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Die Erfindung bezieht sich auf einen Kochbeutel Kochbeutel für quellfähiges
Kochgut für quellfähiges Kochgut von etwa quaderförmiger Gestalt, insbesondere Teigwaren,
der aus kochfestem, wasserdurchlässigem, dünnwandigem, schmiegsamem Werkstoff besteht,
mit mindestens zwei gleich großen, Boden und Oberseite bildenden Hauptwänden.
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Die Erfindung bezweckt, einen Kochbeutel dieser Art zu schaffen, der
sich insbesondere für druckempfindliche Teigwaren (Nudeln) eignet, die beim Kochvorgang
aufquellen, ohne dabei einen nennenswerten Druck von außen zu vertragen. Die Teigwaren
müssen sich vielmehr allseitig nach außen frei ausdehnen können und dürfen nicht
zusammenklumpen und breiig werden, was nicht nur ihr Aussehen, sondern vor allem
auch die geschmacklichen Eigenschaften ungünstig beeinträchtigen würde.
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Diesen gestellten hohen Anforderungen genügt die Erfindung im wesentlichen
dadurch, daß die beiden Hauptwände längsseitig durch sich über die gesamte Beutellänge
erstreckende Faltenwände und an den Querseiten unmittelbar miteinander verbunden
sind und daß ein Henkel mit seinen beiden Enden je in der Mitte der Querseiten befestigt
ist.
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Einzelmerkmale der Erfindung sind an sich bekannt. Es gibt z. B. Verpackungsbeutel,
deren Hauptwände längsseitig durch Faltenwände und an den Querseiten unmittelbar
miteinander verbunden sind. Ferner sind Teebeutel bekannt, die der Beanspruchung
durch siedendes Wasser ausgesetzt sind. Bei ihnen liegt jedoch das Bedürfnis nach
einer besonders voluminösen Aufweitung für ein druckempfindliches Kochgut nicht
vor. Vielmehr handelt es sich um einfache oder an einem Ende zusammengefaltete flache
Beutel, die ein gutes Auslaugen des Tees in kürzester Zeit ermöglichen sollen. Auch
bei Erbsen und ähnlichem quellfähigem Kochgut, das man schon vor Jahrzehnten in
netzartigen Kochbeuteln oder Säckchen gekocht hat, lag eine andere Aufgabe vor,
die mit den speziellen Erfordernissen der gegenwärtigen Erfindung nichts zu tun
hat. Würde man in solche Säckchen anstatt Erbsen eine relativ hohe Schicht von Nudeln
einbringen, so besteht die Gefahr, daß die unteren Nudeln von den oberen zusammengedrückt
und verquetscht werden. Die Nudeln würden dann unter dem Einfluß des in ihnen enthaltenen
Klebers zu einem unansehnlichen Brei zusammenkleben.
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Auch für das Kochen von weniger druckempfindlichem Kochgut, wie Reis,
sind bereits Kochbeutel aus perforiertem, kochfestem Material auf den Markt gebracht
worden, in denen der Reis während des Kochens und des anschließenden Abtropfens
bleibt. Diese Beutel bestehen aus zwei rechteckigen perforierten Wänden, die an
allen vier Kanten unmittelbar, d. h. flach miteinander verbunden sind.
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Zum Kochen von Nudeln,- die die Eigenschaft haben, unter mechanischem
Druck beim Kochen zu einer Art Teig zusammenzukleben, sind die bekannten Kochbeutel
ungeeignet, da die einzelnen Teigwarenstückchen, wie bereits ausgeführt wurde, beim
Kochen quellen und in der Nachbarschaft der Beutelkanten infolge der dort zuwenig
nachgebenden Wandflächen sich selbst unter Druck setzen würden.
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Ein besonders wesentliches Merkmal der Kombinationserfindung ist dabei
die neue Anordnung und Gestaltung des Henkels, der mit seinen beiden Enden je in
der Mitte der Querseiten befestigt ist. Hierdurch wird zweierlei erreicht: Dadurch,
daß der Beutel beim Einlegen in den Kochtopf am Henkel erfaßt wird, gelangt er mit
Sicherheit flach ins kochende Wasser, so daß die Nudeln od. dgl. nicht zu hoch übereinandergeschichtet
liegen und unter ihrem Eigengewicht nicht zu sehr gedrückt werden können. Ferner
hängt der Beutel, solange er am Henkel gehalten wird, unter dem Gewicht seines Inhalts
stark nach unten durch, wobei die an die Henkelenden anschließenden kürzeren Beutelkanten
an die höchsten Stellen zu liegen kommen. Das hat den großen Vorteil, daß die Nudeln
nach unten, also nach der Mitte des Beutels zu zusammenrutschen und die Randgebiete
in der Nachbarschaft derjenigen Beutelkanten, bei denen die Hauptwände spitz aufeinander
zulaufend direkt miteinander verbunden sind, von Kochgut frei werden. Wenn der Beutel
dann nach Loslassen des Henkels flach im kochenden Wasser liegt, bleiben diese freien
Zonen erhalten, und es werden an diesen kritischen Stellen mit Sicherheit alle Pressungen
des Kochgutes beim Quellen vermieden, einfach, weil dort kein Kochgut vorhanden
ist.
Nach dem Kochen kann der Beutel als Abtropfsieb dienen. Man
braucht also kein besonderes Nudelsieb.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine Draufsicht auf einen Kochbeutel, F i g. 2 eine Stirnansicht
des Kochbeutels, teilweise in Pfeilrichtung A in F i g. 1 gesehen, teilweise im
Schnitt nach Linie II-II in F i g. 1, und zwar in gefülltem Zustand vor dem Kochen,
F i g. 3 eine Ansicht auf eine Längsseite des Kochbeutels in Pfeilrichtung B in
F i g. 1, F i g. 4 den an seinem Henkel aus der Lage gemäß F i g. 3 angehobenen
Kochbeutel, wobei der Beutel unter dem Eigengewicht seines Inhalts nach unten eingeknickt
ist, F i g. 5 den soeben in das kochende Wasser eines Kochtopfes eingelegten Kochbeutel,
F i g. 6 einen Teilschnitt nach Linie VI-VI in F i g. 5, F i g. 7 denselben im Kochtopf
liegenden Kochbeutel nach dem Kochen in aufgequollenem Zustand der Nudeln, F i g.
8 einen Teilschnitt nach Linie VIII-VIII in F i g. 7, F i g. 9 eine Schrägansicht
des Kochbeutels nach dem Herausheben aus dem Kochtopf in Abtropfhaltung.
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Das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel eines Kochbeutels
hat eine obere Hauptwand 10 und eine gleiche untere Hauptwand 11. Diese rechteckigen
Hauptwände sind an ihren Querseiten 14,15 durch (Schweiß-) Nähte und längsseitig
durch sich über die ganze Beutellänge erstreckende Faltenwände 12,13 miteinander
verbunden. Die Naht an der einen Querseite (z. B. 14) wird zweckmäßig vor
dem Füllen des Beutels und die Naht an der anderen Querseite (z. B.15) hinterher
gebildet.
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Die Wände des allseitig geschlossenen Beutels sind wasserdurchlässig
und bestehen aus einem perforierten schmiegsamen dünnen Material, vorzugsweise einer
etwa 0,03 mm dicken, durchsichtigen, kochfesten Niederdruckpolyäthylen-Kunststoff-Folie.
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Der Beutelinhalt besteht aus Teigwaren, wie Nudeln verschiedener Breite,
Hörnchen, Spätzle, Makkaroni, Spaghetti usw.
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Der Beutel ist im Verhältnis zu seinem Inhalt an Trockenware sehr
groß dimensioniert, und zwar derart, daß die beim Kochen im Wasserbad aufquellenden
Nudeln, ohne gegenseitig verdrückt zu werden und zusammenzukleben, noch reichlich
Platz darin finden.
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Um ein Zusammendrücken der Nudeln im Beutel während des Kochvorgangs
zu vermeiden, ist es aber allein mit einem besonders großen Beutel nicht getan,
abgesehen davon, daß ein großer Beutel auch relativ teuer ist. Wenn man beispielsweise
1 kg Nudeln in einem aufrecht stehenden, relativ hohen Beutel mit mäßiger Bodenfläche
kochen wollte, so könnten gleichwohl die unteren Nudeln durch das auf ihnen lastende
Gewicht der oberen Nudeln zu einem unansehnlichen Klumpen zusammengequetscht werden.
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Um solche Schwierigkeiten auszuschalten, hat der erfindungsgemäße
Kochbeutel nicht nur die aus der Zeichnung ersichtliche Form, sondern auch noch
einen Henkel 18 erhalten, der mit seinen beiden Enden je in der Mitte der beiden
Querseiten 14,15 befestigt ist und längs über die Mitte der oberen Hauptwand
10 verläuft. Dieser Henkel 18 zwingt die Hausfrau bewußt oder unbewußt -
zu folgender Hantierung: Die Hausfrau ergreift den Beutel, den sie in das kochende
Wasser eines Kochtopfes hineinlegen will, an seinem Henkel 18, wobei der Beutel,
ausgehend von der flachen Lage gemäß F i g. 3, unter dem Gewicht seines Inhalts
stark nach unten durchhängt und dadurch die zusammengeknickte Lage gemäß F i g.
4 einnimmt. Dabei kommen die an den Henkelenden anschließenden kurzen Querseiten
des Beutels an die höchsten Stellen zu liegen, und die Nudeln rutschen aus den engen
Bereichen an den beiden Querseiten 14, 15 heraus, wo die Hauptwände 10, 11 des Beutels
in Schweißnähten spitzwinklig aufeinanderstoßen. Die Nudeln rutschen also einwärts
und abwärts und gelangen auch bei dem jetzt folgenden Einlegen des Beutels in den
Kochtopf 60 nicht mehr vollständig zu den engen Stellen des Beutels. Die Nudeln
bleiben vielmehr, wenn der Beutel im Kochtopf in die Lage gemäß F i g. 5 gelangt,
mehr zur Beutelmitte hin orientiert. Nun quellen die Nudeln im flachen, relativ
breiten Beutel beim Kochen derart, daß sie schließlich die Lage gemäß F i g. 7 und
8 einnehmen, wobei die in F i g. 6 nach einwärts geknickten Faltenwände 12, 13 sich
gemäß F i g. 8 strecken, aber die Beutelenden im Bereich der Querseiten 14,15 auch
im aufwärts gequollenen Zustand (gemäß F i g. 7) noch als Bereiche nudelfreier Zonen
erhalten bleiben. Es werden also an diesen kritischen Stellen mit Sicherheit alle
Pressungen des Kochgutes beim Quellen vermieden, einfach deshalb, weil dort kein
Kochgut vorhanden ist.
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Hiernach erweist es sich nicht als nachteilig, daß im Bereich der
Henkelenden die Enden der beiden Hauptwände wie bei einem Flachbeutel spitzwinklig
aufeinanderstoßend miteinander verschweißt sind, da ja die beiden langen Kantenpaare
der Hauptwände durch Faltenwände miteinander verbunden sind, die beim Quellen des
druckempfindlichen Kochgutes ausreichend nachgeben können, um dem Kochgut druckfrei
genügend freien Raum zu geben.
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Anderseits haben die an den Querseiten des Beutels vorgesehenen Schweißnähte
herstellungstechnisch sehr erhebliche Vorteile, indem sie die kontinuierliche Beutelherstellung
aus Abschnitten eines Folienschlauches unter gleichzeitigem Anschweißen des Henkels
sowie das maschinelle Füllen der Beutel in einfacher, Kosten und Arbeitskräfte sparender
Weise ermöglichen.
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In F i g. 1 ist mit 56 ein kurzer Schlitz bezeichnet, der einen Lappen
57 von dem Hauptteil des Beutels trennt. Der Schlitz 56 ist derart kurz, daß er
ein Hindurchfallen des Nudelinhalts nicht ermöglicht. Er hat den Zweck, daß man
durch Anfassen an dem Lappen 57 den Beutel zum Entleeren aufreißen kann. Es entsteht
beim Aufreißen ein sich über die ganze Längsseite des Beutels erstreckender großer
Riß, der eine leichte Entleerung des Beutels in eine Schüssel oder eine Platte erlaubt,
auf der die Nudeln dann serviert werden.
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Man könnte natürlich in dem Schlauch auch einen Faden in geeigneter
Weise befestigen, der nach dem Absieben der Nudeln von der Hausfrau an einem vorstehenden
Ende erfaßt wird, um den Beutel zum Entleeren aufzureißen.
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Zweckmäßig wird man die Größe des Kochbeutels für das Fassungsvermögen
der üblichen Verkaufspackungen bemessen, nämlich für die 250-g-Teigwaren. Die Breite
des Beutels (Länge der Schweißnähte
14,15) bemißt man vorteilhaft
mit etwa 12 cm, die Länge mit 22 bis 30 cm und die Breite der Faltenwände mit 4
bis 12 cm, wobei die größeren Maße für die besonders locker liegenden, nach beliebigen
Richtungen gekrümmten Bandnudeln in Betracht kommen, während die kleineren Abmessungen
insbesondere für Kurznudeln gelten, die sich enger stapeln, d. h. ein größeres spezifisches
Stapelgewicht haben.