DE1267769B - Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Dis- und Tetrakis-azofarbstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Dis- und Tetrakis-azofarbstoffenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C09b
Deutsche Kl.: 22a-5
Nummer: 1 267 769
Aktenzeiehen: P 12 67 769.9-43
Anmeldetag: 23. Februar 1960
Auslegetag: 9. Mai 1968
Die Erfindung betrifft die Herstellung neuer wasserlöslicher Dis- und Tetrakis-azofarbstoffe zum
Färben von Baumwolle und Wolle. Sie können reaktionsfähige Gruppen enthalten. Auf Texlilstoffen
bringen sie orangefarbene bis braune Tönungen von ausgezeichneter Bleichechtheit sowie hoher
Waschechtheit hervor, die allgemein für mit der Faser reaktionsfähige Farbstoffe kennzeichnend ist.
Diejenigen neuen Farbstoffe, die keine reaktionsfähigen Gruppen enthalten, eignen sich zum Färben
von durch Cyanursäurereste modifizierten Cellulosestoffen
und erzeugen auf diesen orangefarbene bis braune Tönungen, die ebenfalls die ausgezeichnete
Echtheit der obenerwähnten Farbstoffe mit faserreaktiven Gruppen besitzen.
Die erfindungsgemäß hergestellten neuen Disazoverbindungen
besitzen die allgemeine Formel
Xm-Ri-N = N-Ra-N = N-Rj-NHZ
Y« (D
in der X und Y die Wasserlöslichkeit herbeiführende Sulfo- oder Carboxylgruppen, ζ. B. SO:!H, COOH
oder Alkali- oder Ammoniumsalze derselben, Ri den Dehydrothio-p-toluidinrest oder einen unsubstituierten
oder im Kern beispielsweise durch Chlor-, Methyl-, Äthyl- oder Methoxygruppen substituierten
Benzol- oder Naphthalinrest, Ro einen in 1,4-Stellung
gebundenen Benzol- oder Naphthalinrest oder ein substituiertes Derivat eines solchen Restes, Ri einen
gegebenenfalls durch die oben angegebenen Gruppen substituierten p-Phenylenrest und Z eine Methyloder
Äthylgruppe bedeutet. Es ist zu beachten, daß in allen oben angegebenen Fällen der Benzol- oder
Naphthalinrest einfach oder doppelt durch Chlor-, Methyl-, Äthyl- oder Methoxyreste substituiert sein
kann, während Ri und Ro, jedoch nicht R:s, weitere Sulfo- und Carboxylgruppen bis zu einer Gesamtzahl
von vier in beiden Resten enthalten können; es kann aber auch der eine der beiden Reste Ri oder
Ro frei von Sulfo- und Carboxylgruppen sein, vorausgesetzt, daß der andere Rest durch mindestens eine
dieser Gruppen substituiert ist.
Die neuen Farbstoffe können hergestellt werden durch Diazotieren eines Arylamins der Formel
Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen
Dis- und Tetrakis-azofarbstoffen
Dis- und Tetrakis-azofarbstoffen
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,
8000 München 27, Pienzenauer Str. 28
8000 München 27, Pienzenauer Str. 28
Als Erfinder benannt:
Roy Emerson Starn jun.,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Roy Emerson Starn jun.,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 13. März 1959 (799 090),
vom 9. Dezember 1959
(858 306)
bedeutet), Kuppeln des Produktes mit einem Arylamin
der Formel
Y« — Rs — NH2
(worin Ro und Y die obigen Bedeutungen haben
und // eine ganze Zahl von 0 bis 2 einschließlich bedeutet mit der Maßgabe, daß die Summe von
m und ;; nicht kleiner als 1 und nicht größer als 4 ist), nochmaliges Diazotieren und Kuppeln des Diazotierungsproduktes
mit einer Verbindung der Formel
Ru — NHZ
worin R;s und Z die obigen Bedeutungen haben.
Ersetzt man das Wasserstoffatom der Gruppe — NHZ durch die Benzoylgruppe, indem man einen
Farbstoff der obengenannten allgemeinen Formel mit Benzoylchlorid umsetzt, so erhält man einen
sauren Farbstoff für Wolle der Formel
Xn, -R1-N = N-R2-N = N-R.,-
X„,— R, — NH-.
(worin Ri und X die obigen Bedeutungen haben
und /;; eine iianze Zahl von O bis 3 einschließlich
Direktfarbstoffe für Baumwolle erhält man durch Phosgenieren der neuen Disazofarbstoffe. Hierbei
801 548 310
entstehen symmetrische Tetra kis-azofarbstoffe der allgemeinen Formel
Aus der österreichischen Patentschrift 200 686 sind Disazofarbstoffe der allgemeinen Formel
C1,-, Η
X»—
= N-R2-N = N-R1-
D-N=N-A-N-C
ii-1 "2 ii-I
C — Halogen
CO
X111-R1-N = N-R2-N = N-R3-N
Gegebenenfalls kann man als Ausgangsstoff für die Phosgenierung ein im wesentlichen äquimolekulares
Gemisch zweier verschiedener Disazofarbstoffe der Formel (I) einsetzen, in welchem Falle als Produkt
ein statistisches Gemisch symmetrischer und unsymmetrischer Tetrakis-azofarbstoffe entsteht, dessen
Hauptbestandteil der unsymmetrische Farbstoff ist.
Ein mit der Faser reaktionsfähiger Farbstoff (zum Färben von Textilstoffen, welche OH-, NH-,
NHi- oder ONa-Reste aufweisen) wird z. B. erhalten durch Umsetzung eines Farbstoffes der Formel I mit
Cyanursäurechlorid. Bei analoger Umsetzung mit einem entsprechend monosubstituierten Dichlortriazin
wird ein monosubstituierter Monochlortriazinrest der Formel
Ii
C-Cl
erhalten, in welcher Q die NHi-Griippe, eine Alkylaminogruppe,
eine Hydroxyalkylaminogruppe. eine Arylaminogruppe, eine sulfonierte Arylaminogruppe
usw. bedeuten kann. Ferner kann die mit der Faser reaktionsfähige Gruppe ein Aryloxycarbonylrest.
sein, der durch Umsetzung der neuen Farbstoffe gemäß Formel (I) mit NHZ-Rest mit einem Chlorameisensäurearylester,
wie Chlorameisensäurephenylester C(iH5 — O — COCl, eingeführt wird, wie es
in der französischen Patentschrift 1 268 654 beschrieben ist. Weiterhin kann die mit der Faser
reaktionsfähige Gruppe eineHalogenpyrimidingruppe sein, die z. B. durch Umsetzung mit Chlorpyrimidin
u. dgl. gemäß der britischen Patentschrift 822 047 eingeführt wird.
Die Farbstoffe gemäß Formel (I) ohne reaktiven Rest eignen sich zum Färben von Cellulosestoffen,
die mit Cyanursäureresten modifiziert oder auf andere Weise zwecks Einfuhrung einer reaktionsfähigen
Bindegruppe in die Faser behandelt worden sind. Einzelheiten über die Behandlung von'Cellulose
zum Zwecke der Einführung reaktionsfähiger Bindegruppen sind in der USA.-Patentschrift 1 886 480
beschrieben.
N N
Halogen
(III) 15 bekannt, worin D den Rest einer eine Azogruppe
und mindestens eine Sulfonsäure enthaltenden Diazokomponente, A den Rest einer Azokomponente der
Benzolreihe und η eine positive ganze Zahl, und zwar vorzugsweise 1, bedeutet.
Bei diesen bekannten Disazofarbstoffen ist also der halogensubstituierte 1,3.5-Triazinrest an die
Azokomponente A vorzugsweise über eine NH-Gruppe gebunden. Ferner kann die Diazokomponente
D bei den bekannten Disazofarbstoffen als Substituenten unter anderem auch Hydroxyl- oder
Aminogruppen enthalten. Es hat sich aber herausgestellt, daß derartige Farbstoffe den erfindungsgemäß
erhältlichen Disazofarbstoffen hinsichtlich ihrer Bleichechtheit unterlegen sind und daß es für
die Bleichechtheit des Disazofarbstoffs entscheidend darauf ankommt, daß die chromophore Gruppe an
das die Reaktionsfähigkeit mit der Faser bewirkende Molekiilglied (z. B. den Halogentriazinrest) über
eine NCHj- oder NC^Hö-Gruppe gebunden ist und daß ferner der chromophore Teil des Farbstoffmoleküls
keine OH-, NH>- oder NH-Gruppen als Substituenten aufweist. Die aus den erfindungsgemäß
hergestellten Disazoverbindungen entstehenden Disazofarbstoffe erfüllen definitionsgemäß diese Anforderungen.
In den folgenden Beispielen beziehen sich die angegebenen Teile auf Gewichtsmengen.
980 Teile Anilin - 2.5 - disulfonsäure werden in 6(X)O Teilen Wasser gelöst, und die Lösung wird
nacheinander mit 530 Teilen 10 n-Salzsäure. 4000 Teilen
Eis und 860 Teilen 5 n-Natriumnitritlösiing \ ersetzt.
Nach einer Stunde wird die überschüssige salpetrige Säure mit. Sulfaminsäure zersetzt. Man
gibt zuerst eine Lösung von 520 Teilen 2.5-Dimethoxyanilin. 3000 Teilen Wasser und 420 Teilen
10 η-Salzsäure und dann 40 Teile Natrium form iat
zu. Das Reaktionsgemisch wird 30 Minuten gerührt.
auf 80 C erhitzt, mit Kochsalz auf 25 Volumprozent ausgesalzen und filtriert. Nach dem Trocknen und
Vermählen erhält man 1182 Teile trockenes Pulver,
welches 86°» der theoretischen Menge an Azostickstoff enthält.
70 Teile des Pulvers werden in 500 Teilen Wasser und 17 Teilen 10 η-Natronlauge gelöst. Man versetzt
mit 49 Teilen 5 n-Natriumnitritlösung und fügt diese Lösung im Verlaufe einer Stunde zu einer
Lösung von 8.2 Teilen Schwefelsäure in 160 Teilen Wasser bei 25 C hinzu. Man rührt 3 Stunden, wobei
man so viel 5 n-Natriumnitritlösung zusetzt, daß die Lösung ständig eine starke Reaktion mit Stärke-Jodid-Reagenzpapier
gibt. Dann wird die über-
schüssige salpetrige Säure mit Sulfaminsäure zerstört
und die Lösung mit 12,2 Teilen N-Methylm-toluidin versetzt. Nach 3 Minuten setzt man
40 Teile kristallines Natriumacetat zu und rührt eine weitere Stunde. Man erhitzt auf 70 C, salzt mit
Kochsalz auf 10 Volumprozent aus und filtriert. Das Produkt ist nach dem Trocknen und Vermählen
ein dunkelbraunes Pulver, das sich leicht in Wasser löst, in alkalischer Lösung bläulichviolette Farbe und
in saurer Lösung rötlichviolette Farbe zeigt. Dieser Farbstoff besitzt in Form seiner freien Säure die
Strukturformel
SO3H
OCH3
SO3H
N = N
OCH3
NHCH3
Ersetzt man in diesem Beispiel die 12,2 Teile N-Methyl-m-toluidin durch 13,6 Teile N-Äthylm-toluidin,
so erhält man das homologe Endprodukt. Ebenso kann man an Stelle der Anilin-2.5-disulfonsäure
in der ersten Verfahrensstufe eine äquivalente Menge (785 Teile) 2-Methoxyanilin-5-sulfonsäure verwenden
und den Rest des Verfahrens in gleicher Weise durchführen. In diesem Falle erhält man das
der obigen Formel analoge Produkt, welches sehr ähnliche physikalische und chemische Eigenschaften
besitzt.
35 Teile 10 η-Salzsäure werden zu einer Lösung
von 34,7 Teilen 2-Amino-6,8-naphthalindisulfonsäure. 4(X) Teilen Wasser, 26 Teilen 5 n-Natriumnitritlösung
und einer ausreichenden Menge Eis zugesetzt, um die Temperatur auf 8 C herabzusetzen. Nach
15 Minuten langem Rühren bei 8 bis K) C wird die überschüssige salpetrige Säure mit Sulfaminsäure
zerstört und der pH-Wert durch Zusatz von 16 Teilen K) η-Natronlauge auf 4 eingestellt. Hierauf setzt
man eine Lösung von 20.1 Teilen l-Amino-6-naphthalinsLilfonsäure
in 100 Teilen Wasser und genügend Natriumhydroxyd zu, um den pH-Wert auf 8
zu bringen. Dann werden im Verlaufe von 15 Minuten
11 Teile 10 η-Natronlauge zugesetzt, worauf man noch 10 Minuten rührt. Die überschüssige Diazoverbindung
wird durch Zusatz von 33 Teilen K) η-Natronlauge zerstört und das Gemisch 10 Minuten
gerührt. Dann wird die Lösung auf 5 C gekühlt und nacheinander mit 22 Teilen 5 n-Natriumnitritlösung
und 64 Teilen K) η-Salzsäure versetzt. Man rührt 30 Minuten bei 8 bis 10 C, zerstört die
überschüssige salpetrige Säure mit Sulfaminsäure und setzt zunächst 11,9 Teile N-Methyl-m-toluidin
und dann 65 Teile kristallines Natriumacetat zu. Nach einigen Stunden versetzt man mit so viel
Kochsalz, daß eine lOvolumprozentige Kochsalzlösung entsteht, und filtriert das Produkt ab. Nach
dem Trocknen und Vermählen ist das Produkt ein braunes Pulver, welches sich in Wasser leicht mit
blauvioletter Farbe löst. In Form seiner freien Säure besitzt der Farbstoff die Strukturformel
SO3H
N = N
HO3S
SO3H
Eine Lösung von 75.8 Teilen 2-Amino-p-benzoldisulfonsäure.
1200 Teilen Wasser und 52 Teilen 10 η-Salzsäure wird auf 5 C gekühlt und mit 77 Teilen
5 n-Natriumnitritlösung versetzt. Nach 30 Minuten wird die überschüssige salpetrige Säure mit
Sulfaminsäure zersetzt. Man fügt eine Aufschlämmung von 60.4 Teilen l-Amino-6-naphthalinsulfonsäure
in 300 Teilen Wasser hinzu und stellt den pH-Wert durch Zusatz von 78 Teilen 10 n-Natronlauge
auf 4 ein. Dann versetzt man mit 30 Teilen kristallinem Natriumacetat und rührt 40 Minuten.
Man erhitzt auf 60 C. setzt 140 Teile Kochsalz zu und filtriert den Niederschlag ab.
Die Aminoazoverbindung wird in 1700 Teilen Wasser gelöst und der pH-Wert auf 7,5 eingestellt.
Dann kühlt man durch Zusatz von Eis auf 15 C ab. setzt nacheinander 70 Teile 5 n-Natriumnitritlösung
und 98 Teile 10 η-Salzsäure zu. rührt 1 Stunde bei 15 bis 20 C und zerstört die überschüssige salpetrige
Säure mit Sulfaminsäure. Dann setzt man nacheinander 32,6 Teile N - Methyl - m - toluidin und
KX)TeUe kristallines Natriumacetat zu und rührt über Nacht bei Raumtemperatur. Die Lösung wird
auf 55 bis 60 C erhitzt, der pH-Wert mit Natronlauge auf 9,5 eingestellt und das Produkt durch Zusatz
von Kochsalz bis zur Erreichung einer 20volumprozentigen Lösung ausgesalzen und abfiltriert.
Nach dem Trocknen und Vermählen erhält man ein
7 ' 8
braunes Pulver, welches sich leicht in Wasser mit rotvioletter Farbe löst. Der Farbstoff besitzt in
Form seiner freien Säure die Strukturformel
SO3H
SO3H
NHCH,
SO3H
Ersetzt man im Beispiel 3 die Aufschlämmung von 60,4 Teilen l-Amino-6-naphlhaIinsulfonsäure in 300 Teilen
Wasser durch eine Lösung von 41 Teilen 5-Methyl-2-methoxyanilin (Kresidin) in 300 Teilen Wasser und
35 Teilen lOn-Salzsäure, so erhält man einen Farbstoff der Strukturformel
SO3H
N = N
NHCH3
SO3H
OCH3
in Form eines dunklen Pulvers, welches sich in Wasser leicht mit violetter Farbe löst.
Man stellt bei einem pH-Wert von 7,5 aUs 300 Teilen
Wasser und 28,2 Teilen des Kupplungsproduktes von diazotierter 2-Amino-6,8-naphthalindisuIfonsäure
und m-Toluidin eine Lösung her, versetzt mit 13,5 Teilen 5 n-Natriumnitritlösung, kühlt auf K) C
und setzt 23 Teile 10 η-Salzsäure zu. Man rührt 45 Minuten bei 10 bis 15 C und zerstört die überschüssige
salpetrige Säure mit Siilfaminsäure. Nach Zusatz von 5,9 Teilen N-Methylanilin rührt man über
Nacht bei Raumtemperatur. Dann versetzt man mit 15 Teilen kristallinem Natriumacetat und rührt
24 Stunden bei Raumtemperatur. Die Aminodisazoverbindung wird isoliert, indem man den pH-Wert
mit 10 η-Natronlauge auf 7 einstellt, auf 50 C erhitzt, mit Kochsalz auf 20 Volumprozent aussalzt,
mit 28 Teilen 10 η-Salzsäure ansäuert und das Produkt abfiltriert. In Form seiner freien Säure besitzt
der Farbstoff die Strukturformel
SO3H
CH,
HO3S
N = N
N = N
NHCH,
Die 5,9 Teile N-Methylanilin können durch 6,7 Teile N-Äthylanilin oder durch 9,5 Teile N-Methyl-2-chlor-5-methoxyanilin
ersetzt werden. In beiden Fällen erhält man ähnliche Farbstoffe.
B e i s ρ i e 1
Man ersetzt im Beispiel 3 die 75,8 Teile 2-Amino-p-benzoIdisulfonsäure durch 117 Teile Dehydrothiop-toluidindisulfonsäure.
Der Farbstoff, welcher in Form seiner freien Säure die Strukturformel
N = N
NHCH3
SO3H
besitzt, erhall man als dunkelbraunes Pulver, welches in Wasser leicht löslich ist.
Eine Lösung von 33 Teilen des nach Beispiel 1 hergestellten MethylaminodisazofarbsiofTes in 400Teilen
Wasser wird auf einen pH-Wert von 6.5 eingestellt und auf 0 bis 5 C gekühlt. Man versetzt
mit einer Lösung von 9.3 Teilen C'yanursäurechlorid in 40 Teilen Aceton. Dann hält man im Verlaufe
einer Stunde bei einer Temperatur von 0 bis 5 C den pH-Wert durch Zusatz von etwa 31 Teilen
10
2 n-Natriumcarbonatlösung zwischen 4,0 und 5.0.
Man erwärmt auf 25 C und hält den pH-W6rt 30 Minuten durch tropfenweisen Zusatz von etwa
48 Teilen 2 n-Natriumcarbonatlösung auf 6.0 bis 6,5. Dann wird filtriert, das Filtrat mit Kochsalz auf
20 Volumprozent ausgesalzen und das Produkt abfiltriert und'im Vakuumexsikkator getrocknet. In
Form seiner freien Säure besitzt das Produkt die Strukturformel
SO3H OCH, CH,
J = N —<^ Y— N = N
SO3H OCH3
Cl
N Y
N-C C — Cl
I \,
CH3
'N'
Wenn das obige Produkt bei Raumtemperatur auf Baumwolle aufgeklotzt und das Gewebe dann
getrocknet und weiter nach Beispiel 18 behandelt wird, erhält man scharlachrote Tönungen von ausgezeichneter
Echtheit gegen Licht und Chlorbleiche.
30 Beispiel 8
Der nach Beispiel 7 gewonnene Farbstoff wird in 200 Teilen Wasser gelöst und die Lösung mit 2,7 Teilen
konzentriertem Ammoniumhydroxyd versetzt. Man rührt 3 Stunden bei Raumtemperatur und dann
1 Stunde bei 40 bis 45 C. Hierauf setzt man 2,7 Teile konzentriertes Ammoniumhydroxyd zu und hält den
pH-Wert eine weitere Stunde durch Zusatz von
2 n-Natriumcarbonatlösung zwischen 8,5 und 9,0. Dann kühlt man auf Raumtemperatur, rührt über
Nacht, filtriert das Produkt ab und trocknet es bei 80 C. In Form seiner freien Säure besitzt der Farbstoff
die Strukturformel
Cl
N N
SO3H OCH3 CH3
ι ρο N
S0,H OCH, *-"3
Das Farbstoffprodukt ist ein braunes, in Wasser leicht lösliches Pulver. Beim Färben von Baumwolle
nach Beispiel 18 liefert es scharlachrote Tönungen von ausgezeichneter Echtheit gegen Licht und Chlorbleiche.
Die neuen Farbstoffe können auch unmittelbar zum Färben von mit Cyanursäureresten modifizierten
(oder in analoger Weise behandelten) Cellulosefasern verwendet werden, die ihrerseits nach Beispiel 1
der USA.-Palentschrift 1 886 480 hergestellt werden können. Die so behandelte Faser kann mit den
erfindungsgemäß hergestellten neuen Disazoverbindungen nach Beispiel 5 der USA.-Palentschrift
1 886 480 oder gemäß dem nachstehenden Beispiel 19 (,5
behandelt werden.
In allen Fällen erhält man bleichechte und lichtechte Färbiiimen \on den foluenden Tönuimen:
Bei Verwendung des Farbstoffes
gemäß Beispiel
gemäß Beispiel
Farbtönung
Scharlachrot
Braun
Gelbbraun
Lederbraun
Orange
Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung von neuen, mit der Faser reaktionsfähigen Farbstoffen.
801 Md 310
Der gemäß Beispiel 2 erhaltene feuchte Kuchen wird in 8(K) Teilen Wasser bei 20 bis 25 C gelöst
und die Lösung auf einen pH-Wert von 6 eingestellt. Man setzt 520 Teile einer Lösung zu, die 37.7 Teile
primäres Kondensationsprodukt von Natriummetanilat und Cyanursäurechlorid enthält. Der pH-Wert
der Lösung wird auf 5,5 ±0,3 gehalten, indem man allmählich K) η-Natronlauge im Verlaufe einer Stunde
bei 20 bis 25 C und im Verlaufe von 30 Minuten bei 40 bis 50 C zusetzt. Die Lösung wird mit Kochsalz
auf 15 Volumprozent ausgesalzen, und der ausgefällte Farbstoff wird abfiltriert und bei 80 C
getrocknet.
Der Farbstoff hat die Strukturformel
SO1Na
NaO3S
N = N
N = N
SO3Na
Cl
N N
I i!
N-C
I \
CH3
SO3Na
Il /—\
ist ein braunes Pulver und löst sich in Wasser zu einer braunen Lösung. Er färbt Baumwolle nach dem
im Beispiel 18 beschriebenen Verfahren in braunen Tönungen von ausgezeichneter Licht- und Waschechtheit
und von besonders großer Echtheit sienen
die Bleiche mit 0,3" „ Chlor.
Die 520 Teile des obengenannten primären Kondensationsproduktes können folgendermaßen hergestellt
werden:
Eine Lösung von 20,7 Teilen Cyaniirsäurechlorid
in 100 Teilen Aceton wird zu 167 Teilen Eis und 50 Teilen Wasser zugesetzt. Diese Aufschlämmung
wird im Verlaufe von 15 Minuten mit einer Lösung von 21,4 Teilen Natriummetanilat. 33 Teilen Wasser,
genügend Salzsäure zur Einstellung des pH-Wertes auf 6 und 17,3 Teilen kristallinem Natriumacetal \ersetzt.
Nach kurzer Zeit ist der Test auf diazolierbares Amin negativ, und man versetzt mit 11.7 Teilen
25
10 n-Natronlauge. um die Essigsäure zu neutralisieren.
Der nach Beispiel 3 erhaltene feuchte Kuchen wird in 2700 Teilen Wasser gelöst und der pH-Wert auf 6
eingestellt. Die Lösung wird mit 1750 Teilen einer Lösung versetzt, die 127 Teile primäres Kondensationsprodukt
von Cyanursäurechlorid und Natriummetanilat (hergestellt nach Beispiel 9) enthält.
Durch Zusatz kleiner Mengen \on 10 n-Natronlauge wird der pH-Wert 1 Stunde bei 20 bis 25 C und
eine weitere Stunde bei 40 bis 50 C auf 5.5 ±0.3 gehalten. Die Lösung wird mit Kochsalz auf 20 Volumprozent
ausgesalzen und das Produkt abfiltriert und bei 80 C getrocknet. Das Produkt besitzt dieStmkUiiformel
SO3Na
SO3Na
N = N
SO3Na
SO3Na
und ist ein braunes Pulver, welches sich in Wasser mit brauner Farbe löst. Es färbt Baumwolle gemäß
Beispiel 18 in braunen Tönungen von ausgezeichneter Echtheit gegen Waschen, Chlorbleiche und Licht.
Ersetzt man das N-Methyl-m-toluidin des Beispiels
3 durch 29 Teile m-Tohiidin und arbeitet im übrigen gemäß Beispiel 3 und der obigen Vorschrift
dieses Beispiels, so erhält man einen Farbstoff in Form eines braunen Pulvers, welches sich in Wasser
mit brauner Farbe löst. Der Farbstoff färbt Baumwolle nach dem Verfahren des Beispiels 18 in braunen
Tönungen. Diese Färbungen besitzen jedoch eine viel schlechtere Chlorechtheit als diejenigen Färbungen,
die mit dem aus N-Methyl-m-toluidin hergestellten Farbstoff ausgeführt sind, der die
— N-Gruppe
CH:i
zwischen der chromophoren FarbstofTgruppe und dem Triazinring enthält.
Man arbeitet nach Beispiel 10. geht jedoch von dem gemäß Beispiel-4 erhaltenen feuchten Kuchen
aus. Das Produkt ist ein braunes Pulver, welches sich in Wasser zu einer lederbraunen Lösung löst. Der
Stoff färbt Baumwolle nach dem Verfahren des
Beispiels 18 in lederbraunen Tönungen von ausgezeichneter
Echtheit gegen Waschen. Chlorbleiche und Licht.
Der nach dem ersten Absatz, des Beispiels 5 erhaltene feuchte Filterkuchen wird in 500 Teilen
Wasser bei 55 bis 60 C gelöst und die Lösung mit 13 Teilen 10 n-Natronlaugc auf einen pH-Wert von 6
eingestellt. Diese Lösung wird mit 450 Teilen einer Lösung versetzt, die 32 Teile primäres Kondensationsprodukt von Cyaniirsäurechlorid und 2-Aminop-benzoldisulfonsäure
enthält. Der pH-Wert wird 30 Minuten durch sorgfältigen Zusatz von 9 Teilen 10 »Natronlauge bei einer Temperatur von 55 bis
60 C im Bereich von 4.0 bis 5.5 gehalten.
Die Lösung wird auf 20 Volumprozent mit Kochsalz alisgesalzen, mit 405 Teilen 10 η-Salzsäure \ersetzt
und der Niederschlag abliltrierl. Der leuchte Kuchen wird in 100 Teilen Wasser und 560 Teilen
Dimethylformamid aufgeschlämmt. Das Salz wird abfiltriert und das Filtrat mit 5500 Teilen Aceton
versetzt. Das als Niederschlag auslallende Produkt wird abfiltriert und getrocknet.
Der Farbstoff, ein gelbes Pulver, löst sich in Wasser mit orangegelber Farbe. Es färbt Baumwolle
nach dem Verfahren des Beispiels 18 in gelborange-.farbene Tönung. Die Färbungen besitzen ausgezeichnete
Echtheit gegen Waschen, Chlorbleiche und Licht.
Die Lösung des primären Kondensationsproduktes von 2-Amino-p-beiizoldisulfonsäure und Cyaniirsäurechlorid
kann folgendermaßen hergestellt werden:
Eine Lösung von 21,2 Teilen 2-Amino-p-benz.oldisulfonsäure,
50 Teilen Wasser und 12 Teilen 10 η-Natronlauge wird zu einer Aufschlämmung
zugesetzt, die durch Auflösen von 14.7 Teilen Cyaniirsäurechlorid
in 55 Teilen Aceton und Zusatz von 160 Teilen Eis hergestellt ist. Durch Zusatz einer
Lösung von 16.2 Teilen Trinatriumphosphat-dodeeahydrat in 100 Teilen Wasser im Verlaufe von 2 Stunden
wird der pH-Wert bei einer Temperatur von 0 bis 5 C im Bereich von 3.5 bis 5,5 gehalten.
Kondensiert man das primäre Kondensationsprodukt von Cyaniirsäurechlorid und Natriummetanilat
(Beispiel1)) nach den oben beschriebenen allgemeinen Verfahren mit der Melhylaminodisazoverbindung
gemäß Beispiel 1, so erhält man einen mit der Faser reaktionsfähigen Farbstoff der Strukturformel
Cl
SO.,Na OCH., CH,
/— N = N-- -N = N-
SO1Na OCH.,
N N
.— N — C C-NH
; N ''
CU,
CU,
SOjNa
Dieser Farbstoff ist ein wasserlösliches, braunes PuKer. welches Baumwolle nach dem Verfahren
des Beispiels 18 scharlachrot färbt.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Herstellung direkter, entwickelter
oder mit der Faser reaktionsfähiger Farbstoffe.
Farbstoff
Beispiel dtfs Beispiels
Beispiel dtfs Beispiels
I nmeset/t nut
Verwendbar als
hrhaltene Farbe
ClC OCiH.-,
Trichlorpyrimidin
ClOC
NO-
und anschließende Reduktion mit Na^S
ClOC — CHoCl
COCl..
COCl..
reaktionsfähiger Farbstoff für Gelbbraun
Baumwolle
Baumwolle
reaktionsfähiger Farbstoff für Gelbbraun
Baumwolle !
Baumwolle !
entwickelter Farbstoff für
Baumwolle
Baumwolle
reaktionsfähiger Farbstoff für
Wolle
Wolle
Direktfarbstoff für Baumwolle
Braun, wenn mit ,/-Naphthol
entwickelt
entwickelt
Rotbraun
Braun
Braun
Im folgenden wird die Durchführung einiger daß die Gewichtszunahme des Gewebes 60" () beträgt.
Färbe\ersuche beschrieben. Nach dem Trocknen wird das Gewebe nochmals in
. . · der gleichen Weise mit einer Lösung geklotzt, die
Typisches färbeverfahren &5 25»., Natriumchlorid und 1.2% Natriumhydroxyd
Eine 4.15" oige wäßrige Lösung irgendeines der enthält. Das nasse Gewebe wird 2 Minuten gedämpft
nach den Beispielen 8 bis 12 hergestellten Farbstoffe und dann bei Siedehitze 2 Minuten mit einer Lösung
wird auf Baumwolltuch bei 70 C derart aufgeklotzt. gewaschen, die 0,3" 0 Natriumcarbonat und 0,2%
Kondensationsprodukt von 20 Mol Äthylenoxyd und 1 Mol CV-Alkohol enthält.
Färben von durch Cyanursäurereste modifizierter Cellulose
Man stellt eine Lösung von 2.5 Teilen irgendeines der gemäß den Beispielen 1 bis 6 erhaltenen Farbstoffe,
100 Teilen Wasser und 1.5 Teilen Natriumbicarboiiat her. In der Lösung werden 10 Teile
durch Cyanursäurereste modifiziertes Baumwollgarn eingetragen, welches nach Beispiel 1 der LLSA.-Pafentschrift
1 886 480 hergestellt ist. Dann erhitzt man im Verlaufe von 30 Minuten auf 100 C und
setzt den F'ärbevorgang bei dieser Temperatur 60 Minuten fort. Das Garn wird aus der Lösung
herausgenommen und bei Siedehitze 2 Minuten mit einer Lösung gewaschen, die 0,3°ό Natriumcarbonat
und 0.2"/(i Kondensationsprodukt von 20 Mol Äthylenoxyd und 1 Mol Cis-Alkohol enthält. Nach dem
Spülen wird das Garn getrocknet.
Die in den obigen Beispielen beschriebenen Einzelheiten können innerhalb weiter, dem Fachmann
geläufiger Grenzen abgeändert werden. So können die Reste Ri, R; und R:s außer den in den obigen
Beispielen angegebenen besonderen Bedeutungen auch die folgenden Bedeutungen haben:
Ri kann Anilin, Metanilsäure, p-Aminobenzoesäure, p-Chloranilin. l-Aminonaphthalm-3.6,8-trisulfonsäure,
Kresidin. 4-Chlor-2-aminotoluol oder 5-Chlor-2-aminotoluol bedeuten.
Ri kann o-Phenetidin. 3-Äthylanilin, 2-Ätlioxy-1-naphthylamin.
l-Aminonaphthalin-7-sulfonsäure. 1 - Aminonaphthalin - 6.8 - disulfonsäure. m - Chloranilin
oder 2-Amino-4-methoxybenzoesäure bedeuten.
R:s kann N-Äthyl- oder N-Methyl-m-chloranilin,
N - Methyl - m - äthylanilin. N - Methyl - m - anisidin, N - Äthyl - m - anisidin, N - Methyl - ο - toluidin,
N - Methyl - 2,5 - dimethylanilin. 5 - Chlor - 2 - methyl-N - methylanilin. N - Methyl - ο-anisidin, 2,5 - Dimethoxy-N-methylanilin
oder 5-Methyl-2-methoxy-N-methylanilin bedeuten.
In den Beispielen ist der Substituent Q des Triazinringes ein Rest der Metanilsäure oder der 2-Aminop-benzoldisulfonsäure.
An Stelle dieser Triazine kann man aber auch Kondensationsprodukte von Cyanursäurechlorid (kondensiert am ersten Chloratom)
mit den folgenden Stoffen verwenden: Ammoniak: primären aliphatischen Aminen, wie Methylamin,
Äthylamin, Butylamin. Monoäthanolamin und 3-Methoxypropylamin; den üblichen primären
aromatischen Aminen, wie o-, m- oder p-Toluidin, ο-, m- oder p-Chloranilin und Anthranilsäure;
sulfonierten aromatischen Aminen, wie 7-Aminonaphthalin - 1,3 - disulfonsäure und 8 - Aminonaphthalin-1.3.6-trisulfonsäure;
sekundären aliphatischen Aminen, wie Dimethylamin, Dibulylamin. Methylisopropylamin,
Diäthanolamin und N - Methyl-3 - methoxypropylamin; sekundären aromatischen
Aminen, wie N-Methylanilin oder N-Äthyl-m-toluidin;
niederen Alkoholen, wie Methyl-, Äthyl- oder Butylalkohol; Thioalkoholen, wie Methylmercaplan
oder Isopropylmercaptan; usw.
Allgemein können Triazinverbindungen verwendet werden, bei denen der Rest Q des Triazinringes die
folgenden Bedeutungen haben kann: O-Alkylgruppen,
S-Alkylgruppen, primäre Aminogruppen, Monoalkylamino-,
Dialkylamino-. Monoalkanolamino-. Dialkanolamino-, Ärvlamino- und N-Alkvl-arvlaminogruppen.
die Arylamino- und N-Alkyl-arylaminoresle,
die wahlweise durch die Wasserlöslichkeil herbeiführende Gruppen, wie die Sulfo- oder
Carboxylgruppe, substituiert sind, die Alkyl- und Alkanolgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und
die Arylresle der Benzol- oder Naphlalinreihe.
Es ist zu beachten, daß die Reste Ri und R->
erfindungsgemäß so auszuwählen sind, daß sich in der Struktureinheit
Ri-N =-- N — R-.
ein bis vier ionogene. die Wasserlöslichkeit herbeiführende
Gruppen befinden. Der Substituent Q des Triazinringes kann ebenfalls die Wasserlöslichkeil
herbeiführende Gruppen besitzen. Infolgedessen können die als Endprodukte erhaltenen Farbstoffe unter
Umständen sieben Sulfogruppen enthalten. Weiter ist zu beachten, daß zur Gewährleistung einer guten
Wasserlöslichkeit das ganze Molekül vorzugsweise nicht weniger als zwei Sulfogruppen enthalten soll.
Wenn daher die Gruppe
R, — N - N- Ri
nur eine Sulfogruppe enthält, so ist für den Rest Q die Wahl eines Arylrestes zu empfehlen, der mindestens
eine Sulfogruppe enthält.
In den Beispielen werden die Farbstoffe in Form ihrer Natriumsalze isoliert. Durch Aussalzen mit
Kaliumchlorid gelangt man zu den entsprechenden Kaliumsalzen. Die isolierten Farbstoffe können aber
auch durch Behandeln mit wäßrigen Säuren (z. B. Schwefelsäure oder Salzsäure) in die freie SO:iH-
oder COOH-Form übergeführt werden, und die sauren Lösungen können mit einem beliebigen
Alkalihydroxyd (insbesondere NaOH. KOH oder LiOH) oder mit Ammoniumhydroxyd neutralisiert
werden, so daß man die entsprechenden Alkalisalze bzw. Ammoniumsalze erhält.
Viele weitere mögliche Abwandlungen sind dem Fachmann geläufig.
Die faserreaktiven Farbstoffe eignen sich zum ■Färben \on Stoffen, die austauschbare Wasserstoffatome
besitzen, z. B. von Textilfasern. insbesondere Cellulosefaser!!, Wolle. Seide, Superpolyamiden und
ähnlichen Stoffen einschließlich Papier. Leder. Kunststoffilmen usw.. die Reste, wie OH, ONa, NH oder
NHi, enthalten. Diese reaktionsfähigen Farbstoffe
liefern orangefarbene bis braune Tönungen und zeichnen sich besonders durch ihre Echtheil gegen
Bleichlösungen aus. die beträchtliche Mengen Chlor (0,3" (1) enthalten. Eine andere vorteilhafte Eigenschaft
außer der ausgezeichneten Waschechtheit, die bei reaktionsfähigen Farbstoffen zu erwarten ist, ist
die ausgezeichnete Lichtechtheit. So besitzt z. B. der orangefarbene Farbstoff gemäß Beispiel 12 bei der
Messung in einem Lichtechtheitsmesser eine Dauerhaftigkeit von 80 bis 160 Stunden. Allgemein besitzen
die neuen Farbstoffe ausgezeichnete saure und alkalische Schweißechtheit sowie Ätzbarkeit.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Dis- und Teliakis-a/olarbsioffen. d a -
durch gekennzeichnet, daß man ein
Arylamin der Formel
X,„ — Ri-NH2
worin X die Wasserlöslichkeit herbeiführende Sulfo- oder Carboxylgruppen, m eine ganze Zahl
von 0 bis 3 und Ri einen Benzol-, Naphthalin-, Dehydrothio-p-toluidinrest oder einen durch Cl,
CH:!, C2H-, oder OCH:! substituierten Benzol-
oder Naphthalin rest bedeutet, diazotiert, das Produkt mit einem Arylamin der Formel
15
worin Y die Wasserlöslichkeit herbeiführende Sulfo- oder Carboxylgruppen, // eine ganze
Zahl von 0 bis 2, R2 einen in 1,4-Stellung gebundenen unsubstituierten oder durch Cl, CH:!,
C2H-, oder OCHs substituierten Benzol- oder
Naphthalinrest bedeutet, kuppelt, das Kupplungsprodukt nochmals diazotiert und das Produkt
der zweiten Diazotieriing mit einer Verbindung der Formel Rn — NHZ, worin R:i einen
in 1,4-Stellung gebundenen unsubstituierten oder durch Cl, CH:i. C2H.-,. oder 0CH:! substituierten
Benzolrest und Z einen Alkylrest mit 1 oder 2 C-Atomen bedeutet, unter Bildung eines Disazofarbstoffe
der allgemeinen Formel
30 X1n-R1-N = N-R2-N = N-R3-NHZ
Y„
worin m + η nicht kleiner als 1 und nicht größer
als 4 ist, kuppelt, worauf man gegebenenfalls entweder das Wasserstoffatom des NHZ-Restes
durch eine Benzoylgruppe oder eine mit der Faser reaktionsfähige Gruppe ersetzt oder eine
Phosgenierung des Disazofarbstoffe unter Bildung eines Tetrakis-azofarbstoffes der allgemeinen
Formel
Y„
X111-Rj —N = N-R2-N = N-R, —N
X111-R1-N = N-R2-N = N-R3-N7
Y1,
Y1,
durchfühlt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Einführung der
reaktiven Gruppe als Reaktionspartner ein substituiertes oder unsubstituiertes Halogentriazin,
ein Haiogenpyrimidin oder einen Chlorameisensäurearylester mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen im
Arylkern verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
österreichische Patentschrift Nr. 200 686:
französische Patentschrift Nr. 1 268 654;
britische Patentschrift Nr. 822 047.
österreichische Patentschrift Nr. 200 686:
französische Patentschrift Nr. 1 268 654;
britische Patentschrift Nr. 822 047.
Bei der Bekanntmachung der Anmeldung sind zwei Färbetafeln mit Erläuterungen und ein Versiichsbericht
ausgelegt worden.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US79909059A | 1959-03-13 | 1959-03-13 | |
US85830659A | 1959-12-09 | 1959-12-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1267769B true DE1267769B (de) | 1968-05-09 |
Family
ID=27122071
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP1267A Pending DE1267769B (de) | 1959-03-13 | 1960-02-23 | Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Dis- und Tetrakis-azofarbstoffen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH408240A (de) |
DE (1) | DE1267769B (de) |
GB (2) | GB952062A (de) |
Families Citing this family (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2006261C3 (de) * | 1970-02-12 | 1979-06-21 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | SulfonsäuregruppenhaJtige Disazofarbstoffe und ihre Verwendung zum Färben und Bedrucken von natürlichen und künstlichen Polyamidfasermaterialien |
CH561759A5 (de) * | 1970-02-14 | 1975-05-15 | Bayer Ag | |
DE2708779C2 (de) * | 1977-03-01 | 1985-09-05 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Disazofarbstoffe, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung |
GB2002019B (en) * | 1977-07-22 | 1982-04-28 | Bayer Ag | Fibre-reactive disazo dyestuffs |
DE3122425A1 (de) * | 1981-06-05 | 1982-12-23 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Faserreaktive disazofarbstoffe, ihre herstellung und verwendung |
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ES2112975T3 (es) * | 1992-10-26 | 1998-04-16 | Ciba Geigy Ag | Colorantes azoicos, procedimiento de obtencion y utilizacion de los mismos. |
EP0601361B1 (de) * | 1992-11-25 | 1998-11-04 | DyStar Textilfarben GmbH & Co. Deutschland KG | Wasserlösliche Disazoverbindungen, Vefahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Farbstoffe |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT200686B (de) * | 1956-07-03 | 1958-11-25 | Ciba Geigy | Verfahren zur Herstellung neuer, wasserlöslicher Disazofarbstoffe |
GB822047A (en) * | 1956-09-04 | 1959-10-21 | Ici Ltd | New dyestuffs containing a pyrimidine group and process for dyeing therewith |
-
1960
- 1960-02-23 DE DEP1267A patent/DE1267769B/de active Pending
- 1960-03-07 CH CH257160A patent/CH408240A/de unknown
- 1960-03-09 GB GB559862A patent/GB952062A/en not_active Expired
- 1960-03-09 GB GB827660A patent/GB952061A/en not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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AT200686B (de) * | 1956-07-03 | 1958-11-25 | Ciba Geigy | Verfahren zur Herstellung neuer, wasserlöslicher Disazofarbstoffe |
GB822047A (en) * | 1956-09-04 | 1959-10-21 | Ici Ltd | New dyestuffs containing a pyrimidine group and process for dyeing therewith |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB952061A (en) | 1964-03-11 |
CH408240A (de) | 1966-02-28 |
GB952062A (en) | 1964-03-11 |
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