DE1243716B - Senderverstaerker fuer Fernsehbildsender - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

H04n

Deutsche Kl.: 21 al-33/20

Nummer: 1243 716

Aktenzeichen: S 63695 VIII a/21 al

Anmeldetag: 30. Juni 1959

Auslegetag: 6. Juli 1967

Die Erfindung betrifft Senderverstärker für Fernsehbildsender mit mehreren Leistungsröhren, die von einem gemeinsamen Steuersender ausgesteuert werden. Der Eingangswiderstand von Verstärkerröhren, z. B. als Sender-B-Verstärker in Gitterbasisschaltung, ist häufig von der Größe der Aussteuerung bzw. vom Modulationsgrad der Aussteuerungsamplituden abhängig. Diese Tatsache wirkt sich besonders auf den Steuersender nachteilig aus, dessen Übertragungsfunktion in Abhängigkeit vom Modulationsgrad schwankt. Daher werden zwischen der Trägerfrequenz vor und nach den Verstärkern differentielle Phasenunterschiede (Phasenhub) auftreten, die besonders bei der Übertragung von Fernsehsignalen einen schlechten Intercarrier-Störabstand zwischen Bildsender und Tonsender ergeben.

Diese mit dem schwankenden Eingangswiderstand zusammenhängenden Probleme wurden bisher dadurch gelöst, daß man in geeigneter Weise Dämpfungen im Gitter-Kathoden-Kreis anbrachte, welche diese Nachteile vermindern sollten. Diese Maßnahmen erfordern jedoch wesentlich mehr Ansteuerungsleistung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ohne zusätzliche Dämpfungsmaßnahmen die Mängel des schwankenden Eingangswiderstandes eines Senderverstärkers mit mehreren Röhren zu vermeiden. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Treibenergie des Steuersenders über zwei sich in ihrer Länge um eine Viertelwellenlänge unterscheidende Leitungen und dadurch bedingt mit einer Phasenverschiebung von 90° aus zwei Gruppen gleicher Anzahl von als B-Verstärker in Gitterbasisschaltung betriebenen Leistungsröhren derart verzweigt wird, daß deren Eingangswiderstände konjugiert komplex zueinander sind und sich ihre Eingangswiderstandsschwankungen kompensieren, und daß von der Verzweigungsstelle ein dadurch von dem unterschiedlichen Modulationsgrad bei Schwarz- und Weißbild unabhängiger konstanter Belastungswiderstand auf den Ausgang des Steuersenders transformiert wird.

Es ist an sich bereits eine Anordnung zur Kopplung der Ausgänge zweier gleichartiger Senderendstufen mit einem Nutzwiderstand bekannt, bei der die Steuerspannungen der Senderendstufen um 90° gegeneinander phasenverschoben sind und ihre Ausgänge mit den beiden Eingangsklemmen einer Gegentaktanordnung über Leitungswege verbunden sind, deren elektrische Längen um ein ungeradzahliges Vielfaches einer Viertelwellenlänge voneinander verschieden sind. Diese Anordnung dient jedoch Senderverstärker für Fernsehbildsender

Anmelder:

Siemens Aktiengesellschaft,
Berlin und München,
München 2, Witteisbacherplatz 2

Als Erfinder benannt:

Dipl.-Ing. Johannes Holle, Berlin-Friedenau

nicht dazu, den schwankenden Eingangswiderstand des Endverstärkers zu vermeiden; die Aufgabe besteht vielmehr darin, eine reflexionsfreie Kopplung der Ausgänge "zweier gleichartiger Senderendstufen mit einem Nutzwiderstand in solcher Weise zu bewirken, daß im wesentlichen die ganze Senderleistung

so einer Antenne oder einem anderen Verbraucher zugeführt und die reflektierte Energie vollständig in einem Absorptionswiderstand verbraucht wird.

An Hand von F i g. 1 und 2 ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.

Hat man zwei Gruppen gleicher Anzahl von Verstärkern im Parallelbetrieb mit schwankenden Eingangswiderständen, so ist es erfindungsgemäß möglich, diese beiden Widerstände so zu transformieren, daß der resultierende Wert der Parallelschaltung nahezu konstant wird.

Nach Fig. 1 liegen die beiden Senderröhren .Rd₁ und Ro₂ mit ihren Eingängen parallel. Ihre Emgangswiderstände betragen beispielsweise

a) bei starker Ansteuerung (Schwarzbild)

= W_S2 = 45 0hm=-

_S2

b) bei schwacher Ansteuerung (Weißbild)

^ww =

= W_w2=80 Ohm = Z₀

m.

Damit besteht zwischen den Eingangswiderständen W_s und W_w folgende Beziehung:

W =

Der Wellenwiderstand Z₀ der Zuführungskabel beträgt 60 Ohm. Die Leitung vom Steuersender verzweigt sich vom Verteiler V in eine Zweigleitung I₁ zur Röhre JRo₁ und eine Zweigleitung I₂ zur Röhre

λ Ro₂. Letztere ist durch eine Umwegleitung U₁ um -^ (eine Viertelwellenlänge der Trägerfrequenz) gegenüber I₁ verlängert.

709 609/305

Claims (2)

Nach Fig. 2 (komplexe Widerstandsebene) werden die Widerstände Wsl und Ws2 so über die Kabellängen Z1 und Z2 = Z1 + -^- transformiert, daß W'sl und W12 konjugiert komplex zueinander sind. Die Leitungen Z1 und Z2 sind in der Länge abgleichbar. Die Parallelschaltung von W'sl und Ws% im Verteiler V liefert Ws' = 30,5 Ohm. Nach F i g. 2 werden die Widerstände Ww t und Wws in gleicher Weise über die Kabellängen Z1 und L2 = I1+-^ transformiert, so daß Wwl und W'„z wieder konjugiert komplex zueinander sind. Im Verteiler erhält man auch hier wieder TF,/=30,5 Ohm. Für sämtliche Zwischenwerte zwischen »Schwarz« und »Weiß« erhält man Werte, die noch weniger von ~- = 30 Ohm abweichen. Schließlich erhält man nach einer Transformation im Verteiler V mit ü2 = 2 einen Eingangswiderstand der zwei parallelgeschalteten Stufen von w; = -W9' = 61 Ohm. Die Verschiedenheit der Kabellängen Z1 und Z2 wird am Ausgang der Verstärker entsprechend den verwendeten Brücken B (gleichphasige oder um 90° verschiedene Einspeisungen) durch eine weitere Umwegleitung £/., = -y korrigiert. Im dargestellten Fall handelt es sich um eine Brücke B mit gleichphasiger Einspeisung, bei der ein Längenausgleich entsprein der -j- = 90° chend der Differenz Z1 — Z2 von Phase vorgenommen wird Die Erfindung eignet sich beispielsweise für Fernsehsender in den UHF-Fernsehbändern IV und V. Sollen in der Senderendstufe mehr als zwei Leistungsröhren verwendet werden, so kann man mehrere der in Fig. 1 dargestellten Zwillingssysteme zu Vierfach-, Sechsfach- usw. Systemen zusammenfassen. Patentansprüche:

1. Anordnung zur Beseitigung von Schwankungen des Eingangswiderstandes einer aus mehreren zusammengeschalteten Leistungsröhren bestehenden Senderendstufe eines Fernsehbildsenders, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibenergie des Steuersenders über zwei sich in ihrer Länge um eine Viertelwellenlänge unterscheidende Leitungen (Z₁, L₂) und dadurch bedingt mit einer Phasenverschiebung von 90° auf zwei Gruppen gleicher Anzahl von als B-Verstärker in Gitterbasisschaltung betriebenen Leistungsröhren (Ro₁, Rö.₂) derart verzweigt wird, daß deren Eingangswiderstände konjugiert komplex zueinander sind und sich ihre Eingangswiderstandsschwankungen kompensieren, und daß von der Verzweigungsstelle (V) ein dadurch von dem unterschiedlichen Modulationsgrad bei Schwarz- und Weißbild unabhängiger konstanter Belastungswiderstand auf den Ausgang des Steuersenders transformiert wird.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere aus zwei Leistungsröhren (Ro₁, .Ro₂) bestehende Systeme unter sich zu Vierfach-, Sechsfach- usw. Systemen zusammengeschaltet sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 930 216;
»Wireless World«, Mai 1956, S. 225.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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