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Unter Last rückbarer hydraulischer Stempelausbau Die Erfindung betrifft
einen unter Last rückbaren hydraulischen Stempelausbau, der am Kopf und Fuß Schreitwerke
aufweist, welche aus wechselseitig be-bzw. entlastbaren und wechselseitig vorschiebbaren,
zum Teil als Kappen ausgebildeten Stützelementen bestehen, von denen die einen mit
dem hydraulischen Stempelausbau vorschiebbar und die anderen unabhängig von diesem
vorschiebbar sind, wobei die unabhängig von dem hydraulischen Stempelausbau vorschiebbaren
und durch Hubzylinder entlastbaren Stützelemente der Schreitwerke sich an Lagern
gleitend abstützen, die über Rückzylinder mit den entlastbaren Stützelementen verbunden
sind nach Patentanmeldung H 57042 VI a/5 c - (deutsche Auslegeschrift
1238 867).
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Es ist bekannt, zwei Ausbaugestelle, die aus zwei hintereinander angeordneten,
über eine gemeinsame Kappe und ein gemeinsames Fußstück miteinander verbundene Zylinderkolbenanordnungen
bestehen, zu einem Ausbaubock zusammenzufassen. Die beiden Ausbaugestelle sind über
eine in Rückrichtung zwischen den beiden Ausbaugestellen angeordnete, als Rückeinrichtung
ausgeführte Zylinderkolbenanordnung miteinander gekoppelt. Für den Rückvorgang wird
ein Ausbaugestell von dem Hangenden entlastet, während das andere Ausbaugestell
sich gegen das Hangende abstützt und als Gegenlager dient, wenn das andere Ausbaugestell
mittels des Rückzylinders vorgeschoben wird. Ein derartiger Ausbaubock, der sich
jeweils aus zwei Ausbaugestellen mit je zwei Zylinderkolbenanordnungen zusammensetzt,
ist sehr aufwendig.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders
günstige Ausgestaltung des oben beschriebenen Stempelausbaues mit einer getrennten
Anordnun- der ei-entlichen Schreitwerke von den sie be- und entlastenden Druckvorrichtun-en
zu schaffen, wobei zweckmäßig zwei im Einfallen stehende Stempel zu einem Rahmen
vereinigt sind und die Schreitwerke außerhalb der Stempel, die sie be- und entlastenden
Druckvorrichtungen hingegen zwischen den Stempeln angeordnet sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch senkrecht zu einer
von zwei Stempeln getragenen Brücke und auf ihr verlagerten, vorschiebbaren und
als Kappen ausgebildeten Stützelementen und in der Brücke neben ihnen angeordneten,
hydraulisch durch Hubzylinder lieb- und senkbaren, sich als Stützelemente am Hangenden
abstützenden Druckkörpern, wobei die Steuerung der Druckkörper und der die Kappen
vorschiebenden Rückzylinder derart erfolgt, daß das Vorschieben der Kappen nach
dem Ausfahren der Druckkörper erfolgt und die Rückwärtsbewegung der Rückzylinder
bzw. Kolben nach dem Einfahren der Druckkörper erfolgt.
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Durch die konstruktive Trennung der beiden Elemente ergibt sich eine
geringe Bauhöhe der von dem Stempel getragenen, diese Elemente enthaltenden Brücke.
Außerdem aber eine einfache Konstruktion für die vom Schreitwerk getragene »Kappe«,
indem diese in einem weiteren Merkmal der Erfindung auf einer einzelnen Kugel oder
Walze beweglich ruht und auf dieser Kugel rollend in Schreitrichtung fortbewegt
werden kann. Durch die Anordnun ' g' von zwei Stempeln wird Raum für eine
symmetrische Anordnung beider Elemente, der Schreitwerke und der Druckvorrichtungen,
geschaffen. Durch eine Verschwenkmöglichkeit der Kugelführung kann die Schreitrichtung
festgelegt werden und dadurch die Lage des Baues im Streb jederzeit korrigiert werden.
Die Kugelführung wird dabei durch einen Schwenkzylinder verschwenkt, der im wesentlichen
senkrecht zur Schreitrichtung angeordnet ist und einerseits an der vom Stempel getragenen
Brücke, vorteilhaft an der Kappe, und andererseits an einem der beiden durch die
Kugel miteinander verbundenen Teile befestigt ist.
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Durch die Anordnung der Druckkörper außerhalb der Stempel und eine
getrennte Steuerung der mit den Schreitwerken verbundenen Rückzylinder und Schwenkzylinder
kann der ganze Rahmen auch mechanisch um seine eigene Hochachse gedreht werden.
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Ordnet man über jedem Stempel an der die stempelverbindende Brücke
eine Kappe an und
macht man den Stempelabstand erfindungsgemäß gleich
der halben Länge eines Fördererrinnenschusses, so kann jedem Bau ein Rinnenschuß
zugeordnet werden, und so kann man diesen Rücken unter Anordnung von Fühlern die
die Lage des Baues zum Rinnenschuß im Einfallen abtasten und die Schwenkzylinder
zwecks Korrektur der Lage entsprechend steuern. Hierdurch wird es möglich, mit entsprechenden
Anschlägen versehene Einheitsrinnenschüsse zu verwenden, wobei sich eine über die
Streblinge gleichmäßige Kappenlänge ergibt.
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Schließlich ist es möglich, mit dem Ausbau gemäß der Erfindung versatzseitig
einen entsprechend gleich ausgebildeten weiteren Ausbau zu kombinieren, oder auch
mit einem Bau der herkömmlichen Art, der synchron beim Wandern des kohlenstoßseitigen
Baues gesteuert wird, wobei die versatzseitig angeordneten Baue auch unabhängig
nachgeholt werden können.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung, in der sich weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben,
näher erläutert. Im einzelnen zeigt F i g. 1 einen Stempelausbau teilweise
im Schnitt in Seitenansicht, F i g. 2 den Gegenstand nach F i g. 1
teilweise im Schnitt in Aufsicht und F i g. 3 eine Kappe des Gegenstandes
nach F i g. 1
und 2 im Querschnitt.
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Die Stempel 1 tragen eine Brücke 4, an deren Enden über eine
Kugel 3 die Kappen 2 gelagert sind. In der Brücke befinden sich zwei Druckkörper
12, die hydraulisch betätigt die Brücke gegen das Hangende verspannen. In diesem
Zustand kann der Rückzylinder 5 die Kappe 2 zum Kohlenstoß rollend über die
Kugel 3 vorrücken, bis der Endschalter 6 diese Vorrückbewegung beendet
und unter gleichzeitigem höherem Auflasten der Stempel 1 die Druckkörper
12 vom Hangenden entlastet. Jetzt ruht der Gebirgsdruck über die Kugel
3 auf den Stempeln 1, und bei Umkehrung der Wirkung des Zylinders
5 wird unter Abstützung an der Kappe 2 der Bau nachgerückt.
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Erfindungsgemäß wird dafür gleichzeitig am Fuß der Stempel
1 ein Fahrwerk angeordnet, dessen Betätigungszylinder 10 über Rollkupplungen
14 die Laufräder 15 betätigen. Dieses Liegendfahrwerk besteht aus zwei Laufrädern
15, die an dem die Stempel tragenden Teil 8 verlagert sind, wobei
diese Teile 8
durch die Fußbrücke 9 miteinander verbunden sind, welche
nach rückwärts zum Versatz hin eine Ab-
stützung 11 besitzt. Infolge
der exzentrischen Lage der als Walzen ausgeführten Laufräder 15 zu der Stempelachse
ergibt sich ein Andruck der rückwärtigen Abstützung 11 auf das Liegende,
wodurch das ganze Liegendfahrwerk stabil und kippsicher auf dem Liegenden vormarschieren
kann. Hierbei wird durch die Dreipunktanordnung eine besonders sichere Lage geschaffen,
indem das Liegendfahrwerk auf den beiden Laufrädern 15 und als dritten Punkt
auf der rückwärtigen Abstützung 11 ruht. Infolge der Anordnung von zwei Laufrädern
15 und zwei Betätigungszylindern 10 ist es möglich, die Laufräder
15 getrennt zu steuern und damit dem ganzen Bau eine Richtungssteuerung nach
Wunsch zu geben. An den Teilen 8 sind beiderseits Steuerfühler
16 angeordnet, welche mit dem Förderer 17 Berührung haben und die
Vorrückeinrichtungen des ganzen Baues steuern, sobald durch den Nachbarbau die Rinne
ein Stück vorgerückt ist und damit der Fühler nachfolgeft kann. Es kann das Liegendfahrwerk
auch irgendwie anders, insbesondere auch entsprechend dem Hangendfahrwerk ausgebildet
sein.
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Durch den Zylinder 13, der an der Brücke 4 gelagert ist, kann
die Kappe 2 aus der winkligen Lage zur Brücke nach beiden Seiten um einige Grade
ausgeschwenkt werden, so daß beim Betätigen der Rückzylinder 5 die Brücke
in der einen oder anderen Richtung aus der normalen Schreitrichtung abgelenkt wird,
wobei durch entsprechende Steuerung der beiden Zylinder 10 dem Fußwerk ebenso
eine Schwenkbewegung gegeben wird.
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Mit den Druckkörpern 12 kann durch eine Modifizierung des Hydraulikdruckes
erreicht werden, daß nicht der ganze Stempeldruck aufgefangen wird, sondem ein Teil
über die Kugel 3 und die Kappe 2 auf das Hangende übertragen wird. Wenn beispielsweise
durch den Druckkörper 12 von dem 40-t-Stempel 30 t übertragen werden, so
daß noch 10 t auf der Kappe ruhen, so ist es möglich, die Kappe 2 unter diesem
Andruck schleifend gegen den Kohlenstoß vorzudrücken und zu verhindern, daß beim
Rücken lose Schalen aus dem Hangenden herunterkommen. Dieses Vordrücken kann zuverlässig
deswegen erfolgen, weil der Reibungsquotient zwischen der Kappe 2 und dem Hangenden
gleich etwa 0,1 eine Vordrückkraft von 1 t benötigt. Da der Reibungsquotient
auch bei Fehlen der auf dem Druckkörper 12 angeordneten Spitzenarmierungen nicht
viel höher ist, ergibt sich hier infolge der höheren Belastung eine Festhaltekraft
von 3 t.
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Durch diese beschriebene Anordnung wird nach dem Vorbeigang der Gewinnungsmaschine
in an sich bekannter Weise zunächst die Kappe 2 vorgedrückt und, nachdem dies geschehen
ist, der ganze Bau nachgerückt, wobei die beiden Hörner an den Teilen
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am Förderer 17 anliegend diesen vordrücken. Dadurch wird der folgende
Rinnenschuß schräg gerückt und von dem Fühler des nächsten Baues gelöst, so daß
dieser diesen Bau aufrücken kann bzw. den Vorschub des Vorzenders steuert.
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Insgesamt wird mit der erfindungsgemäßen Konstruktion ein besonders
für die Automatisierung zweckmäßiger Ausbau geschaffen, welcher ohne Lösen der Stempel
gerückt wird und darum eine bedeutend bessere Hangendpflege ermöglicht, als dies
bisher möglich war.