DE1265922B - Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Gussstuecken, insbesondere aus Stahl - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

265 922 Int. Cl.:

B 22 c

Deutsche Kl.: 31 bl - 25/00

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

S102435VI a/31 bl

10. März 1966

11. April 1968

Zur kontinuierlichen Herstellung von Gußstücken bedient man sich neuerdings einer automatischen Formmaschine, in deren Kammer kastenlose Formen gebildet werden, in deren aneinanderstoßenden Stirnflächen der Gießhohlraum vorgesehen ist. Die so hergestellten Formen werden auf einer geradlinigen Gleitbahn im Arbeitstakt der Formmaschine vorgeschoben, um einen geradlinigen, ununterbrochenen Formstrang zu bilden, von welchem nach erfolgtem Abguß die erstarrten Formen durch eine Transporteinrichtung abgenommen werden.

Derartige Maschinen können wirtschaftlich für das kontinuierliche Vergießen von Metallschmelzen eingesetzt werden, sofern die Schmelze in ununterbrochener Folge zur Verfügung steht. Stahlgußschmelzen, insbesondere bei Lichtbogenöfen dagegen fallen chargenweise an mit der Folge, daß die Formmaschine während der Schmelzzeit stillsteht. Auch die Vielfalt der Stahlgußlegierungen läßt ein ununterbrochenes Gießen nicht zu.

Aufgabe der Erfindung ist es, die automatisch arbeitende Formmaschine auch bei satzweisem Vergießen der Metallschmelzen in der Weise auszunutzen, daß während der Chargenpausen die Formen bis zum Beginn des Abgusses gestapelt werden können. Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß mehrere, parallel zueinander verlaufende Gießstrecken angeordnet werden, an deren Stirnseiten die Formmaschine längsverfahren wird, sobald eine Gleitbahn nach der anderen mit in der Formkammer gebildeten kastenlosen Formen besetzt ist. Um dabei die Länge der gestapelten Formstränge von der Vorschubkraft der Formmaschine unabhängig zu machen und das Festkleben der Formen nach erfolgtem Abguß auf der Gleitbahn zu verhindern, ist es bei Anordnung mehrerer paralleler Gießstrecken unerläßlich, zum Räumen der Gießstrecken von den einzelnen Formen eine Transportvorrichtung vorzusehen, die es ermöglicht, jede Gießstrecke unabhängig von dem Einsatz der Formmaschine von den Formen zu räumen. Dieses Ziel wird in weiterer Ausbildung der Erfindung dadurch erreicht, daß an jede Gießstrecke eine Transportvorrichtung angeschlossen wird, die einen eigenen Antrieb besitzt und aus einem Doppelrost besteht, dessen einer Rostteil starr und dessen anderer Rostteil heb- und senkbar ist, wobei über den beweglichen Rostteil eine endlose Rollenkette hinwegläuft.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in acht Figuren dargestellt. Es zeigt

F i g. 1 eine Draufsicht auf die Gießvorrichtung,

Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung
von Gußstücken, insbesondere aus Stahl

Anmelder:

Saarländisches Stahlwerk Dingler,

Karcher & Cie. G. m. b. H.,

6600 Saarbrücken, Im Helmerswald

Als Erfinder benannt:

Dipl.-Ing. Wolf gang Rave, 6520 Worms;

Erich Siegel, 6601 Bischmisheim

Fig. 2 und 3 die Transportvorrichtung in verschiedenen Stellungen,

zo F i g. 4 einen Querschnitt nach A-A der A b b. 2,

Fig. 5 einen Querschnitt nachB-B der Abb. 3 und

F i g. 6 bis 8 einen Einzelteil in verschiedenen Ansichten.

Die Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung der Gußstücke setzt sich aus den parallel zueinander angeordneten Gießstrecken 1 zusammen, längs deren Stirnseiten die Formmaschine 2 auf dem Maschinenbett 3 verfahren wird. Die in der Formkammer der Maschine 2 hergestellten Formen F werden auf den Gießstrecken 1 bis zum beginnenden Abguß gespeichert und nach erfolgtem Guß durch die in F i g. 2 und 3 dargestellte Transportvorrichtung abgeführt, die aus einem Doppelrost besteht, der sich aus dem aus den U-Eisen 4 gebildeten starren Rostteil und dem aus den Flacheisen 5 gebildeten heb- und senkbaren Rostteil zusammensetzt, über welchen die über die Kettenräder 6 geführte Rollenkette 7 hinwegläuft. Die Flacheisen 5 sind auf den Achsen 8 gelagert, die durch die Schwenkhebel 9 auf den an den Trägern 10 befestigten Achsen 11 abgestützt sind. Eines der Hebelpaare 9 besitzt die Verlängerung 12, die mit der Kolbenstange 13 des Preßluftzylinders 14 verbunden ist, bei dessen Betätigung der aus den Flacheisen 5 gebildete bewegliche Rostteil mittels der Schwenkhebel 9 gehoben und gesenkt wird.

Wie F i g. 5 bis 8 erkennen lassen, sind die Seitenlaschen 15 der Rollenkette 7 nach oben verlängert und waagerecht derart umgebogen, daß sie eine ebene, glatte Führungsbahn 16 für die Formen F bilden. F i g. 6 zeigt die Rollenkettenführungsbahn 16

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in perspektivischer Ansicht, Fig. 7 die Rückseite der Kette7 und Fig. 8 eine Ansicht in Pfeilrichtung gemäß F i g. 6.

Nach dem Abgießen einer Gießstrecke 1 und dem Erkalten der Formen wird der Preßluftzylinder 14 eingeschaltet, wodurch der auf dem starren Rostteil aufliegende Formenstrang (F i g. 4) durch den beweglichen Rostteil angehoben (Fig. 5) und beim Antrieb der Rollenkette? von der Gießstrecke abgeführt wird. ίο

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Gußstücken, insbesondere aus Stahl, bestehend aus einer automatischen Formmaschine, in deren Kammer kastenlose Formen gebildet werden, in deren aneinanderstoßenden Stirnflächen der Gießhohlraum vorgesehen ist und die in einem geradlinigen, ununterbrochenen Formstrang auf einer geradlinigen Gleitbahn im Arbeitstakt der Formmaschine vorgeschoben und nach erfolgtem Abguß durch eine Transporteinrichtung abgenommen werden, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere, parallel zueinander verlaufende Gießstrecken- (1) angeordnet sind, an deren Stirnseiten die Formmaschine (2) auf einem Maschinenbett (3) längsvef ahrbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an jede Gießstrecke (1) eine einen eigenen Antrieb besitzende Transportvorrichtung angeschlossen ist, die aus einem Doppelrost besteht, dessen einer Rostteil (4,10) starr und dessen anderer Rostteil (5, 9) heb- und senkbar ist, wobei auf dem beweglichen Rostteil eine endlose, angetriebene Rollenkette (7) aufliegt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der heb- und senkbare Rostteil (5, 9) auf einer Schwenkachse( 8) gelagert ist, die an einen Preßluftkolben (13) angelenkt ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenlaschen (15) der Rollenkette (7) nach oben zu einer flachen Führungsbahn (16) für die Formen (F) umgebogen sind.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

809 538/445 4.68 © Bundesdruckerei Berlin