DE1273147B

DE1273147B - Steh-Arbeitssitz

Info

Publication number: DE1273147B
Application number: DE1964S0091915
Authority: DE
Inventors: Gottfried Saft
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1964-07-07
Filing date: 1964-07-07
Publication date: 1968-07-18

Description

Steh-Arbeitssitz Die Erfindung betrifft einen Steh-Arbeitssitz, der zur Entlastung der Beinmuskulatur von Stehbeschäftigten dienen soll.
Bei einer bekanntgewordenen Ausführungsform eines Steh-Arbeitssitzes ist eine T-förmige, auf drei Punkten aufliegende Abstützung vorgesehen. Durch eine Stellschraube an dem T-förmigen Abstützteil läßt sich diese Dreipunktabstützung in eine Zweipunktabstützung umändern. Die vorzugsweise Anwendung findende Dreipunktabstützung hat den Nachteil, daß keine seitliche Bewegungsmöglichkeit besteht. Um diesen Nachteil zu beseitigen, kann die Dreipunktabstützung mittels der Stellschraube in eine Zweipunktabstützung umgewandelt werden, so daß in sehr engen Grenzen eine seitliche Bewegungsmöglichkeit geschaffen wird. Die beiden Enden des Balkens des T-förmigen Abstützteiles begrenzen jedoch die seitliche Bewegung schon nach einem relativ kurzen Weg. Dabei macht es sich außerdem nachteilig bemerkbar, daß die Begrenzung durch einen unangenehm harten Anschlag erfolgt. Außerdem bewirkt eine derartige Zweipunktabstützung eine Beschädigung des Fußbodens.
Bei einer weiteren bekannten Konstruktion ist ein Fuß vorgesehen, der sich an vier Punkten abstützt und in dem ein den Sitz tragender Teil beweglich angeordnet ist. Auch bei dieser Ausführungsform ist nur eine geringe seitliche Bewegungsmöglichkeit vorhanden, für die dennoch ein erheblicher Konstruktions- und Herstellungsaufwand erforderlich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zur Entlastung der Beinmuskulatur von Stehbeschäftigten einen Steh-Arbeitssitz zu schaffen, der in weiten Bereichen eine seitliche Bewegungsmöglichkeit erlaubt, ohne daß ein Höhenverlust eintritt, so daß die Vorteile der stehenden Arbeitshaltung wenig oder gar nicht beeinträchtigt werden. Die Vorteile der stehenden Arbeitshaltung bestehen darin, daß infolge der Höhe eine gute Übersichtlichkeit über den Arbeitsplatz vorhanden ist, während außerdem eine freie Beweglichkeit des Oberkörpers gegeben ist und dennoch ein Kraftschluß zum Boden besteht. Die erfindungsgemäße Aufgabe wird gelöst durch zwei hintereinander angeordnete, einen Sitz tragende Stützen, deren Achsen einen nach unten sich öffnenden spitzen Winkel miteinander bilden, wobei die Stützen unten durch eine Strebe und oben mittels einer Manschette miteinander verbunden und an den unteren Enden mit seitlich gerichteten, nach oben gebogenen Kufen oder Kurvenscheiben versehen sind.
Ein derartiger Steh-Arbeitssitz ist durch die beiden miteinander verbundenen Stützen und die unteren Kufen oder Kurvenscheiben äußerst stabil und sehr gut seitenbeweglich. Ein Überkippen nach hinten ist praktisch ausgeschlossen. Auch nach den übrigen Seiten ist der Arbeitssitz absolut kippsicher, während ein hartes Anschlagen beim Seitwärtsbewegen des Sitzes durch die an den unteren Enden der Stützen vorhandenen Kufen oder Kurvenscheiben vermieden wird.
In der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Steh-Arbeitssitzes, F i g. 2 eine Ansicht von vorn auf den Steh-Arbeitssitz nach F i g. 1 und F i g. 3 eine Ansicht von oben auf den Steh-Arbeitssitz nach den F i g. 1 und 2.
Die beiden Stützen des Steh-Arbeitssitzes, die einen spitzen Winkel einschließen und unten mittels einer Strebe und oben mittels einer Manschette miteinander verbunden sind, weisen an ihren Enden nach oben gebogene, seitlich gerichtete Kufen auf. Der so ausgeführte Steh-Arbeitssitz ergibt in der Richtung A-B dem Arbeitenden einen festen Halt und ermöglicht dadurch eine weitgehende Entspannung der wesentlichen Muskelpartien, ohne daß eine Kippgefahr nach vorn oder hinten besteht.
Durch die Kufen wird eine seitliche Schaukelbewegung ermöglicht, die im Interesse des Werkstückfortschrittes am Fließband oder zugunsten der nebeneinanderliegenden Bedienorgane der Werkzeugmaschinen von Vorteil ist, während eine starre, ermüdende Körper- und Beinhaltung ausgeschlossen ist. Eine seitliche Kippgefahr besteht hierbei nicht, da die kräftigsten Muskeln des Menschen (Ober- und Unterschenkel) bei der hierbei geringen und wechselnden Inanspruchnahme die seitliche Bewegung abstützen. Der erfindungsgemäße Steh-Arbeitssitz ist insbesondere als Arbeitserleichterung für Beinbeschädigte und für Frauen gedacht, die während des Arbeitstages vorwiegend stehen müssen.

Claims

Patentanspruch: Steh-Arbeitssitz, gekennzeichnet durch zwei hintereinander angeordnete, einen Sitz tragende Stützen, deren Achsen einen nach unten sich öffnenden spitzen Winkel miteinander bilden, wobei die Stützen unten durch eine Strebe und oben mittels einer Manschette miteinander verbunden und an den unteren Enden mit seitlich gerichteten, nach oben gebogenen Kufen oder Kurvenscheiben versehen sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1231955; britische Patentschrift Nr. 912 330.