DE1248924B - Verfahren zur antistatischen Ausrüstung hochmolekularer Kunststoffmassen bzw. Cellulosederivaten - Google Patents
Verfahren zur antistatischen Ausrüstung hochmolekularer Kunststoffmassen bzw. CellulosederivatenInfo
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Description
Int. Cl.:
C08k
DEUTSCHES
C O 8 K 5 /36 .
PATENTAMT
Deutsche Kl.: 39 b-22/01
Nummer:
Aktenzeichen:
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Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
IQUR A'■'1Sb £
1248 924
F32782IVc/39b
17. Dezember 1960
31. August 1967
F32782IVc/39b
17. Dezember 1960
31. August 1967
Die Erfindung bezieht sich auf die antistatische Ausrüstung hochmolekularer Kunststoffmassen bzw.
Cellulosederivate.
Formlinge jeder Art aus hochmolekularen Kunststoffen neigen, besonders wenn der zur Fertigung
eingesetzte Stoff sich durch sehr gute elektrische Eigenschaften auszeichnet, zu elektrostatischer Aufladung.
Durch diese elektrostatische Aufladung zeigen die Formlinge im praktischen Einsatz schon
nach kurzer Zeit Staubablagerungen an ihrer Oberfläche, die bei starker Aufladung die allgemein bekannte
Form von Krähenfüßen bzw. Zickzackmuster zeigen. Durch starke elektrostatische Ladung
kann es darüber hinaus durch die große Potentialdifferenz zu Funkenbildung kommen. Bei Fasern
oder Geweben äußert sich die statische Aufladung durch schnelle und starke Verschmutzung Durch
diese Nachteile der statischen Aufladung kann der Einsatz derartiger Polymerer in Frage gestellt werden.
Es sind zahlreiche Verfahren bekannt, nach denen
die elektrostatische Aufladung verhindert oder zumindest vermindert werden soll. Es ist z. B. seit
langem bekannt. Formlinge nach ihrer Herstellung zu konditionieren, d. h. sie der feuchten Luft auszusetzen.
Antistatisch auszurüstende Spritzlinge oder Fasern, z. B. solche aus Polyamid, Celluloseacetat
oder Viscose, nehmen dadurch in gewissem Umfang Wasser auf, wodurch die elektrische Leitfähigkeit
stark heraufgesetzt wird.
Abgesehen davon, daß einige Kunststoffe, wie Polyolefine, praktisch kein Wasser aufnehmen und
eine antistatische Präparation der Formlinge aus diesem Material in derartiger Weise nicht möglich
ist, zeigt diese Methode auch den Nachteil, daß der Wassergehalt der Kunststoffgegenstände reversibel
ist, d. h., bei Lagerung derartig behandelter Teile in trockener Atmosphäre geht die antistatische
Wirkung verloren.
Da es zur Erreichung eines antistatischen Effektes in den meisten Fällen nicht ausreicht, die Formlinge
feuchter Luft auszusetzen, wurden verschiedene Verfahren entwickelt, bei denen der Kunststoff bzw.
die Oberfläche der daraus hergestellten Formteile mit Hilfe antistatisch wirkender Agenzien so verändert
wird, daß die statische Aufladung vermindert wird. Eine Reihe von Substanzen wurde für diesen
Zweck vorgeschlagen. Diese Verbindungen können in die folgenden fünf Gruppen einklassifiziert
werden:
1. Stickstoffhaltige Verbindungen, wie Amine. Amide und quarternäre Ammoniumsalze;
Verfahren zur antistatischen Ausrüstung
hochmolekularer Kunststoffmassen
bzw. Cellulosederivaten
hochmolekularer Kunststoffmassen
bzw. Cellulosederivaten
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft vormals
Meister Lucius & Brüning, Frankfurt/M.
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Chem. Dr. Felix Schulde,
Neuenhain (Taunus);
Dipl.-Chem. Dr. Dietrich Schleede, Frankfurt/M.
2. Sulfonsäuren und Aryl-alkyl-sulfonate;
3. Phosphorsäuren und Aryl-alkyl-phosphonate
sowie Phosphorsäureesteramide;
4. Polyglykole und ihre Derivate einschließlich Polyglykolester von Fettsäuren sowie Polyglykolaryl-alkyl-äther;
5. Polymere mehrwertige Alkohole und deren Derivate.
Die antistatisch wirkenden Substanzen können auf den Kunststofformling durch Behandlung mit
einer Lösung der Produkte aufgebracht werden. Sie können aber auch durch Einmischung der entsprechenden
Präparate in das Kunststoffpulver vor seiner Verarbeitung verwendet werden.
Auch die Einarbeitung von stark hygroskopischen anorganischen Salzen ist bereits bekannt, sie wird
aber allgemein wegen der damit verbundenen Korrosionsgefahr für die Verarbeitungsmaschinen
abgelehnt.
Die nachträgliche Behandlung von Kunststoffformlingen mit antistatisch wirksamen Lösungen
hat schwerwiegende Nachteile:
Die antistatische Wirkung ist meist abhängig vom Wasserdampfgehalt der Luft. Die Haftfestigkeit der
nachträglich aufgebrachten Substanzen ist bei den bisher bekannten Substanzen unzureichend, so daß
ihre Wirkung durch Abrieb und bei täglichem Gebrauch nur von zeitlich begrenzter Dauer ist.
Weiterhin besteht die Gefahr der Veränderung der Oberfläche des Materials. Einige deraufzubringenden
antistatischen Substanzen sind außerordentlich hy-
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groskopisch, so daß sie unnötig viel Wasser anziehen. Darüber hinaus sind sie meistens physiologisch nicht
unbedenklich.
Eine antistatische Ausrüstung durch Einmischung der Antistatika hat den Vorteil, daß es jederzeit
möglich ist, die Kunststoffe bzw. Cellulosederivate auch nach ihrer Polymerisation auf Anforderung
antistatisch auszurüsten. Im allgemeinen müssen zur Erreichung eines genügend großen antistatischen
Effektes die bereits bekannten inkorporierbaren organischen Substanzen jedoch in Mengen zugesetzt
werden, die eine Veränderung der charakteristischen Eigenschaften der Stoffe, z. B. eine Verminderung
der für die Verarbeitung geeigneten Temperaturbereiche, der Härte, Steifigkeit, Wärmestandfestigkeit,
eine Verschlechterung der Farbe usw., nach sich ziehen. Häufig handelt es sich auch um Substanzen,
durch deren Inkorporierung der damit ausgerüstete hochmolekulare Stoff seine physiologische Unbedenklichkeit
verliert.
Wirklich wirksame, technisch brauchbare Antistatika für die Inkorporierung in Kunststoffe sind
bisher noch nicht bekanntgeworden.
Eine weitere Möglichkeit, hochmolekulare Kunststoffe bzw. Cellulosederivate antistatisch auszurüsten,
besteht darin, Additive während der Polymerisation einzubauen. Diese Methode hat den
Nachteil, daß der hochmolekulare Stoff schon während seiner Herstellung antistatisch ausgerüstet
wird, während oft erst kurz vor der endgültigen Verformung durch den Verarbeiter entschieden
werden kann, ob für den gewünschten Verwendungszweck eine antistatische Ausrüstung erforderlich
ist oder ob die damit verbundene geringe Verschlechterung der elektrischen Eigenschaften unerwünscht
ist. Durch Zugabe der bisher bekannten Additive während der Polymerisation werden darüber
hinaus in vielen Fällen die charakteristischen Eigenschaften der Stoffe, wie Wasseraufnahme, chemische
Beständigkeit, Zähigkeit und Härte, verändert.
Erfindungsgegenstand ist die Verwendung der Dithiocarbamate der allgemeinen Formel
Ri
N—C —S
wobei
M = Na, Zn, Cu, Pb, Sb, Se oder Te,
Ri = CH3 oder H,
Ri = CH3 oder H,
R2 = Alkyl (mit 12 bis 18 C-Atomen) und
χ = eine Zahl, die der Wertigkeit von M entspricht,
χ = eine Zahl, die der Wertigkeit von M entspricht,
bedeutet, zur antistatischen Ausrüstung organischer, hochmolekularer Kunststoffe bzw. Cellulosederivate.
Vorteilhafterweise werden die Antistatika den Kunststoffen in einer Konzentration von 0,1 bis
7 Gewichtsprozent und vorzugsweise 0,5 bis 4 Gewichtsprozent zugemischt.
Dithiocarbamate, in denen Ri eine Methylgruppe und Rj einen längeren aliphatischen Rest, ζ. Β. den
Dodecyl- oder Stearylrest darstellt, haben im allgemeinen die beste antistatische Wirkung.
Als geeignete antistatisch wirksame Substanzen können z. B. folgende Verbindungen verwendet
werden, ohne daß das Verfahren auf diese Verbindungen beschränkt sein soll:
Ν,Ν-methylstearyl-dithiocarbam insaures Natrium,
Di-(N,N-methylstearyl-dithiocarbaminsaures)
Zink.
Zink.
In vielen Fällen kann es auch vorteilhaft sein, Gemische der beschriebenen Verbindungen zu verwenden.
Aus der belgischen Patentschrift 587 296 und der USA.-Patentschrift 2 582 510 ist es bekannt, daß Dithiocarbamate
in Kombination mit anderen Stabilisatoren, wie z. B. Schwefel, eine stabilisierende Wirkung
auf bestimmte Polyolefine besitzen. In beiden Fällen handelt es sich um synergistisch in diesem
Sinne wirkende Systeme, die speziell für bestimmte Kunststoffe entwickelt wurden.
Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich von den Angaben dieser Patentschriften nicht nur in der
Art des Vergütungseffektes, sondern auch darin, daß die antistatische Wirkung durch die Verbindung allein
gegeben und nicht an einen synergistischen Effekt durch Mitverwendung anderer Substanzen gebunden
ist. Darüber hinaus wird durch diese Verbindungen ein antistatischer Effekt nicht nur bei bestimmten
Kunststoffen, sondern praktisch bei allen hochpolymeren Stoffen erreicht. Ferner ist der beobachtete
Effekt ein ganz anderer; in einem Fall wird die Wärmestabilität bestimmter Polymerer durch ein
synergistisch wirkendes Gemisch beachtlich verbessert, während in dem anderen Fall die antistatische
Ausrüstung von Kunststoffen allgemein erreicht wird. Schon durch geringe Zusätze der genannten Substanzen
zu Kunststoffen erreicht man einen antistatischen Effekt, so daß aus solchen Mischungen
hergestellte Formlinge sich nicht mehr oberflächlich aufladen und keine Neigung zur Anziehung von Staub
mehr zeigen. Die mechanischen und thermischen Eigenschaften, die Wärmestabilität sowie Farbe und
Transparenz der Polymeren werden durch einen Zusatz der genannten Substanzen praktisch nicht
verändert. Die Verarbeitungsbedingungen und der Temperaturbereich, in dem sich die Kunststoffe
thermoplastisch verformen lassen, bleiben die gleichen. Weiterhin sind die Produkte mit allen Polymeren gut
verträglich.
Der erzielbare antistatische Effekt ist von der Feuchtigkeit der Umgebung unabhängig und von
praktisch unbegrenzter Dauer. Ein Ausschwitzen wird nicht beobachtet. Auch wird die Oberfläche
nicht hygroskopisch, sondern bleibt unverändert. Die elektrischen Eigenschaften der Polymeren werden
natürlich durch den Zusatz der antistatisch wirksamen Substanzen beeinflußt. Die Verschlechterung
des spezifischen Durchgangs- und Oberflächenwiderstandes sowie auch der dielektrischen Eigenschaften
ist aber so geringfügig, daß sie selbst für die Anwendung der Polymeren im Elektrosektor in den allermeisten
Fällen ohne Bedeutung ist.
Durch einen Zusatz von Substanzen der angegebenen Klasse lassen sich alle hochmolekularen
Kunststoffe bzw. Cellulosederivate vergüten, die infolge ihrer elektrostatischen Aufladung zur Verschmutzung
durch Anziehen von Staub neigen. Eine besonders gute Wirksamkeit zeigen diese Verbindungen
z. B. in Polystyrol und den Mischpolymerisaten des Styrols mit Butadien, Acrylnitril und/oder Vinyl-
carbazol, in Polyvinylchlorid- und Vinylchloridmischpolymerisaten,
Polyterephthalaten, Polyolefinen, wie den Polymeren und Copolymeren von Äthylen,
Propylen, Buten-(l), Penten-(l), 4-Methylpenten-(l), Hexen-(l), 5.5-Dimethylhexen-(l), Octadecen-(l),
4-Phenylbuten-(l) sowie Vinylcyclohexen, Polycarbonaten, Polyformaldehyden, Polyacrylnitril,
Polyacrylsäureestern, Polymethacrylsäureestern, Polyamiden, Polyurethanen, Polyvinylestern, Polyacetalen,
Polymeren von Fluorolefinen, Zellulosederivaten und Mischungen, die die aufgezählten Polymeren
enthalten. Auch ungesättigte Polyester und basisch gehärtete Epoxyharze sowie Lackrohstoffe
lassen sich vor oder während ihrer Verarbeitung durch einen Zusatz der genannten Verbindungen
ohne Schwierigkeiten antistatisch ausrüsten.
Die Dithiocarbamate können vor oder während der Polymerisation wie auch später dem pulverförmigen
Hochpolymeren als auch dem Granulat zugesetzt werden. Je nach der Natur der Kunststoffe
kann das Einmischen in der Schmelze, in Lösung oder durch Aufziehen auf das pulverFörmige oder granulierte
Hochpolymere erfolgen. Es wird am besten vor oder während der Verarbeitung durchgeführt. Es hat
sich gezeigt, daß die Art der Einarbeitung nicht sehr wesentlich ist. Dagegen ist es wichtig, daß die als
Antistatika wirkenden Substanzen möglichst gut im Kunststoff verteilt werden.
Die mit den beschriebenen Verbindungen antistatisch ausgerüsteten Hochpolymeren lassen sich
nach allen üblichen Verarbeitungsmethoden, z. B. aufpressen, Spritzgußmaschinen oder Extrudern, verarbeiten.
Es lassen sich demgemäß daraus Preß- bzw. Spritzgußkörper, Halbzeug, Folien, geblasene Hohlkörper,
Rohre, Fasern, Fäden, Monofilamente usw. herstellen. Die mit den genannten Verbindungen versetzten
Harze können als Lack- bzw. Gießharz oder in Kombination mit Glasfasern oder/und Füllstoffen
auf die übliche Weise verarbeitet werden.
Die auf diese Weise ausgerüsteten Hochpolymeren sind besonders bedeutungsvoll für Verpackungszwecke (Emballagen. Kanister, Flaschen, Becher),
Staubsaugerzubehör, Förderbänder, Ausstellungsstücke und Modelle, Gehäuseteile (z, B.fürRundfunk-
und Fernsehgeräte, Staubsauger), elektrische Anlagen, wie Beleuchtungskörper, Kabelisolationen, Stecker,
Schalter oder Armaturen, Klima- und Belüftungsanlagen, Plastikgeschirr, Küchenmaschinen, Fäden,
Fasern, Gewebe, Folien, Lacke, d. h. überall dort, wo auf die antistatische Ausrüstung Wert gelegt
wird.
Aus der Literatur ist eine Reihe von Methoden zur Bestimmung der antistatischen Wirkung von Zusätzen
in hochmolekularen Stoffen bekannt. Es wurde jedoch gefunden, daß praxisnahe Ergebnisse nur
mittels des Zigarettenaschetestes erhalten wurden.
Zur Prüfung werden Spritzguß-, Extruder- oder Preßplatten mit einem Wolltuch kräftig etwa 15 Sekunden
gerieben und etwa 2 mm über eine Schicht von Zigarettenasche gehalten. Bei guter antistatischer
Wirksamkeit der Kunststoffplatten wird keine Zigarettenasche angezogen. Es ist dabei zu beachten,
daß die Zigarettenasche stets frisch und feinpulverisiert ist. Sie darf nicht älter als 6 Stunden sein.
In der Tabelle 1 sind die Ergebnisse der Untersuchung verzeichnet. Man kann erkennen, daß mit
sämtlichen der angeführten Substanzen ein ausgezeichneter antistatischer Effekt erzielt werden kann.
Einige antistatisch wirksame Verbindungen, die der in der Beschreibung erläuterten Summenformel
entsprechen, wurden in verschiedene Polymere eingearbeitet. Eine Zusammenstellung der verwendeten
Antistatika, der zugesetzten Mengen und der Prüfergebnisse enthält die Tabelle.
An den gespritzten Platten wurde die Neigung zur ίο Anziehung von Zigarettenasche nach Reibung mit
einem Wolltuch geprüft.
Die Einarbeitung der Antistatika wurde in folgender Weise durchgeführt:
Beispiele 1, 2, 5 und 8
Jeweils 10 kg des betreffenden Kunststoffes wurden mit den angegebenen Mengen der antistatisch wirksamen
Substanzen auf einem Schnellmischer vermischt, anschließend zu Bändern extrudiert, granuliert
und zu 1 mm starken Platten verspritzt.
Beispiele 3 und 10
Auf 10 kg des angegebenen Kunststoffgranulates wurden die angegebenen Mengen des Antistatikums
nach dem Trockeneinfärbeverfahren als Pulver aufgezogen. Als Vorrichtung zum Aufziehen diente ein
sogenanntes »Rollfaß«. Das so behandelte Material wurde anschließend extrudiert, granuliert und zu
1 mm starken Platten verspritzt.
Polyäthylenglykolterephthalat wurde N-methyl-
N-stearyl-dithiocarbaminsaures Zn als 10%ige Methylenchloridlösung
zugesetzt. Nach Abdampfen des Lösungsmittels und Trocknung der Mischung wurde das Material in üblicher Weise versponnen.
10 kg Niederdruckpolyäthylenpulver wurden in einem Mischer mit 500 g einer lO'Voigen Methylenchloridlösung
von N-methyl-N-stearyl-dithiocarbaminsaurem
Tellur vermischt. Nach Verdampfen des Lösungsmittels erfolgte die Granulierung und
anschließend die Verarbeitung des Materials zu Spritzgußplatten.
In 10 kg Polypropylenpulver wurden in einem Mischer 75 g des aufgeschmolzenen N-methyl-N-dodecyl
- dithiocarbaminsauren Antimons eingedüst. Nach guter Homogenisierung erfolgte anschließend
die Granulierung und Verarbeitung des Granulats zu Spritzgußplatten.
B e i s ρ i e I 9
210g Polyvinylchloridpulver wurden mit 90 g Dioctylphthalat und 4,5 g N-methyl-N-stearyl-dithiocarbaminsaurcm
Natrium', das in 6 g Epoxystabilisator gelöst wurde, vermischt. Diese Mischung ist auf
einer Walze plastifiziert und anschließend auf einer Presse zu I mm starken Platten verpreßt worden.
200 g eines handelsüblichen Epoxydharzes auf Basis 4,4'-Diphenylolpropan - Epichlorhydrin mit
einem Epoxydäquivalent von 190 wurden mit 16 g
Diäthylentriamin und 7,5 g einer 20%igen Lösung von N-methyl-N-stearyl-dithiocarbaminsaurem Zink
in Dibutylphthalat gemischt und die Mischung zu einer Platte vergossen und bei Raumtemperatur
gehärtet.
200 g eines handelsüblichen Polyesterharzes, das durch Kondensation von 5 Mol Äthylenglykol mit
3 Mol Maleinsäureanhydrid und 2 Mol Phthalsäureanhydrid und anschließendes Lösen des Kondensationsproduktes
in 30 Gewichtsprozent Styrol erhalten worden war, wurde nach Zugabe von 2% Methyläthylketonperoxyd, 0,1% Kobaltnaphthalat
sowie 1% N-methyl-N-stearyl-dithiocarbaminsaurem
Zink zu Platten vergossen und bei Raumtemperatur unter Luftabschluß gehärtet.
Selbstverständlich können die beschriebenen Beispiele nur eine kleine Auslese der vorhandenen
Möglichkeiten darstellen. Die erzielbare antistatische Wirkung ist nicht an die angeführten Substanzen
bzw. die in der Tabelle beschriebenen Kombinationen mit Kunststoffen gebunden. Es können als Antistatika
mit dem gleichen Erfolg auch andere Substanzen, die der Summenformel in der Beschreibung
entsprechen, verwendet werden. Bei der Kombination mit Kunststoffen muß nur darauf geachtet werden,
daß der Zersetzungspunkt der als Antistatika eingesetzten Verbindung nicht niedriger ist als die Verarbeitungstemperatur
der Kunststoffe.
Bei spiel |
Kunststoff | Antistatika | Formel | N | N | N | N / \ |
Zn | CH3 | Zusatz | Asche anziehung sofort und nach 3 Wochen |
CH3 | / \ 3 *w *~ 1 8 Γ1.37 \ SNa |
S = C C18H3- S — |
S == C d>H., \ S — |
/ \ \ s — |
/ N / \ |
||||||
CH3 | CH:, | ||||||||||
1 | Polystyrol | N-methyl-N-stearyl- dithiocarbaminsaures Natrium |
Zn | S~C\ S-Na |
1 | ||||||
2 | Acrylnitril-Styrol- Mischpolymerisat |
N-methyl-N-stearyl- dithiocarbaminsaures Zink |
Zn | 1 | |||||||
3 | Butadien-Styrol- Mischpolymerisat |
N-methyl-N-dodecyl- dithiocarbaminsaures Zink |
1 | ||||||||
CH3 | |||||||||||
4 | Polyglykolterephthalat | N-methyl-N-stearyl- dithiocarbaminsaures Zink |
1,5 | ||||||||
5 | Hochdruckpolyäthylen | N-methyl-N-dodecyl- dithiocarbaminsaures Natrium |
1 | — |
Fortsetzung
10
Beispiel
Kunststoff
Niederdruckpolyäthylen
Polypropylen
Polybuten-1
Polyvinylchlorid mit 30"/o Dioctylphthalat
Polycarbonat
Epoxydharz (basisch gehärtet)
Polyesterharz
Antistatika | - | — | S = | — | S = | C | Formel | CH3 / |
Te -I |
Zusatz "/«1 |
Asche anziehung sofort und nach 3 Wochen |
S = | / N / N |
C18H3- | |||||||||
ι N-methyl-N-stearyl- dith iocarbaminsaures Tellur |
S = | C | / \ S- |
CH3 / |
Sb 3 |
0,5 | |||||
/ N / ^ |
\ C12H25 |
||||||||||
N-methyl-N-dodecyl- dithiocarbaminsaures Antimon |
S = | C \ |
/ \ S- |
H / |
Zn | 0,75 | — | ||||
S = | / N / \ |
\ C!2H25 |
|||||||||
N-dodecyl-dithiocarbamin- saures Zink |
/ C \ |
/ \ S- |
CH3 / |
— | |||||||
/ N / \ |
C18H37 -Na |
||||||||||
N-methyl-N-stearyl- dithiocarbaminsaures Natrium |
/ C \ |
/ S- |
CH:, / |
Zn | 1,5 | — | |||||
/ C \ |
/ N / \ |
\ | Zn | ||||||||
N-methyl-N-stearyl- dithiocarbaminsaures Zink |
/ \ S- |
/ | 1 | ||||||||
/ N / \ |
\ | ||||||||||
N-methyl-N-stearyl- dithiocarbaminsaures Zink |
/ C \ |
\ S- |
CH:, / |
Zn | 0,75 | ||||||
/ N / \ |
\ | ||||||||||
N-methyl-N-stearyl- dithiocarbaminsaures Zink |
\ \ s — |
I | — | ||||||||
— — keine Ascheanziehung; - = Ascheanziehung.
Claims (1)
- Patentanspruch: Verwendung der Dithiocarbamate der allgemeinen FormelRi SN —C —SR-.M = Na, Zn, Cu, Pb, Sb, Se oder Te,Ri = CH3 oder H,R2 = Alkyl (mit 12 bis 18 C-Atomen) undχ = eine Zahl, die der Wertigkeit von M entspricht,bedeutet, zur antistatischen Ausrüstung hochmolekularer Kunststoffe bzw. Cellulosederivate.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF0032782 | 1960-12-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1248924B true DE1248924B (de) | 1967-08-31 |
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ID=7094787
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF32782A Pending DE1248924B (de) | 1960-12-17 | Verfahren zur antistatischen Ausrüstung hochmolekularer Kunststoffmassen bzw. Cellulosederivaten |
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---|---|
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CH (1) | CH399738A (de) |
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GB (1) | GB1014151A (de) |
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---|---|---|---|---|
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-
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- DE DEF32782A patent/DE1248924B/de active Pending
- NL NL272439D patent/NL272439A/xx unknown
-
1961
- 1961-12-14 GB GB4488661A patent/GB1014151A/en not_active Expired
- 1961-12-15 CH CH1449761A patent/CH399738A/de unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH399738A (de) | 1965-09-30 |
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BE611660A (de) | |
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