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Vorrichtung zum dynamischen Auswuchten Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum dynamischen Auswuchten mit mindestens einem Unwuchtmeßsignal-Aufnehmer
und einem Synchrongleichrichter, der die Winkellage der Unwucht gegenüber einem
Bezugspunkt auf dem Rotor als Phasendifferenz zwischen Bezugsimpulsen und dem Unwuchtmeßsignal
bestimmt.
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Zur Unwuchtbestimmung an Drehkörpern ist bereits eine elektrische
Meßeinrichtung bekannt, bei der die durch mechanisch-elektrische Schwingungsaufnehmer
in elektrische Schwingungen umgewandelten Umlaufkörperschwingungen als zeitweise
unterbrochene Ströme einem elektrischen Meß- und Anzeigesystem zugeführt werden
und bei der ein mit einer zweigeteilten Spule versehenes Meß- und Anzeigeinstrument
sowie eine steuerbare Kontaktanordnung vorgesehen ist, die derart in den Stromkreis
zwischen Meßinstrument und Schwingungsaufnehmer geschaltet ist, daß der vom Schwingungsaufnehmer
erzeugte Wechselstrom zeitweise ausschließlich durch die eine und zeitweise ausschließlich
durch die andere Spulenwicklung fließt.
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Ebenfalls bekannt ist ein Gerät zur selbsttätigen Ermittlung von
zwei in beliebige bekannte Winkellagen fallenden Auswuchtkomponenten aus einem beliebigen
bekannten Auswuchtvektor durch geometrische Vektoraddition. Dabei werden mehrere
ohmsche Widerstände von empirisch oder rechnerisch bestimmter Größe mit zwei Wählschaltergruppen,
einem Anzeigegerät und einer Stromquelle so verbunden, daß bei Einstellung der ersten
Wählschaltergruppe auf einen ersten Winkelwert, den die erste Auswuchtkomponente
mit dem bekannten Auswuchtvektor einschließt, und Einstellung der zweiten Wählschaltergruppe
auf einen zweiten Winkelwert, den die zweite Auswuchtkomponente mit dem bekannter
Vektor einschließt, ein ohmscher Widerstand in den Stromkreis des Anzeigeinstruments
eingeschaltet wird, der den von dem Instrument vor Einschaltung des Widerstandes
angezeigten Wert im Verhältnis des Absolutbetrages des Auswuchtvektors zu dem Absolutbetrag
der ersten Vektorkomponente reduziert.
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Ziel der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum dynamischen Auswuchten
zu schaffen, die in einfacher Weise Drehkörper auf Unwucht prüft und in entsprechender
Weise auswuchtet. Dies wird bei einer Vorrichtung zum dynamischen Auswuchten der
eingangs genannten Art erfindungsgemäß erreicht durch einen Schaltkreis mit einer
Schalteinrichtung zum Empfang des elektrischen Ausgangssignals des Synchrongleichrichters
und mit einem Rückkopp-
lungsnetzwerk, dem ein Signal von der Schalteinrichtung zugeführt
wird und das ein Pendeln des Signals zwischen zwei Spannungspegeln bewirkt, wobei
der sich einstellende mittlere Gleichspannungspegel am Ausgang des Schaltkreises
zur Steuerung der Eingangsgröße des Synchrongleichrichters dient.
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Die Bezugsimpulse werden vorzugsweise vom Ausgang eines bistabilen
Kreises abgeleitet, der durch ein sägezahnförmiges Eingangssignal gesteuert wird,
und sind durch Verändern des mittleren Gleichspannungspegels des sägezahnförmigen
Eingangssignals entsprechend dem sich ergebenden mittleren Gleichspannungspegel
am Ausgang des Schaltkreises in der Phase verschiebbar. Vorzugsweise ist nach der
gemessenen Winkellage der Unwucht ein Spannungswähler einstellbar, so daß die durch
diesen Spannungswähler gegebene Spannung an Stelle der resultierenden mittleren
Gleichspannung dazu dient, die Winkellage eines Punktes auf dem Drehkörper festzulegen,
an dem eine Unwuchtkorrektur zumindest
näherungsweise erfolgen kann,
auch wenn der Punkt, an dem eine wahre Unwuchtkorrektur durchgeführt werden müßte,
nicht auf dem Körper liegt.
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Vorzugsweise ist mit dem Spannungswähler auch in dem Fall, in dem
dieser Spannungswähler eine Lage zwischen zwei Spannungspegeln einnimmt, ein Spannungspegel
bestimmbar. Dabei weist der Spannungswähler einen Spannungsteiler mit einer Reihe
von Dioden auf, die jeweils parallel zu einem Widerstand geschaltet sind, der, verglichen
mit der Durchlaßspannung der Diode, relativ groß ist. Die Dioden sind dabei mit
den Spannungsabgriffen längs des Spannungsteilers so verbunden, daß die Stellung
des Spannungswählers zwischen zwei Spannungspegeln zu einem Stromfluß durch die
Diode, die mit dem höheren der beiden Spannungspegel, und durch den Widerstand,
der mit dem kleineren der beiden Spannungspegel verbunden ist, erfolgt, wobei effektiv
der höhere der beiden Spannungspegel wirksam ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Zusammenhang mit der Zeichnung
beschrieben.
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Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum dynamischen Auswuchten; F i g. 2 zeigt ein Schaltbild einer in der Vorrichtung
nach F i g. 1 angewandten bistabilen Schaltung; Fig. 3 zeigt das Schaltbild eines
Minimum-Meßkreises, der in der Vorrichtung nach F i g. 1 verwendet wird; F i g.
4 ist das Schaltbild eines Spannungswählers, der in der Vorrichtung nach F i g.
1 Anwendung findet; F i g. 5 zeigt eine Abwandlung des Spannungswählers nach F i
g. 4; F i g. 6 zeigt ein Schaltbild eines in der Vorrichtung nach F i g. 1 eingesetzten
elektrostatischen Speichers; Fig. 7 a, 7b und 7c zeigen Signalformen an verschiedenen
Punkten der Schaltung nach F i g. 3; Fig.8 zeigt Signalformen an verschiedenen Punkten
der Schaltung nach F i g. 2; Fig. 9 und 10 zeigen Signalformen an verschiedenen
Punkten der Vorrichtung nach F i g. 1 bei verschiedenen Betriebszuständen.
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Fig. 1 zeigt das Schaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
dynamischen Auswuchten, bei der ein WerkstücklO durch einen Motorl2 in Drehung versetzt
wird und Bezugsimpulse vom Werkstück 10 mit Hilfe eines Aufnehmers 14 abgeleitet
werden. Weiterhin wird ein Unwuchtmeßsignal mittels eines Aufnehmers 16 erzeugt.
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Der Bezugssignal-Aufnehmer 14, der entweder magnetisch oder foto
elektrisch arbeiten kann, erzeugt Bezugsimpulse 22 mit einer Frequenz, die der Drehgeschwindigkeit
des Werkstücks 10 entspricht. Der Aufnehmer 14 spricht auf einen Bezugspunkt auf
dem Werkstück 10, beispielsweise ein Loch oder ein Magnetstück, an. Die Bezugsimpulse
22 werden einem Impulsformnetzwerk 24 zugeführt, von dem ein Triggerimpuis 26 abgeleitet
wird. Der Triggerimpuls 26 wird zum Triggern eines Rechteckwellengenerators 28 verwendet,
der ein recheckförmiges Steuersignal 30, das gleiche Frequenz und Phase wie der
Triggerimpuls 26 hat, erzeugt. Das Rechtecksignal 30 wird durch einen Verstärker
32 verstärkt und dann einem der Eingänge einer Detektorvorrichtung 34 zugeführt.
Diese Vorrichtung 34 kann von der Art sein, wie in der USA.-Patentschrift 2 988
918 beschrieben ist, und ist bei der vorliegenden Anwen-
dung die Vorrichtung, deren
elektrische Ausgangsgröße geregelt werden soll.
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Die Vorrichtung 34 ist auch als Synchron-Gleichrichter bekannt und
ergibt eine günstige Filterung des Unwuchtmeßsignals, da alle geradzahligen Oberwellen
eliminiert und alle ungeradzahligen Oberwellen stark reduziert werden.
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Das rechteckförmige Steuersignal 30 wird weiterhin einem 900-Phasenverschieber36
zugeführt, um ein phasenverschobenes Rechtecksignal 38 abzuleiten, das durch einen
Verstärker 40 verstärkt und dann einem der Eingänge einer Detektorvorrichtung 42,
die der Vorrichtung 34 ähnlich ist, zugeführt wird.
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In dem Impulsformernetzwerk 24 werden die Bezugsimpulse22 verstärkt
und durch einen Verstärker und Impulsformer 44, der einen positiven Impuls 46 und
einen negativen Impuls 48 abgibt, geformt. Der positive Impuls 46 steuert einen
Sägezahngenerator und -verstärker 50, der ein Sägezahnspannungssignal 52 mit konstanter
Amplitude erzeugt. Dieses Signal 52 wird einer bistabilen Schaltung 54 zugeführt.
Die bistabile Schaltung 54 erzeugt ein EIN/AUS-Ausgangssignal 55 mit rechteckförmigem
Verlauf. Das Ausgangssignal 55 wird mit dem Sägezahnsignal 52 in einem Mischkreis
56 zusammengesetzt, um so ein Mischsignal 57 zu erzeugen. Das Mischsignal 57 wird
differenziert, und sein negativer Impuls wird in einem Impulsformer 58 unterdrückt,
so daß dem Reckteckwellengenerator 28 nur der positive Impuls 46 zugeführt wird.
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Die Phasenlage des Triggerimpulses 26 wird, wie nachstehend beschrieben,
mit dem unterdrückten negativen Impuls in Phase gebracht, der seinerseits mit dem
Anfangs-Bezugsimpuls 22 in Phase ist. Dies erfolgt durch das Phasenschiebernetzwerk
mit dem Sägezahngenerator und Verstärker 50, dem bistabilen Schaltkreis 54 und einem
Nullmeßkreis 60, der das Ausgangssignal von der Detektorvorrichtung 34 überwacht
und ein Ausgangssignal abgibt, welches zur Anderung des durchschnittlichen Spannungspegels
des Sägezahnsignals 52 herangezogen wird.
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F i g. 2 zeigt die bistabile Schaltung 54. Diese besteht aus einem
Schmitt-Trigger mit zwei Trioden 62 und 64 in einem Gehäuse (Doppeltriode). Die
Katoden der beiden Trioden liegen bei 66 an Masse, und zwar über einen gemeinsamen
Widerstand 68, während die Anoden über Widerstände 70 bzw. 72 an einer Spannungsquelle
B + liegen. Die Anode der Triode 62 ist über einen Widerstand 74 mit dem Gitter
der Triode 64 und mit dem Eingang des Mischkreises 56 verbunden. Das Ausgangssignal
kann vom Anodenkreis der Triode 64 abgeleitet werden, falls dies bevorzugt wird.
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Wie in F i g. 8 dargestellt, hat das Sägezahnsignal 52 einen durchschnittlichen
SpannungspegelEl, der gegenüber der Schalt- oder Sperrspannung C der Triode 62 positiv
ist. Die Spannung an der Anode der Triode 62 hat den Verlauf D. Der Schnittpunkt
des Sägezahnsignals 52 mit dem Schaltpegel C ist der Punkt, an dem die AnodenspannungD
abfällt und die Triode 62 leitend wird. Wird der Durchschnittspegel des Sägezahnsignals
52 auf dem Pegel E2 angehoben, so wird das Signal 52 in die gestrichelt dargestellte
Lage 52' übertragen und schneidet den Schaltpegel C schon eher, so daß der Schalteinsatz
der Triode 62 vorverlegt wird. Die Anodenspannung hat dann den gestrichelt dargestellten
Verlauf D'. Wird die Anodenspannung im Impulsformer 58 differenziert,
so
ergibt sich die Impulsform F. Der differenzierte positive Impuls kann von der durchgehend
eingezeichneten Lage in die gestrichelt eingezeichnete Lage F' durch Anheben des
Durchschnittspegels des Sägezahnsignals 52 übertragen werden. Eine derartige Phasenverschiebung
kann über den vollen Bereich von 3600 durchgeführt werden.
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Der Anodenstrom der Triode 64 ist bei G in Fig. 8 dargestellt. Da
die Triode nur leitet, wenn die Triode 62 nichtleitend ist, wird die Größe des Anodenstroms
durch den Widerstand 74 und einen Gittervorspannungswiderstand 76 bestimmt. Folglich
liegt der mittlere Anodenstrom lt bei dem mittleren Sägezahnspannungspegel E,. Bei
dem mittleren Spannungspegel E2 verläuft der Anodenstrom wie bei G' dargestellt,
und sein Mittelwert ist 12. Der Abfall des Anodenstroms derTriode 64 erfolgt dadurch,
daß die Triode 64 kürzere Zeit im Zustand »EIN« ist, wenn das Sägezahnsignal 52
den mittleren Pegel E2 hat.
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Der Aufnehmer 16 erzeugt ein Unwuchtmeßsignal 77, das sinusförmig
ist. Da das Unwuchtmeßsignal 77 oft sehr schwach ist und im allgemeinen verschiedene
Störsignale durch Rauschen und andere Effekte enthält, wird es durch einen Verstärker
80 verstärkt.
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Dieses Signal 78 wird dann den beiden Detektorvorrichtungen 34 und
42 zugeführt, in denen es synchron mit dem rechteckförmigen Steuersignal 30 bzw.
dem phasenverschobenen rechteckförmigen Steuersignal 38 gleichgerichtet wird.
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Die Phasendifferenz zwischen dem verstärkten Unwuchtmeßsignal 78
und den Bezugsimpulsen 22 wird gemessen und in ein Winkelmaß umgewandelt, um den
Winkelabstand der Unwucht auf dem Werkstück 10 von dem Bezugspunkt anzugeben. Dies
erfolgt durch Messung des Betrages, um den ein Signal in Phase verschoben werden
muß, um es mit dem anderen in Phase zu bringen. Da das Unwuchtmeßsignal 78 sinusförmig
ist und Störsignale enthält, kann eine größere Genauigkeit erzielt werden, wenn
das Bezugssignal 22 verschoben wird. Diese Phasenverschiebung wird durch Änderung
des Durchschnittspegels des Sägezahnsignals 52, wie bereits erläutert, durchgeführt.
Das Ausgangssignal von der Detektorvorrichtung 34 wird zur Bestimmung der Phasengleichheit
zwischen den Bezugsimpulsen und dem Prüfsignal verwendet.
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Der Triggerimpuls 26 hat die gleiche Frequenz und Phase wie das Rechtsignal
30. Die Bezugsflanke des Signals 30 entspricht der des Triggerimpulses 26 und bietet
so eine sehr genaue Bezugsmöglichkeit für die Vorrichtung 34. Ist daher der Bezugsimpuls
22 in Phase mit dem Unwuchtmeßsignal 78, so ist das Rechteck-Steuersignal 30 gegen
das Unwuchtmeßsignal um 900 in der Phase verschoben, so daß das Ausgangssignal 82
von der Vorrichtung 34 einen Kleinstwert des mittleren Gleichspannungspegels hat
und sinusförmig verläuft. Das Minimum ergibt sich, wenn die Vorrichtung 34 das sinusförmige
Unwuchtmeßsignal 78 um 900 nach dem Punkt, an dem die Spannung Null ist, synchron
gleichrichtet oder zerhackt. Die erforderliche Phasenverschiebung, um dies zu erzielen,
erfolgt automatisch durch den Minimum-Meßkreis 60. Die 90°-Phasenvcrschiebung zwischen
den Signalen 30 und 78 kann natürlich bei der Eichung des Gerätes leicht berücksichtigt
werden.
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F i g. 3 zeigt den Minimum-Meßkreis 60 mit einer Verstärkerstufe
83, einem Schaltkreis 84, der vor-
zugsweise ein Schmitt-Trigger ist, und einem Katodenfolger
86.
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Das Ausgangssignal 82 von der Vorrichtung 34 wird durch ein Filter
mit Spannungsbegrenzer 88 geführt. Somit wird die Gleichspannungskomponente des
Signals 82 gehalten und auf einen bestimmten Pegel begrenzt und danach dem Gitter
einer Verstärkertriode 90 zugeführt. Die Anode der Triode 90 ist über einen Widerstand
92 mit der Spannungsquelle B + verbunden. Durch Widerstände 94 und 96 sowie durch
einen veränderlichen Widerstand 98 wird eine Katodenvorspannung erzeugt. Der Schaltkreis
84 hat zwei Trioden 100 und 102 in einem Gehäuse (Doppeftriode). Das Gitter der
Triode 100 ist mit der Anode der Triode 90 über eine Glimmröhre 104 gekoppelt, die
einen konstanten Spannungsabfall gewährleistet. Die Katoden der Röhren 100 und 102
liegen über einen gemeinsamen Widerstand 106 bei 105 an Masse. Die Katode der Triode
100 weist einen zusätzlichen Widerstand 108 auf. Die Anoden der Trioden 100 und
102 sind über Widerstände 110 bzw. 112 mit der Spannungsquelle B + verbunden.
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Das Ausgangssignal dieses Schaltkreises wird von der Anode der Triode
102 abgeleitet. Die Vorspannungen der Trioden 100 und 102 werden durch Widerständell4
und 116 geregelt. Ein RC-Netzwerk in Parallelschaltung 118 koppelt das Gitter der
Triode 102 mit der Anode der Triode 100.
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Der Katodenfolger 86 enthält eine Triode 120, deren Gitter mit der
Anode der Triode 102 über ein Filter 122 und zwei Glimmröhren 124 und 126, die die
Spannung herabsetzen, verbunden ist. Das Filter 122 verringert die Wechselstromkomponente.
Das Ausgangssignal des Katodenfolgers 86 wird über einen Widerstand 128 abgeleitet
und der bistabilen Schaltung 54 zugeführt, um den Pegel des Sägezahnsignals 52,
wie bereits beschrieben, einzustellen.
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Das Ausgangssignal vom Schaltkreis 84 wird auf das Gitter der Verstärkertriode90
über ein Rückkopplungsnetzwerk 130 rückgeführt. Dieses Netzwerk enthält ein Wechselstrom-Koppelglied
132 und einen Integrator 134. Das Koppelglied besteht aus einem Widerstand 136 und
einem Kondensatorl38 und läßt nur dieWechselstromkomponente der Rückkopplung vom
Schaltkreis 84 hindurch. Der Integrator 134 mit einem Kondensator 140 und einem
Widerstand 142 hat eine vorgegebene Zeitkonstante und erzeugt ein dreieckförmiges
Rückkopplungssignal 144.
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Kondensator 140, Widerstand 142 und der Spannungspegel, auf den der
Kondensator angehoben wird, bestimmen die Größe des Anstiegs des dreieckförmigen
Rückkopplungssignals 144, während die Verstärkung der Röhre 90 und die Hysteresis
des Schaltkreis-Eingangspegels seine Höhe bestimmen.
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Der Meßkreis 60 enthält weiterhin ein End-Schaltnetzwerk 146. Dieses
Netzwerk 146 ermöglicht die Durchführung von Phasenverschiebungen bis 3600.
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Es enthält Glimmröhren 147 und 148, die in bezug auf die SpannungsquelleB+
und eine Masseverbindung 150 so geschaltet sind, daß bei Überschreiten eines vorgegebenen
Wertes der Spannung an einer Klemme 152, die durch einen Widerstand 156 und einen
Kondensatorl58 beeinflußt wird, die Schaltröhre 147 leitet und die Ladung des Kondensators
158 nach Masse bei 150 abgeleitet wird, bis die Spannung bei 152 wieder auf ihren
niedrigen Pegel zurückkehrt. Die Glimmröhre 147 ist dann gesperrt.
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Wird andererseits die Spannung an der Verbindung
152
zu niedrig, so wird die Spannung über der oberen Schaltröhrel48 groß genug, um sie
zu zünden, und der Kondensator 158 wird aufgeladen, bis das Potential an der Verbindung
152 hoch genug ist, um die obere Schaltröhre 148 zu sperren. Dieses End-Schaltnetzwerk
wird in der folgenden Beschreibung der Arbeitsweise der Vorrichtung noch näher erläutert.
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Es soll nun die Arbeitsweise des in Fig. 1 dargestellten Systems
beschrieben werden. Zunächst soll der Zustand betrachtet werden, der eintritt, wenn
das Ausgangs signal 82 der Vorrichtung 34 seinen maximalen positiven Wert hat. Dies
tritt ein, wenn das Signal 30 das Unwuchtsignal 78 über eine volle Halbwelle gleichrichtet,
wie in Spalte (a) der F i g. 9 dargestellt ist. Der Nullmeßkreis 60 ist erforderlich,
um den Spannungspegel des Sägezahnsignals 52 herabzusetzen. Dadurch wird der Spannungspegel
des Steuersignals von dem Meßkreis 60 ebenfalls herabgesetzt.
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Wie das geschieht, soll an Hand der F i g. 7 a, 7b und 7c beschrieben
werden. Das positive Ausgangssignal 82 von der Vorrichtung 34 verursacht nach seiner
Umwandlung in ein Gleichstromsignal durch Filter und Spannungsbegrenzer 88 beim
Anlegen an das Gitter der Verstärkerröhre 90 ein Absinken der Anodenspannung der
Röhre 90. Demgemäß nimmt die Anodenspannung der Röhre 100 zu und die der Triode
102 ab. Dies bewirkt eine Verlängerung der Einschaltzeit der Röhrel02. Hat die Anodenspannung
der Triode 102 die in Fig. 7 a dargestellte Wellenform und einen mittleren Gleichspannungspegel,
wie er durch die gestrichelte Linie angegeben ist, so führt die Zunahme der Einschaltzeit
der Triode 102 zu dem Verlauf nach F i g. 7 b. Dadurch wird der mittlere Gleichspannungspegel
herabgesetzt.
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Da es erforderlich ist, von dem Schaltkreis 84 ein Ausgangssignal
abzuleiten, das einen mittleren Pegel zwischen dem in den F i g. 7 a und 7b durch
die Basis des Wellenverlaufs dargestellten »Ein«-Pegel und dem Dach dieser Wellenform
hat, muß jede Periode vom Ausgang des Schaltkreises 84 wiederholt werden. Dies bewirkt
das Rückkopplungsnetzwerk 130. Die Wellenformen der Rückkopplungssignale 144 sind
in den F i g. 7 a und 7b dargestellt. Auf Grund ihres dreieckförmigen Verlaufes
haben die Rückkopplungssignale für den Betrieb immer den gleichen Gleichstrompegel,
ungeachtet des Pegels der Anodenspannung der Triode 102, und beeinflussen daher
nicht die Ein/Aus-Pegel des Schaltkreises 84.
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Wird das Rückkopplungssignal 144 dem Gitter der Verstärkertriode 90
zugeführt, so fängt deren Anodenspannung an zu schwingen und veranlaßt den Schaltkreis
84, wiederholt zwischen den beiden Pegeln zu schalten. Der mittlere Gleichspannungspegel
des Ausgangssignals wird natürlich durch die Einschaltzeit der Triode 102 bestimmt
und ist so bemessen, daß ein minimales Ausgangssignal von der Vorrichtung 34 entsteht.
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Die Steuerspannung wird von der Katode des Katodenfolgers 120 abgeleitet
und dem Gitter der Triode 62 des bistabilen Schaltkreises 54 zugeführt, um den mittleren
Spannungspegel des Sägezahnsignals 52 herabzusetzen. Zum besseren Verständnis des
Mischkreises 56 und des End-Schaltnetzwerkes 146 soll ein weiterer Zustand angenommen
werden. Da der Pegel des Sägezahnsignals 52 herabgesetzt ist, wie aus Spalte (b)
in F i g. 9 zu ersehen ist, liegt das Dach des Sägezahnsignals 52 gerade unter dem
Schaltpegel
C. Die Triode 62 ist daher gesperrt und die Anodenspannung D ist konstant. Dies
erfolgt bei einer Phasenverschiebung um 3600. Das Mischsignal 57 hat den gleichen
Verlauf wie das Sägezahnsignal 52. Es gibt somit immer einen Triggerimpuls 26, um
die Erzeugung eines rechteckförmigen Steuersignals 30 sicherzustellen, welches im
gegebenen Beispiel eine Gleichrichtung des Unwuchtsignals 78 an einem 450 nach dem
Nulldurchgang der Spannung liegenden Punkt bewirkt. Wie aus F i g. 9, Spalte (b),
hervorgeht, hat das Ausgangssignal 82 noch einen positiven mittleren Gleichstrompegel,
jedoch liegt das Sägezahnsignal 52 unter dem Schaltpegel C, so daß die Röhre 62
gesperrt bleibt.
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Die Spannung am Punkt 152 des End-Schaltnetzwerkes 146 nimmt ab,
bis die Glimmröhre 148 zündet. Daher wird der Kondensator 158 auf ein Potential
aufgeladen, das eine schnelle Änderung der Vorspannung an der Triode 62 verursacht,
und das Sägezahnsignal 52 wird über den Schaltpegel C hochgeschaltet, und zwar in
die gestrichelt eingezeichnete Lage gemäß F i g. 9, Spalte (b). Nach Abschluß dieses
Vorgangs schaltet die Glimmröhre 148 natürlich ab. In dieser neuen Schaltlage befindet
sich die untere Seite des Sägezahnsignals 52, wie in Fig.9, Spalte (c), dargestellt,
relativ zum Schaltpegel C. Die Bezugsflanke des Rechteck-Steuersignals 30 liegt
nun so, daß das Unwuchtsignal 78 an einem Punkt 900 nach dem Spannungsnulldurchgang
gleichgerichtet wird. Dies führt zu dem geforderten Minimum, da der mittlere Gleichstrompegel
des Ausgangssignals 82 nun Null ist.
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Der andere Extremzustand tritt, wie in Fig. 10, Spalte (a), dargestellt,
auf, wenn das Ausgangssignal 82 seinen maximalen mittleren Gleichspannungswert hat.
Dies erfolgt, wenn das Unwuchtsignal 78 um 1800 nach dem Spannungsnulldurchgang
gleichgerichtet wird. Wird das negative Ausgangssignal 82 dem Gitter der Verstärkertriode
90 zugeführt, so steigt die Anodenspannung an. Dadurch wird ein Ansteigen bzw. Abfallen
der Anodenspannungen der Trioden 100 und 102 hervorgerufen. Die Einschaltzeit der
Triode 102 steigt dadurch an. Dies geht aus den in F i g. 7b und 7c dargestellten
Verläufen hervor. Durch Herabsetzen der Einschaltzeit der Triode 102 wird der mittlere
Gleichstrompegel aus der in Fig. 7c gestrichelt eingezeichneten Lage heraus in die
in F i g. 7 b gestrichelt dargestellte Lage angehoben, die zur Erzielung des Wertes
Null erforderlich ist.
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Das Anheben des Pegels des Sägezahnsignals 52 verschiebt die Phase
des Triggerimpulses 26. Daraus entstehen die in Spalte (b) der F i g. 10 dargestellten
Schaltzustände, die bei einer Phasenverschiebung von 0° auftreten. Das Sägezahnsignal
52 wird nach oben gerade über den Schaltpegel C angehoben, so daß die Triode 62
leitet und die Anodenspannung konstant wird, wie in F i g. 10, Spalte (b), dargestellt
ist.
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Der Mischkreis 56 erzeugt weiterhin ein Mischsignal 57, das zu diesem
Zeitpunkt ein unverzerrtes Sägezahnsignal ist, und das Rechteck-Steuersignal 30
bewirkt eine Gleichrichtung des Unwuchtsignals 78' bei 1350 nach dem Spannungsnulldurchgang.
Das Ausgangssignal 82 hat noch einen negativen Gleichstrompegel.
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Die Spannung am Punkt 152 des End-Schaltnetzwerkes 146 steigt an,
bis die Glimmröhre 147 leitet.
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Ein vorgegebener Anteil der Ladung des Kondenstators
158
fließt bei 150 nach Masse ab, und die Glimmröhre 147 wird gesperrt. Dadurch wird
das Sägezahnsignal in die punktierte Linie in Fig. 10, Spalte (b), gebracht. Danach
bewegt sich das Sägezahnsignal 52, wie durch den Pfeil dargestellt, aufwärts [Fig.
10, Spalte (c)1. Die Bezugsflanke des rechteckförmigen Steuersignals 30 wird verschoben,
bis das Unwuchtsignal 78 um 900 nach dem Spannungsnulldurchgang gleichgerichtet
und das minimale Ausgangssignal 82 erzielt ist.
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Nachdem der Triggerimpuls 26 um den erforderlichen Betrag zur Erzielung
eines Ausgangssignals Null (Signal 82) verschoben ist, kann die Winkellage der Unwucht
und ihr Betrag festgestellt werden. Die Winkellage der Unwucht entspricht der Phasendifferenz
zwischen den Bezugsimpulsen 22 und dem Unwuchtsignal 78. Wird daher der Triggerimpuls
26 phasenverschoben, bis das Ausgangssignal 82 von der Vorrichtung 34 Null ist,
so ändert sich der Anodenstrom der Triode 64 im bistabilen Schaltkreis 54.
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Dies kommt daher, daß durch Anheben und Absenken des Spannungspegels
der Sägezahnspannung52 die Einschaltzeit der Triode 64 geändert wird. Ein Winkelanzeigegerät
159 (Fig. 1 und 2), das so geeicht ist, daß Änderungen des Strom-Mittelwertes direkt
als Winkeländerungen abgelesen werden können, ist mit der bistabilen Schaltung 54
verbunden.
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Zur Speicherung des Winkelbetrages wird ein Speicher 160 verwendet,
durch den ein Markierungsmechanismus 18 veranlaßt werden kann, das Werkstück 10
automatisch um den erforderlichen Winkel relativ zu dem vorgenannten Bezugspunkt
zu drehen.
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Die Unwucht kann dann korrigiert werden.
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Vorzugsweise ist der Speicher 160 wie in Fig. 6 dargestellt aufgebaut.
Ein Kondensator 162, der an einer Spannungsquelle B bei 164 liegt, wird entweder
zwischen den bistabilen Schaltkreis 54 und die Spannungsquelle Bf (164) oder zwischen
ein Potentiometer 166 und das Gitter der Triode 168 geschaltet. Dies erfolgt durch
eine automatische Schalteinrichtung 170, durch die Ruhekontakte 172 a und 174 a
sowie Arbeitskontakte 172 b und 174 b betätigt werden. Die Information wird als
Spannung auf dem Kondensator 162 gespeichert, wenn die Kontakte in der dargestellten
Lage sind. Wird die Information nachfolgend benötigt, so werden die Kontakte umgeschaltet,
so daß nur die Kontakte 172 b und 174 b geschlossen sind. Folglich werden die Spannungen
am Kondensator 162 und am Potentiometer 166 addiert, so daß sich die algebraische
Summe der beiden Spannungen ergibt. Diese Summenspannung wird dem Gitter der Triode
168 zugeführt und steuert die Anodenspannung und damit die Arbeitsweise der weiteren
Triode 170.
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Anfangs ist die die dem Gitter der Triode 168 zugeführte Summenspannung
negativ. Somit hat die Anodenspannung ihren positiven Höchstwert. Vorzugsweise ist
die Katode der Triode 170 über eine Zenerdiode 178 bei 176 an Masse gelegt. Die
Zenerdiode 178 gestattet die Einhaltung eines hinreichend hohen positiven Katodenpotentials,
so daß eine positive Gitterspannung verwendet werden kann, d. h., die Gitterspannung
kann positiv sein, jedoch negativ in bezug auf die Spannung an der Katode. Durch
Zuführung der positiven Spannung zum Gitter der Triode 170 wird deren Leitfähigkeit
erhöht, und ein Relais 180 im Anodenkreis wird erregt. Das Relais 180 steuert den
Markierungsmechanismus 18 durch
Schließen der Kontakte 182 im Motor-Regelkreis 184.
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Demzufolge wird die Motorwicklung 186 erregt, und der Motor 188 dreht
das Werkstück 10 und gleichzeitig die Einstellung des Potentiometers 166. Bei Gleichheit
der Spannungen am Kondensator 162 und des Potentiometers 166 wird das Relais 180
entregt und der Motor 188 stillgesetzt. Das Werkstück 10 wird in dieser Art gedreht,
um die Unwucht einem Unwuchtkorrekturmechanismus 20 gegenüberzubringen.
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Nachdem das Ausgangssignal 82 von der Vorrichtung 34 ein Minimum
erreicht hat, wird das durch den Phasenschieber36 in der Phase um 900 verschobene
Rechtecksignal 30 als Signal 38 der Vorrichtung42 zugeführt, und das Signal 78 wird
vollweggleichgerichtet. Es wird so ein Ausgangssignal 190 mit maximalem Gleichspannungspegel
erzeugt.
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Dieser maximale Gleichspannungspegel ist ein Maß für den Betrag der
Unwucht im Werkstück 10. Das Ausgangssignal 190 mit diesem Spannungspegel wird durch
ein Anzeigeinstrument 192 angezeigt und einem Speicher 194, ähnlich dem Speicher
160, bei dem jedoch der Punkt 164 geerdet ist, zugeführt. Es wird danach dem Unwuchtkorrekturmechanismus
20 zugeführt, der entweder Material hinzufügt oder entnimmt, um die Unwucht des
Werkstücks 10 zu korrigieren.
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Ist das Werkstück 10 so beschaffen, daß nur an bestimmten Punkten
Material zugefügt oder entnommen werden kann (hat das Werkstück z. B. sieben Flügel,
so daß nur an diesen Unwuchtkorrekturen vorgenommen werden können), so muß weitergedreht
werden, um wenigstens näherungsweise eine Korrektur durchzuführen.
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Dies erfolgt durch den Spannungswähler und einen in Fig.4 dargestellten
Schaltkreis 196. Der Spannungswähler enthält feste Kontakte 198, und zwar einen
Kontakt mehr, als Punkte zur Unwuchtkorrektur vorhanden sind. Der erste und der
letzte Kontakt sind miteinander verbunden. Der Kreis 196 enthält weiterhin einen
beweglichen Kontakt200, der sich mit dem Zeiger des Anzeigers 159 dreht.
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Angenommen, die Winkellage der Unwucht ist bestimmt und der bewegliche
Kontakt liegt einem der Kontakte 198 gegenüber. Ein Zeitgeber (Taktgeber) 202 betätigt
ein Relais 204 zur Erregung eines Magneten 206 und bringt den Kontakt 200 in Berührung
mit dem gegenüberliegenden Kontakt 198. Dem Kontakt 198 werden dann von einem Spannungsteiler
208 Spannungen zugeführt, die den entsprechenden Korrekturpunkten zugeordnet sind.
Kommt der Kontakt 200 mit dem gegenüberliegenden Kontakt 198 in Eingriff, so wird
dem Gitter des Katodenfolgers 120 eine Spannung zugeführt. Das Relais 204 öffnet
den Kontakt 204 a im Gitterkreis des Katodenfolgers 120 und trennt so den Meßkreis
ab.
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Die Spannung des dem bistabilen Kreis 54 zugeführten Steuersignals
wird nun durch den Spannungsteiler 208 bestimmt, und eine entsprechende Einstellung
erfolgt durch den Markierungsmechanismus 18, so daß das Werkstück 10 in die durch
diese Spannung vorgeschriebene Lage gedreht wird. Liegt der drehbare Kontakt 200
jedoch, wie in F i g. 4 dargestellt, zwischen zwei festen Kontakten 198, so fließt
der Strom von der Spannungsquelle B hauptsächlich durch eine Diode 210 und einen
Widerstand 216, jedoch nicht durch die Diode 214, weil diese Diode durch den Spannungsteiler
208 eine Rück-Vorspannung
erhält, so daß ihr Katodenpotential höher
als das Anodenpotential ist. Der Widerstand 216 ist relativ groß gegenüber dem der
Diode 210 in Vorwärtsrichtung, so daß das Potential des Gitters der Triode 120 näherungsweise
dem des Segmentes mit dem höheren Potential entspricht.
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Fig. 5 zeigt eine Abwandlung, bei der die festen Kontakte 198 durch
Nocken 220 voneinander getrennt sind und der drehbare Kontakt 200 keilförmig ist.
Wird der Kontakt 200 geklemmt, wenn er zwischen zwei Kontakten 198 ist, so wird
er durch die Nocken 220 in die eine oder die andere Lage gezwungen.