantelgefäßes 19 ist eine Gaskälteanlage mit geschlossenem
Kreislauf untergebracht, die beispielsweise aus gasgeschmierten Kolbenmaschinen für die Kompression
und adiabatische Expansion des Arbeitsgases und aus den Gegenstromwärmeaustauschern besteht. In
der Figur ist der Kompressor 21 mit einem Differentialkolben 22 ausgerüstet und derart mit Hilfe
eines dünnwandigen Metallrohres 23 aus schlecht wärmeleitendem Material zentrisch mit der Expansionsmaschine
24 zusammengestellt, daß das sich in dem Metallrohr 23 sammelnde Leckgas gemeinsam
in das Innere des Mantelgefäßes 19 oder über die Leitung 25 zur Ansaugseite des Kompressors 21 geführt
werden kann. Die dargestellte konstruktive Lösung hat außerdem den Vorteil, daß die von der
Expansionsmaschine 24 geleistete mechanische Arbeit unmittelbar einen Teil der Kompressionsarbeit deckt.
Hierzu ist in dem Beispiel innerhalb des Metallrohres 23 eine Kolbenstange 26 vorgesehen, die durch zwei
Kugelgelenke die Arbeitskolben 21 und 27 mechanisch koppelt, ohne die Seitenführung der gasgeschmierten
Teile zu beeinträchtigen. Der gemeinsame Antrieb beider Kolbenmaschinen erfolgt über eine
weitere, in Kugelgelenken gelagerte Kolbenstange 28, die am oberen Ende in einem Kreuzkopf 29 geführt
wird. Dieser wird über die Pleuelstange 30 von der Kurbelwelle 31 angetrieben, die gasdicht im Kurbelgehäuse
32 gelagert ist. Den gemeinsamen Antrieb übernimmt der Elektromotor 33, der theoretisch nur
die Differenz von Kompressor- und Expansionsleistung zu tragen hat. Der Kompressor 21 ist am
Deckelflansch des Gehäuses 32 durch ein Rohr 34 befestigt, das wie das Metallrohr 23 vorzugsweise aus
rostfreiem Stahl hergestellt ist.
Der thermodynamische Kreislauf der Gaskälteanlage unterscheidet sich vom ersten, in Fig. 1 dargestellten
Beispiel und von bisher bekannten Anlagen dadurch, daß die quasiisotherme Kompression des
Arbeitsgases bei sehr tiefer Temperatur, vorzugsweise bei der von flüssiger Luft oder flüssigem Stickstoff
erfolgt und dadurch das Hubvolumen im Verhältnis der entsprechenden Temperaturen, also etwa
um den Faktor 1:4 kleiner wird als bei der entsprechenden
wassergekühlten Maschine. Damit ist die Möglichkeit gegeben, den Kompressor 21 im
Innern des Mantelgefäßes 19 unterzubringen. Zur Abfuhr der Kompressionswärme dient das vorzugsweise
mit flüssiger Luft gekühlte Kühlbad 35 mit den Rohrwendeln 36, denen das Arbeitsgas über das
Druckventil 37 des Kompressors 21 zugeführt wird. Der Kühler 35 wird über das Rohr 38 mit flüssiger
ao Luft gefüllt, das gleichzeitig als Abdampfrohr fungiert. Das in dem Kühlbad 35 vorgekühlte, verdichtete
Arbeitsgas tritt in den Gegenstromwärmeaustauscher 39 ein, der in F i g. 2 als Kreuzgegenströmer
dargestellt ist und aus der Rohrwendel 40 und zwei zylindrischen Blechmänteln besteht. Am unteren,
kalten Ende des Wärmeaustauschers 39 tritt das Hochdruckgas in den Druckausgleichsbehälter 41
und von dort in die Expansionsmaschine 24 ein, wird dort auf niedrigen Druck adiabatisch entspannt und
stark abgekühlt. Dieses kalte Niederdruckgas gelangt über das Rohr 42 in den Gasraum 43, der vom
Boden 44 des Mantelgefäßes 19 und dem Zwischenboden 45 gebildet wird. Boden- und Mantelflächen
zum Gasraum 43 stellen die für den Pumpvorgang wirksame Kondensationsfläche dar, die sich auf der
tiefsten Temperatur des Kältekreislaufes befindet. Nach Aufnahme der Kondensationswärme während
des Pumpens verläßt das Arbeitsgas den Gasraum 43 und strömt im Niederdruckteil des Wärmeaustauschers
39 zurück, wobei es sich erwärmt und durch das Saugventil 46 wieder in den Kompressor 21 gelangt.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung ist darin zu sehen, daß die im Innern der Pumpe angeordnete
Gaskälteanlage hermetisch nach außen abgeschlossen ist und daß infolge der besonderen Bauart
von Kompressor und Expansionsmaschine eine Verunreinigung des Arbeitsgases ausgeschlossen ist. Die
erfindungsgemäße Einrichtung erfordert daher auch keine Reinigungsvorrichtungen, da sie immer mit dem
gleichen Gasvorrat arbeitet. Außerdem kann die Anlage mit höherem Druck wahlweise von außen aufgepumpt
werden, wodurch sich die Kälteleistung, welche etwa dem Druck proportional ist, leicht verändern
und den Pumpbedingungen anpassen läßt. Nach Abstellen der Kälteanlage erwärmen sich deren
Elemente und damit auch der Gasdruck; wegen des geringen Gasvorrats ist jedoch der sich einstellende
Gleichgewichtsdruck nicht sehr hoch und kann durch einen Druckausgleichsbehälter außerhalb der Pumpe
noch reduziert werden. Von großem Vorteil ist bei dieser Ausführungsform die Tatsache, daß die Pumpe
nach dem Erfindungsgedanken nicht mehr ortsfest, sondern beweglich ist und nur einer elektrischen
Energiezufuhr für den gemeinsamen Antrieb bedarf. Die tiefsten zu erreichenden Kondensationstemperaturen
liegen bei 6° K; durch teilweises Kurzschließen des Kompressors und Verringerung der Drehzahl las-
sen sich behebig höhere Arbeitstemperaturen einstellen und aufrechterhalten.
Im Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 2 ist nur eine Variante wiedergegeben, bei der das Heliumgas nicht
verflüssigt wird. Die Möglichkeit des Verflüssigens ist natürlich auch hier ebenso wie das zusätzliche
Anbringen von gekühlten Prallblechen gegeben.
Die Erläuterung des Erfindungsgedankens durch das Beispiel in Fig. 2 ist sehr speziell: der Gaskompressor
und die Expansionsmaschine können auch als getrennte Einheiten, jedoch über eine gemeinsame
Kurbelwelle von außen angetrieben werden, wobei in diesem Fall die Beschränkung, gleiche Kolbenhübe
anwenden zu müssen, entfällt.
Claims (12)
1. Einrichtung zum Erzeugen bzw. Aufrechterhalten eines Vakuums in einem Raum, bei welcher
das abzusaugende Gas an Flächen vorbestimmter tiefer Temperatur kondensiert wird und ao
welche eine Gaskälteanlage mit Kompressor, Gegenstromwärmeaustauscher
und Expansionsmaschine in geschlossenem Kreislauf aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
die auf tiefer Temperatur befindlichen Teile (9 bis 14, 24 bis 27, 39 bis 45) der Gaskälteanlage
innerhalb eines geschlossenen, in den auszupumpenden Rezipienten hineinragenden Metallmantels
(1, 19) angeordnet sind, dessen Außenwandung die Kondensationsfläche darstellt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bodenteil (44) des in den
Rezipienten ragenden Metallmantels (1, 19) als Teil eines Sammelbehälters (15,43) für das durch
die Gaskälteanlage abgekühlte Medium ausgebildet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gaskälteanlage als Gasverflüssiger
ausgebildet ist und der Bodenteil (44) des in den Rezipienten ragenden Metallmantels
(1, 19) den Behälter (15, 43) für das verflüssigte Gas darstellt.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kompressor (21) der Gaskälteanlage
ebenfalls innerhalb des geschlossenen Metallmantels (19) angeordnet ist und zusammen
mit der Kolbenexpansionsmaschine (24) von einer gemeinsamen Kurbelwelle (31) angetrieben wird.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kompressor (21) und die
Expansionsmaschine (24) von einer gemeinsamen Kurbelwelle (31) angetrieben sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben von Verdichter (21)
und Expansionsmaschine (24) gelenkig durch eine gemeinsame Kolbenstange (28) verbunden
sind, gleichen Hubraum aufweisen und nur über den Verdichterkolben von außen durch die Kurbelwelle
(31) angetrieben werden.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kompressor (21) als gasgeschmierte
Kolbenmaschine ausgebildet ist, deren Kompressionswärme mittels eines in den Gaskreislauf geschalteten Kühlers (35, 36) bei
tiefer Temperatur, vorzugsweise bei der von siedender flüssiger Luft oder flüssigem Stickstoff, abgeführt
wird.
8. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Kreislauf der Gaskältemaschine
nach der Expansionsmaschine (12, 24) ein zusätzlicher Gegenstromwärmeaustauscher
und ein Entspannungsventil (14) vorgesehen sind, um das Kältemittel verflüssigen zu können.
9. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeaustauscher (9, 39)
der Gaskälteanlage als Kreuzstromgegenströmer ausgebildet sind und bei dem auf der tiefsten
Temperatur befindlichen Wärmeaustauscher der Metallmantel gleichzeitig den Außenmantel für
das rückgeführte Niederdruckgas darstellt.
10. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb des die Gaskälteanlage
umschließenden Metallmantels (1) in Strömungsrichtung des abzupumpenden Gases der
eigentlichen Kondensationsfläche eine oder mehrere Prallflächen (16) vorgeschaltet sind, welche
durch thermische Verbindung mit dem Vorkühler (7) des Verdichters bzw. mit dem Wärmeaustauscher
gekühlt sind.
11. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallflächen (16) als Strahlungsschutz
für die Kondensationsfläche ausgebildet sind.
12. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Expansionsmaschine (12,
24) durch eine mit einem Ventil versehene Leitung überbrückt ist, so daß bei geöffnetem Ventil
der Verdichter nach Abstellen der Kühlung den Metallmantel (1, 19) auf Temperaturen erwärmt,
die dessen Ausheizen unter Vakuum ermöglicht.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1118 499.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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