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Fensterausbildung, insbesondere für Kraftfahrzeuge Die Erfindung bezieht
sich auf eine Fensterausbildung, welche insbesondere für Kraftfahrzeuae bestimmt
ist, mit zwei miteinander einen Winkel bildenden Fenstern, wobei in der Zone des
Zusammentreffens der benachbarten Fenster alle Scheibenkanten und Pfosten innerhalb
eines toten Raumes liegen, der sich zu den Augen eines nahe einer der beiden Scheiben,
z. B. der Seitenscheibe befindlichen Beobachters bzw. Fahrers verjüngt, und wobei
der von einem zu beobachtenden Objekt ausgehende und in das Auge des Fahrers einfallende
Strahlengang in der Nähe des Fensterpfostens durch optische Mittel beeinflußt wird.
Mit dieser bekannten Ausbildung wird bezweckt, daß kein störendes Bild des Fensterpfostens
in dem Blickwinkel des Fahrers liegt. Bei den bekannten Ausbildungen dieser Art
verbleibt in den meisten Fällen dennoch der Eindruck eines dunklen Randes. Es ist
deshalb Aufgabe der Erfindung, den Fensterpfosten unsichtbar zu machen, selbst wenn
verhältnismäßig große Winkel zwischen aneinandergrenzenden Fenstern vorhanden sind,
so daß der Fahrer seine Aufmerksamkeit ungestört auf die Straße und die Straßenseiten
konzentrieren kann.
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Eine Fensterausbildung der eingangs genannten Art ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß die den Fahreraugen näher liegende Seitenscheibe eine
schräge Stirnfläche aufweist, die parallel zum gebrochenen Abschnitt eines Lichtstrahles
angeordnet ist, der an der Außenkante der Stirnfläche einfällt, zu den Augen des
Fahrers verläuft und die eine Begrenzungslinie des toten Raumes bildet, während
ein ungebrochener, die Innenkante der Stirnfläche tangierender und zu den Augen
des Fahrers verlaufender Lichtstrahl die andere Begrenzung des toten Raumes bildet.
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Im folgenden soll die Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläutert
werden. Es zeigt F i g. 1 eine perspektivische Ansicht eines Kraftfahrzeugs
und F i g. 2 bis 5 Horizontalschnitte durch Ausführungsbeispiele von
Fensterausbildungen gemäß der Erfindung.
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Das Kraftfahrzeug 1 in F i g. 1 hat ein seitliches und
ein vorderes Fenster. In die Fensteröffnungen sind durchsichtige Scheiben (Seitenscheibe
2 und Windschutzscheibe 3) aus einem Material wie Sicherheitsglas eingesetzt.
Das Lenkrad 4 ist bei dem Beispiel links angeordnet, und der Platz des Fahrers
5
liegt also näher an der Seitenscheibe 2 als an der Windschutzscheibe
3, die in dem vorliegenden Falle auch als Windschutz dient.
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In dem Horizontalschnitt nach F i g. 2 besteht das linke Fenster
aus einer verhältnismäßig dicken durchsichtigen Seitenscheibe 2, deren Frontkante
bei 6
schräg abgeschnitten ist. Das Frontfenster besteht aus einer Windschutzscheibe
3, die eine Dicke hat, die nur ein geringer Bruchteil der Dicke der Seitenscheibe
2 ist. Zwei parallele Lichtstrahlen 7 und 8,
die beiderseits unmittelbar
neben dem der Verbindung zwischen den Scheiben 2 und 3 dienenden Fensterpfosten
auftreffen, haben dann den folgenden Verlauf: Der Lichtstrahl 7 trifft die
Seitenscheibe 2 und wird entsprechend den optischen Gesetzen so gebrochen, daß er
längs des Abschnitts 10 verläuft und dann als Strahl 11 in das Innere
der Karosserie dringt, wo er den Fahrer 5 trifft. Der zweite Lichtstrahl
8 geht durch die dünne Windschutzscheibe 3
praktisch ungebrochen nahe
an dem Verbindungspunkt 9 hindurch und folgt dann der Linie 12 bis zu dem
Fahrer 5. Entsprechend den optischen Gesetzen verlaufen die Linien
11 und 12 parallel, obwohl sie in der Figur zur klareren Darstellung etwas
getrennt und konvergierend gezeichnet sind. Der tote Raum zwischen den Strahlen
7 und 8 ist auf der einen Seite durch die schräge Frontkante
6 und auf der anderen Seite durch den Weg des Strahles 8 begrenzt.
Dieser tote Raum dient zur Aufnahme des Pfostens 13,
dessen Querschnitt nirgends
die im vorstehenden genannten Grenzen überschreiten darf. Wenn der Pfosten
13 sich über die Scheibe hinaus erstreckt, so
darf er doch
an keiner Stelle links über den einfallenden Strahl 7 hinausgehen. Der Fahrer
5 bekommt so den Eindruck, daß beide Strahlen 7 und 8 von der
Cfleichen Stelle ausgehen, und er kann den Pfosten 13
oder irgendwelche Kanten
der Scheiben 2 und 3,
welche die Verbindung herstellen in dem Gebiet des Zusammentrelfens
dieser Scheiben, nicht erkennen. Innerhalb des angegebenen toten Raumes kann der
Pfosten 13 jede beliebige Querschnittsform haben.
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In F i g. 3 wird gezeigt, wie die Anordnung abgewandelt werden
kann, wenn der Winkel V., nach F i g. 2 zwischen den Scheiben auf den Wert
i', ver-C, größert wird. Die Strahlen 37 und 38 erhalten dadurch eine
andere Richtung, so daß es erforderlich ist, der abgeschrägten Frontkante
36 und dem toten Raum zusammen mit den. Pfosten 313 eine etwas andere
Form und Richtung zu geben, wie in F i g. 3
abgebildet.
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Aus F i g. 4 geht hervor, daß die in F i g. 2 abgebildete
eigentliche Windschutzscheibe 3 vollständig weggelassen werden kann, wobei
dann die Seitenscheibe 2 genauso ausgebildet sein kann wie in F i g. 2. Dasselbe
trifft auch für die abgeschrägte Frontkante 6 und die beiden Strahlen
7 und 8 mit ihren Verlängerungen 10, 11 und 12 zu. Auch der
tote Raum hat nach F i g. 4 die gleichen Ausmaße wie in F i g. 2,
jedoch hat der hier abgebildete Pfosten 413 einen anderen Querschnitt innerhalb
des gegebenen toten Raumes.
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In F i g. 5 wird eine Scheibe mit ebenen, parallelen Seitenflächen
52 und 53 gezeigt, wobei die letztere Seite in gestrichelter Linie
gezeichnet ist. Von einem Objekt 14, beispielsweise einem Mast, aus wird ein Strahl
entlang der strichpunktierten Linie 15 gesandt, der die Scheibe auf der Brechungslinie
16 durchdringt und auf der strichpunktierten Linie 17 auf den Fahrer
5 trifft. Der Fahrer erhält dadurch den Eindruck, daß das Objekt sich eigentlich
in der Stellung 514 befindet. Ein anderes, rechts vom Objekt 14 befindliches Objekt
18 sendet einen ungebrochenen Strahl 19 direkt zum Fahrer. Da die
Strahlen 17 und 19 hier miteinander einen beträchtlichen Winkel bilden,
kann sich der tote Raum naturgemäß nicht auf die Linie 15 ausdehnen. In F
i g. 5 ist ferner mit durchgehender Linie eine Scheibe abgebildet, welche
die Flächen 54 und 55 aufweist, die zwischen sich dergestalt einen Winkel
bilden, daß die Scheibe gegen ihren auf das benachbarte Fenster zu gerichteten Rand
etwas schmaler ist. In der Zeichnung ist der Winkel zwischen den Flächen 54 und
55 übertrieben dargestellt. In Wirklichkeit handelt es sich um einen Winkel
entsprechend einem Winkelkoeffizienten von 1:500, d. h. einen Winkel, der
einen Bruchteil von 11 darstellt. In der Praxis sind Winkel entsprechend
einem Wert von mehr als 1:100, d. h. etwa wertlos. Durch diese Verjüngung
der Scheibe erhält man andere Brechungsbedingungen. Der Beobachter hat nunmehr den
Eindruck, daß das Objekt 14 eigentlich in Punkt 614 liegt; dies ist darauf zurückzuführen,
daß ein von dem Objekt ausgehender Lichtstrahl jetzt entlang den durchgehend gezeichneten
Linien 20,21 und 22 zum bei 5 sitzenden Beobachter gelangt. In Wirklichkeit
fallen die Strahlen 19 und 22 vollständig zusammen, so daß ein toter Raum
zwischen den Bahnen der Strahlen 20, 21 und 19 erhalten wird, in welchem
ein Pfosten 513 beliebigen Querschnitts angebracht werden kann, ohne daß
der Fahrer 5 von seinem Platz aus irgend etwas von den Grenzlinien des toten
Raumes oder irgendeinem Pfosten innerhalb dieses Raumes wahrnimmt. Es entsteht ein
kleiner Fehler in der Wahrnehmung der Umgebung, welcher durch die Verschiebung des
Bildes des Objekts 14 in die Nähe des Objekts 18 verursacht wird; dieser
Fehler hat jedoch während des Fahrens keine praktische Bedeutung.
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Selbstverständlich kann die vorliegende Erfindung im Prinzip auch
angewandt werden, wenn das Lenkrad und der Fahrersitz sich auf der rechten anstatt
auf der linken Seite befinden; in diesem Fall verwandeln sich die Schnitte nach
F i g. 2 bis 5 in Spiegelbilder der vorliegenden Abbildungen.
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Im vorstehenden wurde die Erfindung bei Kraftfahrzeugen beschrieben.
Es ist ohne weiteres verständlich, daß innerhalb des Rahmens der Erfindung entsprechende
Fensteranordnungen auch bei anderen Fahrzeugen, bei Traktoren, Baggern und Raupenschleppern
sowie Betriebskabinen für Schiebebühnen, Fahrbühnen und Aufzügen vorgesehen sein
können.