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Führerkabine für einen Laufkran mit beweglicher Kranbrücke, Laufkatze
und Hubwerk Die Erfindung betrifft eine Führerkabine für einen Laufkran mit beweglicher
Kranbrücke, Laufkatze und Hubwerk, die an dem einen Ende der Kranbrücke so angeordnet
ist, daß sich eine am Hubwerk angehängte Last links vom Kranführer bewegt, und die
mit einem rechts vom Kranführer angeordneten, im Ruhezustand im wesentlichen vertikalen,
ersten Bedienungshebel für die horizontalen Bewegungen der Last und einem links
vom Kranführer angeordneten, im Ruhezustand im wesentlichen horizontalen, zweiten
Bedienungshebel für die vertikalen Bewegungen der Last versehen ist.
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Bei einer bekannten Führerkabine dieser Bauart steuert der vertikale,
erste Bedienungshebel lediglich die Laufkatze und bewegt sich ausschließlich in
einer zur Kranbrücke parallelen Ebene. Weiterhin ist dieser Bedienungshebel oberhalb
des Kranführers angelenkt, so daß derselbe gezwungen ist, den Bedienungshebel ständig
mit erhobenem Arm zu halten und zu bewegen. Durch die zusätzliche Anordnung eines
Sitzes würde diese Erscheinung sogar noch verstärkt. Diese Anordnung trägt deshalb
den Forderungen der Arbeitsphysiologie nach möglichst ermüdungsfreiem Arbeiten nicht
Rechnung. Der im wesentlichen horizontale, zweite Bedienungshebel ist bei dieser
bekannten Führerkabine so angeordnet, daß der Kranführer seinen linken Arm ständig
abgewinkelt tragen muß und keine Möglichkeit zur Abstützung desselben bzw. zum Ausruhen
hat. Es gilt deshalb das gleiche wie für den ersten Bedienungshebel, zumal über
die Lage des zweiten, linken Bedienungshebels in bezug auf den Kranführer und den
genannten ersten Bedienungshebel nichts ausgesagt ist (deutsches Patent 299 843).
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Ferner ist eine Bauart bekannt, bei der der allseits bewegliche erste
Bedienungshebel für die linke Hand vorgesehen ist, was die Tatsache unberücksichtigt
läßt, daß die meisten Menschen in erster Linie mit der rechten Hand genaue und kontrollierte
Bewegungen, auch komplizierter Art, durchführen können. Ferner ist bei dieser Bauart
nicht ersichtlich, in welcher Anordnung der Bedienungshebel in bezug auf den Sitz
und den Kranführer angeordnet sein soll.
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Ferner ist eine Bauart bekannt (deutsche Patentschrift 510 584), bei
der ein Steuerhebel sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung verstellbar
ist. Dieser Steuerhebel ist an einer Haube angelenkt. Diese Haube soll wasserdicht
sein und hat demzufolge eine Schutzfunktion gegenüber den von dem Steuerhebel betätigten
elektrischen Kontakten. Die Bedienung des Steuerhebels wird von einem stehenden
Kranführer vorgenommen. Eine Stütze für dessen Ellbogengelenk ist nicht vorgesehen.
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Ferner ist es mehrfach bekannt, am Sitz eines Kranführers Armstützen
bzw. -lehnen vorzusehen. Auch ist die Verwendung von horizontalen und vertikalen
Bedienungs- bzw. Steuerhebeln mehrfach bekannt. Bisher ist jedoch eine Führerkabine
für einen Laufkran mit beweglicher Kranbrücke, Laufkatze und Hubwerk noch nicht
bekannt, die den Forderungen der Arbeitsphysiologie nach möglichst einfacher und
ermüdungsfreier Anordnung der Steuerungsorgane Rechnung trägt. Der Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, diesem Mangel abzuhelfen und eine Führerkabine der eingangs
erwähnten Bauart zu schaffen, bei der die arbeitsphysiologischen Verhältnisse für
den Kranführer so günstig wie möglich gestaltet sind und bei der Ausschlagsrichtung
und Ausschlagsweite der Arme des Kranführers als Maß für Richtung und Geschwindigkeit
der Kranbewegungen verwendet sind.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Griff
und der Anlenkpunkt des horizontalen, zweiten, nach oben und unten verschwenkbaren
Bedienungshebels in bezug auf den auf einem Sitz sitzenden Kranführer etwa in Höhe
des Ellbogens von dessen geringfügig seitwärts vom Körper abgestreckten linken Arm
oberhalb der Sitzebene angeordnet sind, wobei eine Armstütze für das Ellbogengelenk
in der Nähe des Anlenkpunktes des zweiten Bedienungshebels vorgesehen ist, welche
von einem Abstützwinkelhebel getragen ist, der
einen horizontalen
Arm aufweist, welcher in seiner Lage mittels einer Befestigungsvorrichtung einstellbar
ist, die seitlich im Inneren der Führerkabine angebracht ist, derart, daß die Armstütze
in ihrer Höhe und in ihrer vorgeschobenen Stellung je nach der Winkelstellung um
ihre Achse und der Längsstellung des horizontalen Armes des Abstützwinkelhebels
einstellbar ist, und daß der Griff des vertikalen ersten, an seinem unteren Ende
angelenkten Bedienungshebels sich etwas oberhalb der Ebene des Sitzes befindet.
Dabei kann der erste, mit der rechten Hand betätigte Bedienungshebel nach Art eines
Flugzeugsteuerknüppels in beliebige Richtung bewegt werden, wobei die Richtung des
Bedienungshebels dem Kranführer die Bewegungsrichtung der Laufkatze in der horizontalen
Ebene anzeigt. Der Ausschlag des Bedienungshebels ist gleichzeitig in bekannter
Weise ein Maß für die relative Geschwindigkeit der Laufkatze in dieser Ebene. Dadurch,
daß die rechte Hand des Kranführers den Griff des ersten Bedienungshebels niemals
verläßt, sind sowohl die Genauigkeit und Sicherheit der Steuerbewegungen größer
als auch die Ermüdbarkeit des Armes geringer.
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Die erfindungsgemäße Anordnung des linken, zweiten Bedienungshebels
ist ebenfalls so getroffen, daß sein Ausschlag als Maß für die Bewegung der Last
in vertikaler Richtung dient. Gleichzeitig ist jedoch in der Nähe des Anlenkpunktes
eine Armstütze für das Ellbogengelenk vorgesehen, die einstellbar ist. Dadurch kann
sich der Unterarm des Kranführers bei Betätigung des zweiten Bedienungshebels praktisch
parallel zum Bedienungshebel verschwenken, da Ellbogengelenk und Anlenkachse sehr
nahe beieinander liegen. Dadurch ist ein sehr bequemes und weitgehend ermüdungsfreie
Betätigen des zweiten Bedienungshebels durch den Kranführer gewährleistet, zumal
durch die Einstellbarkeit der Armstütze deren Anpassung an die jeweilige Unterarmlänge
des Kranführers möglich ist.
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Die Erfindung wird an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 die Draufsicht auf eine erfindungsgemäß ausgebildete
Führerkabine bei abgenommenem Kabinendach im Schema, F i g. 2 einen Schnitt längs
der Linie II-II in F i g. 1, F i g. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III in F
i g. 1, F i g. 4 die Draufsicht auf einen schematisch dargestellten Laufkran mit
Führerkabine.
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In F i g. 4 der Zeichnung ist eine Führerkabine 16
dargestellt,
die an dem einen Ende einer Kranbrücke 13 eines Laufkrans so angeordnet ist, daß
sich eine an einem Hubwerk 14 angehängte Last links vom Kranführer bewegt. Das Hubwerk
14 ist an einer Laufkatze vorgesehen, die in Pfeilrichtung 15 bzw. entgegengesetzt
verschiebbar ist. In der Führerkabine ist rechts vom Kranführer ein im Ruhezustand
im wesentlichen vertikal angeordneter erster Bedienungshebel 1 auf einem Schaltkasten
3 vorgesehen (F i g. 1 und 2). Dieser erste Bedienungshebel steuert die horizontalen
Bewegungen der Last. Ferner ist links vom Kranführer ein im Ruhezustand im wesentlichen
horizontaler zweiter Bedienungshebel 2 für die vertikalen Bewegungen der Last vorgesehen.
Beide Bedienungshebel 1 und 2 weisen Griffe 5 bzw. 9 auf. Der horizontale, zweite,
nach oben und unten verschwenkbare Bedienungshebel 2 weist als Anlenkpunkt eine
Achse 8 auf, die ebenso wie der Griff 9 in bezug auf den auf einem Sitz 6 mit Rückenlehne
61 sitzenden Kranführer etwa in Höhe des Ellbogens von dessen geringfügig seitwärts
vom Körper abgestreckten linken Arm oberhalb der Sitzebene angeordnet ist. Dabei
ist eine Armstütze 10 für das Ellbogengelenk in der Nähe des Anlenkpunktes (Achse
8) des zweiten Bedienungshebels 2 vorgesehen, die von einem Abstützwinkelhebel 11
getragen ist. Dieser Abstützwinkelhebel11 weist einen horizontalen Arm auf, der
in seiner Lage mittels einer Befestigungsvorrichtung 12 einstellbar ist, die seitlich
im Inneren der Führerkabine angebracht ist. Die Anbringung ist dabei derart, daß
die Armstütze 10 in ihrer Höhe und in ihrer vorgeschobenen Stellung je nach der
Winkelstellung um ihren Anlenkpunkt (Achse 8) und der Längsstellung des horizontalen
Armes des Abstützwinkelhebels 11 einstellbar ist. Ferner ist der Griff 5 des vertikalen
ersten, an seinem unteren Ende angelenkten Bedienungshebels 1 etwas oberhalb der
Ebene des Sitzes 6 vorgesehen. Unter Zugrundelegung der mittleren Körpermaße der
französischen Arbeiterbevölkerung beträgt der Abstand des Griffes 5 von der Ebene
des Sitzes 6 etwa 10 cm. Der Bedienungshebel 1 ist ferner so angeordnet, daß der
Arm des Kranführers in der Ruhestellung leicht nach rückwärst gebeugt ist und für
die vordere Stellung ohne Vorbewegen der Schulter gestreckt wird, was einer vorgeschobenen
Stellung des Griffes 5 mit Bezug auf die Ebene X-X (F i g. 1) entspricht. Diese
Ebene X -X verläuft durch die Rückenlehne 61 des Sitzes 6, wobei der Abstand
zwischen dem Griff 5 und der Ebene X-X etwa 27 cm beträgt, wieder unter Zugrundelegung
der mittleren Körpermaße der französischen Arbeiterbevölkerung. Unter Zugrundelegung
der gleichen Voraussetzungen beträgt der Abstand zwischen dem Griff 5 in der mittleren
Stellung bzw. Ruhestellung und der Mittelebene Y-Y des Sitzes 6 etwa 37 cm. Dieser
Abstand ermöglicht es dem Kranführer, den Bedienungshebel 1 ohne Schwierigkeiten
in sämtliche Richtungen zu bewegen, ohne daß eine Vor- oder Rückbewegung der Schulter
stattfinden muß.
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Zweckmäßigerweise ist die Achse 8 des zweiten Bedienungshebels 2 mit
Bezug auf den Sitz 6 etwa in der doppelten Höhe wie der Griff 5 des ersten Bedienungshebels
1 angeordnet. Für den nach oben und unten verschwenkbaren zweiten Bedienungshebel
2 ist ein Schaltkasten 7 angeordnet. Wiederum unter Zugrundelegung der mittleren
Körpermaße der französischen Arbeiterbevölkerung ist der Griff 9 des Bedienungshebels
2 in einem Abstand von 37 cm von der Ebene X -X angeordnet. Wie bereits erwähnt,
ist die Armstütze 10 mittels der Befestigungsvorrichtung 12 einstellbar angeordnet,
so daß verschiedenen Unterarmlängen Rechnung getragen werden kann. Bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel bildet die Armstütze 10 einen Winkel von etwa 15° mit
der Ebene X -X.
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Da sich eine am Hubwerk angehängte Last links vom Kranführer bewegt
(F i g. 4), sieht der Kranführer Last und Hubwerk auf der gleichen Seite wie seinen
linken Arm, mit dem er die Auf- und Abbewegung der Last steuert. Die beschriebene
Anordnung des Bedienungshebels 2 hat zur Folge, daß
sich der linke
Unterarm des Kranführers in einer Stellung im Abstand von seinem Körper befindet,
die nicht nur nicht ermüdend, sondern auch so ist, daß der Kranführer leicht die
vom Hubwerk getragene Last sehen kann, selbst wenn sich diese sehr nahe an der Führerkabine
befindet; diese gute Sicht ermöglicht der seitwärts vom Körper abgestreckte linke
Arm.
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Der Sitz 6 kann innerhalb der Führerkabine auf Rollen gelagert sein,
um eine leichte Verschiebung desselben zwecks leichterem Zugang bzw. leichterem
Verlassen desselben zu gewährleisten. Zum Feststellen des Sitzes mit Bezug auf den
Kabinenboden ist ein Steckbolzen 17 vorgesehen, durch welchen der Sitz 6 längs seiner
Mittelebene einstellbar und feststellbar ist. Dazu kann beispielsweise der Steckbolzen
17 unter Federdruck in Löcher 18 (F i g. 1) im Kabinenboden eingreifen. In mittlerer
Stellung ist dabei die Sitzlehne 61 in der Ebene X-X angeordnet. Die Sitzfläche
kann in ihrer Höhe einstellbar sein.
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Vorteilhaft ist vor dem Sitz 6 des Kranführers eine Gitterfußstütze
19 vorgesehen, die eine nach vorn ansteigende Neigung hat und in der Höhe mittels
entsprechender, in Stützen 20 und 21 vorgesehener Schlitze verstellbar gelagert
ist. Dabei kann die Neigung der Gitterfußstütze 19 15° betragen, derart, daß bei
senkrechter Stellung der Unterschenkel auf ihnen der für die Bequemlichkeit optimale
Winkel von 105° zwischen Oberschenkel und Unterschenkel erhalten wird.
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Die Sicht für die Bedienungsperson ist sehr groß, da der vordere Teil
der Führerkabine, abgesehen von den nicht dargestellten Geländerstangen, völlig
frei liegt und der Boden der Führerkabine in seinem vorderen Teil, der, wie in F
i g. 1 dargestellt ist, trapezförmig ist, nur in dem Rechteck, das den Sitz 6 und
den Schaltkasten 3 trägt, undurchsichtig ist, wogegen der Rest dieses Teils des
Bodens vergittert ist und mit beispielsweise beweglichen verglasten Rahmen versehen
sein kann. Die Gitterfußstütze 19 läßt ebenfalls den Durchblick des Kranführers
zu. Ferner ist die Vorderseite der Kabine vorzugsweise und im Gegensatz zum Boden
nicht mit einer Verglasung versehen, sondern offen.