DE1258883B - Verfahren und Vorrichtung zum Entschwefeln von Roheisen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Entschwefeln von RoheisenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CI.:
C21c
Deutsche KL: 18 b-1/02
Nummer: 1258 883
Aktenzeichen: H 54257 VI a/18 b
Anmeldetag: 10. November 1964
Auslegetag: 18. Januar 1968
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Entschweflung von Roheisen außerhalb
des Hochofens. Es ist bekannt, eine Entschweflung von Roheisen außerhalb des Hochofens,
in der Rinne oder Pfanne, durch Behandlung der Schmelze mit Soda oder ähnlichen Alkaliverbindungen
vorzunehmen. Vielfach verfuhr man hierbei so, daß Soda in festem Zustand in den aus dem
Hochofen fließenden Roheisenstrom geworfen wurde. Bei dieser Arbeitsweise war der Entschweflungseffekt
unregelmäßig und der Ausnutzungsgrad der Soda nur gering, außerdem war eine arge Staubbelästigung
hierbei nicht zu vermeiden. Schließlich ergaben sich durch die Sodabehandlung Temperaturverluste.
Trotz dieser Nachteile wird dieses primitive Verfahren heute noch verschiedentlich angewendet,
da bisher ein einfach durchzuführendes, metallurgisch, thermisch und wirtschaftlich befriedigend
arbeitendes Entschweflungsverfahren noch nicht existiert.
Es ist auch eine Arbeitsweise bekannt, bei der Soda bzw. ein Gemisch von Soda mit feingemahlenem
Kalk als Entschweflungssubstanz auf den Boden einer Pfanne gebracht wird, in die hierauf das Roheisen
eingegossen wird. Gegenüber der vorgenannten Rinnenentschweflung bot dieses Verfahren keine
nennenswerte Verbesserung. Auch bei diesem Vorgang kühlte sich das Metallbad zu stark ab, so daß
diese Methode, vor allem wegen der verschlechterten Verblasbarkeit des Roheisens, in der Stahlwerkspraxis,
insbesondere bei der nachherigen Verarbeitung des Roheisens durch Windfrischem, wenig befriedigen
konnte.
Zur Verbesserung der thermischen Verhältnisse bei der Entschweflung ist auch versucht worden,
die Soda in einem gesonderten Behälter zu verflüssigen und dann in den Roheisenstrahl zu gießen.
Man nahm hierbei den mit dem vorherigen Schmelzen des Entschweflers verbundenen zusätzlichen Aufwand
in Kauf, mußte aber feststellen, daß es sich zur Erreichung eines ausreichenden. Entschweflungseffektes meistens als notwendig erwies, Roheisen und
Soda nochmals umzugießen, ein Vorgang, der sich — abgesehen von der mit ihm verbundenen Selbstkostenerhöhung
·— wiederum thermisch ungünstig auswirkte, so daß auch dieses Verfahren wärmetechnisch
und wirtschaftlich ungünstig abschnitt.
Im Zuge der Bearbeitung des Entschweflungsproblems hat man auch von der Erkenntnis Gebrauch
gemacht, daß die Durchführung einer metallurgischen Umsetzung zwischen Roheisen und einem
Zusatzstoff, unter sonst gleichen Bedingungen, um Verfahren und Vorrichtung zum Entschwefeln
von Roheisen
von Roheisen
Anmelder:
Hüttenwerk Oberhausen Aktiengesellschaft,
4200 Oberhausen, Essener Str. 66
Als Erfinder benannt:
Dr.-Ing. Rudolf Graef, 4200 Oberhausen
so kürzere Zeit erfordert, je größer die verhältnismäßige Berührungsfläche zwischen den beiden Phasen
ist. So ist ein Entschweflungsverfahren bekannt, bei dem zur Verbesserung des metallurgischen
Effektes, durch eine innige Mischung von flüssigem Roheisen und flüssiger Kalk-Eisenoxyd-Schlacke,
eine Art Emulsion gebildet wurde. Es erwies sich jedoch, daß die Kosten für das Schmelzen der Kalk-Eisenoxyd-Schlacke,
das die wärmetechnische Voraussetzung für die Durchführbarkeit dieses Verfahrens
bildete, eine zu starke wirtschaftliche Belastung bildeten. Zudem ergab sich bei der Emulsionsbildung
ein unerwünschter Temperaturabfall der Schmelze. Diese Faktoren hatten zur Folge, daß sich auch dieses
Verfahren nicht behaupten konnte.
Fußend auf den vorerwähnten Erkenntnissen über den Einfluß der Größe der Berührungsfläche zwischen
Schlacke und Metallbad ist ein Vorfrischverfahren; vorgeschlagen worden, »Spray refining«
genannt, bei dem flüssiges Roheisen durch eine Ringdüse gegebenenfalls unter Zusatz von Kalkstaub mit
Sauerstoff zerstäubt wurde. Hierbei wird der Kalk in die Ringdüse eingeführt, vom Sauerstoff erfaßt
und gelangt unterhalb der Düse mit dem flüssigen Roheisen in Berührung, das auch erst an dieser Stelle
vom Sauerstoffstrom zerstäubt wird. Wie aus einem Bericht über dieses Verfahren hervorgeht (Steel
und Coal, 1962, S. 507), trat neben der angestrebten Vorfrischwirkung eine erhebliche Entschweflung
im allgemeinen nicht auf; wenn sie in gewissen Fällen eintrat, erwies sich ihr Auftreten als unberechenbar,
das Verfahren ließ sich also mit dem Ziel einer definierten Entschweflung nicht steuern. In diesem
Zusammenhang ist auch ein Vorschlag zu nennen, demzufolge zum Zwecke der Entschweflung schwere
gekörnte Soda durch eine Ringschlitzsaugdüse mittels Preßgas in ein Eisenbad geschleudert wird. Diese
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Arbeitsweise führte zwar gegenüber der alten Rinnen- ofens und außerhalb eines Stahlherstellungsaggreentschweflung
zu einem verbesserten Entschwef- gates, wobei ein Roheisenstrahl mittels durch eine
lungsgrad. Allerdings ist naturgemäß bei Anwendung den Roheisenstrahl umgebende Ringdüse zugeführter
mäßiger Preßgasdrücke die Eindringtiefe der Soda- Gase zerstäubt und ein feinkörniger bis pulverkörner
für einen befriedigenden Entschweflungs- 5 förmiger Entschwefler zugeführt wird. Die Erfindung
effekt zu gering; bei entsprechend erhöhten Drücken besteht hauptsächlich darin, daß als Entschwefler
verbessert sich zwar die Entschweflung, es vermin- ein Gemisch aus gebranntem Kalk und Soda oberdert
sich allerdings dann durch starkes· Verspritzen halb der Ringdüse zu- und in die Ringöffnung eindes
Roheisens das Ausbringen an Eisen und der geführt sowie dort — in Anwesenheit des EntAusnutzungsgrad
der Soda; außerdem kann eine io schweflers — die Zerstäubung des Roheisenstrahls
unerwünschte Abkühlung des Roheisens während des mit einer Gasmischung aus Sauerstoff und Kohlen-Entschweflungsvorganges
nicht vermieden werden. dioxyd durchgeführt wird und daß das mit dem
Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß sich die Entschwefler versetzte und zerstäubte Roheisen in
Entschweflung in einem geschlossenen Gefäß im all- einen im wesentlichen geschlossenen Absetzherd eingemeinen
unter thermisch günstigeren Verhältnissen 15 geführt wird, in dem die zum Teil bereits entschweabspielt,
als sie in der üblichen Hochofenrinne oder feiten, zum Teil noch nicht völlig entschwefelten
in einer Pfanne bzw. in offenen Gefäßen schlechthin Roheisentröpfchen durch eine Schicht, bestehend
erreichbar sind, ist ein Verfahren ausgearbeitet wor- aus der sich alsbald bildenden Schlacke und unausden,
bei dem Roheisen in einem geschlossenen, mit genutztem Entschwefler, hindurch und in einen
hoher Drehgeschwindigkeit umlaufenden Drehofen, 20 Roheisensumpf eingeführt werden. Roheisen und
unter Zusatz von feingemahlenem, gebranntem Kalk, Schlacke können dann durch siphonartige Vorrichentschwefelt
wird. Es hat sich jedoch gezeigt, daß tungen aus dem Absetzherd abgeleitet oder absatzauch
bei diesem Verfahren noch unerwünschte Roh- weise abgestochen werden. Die Erfindung geht von
eisentemperaturverluste auftreten, selbst wenn' die der Erkenntnis aus, daß es unter Anwendung einer
Drehgeschwindigkeit jnöglichst hoch gehalten wird, 25 Kombination besonderer, jedoch einfacher und ohne
um die Reaktionszeit so weit wie möglich zu senken. erheblichen Kostenaufwand durchzuführender, auf-Es
ist endlich ein Verfahren bekannt, bei dem einander abgestimmter verfahrenstechnischer Maß-Roheisen
im üblichen, bodenblasenden Konverter nahmen im Rahmen von apparativen Anordnungen,
mittels eines in fester oder flüssiger Form zugesetz- die zum Teil in anderem Zusammenhang bereits beten
Entschweflungsmittels durch Blasen mit neu- 30 kannt sind, überraschenderweise gelingt, eine wirktralen
oder nur schwach oxydierenden bzw. reduzie- same Roheisenentschweflung auf wirtschaftlicher
renden Gasen (reiner Stickstoff oder nur schwach Basis zu erreichen, bei der das Roheisen nicht nur
mit Sauerstoff verunreinigter Stickstoff bzw. Gicht keine Abkühlung, sondern, wenn dies gewünscht
gase oder andere Industriegase ohne freien Sauer- wird, sogar eine Temperatursteigerung erfährt. Zur
stoff) kurzzeitig innig vermischt wird. Nach dem sich 35 Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
hierbei ergebenden Entschweflungsvorgang wird ab- im einzelnen vorzutragen, daß das erfindungsgemäße
geschlackt und in demselben Konverter der Frisch- Verfahren von der an sich bekannten Roheisenprozeß
in bekannter Weise angeschlossen. Dieses zerstäubung mittels Ringdüse unter Zusatz eines
Verfahren hat den Nachteil, daß die Entschweflung feinkörnigen bzw. pulverförmigen Entschweflers
im Stahlherstellungsgefäß selbst, nämlich im Kon- 40 ausgeht. Als Zerstäubungsgas wird jedoch ein aus
verter durchgeführt wird. Der bodenblasende Kon- Sauerstoff und Kohlendioxyd bestehendes Gemisch,
verier, dessen Vorzug gegenüber allen anderen Stahl- bestehend aus vorzugsweise 20 bis 50% Sauerstoff
herstellungsverfahren in der nur Minuten dauernden und 80 bis 50 % Kohlendioxyd verwendet. Die an-Frischzeit
einer Stahlschmelze liegt, bei dem sich teilige Zusammensetzung des Gasgemisches kann
also bereits eine Verzögerung der zeitlichen Auf- 45 variiert werden, je nachdem, welche Endtemperatur
einanderfolge der Schmelzen von einigen Minuten das entschwefelte Eisen haben soll. Ist eine höhere
— durch zweimaliges Abschlacken und Gas- Temperatur erwünscht, wird ein entsprechend
umschaltungen — wirtschaftlich sehr ungünstig aus- höherer Sauerstoffzusatz gewählt und umgekehrt. —
wirkt, wird also bei diesem Verfahren für einen Es hat sich gezeigt, daß auf den Wirkungsgrad der
metallurgischen Vorgang eingesetzt, der mit dem 50 Entschweflung die Zusammensetzung der Entschwef-Frischprozeß
an sich direkt nichts zu tun hat. Die lungssubstanz von wesentlichem Einfluß ist. Als Entdamit
verbundene Verringerung der Kapazität- schwefler dient nach der Erfindung vorzugsweise
ausnutzung eines Konverterstahlwerkes bildete ein ein Gemisch, bestehend aus 60 bis 80% gebranntem
Hemmnis für die Anwendung dieses Verfahrens auf Kalk und 40 bis 20 % Soda. Optimale Resultate
breiterer Basis. 55 werden mit einem Gemisch von 75 % CaO und 25 %
Im Ergebnis besteht in der Stahlwerkspraxis nach Soda erhalten. Die Korngröße des Gemisches ist
wie vor und trotz vieler Versuche ein dringendes zweckmäßig < 0,5 mm Durchmesser. Der vorBedürfnis
nach einem Roheisenentschweflungsver- beschriebene Entschwefler wird nach Maßgabe der
fahren, das außerhalb des Hochofens und außerhalb Verhältnisse, vorzugsweise stets in Mengen von 5 bis
des eigentlichen Stahlherstellungsaggregates durch- 60 9 g/kg, dem Roheisen zugeführt. Die günstigste
geführt wird und es ermöglicht, große Roheisen- Menge liegt bei 7 g/kg. Eine wichtige Bedingung für
mengen mit möglichst geringem Aufwand an Mate- die optimale Führung des erfindungsgemäßen Verrial
und Vorrichtungen in kurzer Zeit auf kleine fahrens besteht darm, daß der Entschwefler dem
Endschwefelgehalte zu bringen, ohne daß hierbei aus einer Roheisenpfanne, einem Zwischentrichter
eine Abkühlung der Schmelze eintritt. Das ist die 65 od. dgl. frei fallenden, von Ofenschlacke freien,
Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt. kontinuierlich in ein Entschweflungsgefäß fließenden
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ent- Roheisenstrahl oberhalb der Ringdüse, innerhalb
schweflung von Roheisen außerhalb eines Hoch- deren Ringraumes die Zerstäubung des Roheisen-
Strahles durch das aus Sauerstoff und Kohlensäure bestehende Gasgemisch erfolgt, zugeführt wird, so
daß der Roheisenstrahl zusammen mit dem Entschwefler bereits in der Ringöffnung von der gesamten
pro Zeiteinheit zugeführten Zerstäubungsgasmenge beaufschlagt wird. Setzt man den Entschwefler
hingegen erst unterhalb der Ringdüse zu, ist der Entschweflungsgrad geringer. Die Einführung
des Entschweflers in den Roheisenstrom erfolgt ohne Trägergas, vorzugsweise mittels einer Schüttelrinne,
und wird durch Injektorwirkung unterstützt.
Das mit dem Entschwefler versetzte und zerstäubte Roheisen gelangt aus der Ringdüse in einen
im wesentlichen geschlossenen Absetzherd, in dem die zum Teil bereits entschwefelten, zum Teil noch
nicht völlig entschwefelten Roheisentröpfchen durch eine Schicht, bestehend aus der sich alsbald bildenden
Schlacke und unausgenutztem Entschwefler, hindurchtreten und einen Roheisensumpf bilden.
Hier wird die Entschweflungsreaktion zu Ende geführt. Roheisen und Schlacke werden vorzugsweise
durch ein siphonartige Vorrichtung bzw. durch einen Schlackenüberlauf aus dem Absetzherd abgeleitet,
wobei der Schlackenüberlauf in solcher Höhe angebracht wird, daß die Schlackenschicht, die von den
Roheisentröpfchen durchwandert wird, eine hinreichende Dicke erhält. Roheisen und Schlacke können
aber auch absatzweise in gewünschten Zeitabständen abgestochen werden. Der Absetzherd ist
mit einem Gasabzug, verbunden mit einer Vorrichtung zur Abgasreinigung, versehen, die zweckmäßigerweise
aus einem Zyklon besteht. Der Absetzherd ist so gestaltet, daß seine Höhe ein Mehrfaches
der Breite beträgt. — Insoweit ist Gegenstand der Erfindung auch eine Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Ein Beispiel möge zunächst den durch die Erfindung erreichten Effekt erläutern. So zeigte sich, daß
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bei einem Sauerstoffverbrauch aus dem Gemisch Sauerstoff—
Kohlendioxyd von höchstens 8 m3/t Roheisen und einem Verbrauch an Soda im Entschwefler von
durchschnittlich etwa 1,8 kg/t Roheisen mit Sicherheit wenigstens 60% der ursprünglich vorhandenen
Schwefelmenge dem Roheisen entzogen werden konnte, wie man aus der folgenden Tabelle einer
Roheisenanalyse entnimmt:
Vor der Behandlung °/o |
Nach der Behandlung »/0 |
|
C | 4,0 0,5 1,5 0,17 0,060 |
3,9 0,05 0,33 0,17 0,018 |
Si | ||
Mn | ||
P | ||
S |
55
Das Verfahren gemäß der Erfindung ergibt einen sehr guten, mit Sicherheit zu erreichenden Entschweflungseffekt.
Der Aufwand an Entschweflungssubstanz, vor allem der an der relativ teueren Soda,
ist minimal, desgleichen ist der mechanische und zeitliche Aufwand gering. Bei Verwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung tritt auch keine Staubbelästigung der Umgebung ein. Vor allem ist hervorzuheben,
daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem die Entschweflung in einem geschlossenen
Gefäß vorgenommen wird, durch die Besonderheit des Verfahrens, im Gegensatz zu vorbekannten
Methoden, jegliche Abkühlung des Roheisens vermieden wird bzw. eine gewünschte Erhöhung der
Temperatur des Roheisens herbeigeführt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren sei im folgenden an Hand einer nur ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert.
Die Figur zeigt schematisch eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitende Anlage. Dabei
stellt 1 eine mit Ausguß versehene Roheisenpfanne oder einen Zwischentrichter dar. Über die Schüttelrinne
2 wird das Entschweflungsgemisch an den Roheisenstrahl 3 herangebracht. 4 ist eine Ringdüse,
in die das Sauerstoff-Kohlensäure-Gemisch über die Dosiereinrichtung 5 eingeleitet wird. Der Roheisenstrahl
gelangt in zerstäubter Form in den Absetzherd 6, in dessen unterem Teil sich ein von Schlacke
und unausgenutztem Entschwefler bedeckter Roheisensumpf bildet. Durch den Abstich 7 wird das
Roheisen abgelassen. Die Schlacke verläßt durch den Schlackenablauf 12 den Absetzherd. Der Absetzherd,
der auch zweiteilig ausgebildet sein kann, so daß sich sein unterer Teil im Bedarfsfall — beispielsweise
zum Zweck der Erneuerung der feuerfesten Ausmauerung — entfernen läßt, ist mit einer
Abgasreinigung 8 versehen. Hierzu gehören auch die üblichen Geräte zur Messung der Abgastemperatur 9
sowie zur Feststellung der Abgasanalyse 10. Durch die Abgasleitung 11 werden die gereinigten Gase
einem Kamin zugeführt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Entschweflung von Roheisen außerhalb eines Hochofens und außerhalb eines
Stahlherstellungsaggregates, wobei ein Roheisenstrahl mittels durch eine den Roheisenstrahl
umgebende Ringdüse zugeführter Gase zerstäubt und ein feinkörniger bis pulverförmiger Entschwefler
zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Entschwefler ein Gemisch aus gebranntem Kalk und Soda oberhalb der
Ringdüse zu und in die Ringöffnung eingeführt sowie dort — in Anwesenheit des Entschweflers
— die Zerstäubung des Roheisenstrahls mit einer Gasmischung aus Sauerstoff und
Kohlendioxyd durchgeführt wird und daß das mit dem Entschwefler versetzte und zerstäubte Roheisen
in einen im wesentlichen geschlossenen Absetzherd eingeführt wird, in dem die zum Teil bereits
entschwefelten, zum Teil noch nicht völlig entschwefelten Roheisentröpfchen durch eine
Schicht, bestehend aus der sich alsbald bildenden Schlacke und unausgenutztem Entschwefler, hindurch
und in einen Roheisensumpf eingeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Roheisen und Schlacke durch
siphonartige Vorrichtungen aus dem Absetzherd abgeleitet oder absatzweise abgestochen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Zerstäubung ein Gasgemisch
von 20 bis 50% Sauerstoff und 80 bis 50% Kohlendioxyd zur Anwendung gelangt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Entschwefler ein Gemisch,
bestehend aus 60 bis 80% gebranntem Kalk und
40 bis 20% Soda, vorzugsweise etwa 75% Kalk und etwa 25 % Soda, verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Korngröße des Gemisches
<C 0,5 mm Durchmesser ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Entschwefler in Mengen
von 5 bis 9 g/kg, vorzugsweise 7 g/kg, zur Anwendung
gelangt.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 6, gekennzeichnet
durch einen im wesentlichen geschlossenen Absetzherd (6), der mit einem Gasabzug (11),
verbunden mit einer Vorrichtung zur Abgasreinigung (8), sowie mit Abstichöffnungen (7,12) bzw.
siphonartigen Vorrichtungen zum Ableiten von entschwefeltem Roheisen und Schlacke versehen
ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (5)
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Cited By (1)
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FR2194780A1 (en) * | 1972-06-28 | 1974-03-01 | Pont A Mousson | Decarburising molten metal - using pure carbon dioxide gives economical decarburising |
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- 1965-06-28 LU LU48928A patent/LU48928A1/xx unknown
- 1965-07-28 GB GB3216365A patent/GB1043499A/en not_active Expired
- 1965-08-02 FR FR26904A patent/FR1441391A/fr not_active Expired
- 1965-08-05 BE BE667905D patent/BE667905A/xx unknown
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1966
- 1966-01-13 DE DE1966H0054257 patent/DE1258883B/de active Pending
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Publication number | Publication date |
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FR1441391A (fr) | 1966-06-03 |
GB1043499A (en) | 1966-09-21 |
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BE667905A (de) | 1965-12-01 |
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