DE126061C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stempel mit auswechselbaren Typen und hat den Zweck, einen beliebig gestellten Schriftsatz in beliebiger Zeilenzahl am Stempel anordnen zu können bezw. den einen Schriftsatz durch einen beliebigen anderen schnell und leicht zu ersetzen, ohne jede Zuhülfenahme von Werkzeugen und Vornahme einer Aenderung am Stempelkörper selbst.

Die Einrichtung ist derart getroffen, dafs sämmtliche eingesetzte Typen durch einen einzigen Theil festgehalten und durch Lösen dieses Theiles wieder herausgenommen bezw. ausgewechselt werden können.

In der Zeichnung ist ein Stempel nach vorliegender Erfindung dargestellt, und zwar zeigt

Fig. ι einen senkrechten Schnitt durch den Stempel,

Fig. 2 einen senkrechten Schnitt, senkrecht zur Schnittebene der Fig. 1.

Fig. 3 ist eine Unteransicht des Stempels, also von der Typenseite aus.

Fig. 4 und 5 zeigen einzelne Theile der Vorrichtung.

Der aus dem Bodentheil α und den drei Seitentheilen b c c gebildete Kasten dient zur Aufnahme der Typen. Die gegenüberliegenden Randtheile c c sind am oberen Ende mit nach innen vorspringenden Kanten oder Leisten d d versehen, so dafs dadurch Nuthen entstehen, welche zur Führung der Halteleisten / für die zeilenweise in den Stempel eingesetzten Typen η η dienen. Wenn die Höhe der Halteleisten / gröfser ist als die Höhe der seitlichen Führungsnuthen, so werden die Leisten bei 0 zweckmäfsig ausgeschnitten, damit die Enden der Leisten in den Nuthen gleiten können. Wie aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, können zur besseren Führung die Typenhalteleisten / an beiden Enden rechtwinklig stehende Ansätze m m erhalten, doch ist dies nicht unbedingt erforderlich; die Leisten erfüllen auch dann ihren Zweck, wenn sie, wie Fig. 5 zeigt, ohne derartige Ansätze nur als flache Schienen hergestellt sind. An der letzten der jeweilig in den Stempel eingesetzten Typenreihen liegt eine Halteleiste g an, welche ähnlich den vorhin beschriebenen Leisten / ist und gegen die offene Seite des Stempelkastens zu einen klammerförmigen Ansatz e besitzt, welcher den Stempelkasten derart umschliefst, dafs der zurückgelegte und mit einem Schlitz f versehene Theil des Ansatzes e durch Niederschrauben des Stempelhandgriffes i auf seinem mit Gewinde versehenen Dorn h festgehalten bezw. durch Emporschrauben des Griffes i wieder freigegeben wird. Der Ansatz k an der äufseren Seite des Kastenbodens α ist in der Breite des Schlitzes _/ hergestellt und dient nur zur besseren Führung des Klammerstückes e, wenn letzteres verschoben wird. Doch ist der Theil k nicht unbedingt erforderlich und kann auch fortfallen.

Sollen Typen in den Stempelkasten eingesetzt werden, so lockert man zuerst das Klammerstück e durch Emporschrauben des Handgriffes i und zieht das Stück e so weit heraus, dafs man die Typenhalteleisten / an der offenen Kastenseite einführen kann, wenn mehrere Typenzeilen eingesetzt werden, so dafs die

einzelnen Typenreihen durch je eine der Leisten / von einander getrennt sind. Durch entsprechende Wahl der Dicke dieser Leisten kann der Abstand zwischen den Typenreihen beliebig vergröfsert Oder verkleinert werden; dasselbe kann auch durch Anordnung mehrerer Leisten Z zwischen den Typenreihen erreicht werden.

Ist das Einsetzen der Typen vollendet, so wird der Klammertheil e mit der die letzte Typenhalteleiste bildenden Leiste g vorgeschoben, so dafs die Leiste g unter Druck an der zuletzt eingesetzten Typenreihe ansteht, wodurch ein festhaltender Druck auf sämmtliche in den Stempel eingesetzte Typenreihen ausgeübt wird. In dieser Lage wird der Theil e durch Niederschrauben des Handgriffes i zwischen letzteren und dem Kastenboden α festgeklemmt und dadurch der ganze Typensatz im Stempelkasten in unverrückbarer Lage erhalten.

Will man die Typen herausnehmen oder auswechseln, so wird der Griff i hochgeschraubt, und der Theil e mit seiner Leiste g so. weit zurückgezogen, dafs man die Leisten / und die Typen aus dem Stempelkasten herausnehmen kann.

Der vorliegende Stempel ermöglicht daher nicht nur die Herstellung eines Schriftsatzes in einer beliebigen Anzahl von Zeilen, soweit dies die Gröfse des Stempelkastens zulä'fst, sondern auch einen verschiedenen Abstand der einzelnen Typenzeilen von einander, während das Feststellen bezw. das Freigeben sämmtlicher Typenreihen im Stempel durch einen einzigen Handgriff bewerkstelligt werden kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :
   Stempel mit ,auswechselbaren Typen, gekennzeichnet durch Führungsnuthen in den seitlichen Wänden (c d) des die Typen aufnehmenden Kastens, dessen offene Seite zur Einführung der zwischen den Typenreihen stehenden Leisten (I) dient, wobei die an die jeweils zuletzt eingesetzte Typenreihe anstehende Leiste (g) mit einem klammerförmigen und mit Schlitzführung' ff) versehenen Ansatz (e) ausgestattet ist, welcher durch Verschrauben des Handgriffes (i) " festgehalten bezw. freigegeben wird, zum Zweck, sämmtliche in den Stempel eingesetzte Typenreihen durch einen einzigen Handgriff feststellen bezw. freigeben zu können.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.