DE1235841B - Entladevorrichtung fuer einen Transportbehaelter, insbesondere fuer den Untertagebetrieb - Google Patents
Entladevorrichtung fuer einen Transportbehaelter, insbesondere fuer den UntertagebetriebInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
E21f
Deutschem.: 5 d-13/00
Nummer: 1235 841
Aktenzeichen: C 32220 VI a/5 d
Anmeldetag: 21. Februar 1964
Auslegetag: 9. März 1967
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entladen von Transportbehältern. Die neue Vorrichtung
ist insbesondere zum Einsatz im Untertagebetrieb geeignet.
Im Untertagebetrieb, insbesondere in Grubenstollen von geringer Höhe, ist das Entladen von Transportbehältern
durch Kippen nicht möglich. Es muß daher ein anderes Entladesystem benutzt werden.
Zu diesem Zweck ist es bereits bekanntgeworden. Transportbehälter zu verwenden, die einen am Boden
befindlichen Kratzförderer aufweisen. Der wesentliche Übelstand derartiger Kratzförderer besteht jedoch
darin, daß die Kratzer an Ketten geführt werden müssen, die außerordentlich schmutzempfindlich sind
und sich leicht zusetzen, wenn sie nicht sogar durch Gesteinssplitter u. dgl. deformiert und beschädigt
werden. Sowohl die Kettenachsen wie die Kettenglieder selbst als auch die Kratzer sind dabei erheblich
gefährdet. Bei einer Brückenbildung im unteren Teil des Behälters besteht zudem die Gefahr, daß der
Kratzförderer leer arbeitet.
Es sind des weiteren bereits Transportbehälter bekanntgeworden, bei denen eine an der Kolbenstange
eines Arbeitszylinders befestigte Wand vorgesehen ist, wobei die dieser gegenüberliegende Wand entfernbar
ist. Durch Betätigen des Arbeitszylinders kann der Inhalt des Fördergefäßes dann ausgeschoben werden.
Nachteilig ist, daß der Kolbenhub der Länge des Transportbehälters entsprechen muß, die Gesamtlänge
der Vorrichtung somit das Doppelte der Länge des Transportbehälters beträgt. Da ferner das Gewicht
der Ladung einen sehr erheblichen Wert erreichen kann, müssen ein oder mehrere sehr kräftig
ausgelegte Arbeitszylinder vorhanden sein. Es ist ferner bekanntgeworden, bei Transportbehältern dieser
Art durch ein Seilzugsystem den Hubweg des Kolbens zu vervielfachen, so daß die Gesamtabmessung
der Vorrichtung kleiner gehalten werden kann. Es bleibt jedoch auch hier der Nachteil bestehen, daß
zum Ausschieben der Ladung ganz erhebliche KoI-benkräfte erforderlich sind, und vor allem lassen sich
die Seile und Laufrollen nicht vor Staub, Gesteinssplittern, Kohlestücken oder sonstigen Mineralien
schützen, so daß sich diese Lösung nicht für den Untertagebetrieb verwenden läßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Entladevorrichtung für einen Transportbehälter zu
schaffen, die auch unter den rauhen Bedingungen des Untertagebetriebes störungsfrei arbeitet, dabei der
Forderung nach einem relativ geringen Platzbedarf Rechnung trägt und ferner keine übermäßigen Kräfte
für die Schubbewegung erfordert.
Entladevorrichtung für einen Transportbehälter, insbesondere für den Untertagebetrieb
Anmelder:
Louis Laurent Chappuis,
Lyon, Rhone (Frankreich)
Vertreter:
Dr. O. Loesenbeck und Dipl.-Ing. A. Stracke,
Patentanwälte, Bielefeld, Herforder Str. 17
Patentanwälte, Bielefeld, Herforder Str. 17
Als Erfinder benannt:
Louis Laurent Chappuis,
Lyon, Rhone (Frankreich)
Louis Laurent Chappuis,
Lyon, Rhone (Frankreich)
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 12. April 1963 (43 546 Rhone)
Die erfindungsgemäße Lösung besteht im wesentlichen aus einem aus treppenartig übereinanderliegenden
Stufen gebildeten Drücker, der vom Fuße der Rückwand in den Behälter hineinragt und einen Teil
des Behälterbodens bildet und dessen teleskopartig arbeitenden Stufen jede für sich durch Arbeitszylinder
verschiebbar sind. Die Arbeitszylinder der Stufen sind
dabei jeweils mit der unmittelbar darunterliegenden Stufe derart verbunden, daß die Verschiebung dieser
unteren Stufe auch die Verschiebung der darüber befindlichen Stufe bewirkt. Lediglich der Arbeitszylinder
der untersten Stufe ist ortsfest angeordnet.
Durch das Fehlen von Ketten, Seilen, Laufrollen u. dgl. arbeitet die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch bei stärksten Belastungen störungsarm. Der Kolbenhub der Antriebszylinder ist wesentlich verringert,
er entspricht dem Längenunterschied zwischen der vorspringenden untersten Stufe und der Transportbehältervorderwand.
Der Platzbedarf der Gesamtvorrichtung ist somit gering.
Die vollständige Entladung des Behälters erfolgt in einem bestimmten Wechselspiel von Vorwärts- und
Rückwärtsbewegungen der einzelnen Stufen des Drückers, wie später noch genau beschrieben wird.
Auf jeden Fall bewirkt diese Aufteilung in einzelne Stufen, daß die bei jedem Arbeitsspiel zu entwickelnden
Kräfte entsprechend verringert sind, so daß die einzelnen Arbeitszylinder keine übermäßigen Schub-
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kräfte zu entwickeln brauchen. Da es sich zudem bei diesem Arbeitsspiel nur noch um die Entfernung von
Restladungen auf den jeweiligen Stufen handelt, können die entsprechenden Schubbewegungen ohne besonderen
Kraftaufwand schnell durchgeführt werden.
Die erfindungsgemäße Verbindung der Arbeitszylinder der oberen Stufen mit der jeweils darunterliegenden
Stufe trägt wesentlich zu einer schnellen Entleerung des Transportbehälters bei. Zudem hat
diese Anordnung den wesentlichen Vorteil, daß sie eine äußerst einfache konstruktive Lösung, nämlich
lediglich das Anbringen eines Anschlages auf der obersten Stufe, für das Rückführen der Kolbenstangen
der oberen Stufen in den Körper der Arbeitszylinder ermöglicht.
Das im folgenden beschriebene Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt einen aus
drei Stufen bestehenden Drücker. Das Arbeitsspiel der Stufen dieser Vorrichtung zur vollständigen Entleerung
des Behälters ist kurz folgendes:
Zunächst wird nur der Arbeitszylinder der untersten Stufe betätigt, wodurch auch die oberen Stufen
des Drückers mitgezogen werden und so ein erheblicher Materialanteil ausgeschoben wird. Es ist nunmehr
nur noch das auf den jeweiligen Stufen befindliehe Restmaterial zu entfernen. Dazu werden durch
Betätigung der untersten Stufe alle Stufen in ihre Ausgangslage zurückgefahren, dann fährt die oberste
Stufe vor und schiebt das Restmaterial vor die darunter befindliche mittlere Stufe. Daraufhin fährt diese
vor und schiebt das vor ihr befindliche Material vor die unterste Stufe auf den Behälterboden. Schließlich
wird dann mit der untersten Stufe dieser Rest aus dem
Behälter völlig herausgeschoben.
Die beigefügten Zeichnungen zeigen in
F i g. 1 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße
Vorrichtung,
F i g. 2 einen Schnitt längs der Schnittlinie IT-II der
F i g. 1 bei gefülltem Behälter,
F i g. 3, 4, 5 und 6 jeweils Schnittdarstellungen längs der Schnittlinie II-II der Fig.l bei verschiedenen
Phasen des Arbeitsspieles der Vorrichtung.
Der dargestellte Transportbehälter 2 besitzt einen flachen Boden 3 und vier Wände 4, 5, 6 und 7. Die
Seitenwände 6 und 7 haben ein Trapezprofil, so daß die Vorderwand 4 und die Rückwand 5 von oben nach
unten in Richtung auf die Mitte des Transportbehälters zu geneigt sind.
Die Basis der Vorderwand 4 ist an die Vorderkante des Bodens 3 angelenkt, so daß die Entladung
des Transportbehälters nach vorn heruntergeklappt werden kann.
Zwischen der Unterkante der Rückwand 5 und dem Boden 3 des Transportbehälters ist eine Öffnung vorgesehen,
durch welche die drei Stufen 8, 9 und 11 eines abgestuften Drückers treten. Jede Stufe gleitet
auf der unmittelbar unter ihr liegenden Stufe, welche eine Gleitbahn für sie bildet, während die unterste
Stufe 8 auf dem Boden 3 gleitet. Ferner werden die Bewegungen einer jeden Stufe durch einen oder mehrere
Arbeitszylinder 8 a bzw. 9 a bzw. 11a erzeugt, mit deren Kopf sie verbunden sind, während die Körper
der Arbeitszylinder in Gabelköpfen 8 b bzw. 9 b bzw. 11 b schwenkbar sind, welche je an der unmittelbar
darunterliegenden Stufe befestigt sind. Jede Stufe trägt somit den Gabelkopf, an welchem der Arbeitszylinder
angelenkt ist, welcher die Verstellung der darüberliegenden Stufe erzeugt, welcher sie als Gleitbahn
dient. Der Gabelkopf 8 b, in welchem der Arbeitszylinder 8 α der Stufe 8 schwenkbar ist, wird von
dem Boden 3 des Transportbehälters 2 getragen.
Wenn die Kolbenstangen der Arbeitszylinder 8 α, 9 α und 11α eingezogen sind, schneidet die Vorderkante
der Stufe 11 gerade mit der Unterkante der Rückwand 5 ab, und die Stufe 8 überdeckt etwa die
Hälfte der Fläche des Bodens 3, während die Stufe 9 eine Zwischenstellung zwischen den Stufen 8 und 11
einnimmt, wie in F i g. 2 dargestellt.
Beim Beladen des Transportbehälters mit einem Material 12 nehmen die drei Stufen 8, 9 und 11 des
Drückers die in F i g. 2 dargestellte zurückgezogene Stellung ein. Der erste Arbeitsschritt beim Entladen
besteht darin, die hin und her gehende gleichzeitige Bewegung der drei Stufen 8, 9 und 11 des Drückers
zu erzeugen. Hierfür betätigt die Bedienungsperson nur den Arbeitszylinder 8 a, nachdem sie die Vorderwand
4 des Transportbehälters heruntergeklappt hat. Der Drücker bewegt sich also zwischen zwei in F i g. 2
und 3 dargestellten Grenzstellungen.
Am Ende dieses Entladevorgangs bleibt eine kleine Materialmenge auf den Stufen 8 und 9, welche durch
12a bzw. 12b in Fig. 3 dargestellt ist. Alle drei Stufen
des Drückers werden dann in die zurückgezogene Stellung zurückgeführt, wie in F i g. 2 dargestellt. Die
Bedienungsperson bewirkt dann die Verstellung der Stufe 11 durch Betätigung des Arbeitszylinders 11 a.
Am Ende des Hubes des Kolbens des Arbeitszylinders 11a befindet sich die Vorderkante der Stufe 11 senkrecht
über der Vorderkante der Stufe 9, wie in F i g. 4 dargestellt. Die Materialmenge 12 b wurde daher auf
die Stufe 8 geschoben, wo sie zu der bereits vorhandenen Materialmenge 12 a hinzutritt und mit dieser
einen neuen Resthaufen 12 c bildet.
Die Bedienungsperson bewirkt dann die Bewegung der Stufe 9 durch Betätigung des Arbeitszylinders 9 a.
Da der Gabelkopf Ub mit der Stufe 9 fest verbunden ist, nimmt diese den Arbeitszylinder 11 α mit, weil
der Schieber 11 an der Wand 5 durch den Anschlag 13 verriegelt ist.
Am Ende des Hubes der Kolbenstange des Arbeitszylinders 9a kommt die Vorderkante der Stufe 9
senkrecht über die Vorderkante der Stufe 8, wodurch der Resthaufen 12 c auf den Boden 3 des Fördergefäßes
2 geschüttet wird, während die Kolbenstange des Arbeitszylinders 11 α in den Körper desselben
eingefahren wird, wie in F i g. 5 dargestellt.
Die Betätigung des Arbeitszylinders 8 α bewirkt
dann offenbar das Abrutschen des Materialhaufens 12 c auf die Wand 4, wie in F i g. 6 dargestellt.
Die Erfindung kann natürlich abgewandelt werden. So kann insbesondere die Zahl der Stufen des abgestuften
Drückers verändert werden.
Claims (2)
1. Entladevorrichtung für einen Transportbehälter, insbesondere für den Untertagebetrieb,
mit einer entfernbaren Vorderwand und einer der Vorderwand gegenüber angeordneten, durch
Arbeitszylinder betätigten Schubvorrichtung zum Entladen, die sich über die Behälterbreite
erstreckt, gekennzeichnet durch einen aus treppenartig übereinanderliegenden Stufen
(8, 9, 11) gebildeten Drücker, der vom Fuße der Rückwand (5) in den Transportbehälter hineinragt
und einen Teil des Behälterbodens bildet und dessen teleskopartig arbeitenden Stufen (8,
9, 11) jede für sich durch Arbeitszylinder (8 α,
9 a, Ua) verschiebbar sind, wobei die Arbeitszylinder der Stufen jeweils mit der unmittelbar
darunterliegenden Stufe derart verbunden sind, daß die Verschiebung dieser unteren Stufe auch
die Verschiebung der darüber befindlichen Stufe bewirkt und wobei der Arbeitszylinder (8 a) der
untersten Stufe (8) ortsfest angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gegekennzeichnet,
daß der Körper des oder der Arbeitszylinder (8 a) der untersten Stufe (8) des Drückers an einer rückwärtigen Verlängerung
(8 b) des Behälterbodens (3) angelenkt ist.
In Betracht gezogene Druckschriften: Österreichische Patentschrift Nr. 190397;
französische Patentschrift Nr. 718 902; USA.-Patentschrift Nr. 2139162;
Werbeblatt der Fa. Joy »Shuttle-Cars«, verteilt auf der Pariser Bergbau-Ausstellung 1955.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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