DE127374C - - Google Patents
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- B23K23/00—Alumino-thermic welding
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zum Verschweifsen von
Rohren stumpf aufeinander. Das Schweifsen von Rohren bot in erster Linie bisher diejenigen
Schwierigkeiten, welche sich aus der relativen Dünnwandigkeit des Rohrkörpers als
solchen ergaben. Während man es bei Schienenschweifsung und dergl. mit einem massiven
und sehr stabilen Object zu thun hat, ist im Gegensatz dazu gerade bei der Rohrschweifsung
das Verhältnifs zwischen Oberfläche und Schweifsfläche ein so sehr verschiedenes gegenüber
der Schienenschweifsung, dafs daraus die bekannten Schwierigkeiten der Schweifsung
sich ohne Weiteres ergaben. Die Schwierigkeiten liegen zunächst darin, die Rohre während
der Schweifsung genau auf einander passend centrirt zu halten. Es mufs also die Schweifsung im Ruhezustand stattfinden. Dieses
würde z. B. mit der elektrischen Schweifsung erreicht werden, jedoch ist diese bei Rohren
nicht mit sicherem Erfolg anzuwenden, da ein Durchbrennen und Verbrennen des Materials
bei der relativen Dünnwandigkeit des zu schweifsenden Körpers unvermeidlich wird.
Eine weitere Schwierigkeit liegt in der ebenfalls durch die Dünnwandigkeit bedingten
Neigung des Schweifsobjectes zur Deformation unter dem Schweifsdruck.
Man hat bisher ferner das Verschweifsen von Rohren stumpf auf einander praktisch so gut
wie unausführbar gehalten, weil die Berührungsflächen bei einer derartigen Schweifsung relativ
sehr geringe sind, und man mit Recht nicht annahm, dafs es möglich wäre, mit den bisher
bekannten Schweifsverfahren eine brauchbare und bezüglich Festigkeit dem Stammmaterial
einigermafsen gleichkommende Schweifsung zu erreichen.
Die Versuche und Erfahrungen, welche die Erfinderin mit ihrer Schienenschweifsung
(Bericht des Vereins zur Förderung des Gewerbefleifses in Preufsen vom 6. Februar 1899)
gemacht hat, legten es nahe, den Versuch zu machen, diese Schweifsungsmethode auch auf
Rohre anzuwenden. Die Resultate der Versuche haben gezeigt, dafs thatsächlich durch
die Anwendung des Goldschmidt'sehen
Schienenschweifsverfahrens auf Rohre die Möglichkeit einer bisher nicht erreichbaren
Schweifsung der Rohre stumpf auf einander, sowohl was Festigkeit der Schweifsung, als
auch Leichtigkeit der technischen Handhabung, sowie Billigkeit des Verfahrens anlangt, erzielt
wird.
Das Verfahren soll an folgendem Beispiel erläutert werden:
Es werden zwei Rohre stumpf gegen einander gelegt, wobei ihre Endflächen möglichst
eben und an einander liegend gewählt oder zugerichtet werden. Darauf werden mittelst
einer geeigneten Klemme diese beiden Rohrenden in dieser Lage gegen einander gehalten,
wobei man genau das Aufeinanderpassen der Rohrkanten justiren kann.
Die so eingespannten, genau zu einander justirten, stumpf aufeinander geprefsten Rohre,
z.B. von 52 mm Stärke, werden an ihrer Schweifsstelle mit einem dünnen Blechmantel
versehen, welcher muldenförmig gestaltet, oben
offen und von einer solchen Gröfse ist, dafs die Wandung etwa 18 mm von der Aufsenwandung
der Rohre entfernt ist. Die oben und an den beiden Seiten offene Hülle wird
nun an beiden Seiten mit nassem Formsand oder dergl. geschlossen und auch an der
Aufsenseite mit solchem überdeckt, um Wärmeausstrahlung zu vermeiden. Es wird so ein
geschlossenes' Gefäfs oder Gehäuse erzielt, in welchem die durch Klemmen und Zugstangen
festgelagerten Rohrenden ruhen.
Es wird nun in einem kleinen Tiegel etwa I1Z2 kg einer Mischung, bestehend beispielsweise
aus
200 g Aluminium und
800 g Eisenoxyd
800 g Eisenoxyd
in bekannter Weise entzündet (zu vergleichen: die Patente 97585, 103101, 104928, 96317,
97408, 102200, deren Mischungen selbstverständlich alle mehr oder minder für diesen
Zweck anwendbar sind).
Nachdem die Masse in Reaction ist, wird die flüssige Masse, also zuerst die oben befindliche,
geschmolzene Thonerde und danach das restirende flüssige Eisen (bezw. sonstige Metalle) in die die Schweifsfuge umgebende
Form gegossen, bis die Umhüllung gefüllt ist. Es legt sich sofort eine dünne erstarrende
Kruste von Thonerde um die Rohrwandung und schützt dieselbe sowohl vor dem Verbrennen,
als auch vor dem unerwünschten Deformiren beim Erweichen, ferner auch gegen das Anfressen durch das aus dem Tiegel nachfliefsende
Metall. Dabei wird eine starke Erwärmung der Rohrenden je nach der Quantität der zugeführten flüssigen Thonerde und
des flüssigen Eisens stattfinden; bei dieser starken Erwärmung tritt naturgemäfs eine Ausdehnung
der Rohrenden ein, und da dieselben durch die Klemmen und Zugstangen daran verhindert sind, sich von einander zu entfernen,
erfolgt eine Stauchung der Rohrenden, welche die Schweifsung der genau auf einander
ruhenden Rohrenden herbeiführt, wobei event, der Druck noch durch Anziehen der
Klemmen erhöht werden kann.
Eine andere Ausführungsart der Schweifsung kann derartig vorgenommen werden, dafs die
Reaction direct in der Coquille herbeigeführt wird, so dafs also ein Tiegel nicht einmal
nöthig ist. Hierbei ist zu beachten, dafs das während der Reaction ausgeschiedene Metall
sich nicht oder nur in geringem Mafse an die Wandungen des Rohres ansetzt, was beispielsweise
dadurch vermieden werden kann, dafs das Rohr mit Lehm, Graphit, Magnesia oder einer sonstigen Ligatur bestrichen wird; auch
durch langsames Nachgeben der Masse kann dies Anschmelzen an Metall vermieden werden,
sowie auch, indem die Mischung derartig zusammengesetzt wird, dafs eine Art Sinterkörper
entsteht und dafs ferner ein Metall ausgeschieden wird, das die Eigenschaft, mit dem erwärmten
Rohr zu verschmelzen, in geringem Mafse besitzt. Zu diesem Zweck sind beispielsweise
dem Gemische mangan- oder kieselsäurehaltige Körper beizufügen, so dafs Legirungen dieser
Metalle ausgeschmolzen werden.
Auch kann die Erwärmung in der Weise erfolgen, dafs zuerst aus einem Tiegel über
die Schweifsstelle Korund gegossen wird und dafs sodann in der Coquille die Reaction unter
Zugabe neuer Mengen des Gemisches weiter aufrecht erhalten wird, bis die Coquille gefüllt
bezw. dem Rohre die nöthige Menge Wärme zuertheilt ist. Auch in diesem Falle
schützt die übergegossene Korundschicht das Rohr vor Einwirkung des sich ausscheidenden
Metalles in genügender Weise.
Ein sehr wesentlicher Vorzug der vorbeschriebenen Schweifsung besteht darin, dafs
die Rohre, nachdem sie einmal genau auf einander justirt sind, nicht mehr bewegt zu
werden brauchen, sondern der Schweifsdruck ohne jede Bewegung des Werkstückes als
Ganzes . herbeigeführt wird. Es wäre eine stumpfe Schweifsung der Rohrränder auf einander
mittelst Hammerschläge so gut wie unmöglich, da es dabei nicht gelingen würde, die Rohre genau eines in der Verlängerung
des anderen zu halten und die zu grofse Stauchung und Verdickung der Rohrenden zu
verhüten, während beim gegenwärtigen Verfahren, wie gesagt, die Justirung der Rohre zu
einander bereits im kalten Zustande erfolgt, die Lage der Rohre zwecks Schweifsung nicht
mehr verändert wird und nur eine ganz beschränkte Längenausdehnung als wirksame Kraft für das Schweifsen verfügbar ist. Auch
ist infolge der Abwesenheit von Kohle jede Materialveränderung des Eisens verhindert, so
dafs trotz der hohen Erhitzung auch die chemische Continuität des Materials erhalten
bleibt.
Das Verfahren unterscheidet sich von den bisherigen Schweifsverfahren auch dadurch,
dafs es auch in den meisten Fällen genügt, die Erwärmungsmasse, sei es nun, dafs sie
durch Uebergiefsen oder durch Reaction in der Coquille mit den Rohren in Berührung gebracht
wird, einseitig die zu schweifsenden Rohrenden umschliefst.
Man mufste bisher bei allen Rohrschweifsungen Ober- und Unterfeuer haben,
weil sonst eine Schweifsung niemals gelang; das ist naturgemäfs besonders bei solchen
Rohren fast unausführbar, welche infolge ihres geringen Durchmessers die Anbringung einer
Unterfeuerung bei der Querschweifsung überhaupt nicht gestatten würden.
Selbstverständlich kann das Verfahren auch
auf andere relativ dünnwandige, in sich geschlossene Körper angewendet werden, welche
nicht gerade unter den engeren Begriff Rohre fallen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :
Verfahren zum Schweifsen von Rohren mit stumpf auf einander gestellten Rändern, dadurch gekennzeichnet, dafs die Rohre mit ihren Rändern unverrückbar auf einander geprefst bezw. gegen einander gehalten werden, sodann über die Schweifsstelle in eine geeignete Coquille eine aus der Verbrennung von Aluminium, Aluminium und Magnesium oder Carbiden mit Oxyden etc. entstandene Masse gegossen wird, bezw. die Reaction in der Coquille direct durchgeführt wird, worauf die Schweifsung durch den Druck im Werkstück unter Umhüllung der Rohre mittelst erstarrter, das Werkstück vor Deformation, sowie Luft- und Metalleinflufs schützender Schlacke (vornehmlich Thonerde) herbeigeführt wird.
Publications (1)
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DE127374C true DE127374C (de) |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE925391C (de) * | 1943-03-02 | 1955-03-21 | Aluminium Ind Ag | Schmelzschweissverfahren fuer Nichteisenmetalle, insbesondere Leichtmetalle |
-
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