DE1275247B - Programmsteuereinrichtung fuer die elektromagnetisch-mechanisch steuerbaren Musterraeder einer Rundstrickmaschine mit einem von ihr ueber nicht phasenstarre Elemente angetriebenen Kommandogeraet - Google Patents

Description

• Programmsteuereinrichtung für die elektromagnetisch-mechanisch steuerbaren Musterräder einer Rundstrickmaschine mit einem von ihr über nicht phasenstarre Elemente angetriebenen Kommandogerät Die Erfindung bezieht sich auf eine Programmsteuereinrichtung für die elektromagnetisch-mechanisch steuerbaren Musterräder einer Rundstrickmaschine mit einem von ihr über nicht phasenstarre Elemente angetriebenen Kommandogerät.
• Die Musterräder an Rundstrickmaschinen wirken bekanntlich auf die Stricknadeln des Nadelzylinders und/oder der Rippscheibe so, daß von den vorgeschobenen Musterradplatinen die von ihnen beeinflußten Stricknadeln in Arbeits- oder Fangstellung geschoben und von den zurückstehenden Platinen unbeeinflußt in zurückgezogener Lage bleiben, in der sie am Stricken nicht teilnehmen. Die Platinen sitzen radial verschiebbar im Musterrad und werden, bevor sie mit dem sich drehenden Musterrad die Arbeitsstelle erreicht haben, mittels eines Elektromagneten in Arbeitsstellung gebracht, wenn dieser unter Strom steht, oder bleiben in zurückgezogener Stellung, wenn der Elektromagnet keinen Strom erhält. Nach dem Vorbeigang an der Arbeitsstelle werden alle Platinen auf mechanischem Wege in die Außerarbeitsstellung zurückgezogen, um im gleichen oder anderen Wechsel beim nächsten Umlauf neu ausgewählt zu werden.
• Musterräder dieser Art sind Gegenstand älterer Vorschläge und z. B. in den deutschen Patentschriften 1140 661, 1141046 und 1149 850 beschrieben.
• Die mustergemäße Steuerung der Platinenverschiebung erfolgt mittels eines Kommandogerätes, dessen Programmgeber ein Filmband sein kann, welches das auf ihm aufgetragene Programm, also die mustergemäße Folge von Stromabgabe, an den Elektromagneten des Musterrades im Takt der Maschine sendet. Die Taktfrequenz ist durch die Drehzahl des Nadelzylinders der Rundstrickmaschinen und durch die Zahl der auf ihm befindlichen Stricknadeln gegeben. Für einen Takt stehen also nur Bruchteile von Sekunden zur Verfügung. Da die Maschinenelemente, welche die Bewegungsmittel des Filmbandes und den sich drehenden Nadelzylinder kraftschlüssig verbinden, Spiel haben, ist es verständlich, daß durch dieses Spiel und andere Einflüsse Phasenverschiebungen zwischen dem Takt des Filmbandes und des Nadelzylinders eintreten, die bei der hohen Frequenz eine so vorzeitige oder so verspätete Beeinflussung des Elektromagneten am Musterrad bewirken können, daß eine Stricknadel zu früh oder zu spät beeinflußt wird.
• Zum Zweck der Beseitigung dieses Nachteils liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine bei einer Rundstrickmaschine mit elektromagnetisch-mechanisch gesteuerten Musterrädern etwa auftretende Phasenverschiebung zwischen den von einem Kommandogerät, das von der Rundstrickmaschine angetrieben ist, gelieferten Impulsen und den zu steuernden Musterrädern unwirksam zu machen.
• Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Rundstrickmaschine phasenstarr mit einem zusätzlichen Impulsgenerator gekuppelt ist, der kurze Ausführungsimpulse zu den Zeitpunkten der möglichen Kommandoausführung liefert, und daß ein Kommandoimpuls den zu steuernden Musterrädern nur dann zuleitbar ist, wenn der kurze Ausführungsimpuls mit dem längeren Kommandoimpuls zeitlich zusammenfällt.
• Dadurch ist die phasenstarre Synchronisation auch dann gewährleistet, wenn die Kommandoimpulse des Programmträgers sich annähernd bis zur Hälfte ihrer Länge gegen die Ausführungsimpulse des Impulsgenerators verschieben, wodurch Musterfehler im Gestrick und damit Ausschuß vermieden wird.
• Die Ausführungsimpulse können durch mechanische, photoelektrische, elektrische oder magnetische Abtastung ohnehin vorhandener oder zusätzlicher Maschinenteile erzeugt werden. Die erzeugten Ausführungsimpulse werden in Form und Amplitude dem Verwendungszweck durch Differenzierung, Begrenzung, Verstärkung oder sonstige elektronische Mittel angepaßt.
• Durch die französische Patentschrift 1148 851 ist zwar eine Rundstrickmaschine bekanntgeworden, die auf einer im Takt der Maschine sich drehenden Steuertrommel mustergemäß angeordnete Nocken hat, die Stromkreise schließen, wodurch elektrische Kommandoimpulse erzeugt und Elektromagneten zugeleitet werden, die mit mechanischen Mitteln vor jedem Stricksystem die Strickschloßkurven so einstellen, daß sie mustergemäß die Stricknadeln in eine Strickstellung bringen oder nicht. Bei dieser Vorrichtung ist nicht dafür gesorgt, daß die Folge der durch die Drehung der Steuertrommel erzeugten Impulse phasenstarr mit der Nadelzylinderdrehung synchronisiert ist oder daß eine Phasenverschiebung zwischen der Steuertrommel und dem Nadelzylinder durch einen zweiten Impulsgeber unwirksam gemacht wird. Impulszeiten, die beim Steuern der einzelnen Nadeln durch die Platinen der Musterräder bei Rundstrickmaschinen 10 bis 5 Millisekunden nicht überschreiten dürfen, können von einer mit Nocken versehenen Steuertrommel der vorerwähnten bekannten Vorrichtung, selbst wenn diese Trommel phasenstarr mit dem Nadelzylinder gekuppelt ist, nicht erzeugt werden, weil schon der Verschluß zwischen den Nocken und den Abtasthebeln eine Phasenverschiebung erzeugt.
• Die durch mechanisches Spiel oder Torsion entstehenden Phasenverschiebungen zwischen der Kommandoabgabe und den zu steuernden Musterrädern werden erfindungsgemäß durch zeitliche Korrektur der elektrischen Impulse des Kommandogerätes mit elektronischen Mitteln unwirksam gemacht. Hierzu wird ein an sich bekannter besonderer Impulsgenerator zur Erzeugung von kurzen Ausführungsimpulsen verwendet, der mit dem Nadelzylinder phasenstarr gekuppelt ist. Die aus der Abtastung des Programmträgers im Kommandogerät gewonnenen langen Kommandoimpulse werden mit den wesentlich kürzeren Ausführungsimpulsen überlagert, wobei jeder Ausführungsimpuls genau dann erzeugt wird, wenn die Auslösung eines oder mehrerer der zu steuernden Vorgänge möglich ist, jedoch *nur dann an die zu steuernde Musterradplatine weitergegeben wird, wenn ihm ein Kommandoimpuls überlagert ist. Dadurch ist eine phasenstarre Synchronisation gewährleistet, auch wenn die Kommandoimpulse des Programmträgers sich annähernd bis zur Hälfte ihrer Länge gegen die Ausführungsimpulse des Generators verschieben.

Claims (1)

1. Patentanspruch: Programmsteuereinrichtung für die elektromagnetisch-mechanisch steuerbaren Musterräder einer Rundstrickmaschine mit einem von ihr über nicht phasenstarre Elemente angetriebenen Kommandogerät, dadurch gekennzeichnet, daß die Rundstrickmaschine phasenstarr mit einem zusätzlichen Impulsgenerator gekuppelt ist, der kurze Ausführungsimpulse zu den Zeitpunkten der möglichen Kommandoausführung liefert, und daß ein Kommandoimpuls den zu steuernden Musterrädern nur dann zuleitbar ist, wenn der kurze Ausführungsimpuls mit dem längeren Kommandoimpuls zeitlich zusammenfällt. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1148 851; Siemens-Zeitschrift, H. 2/1955, S. 55 bis 60.