DE1236538B - Einrichtung zum Einfuehren eines vorzugsweise fluessigen Reaktionsmittels in eine Eisenschmelze od. dgl. - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

C21c

Deutsche KL: 18 b-1/08

Nummer: 1236 538

Aktenzeichen: G 8721VI a/18 b

Anmeldetag: 28. April 1952

Auslegetag: 16. März 1967

Es ist bekannt, Eisen, andere Metalle, Legierungen oder sonstige Stofie in flüssigem Zustand mit einem zur Durchführung bestimmter Reaktionen im Sinne einer Gefügeumwandlung und/oder einer Entfernung unerwünschter, vorzugsweise gasförmiger Einschlüsse geeigneten Stoß oder einer entsprechenden Stofflegierung zu behandeln. Dabei wird der Reaktionsstoff, z. B. Magnesium, in reiner oder vorlegierter Form an mindestens einer möglichst tiefliegenden Stelle in das zu behandelnde Bad über eine bestimmte Zeitdauer verteilt kontinuierlich oder intermittierend in einer den jeweiligen Verhältnissen angepaßten, gegebenenfalls regelbaren Dosierung unter Druck eingeführt.

In diesem Zusammenhang hat man bei einer alteren Einrichtung oberhalb der Gießpfanne einen Reaktionsstoffbehälter aufgehängt, der mit einem von seinem unteren Ende ausgehenden Austrittskanal von ober her in das Schmelzbad hineinreicht. Bei einer anderen Vorrichtung werden derartige Zusatzstoffe in das zu behandelnde flüssige Eisen auch schon von unten her zugeführt, jedoch handelt es sich dort um eine nur für feste, pulverförmige Stoffe bestimmte und geeignete mechanische Zuführung mittels einer Förderschnecke in eine Gießrinne. Ferner gibt es eine Vorrichtung, bei der Kammern und Behälter, die zur Aufnahme von Legierungsmitteln od. dgl. dienen, in eine Gießpfanne eingelegt sind und durch außerhalb derselben angeordnete Steuerungsorgane zu gegebener Zeit geöffnet werden.

Mit der Erfindung soll nun eine Einrichtung geschaffen werden, die zwar ebenfalls zum Einführen eines vorzugsweise flüssigen Reaktionsmittels mit geringem spezifischem Gewicht in eine Eisenschmelze od. dgl. unter Verwendung eines Körpers mit mindestens einer möglichst tief unter dem Schmelzbadspiegel mündenden düsenartigen Bohrung dient, bei der aber gleichzeitig bestimmte, bisher vorhandene Mangel bezüglich einer möglichst gleichmäßigen Verteilung des in die Schmelze einzuführenden Reaktionsmittels und bezüglich eines genügenden Schutzes der betreffenden Düsenbohrung(en) vermieden werden sollen.

Demgemäß besteht die Erfindung darin, daß ein von unten her in den Boden z. B. einer Gießpfanne eingesetzter Düsenkörper außer einer zentralen, vertikalen Eintrittsbohrung mehrere vom inneren Ende derselben abzweigende, nach verschiedenen Seiten schräg aufwärts gerichtete, engere Austrittsbohrungen aufweist, deren Mündungen durch den oberen Teil des Düsenkörpers überdeckt sind.

Bei Verwendung von Magnesium oder Magnesium-Legierungen als Reaktionsmittel besteht der Einrichtung zum Einführen eines vorzugsweise
flüssigen Reaktionsmittels in eine
Eisenschmelze od. dgl.

Anmelder:

Gutehoffnungshütte Sterkrade Aktiengesellschaft, Oberhausen (RhId.)

Als Erfinder benannt:

Dr.-Ing. Günter Köpke, Heilbronn/Neckar;

Werner Fuchs, Lintorf bei Düsseldorf

Düsenkörper zweckmäßig aus gesintertem, gebundenem Magnesiumoxyd oder Magnesit.

Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in einer Ausführungsform beispielsweise dargestellt. Der Düsenkörper 1 ist symmetrisch zu der Achse seiner senkrechten Eintrittsbohrung 2 ausgebildet, von deren innerem Ende mehrere, nach verschiedenen Seiten schräg aufwärts gerichtete, engere Austrittsbohrungen 3 abzweigen. Der Düsenkörper ist von unten her mit einer kegelförmigen Fläche in den Boden 4 einer im übrigen nicht gezeichneten Gießpfanne od. dgl. eingesetzt. Zwischen der Unterseite des Düsenkörpers bzw. der Gießpfanne und der an der letzteren befestigten Außenwand 5 eines in der Zeichnung nur teilweise dargestellten Aggregates zur Vorbereitung des Reaktionsstoffes befindet sich eine zur zusätzlichen Abdichtung und als Wärmeschutz dienende Platte 6. In die Eintrittsbohrung 2 des Düsenkörpers ragt das obere Ende eines zur Zuführung des vorzugsweise flüssigen Reaktionsstofles dienenden Rohres 7 hinein, dessen unteres, in einen erweiterten Teil 8 übergehendes Ende von einem Hohlraum 9 umgeben ist, durch welchen ein Kühlmittel oder gegebenenfalls ein Heizmittel geleitet wird.

Der die Mündungen der Austrittsbohrungen3 überragende obere Teil des Düsenkörpers bezweckt einerseits, die einzelnen Strahlen des im Vergleich zu dem Bad spezifisch leichteren Reaktionsstoffes von der Mittelachse der Pfanne noch etwas weiter wegzuführen, bevor sie innerhalb des Bades nach oben steigen, und andererseits einen gewissen Schutz der betreifenden Düsenbohrungen gegen Beschädigung oder Verstop-

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Claims (2)

fung durch etwa in die leere Pfanne hineinfallende Gegenstände. Patentansprüche:

1. Einrichtung zum Einführen eines vorzugsweise flüssigen Reaktionsmittels mit geringerem spezifischem Gewicht in eine Eisenschmelze od. dgl. unter Verwendung eines Körpers mit mindestens einer möglichst tief unter dem Schmelzbadspiegel mündenden düsenartigen Bohrung, dadurch gekennzeichnet, daß ein von unten her in den Boden (4) z. B. einer Gießpfanne eingesetzter Düsenkörper (1) außer einer zentralen, vertikalen Eintrittsbohrung (2) mehrere vom inneren Ende derselben abzweigende, nach verschiedenen Seiten schräg aufwärts gerichtete, engere Austrittsbohrungen (3) aufweist, deren Mündungen durch den oberen Teil des Düsenkörpers überdeckt sind.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Düsenkörper (1) bei Verwendung von Magnesium oder Magnesium-Legierungen als Reaktionsmittel aus gesintertem, gebundenem Magnesiumoxyd oder Magnesit besteht.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 681706;
britische Patentschrift Nr. 27543 aus dem Jahre 1902.

In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 843 166.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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