DE1232241B - Geraeuscharme permanentmagnetische Rastvorrichtung fuer elektrische Momentschalter - Google Patents
Geraeuscharme permanentmagnetische Rastvorrichtung fuer elektrische MomentschalterInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
HOIh
Nummer: 1232 241
Aktenzeichen: P14566 VIII d/21 c
Anmeldetag: 29. Juli 1955
Auslegetag: 12. Januar 1967
Die Erfindung bezieht sich auf eine geräuscharme Rastvorrichtung für elektrische Momentschalter mit
sich gegenüberliegenden ungleichnamigen Polen von Permanentmagneten, deren einer mit dem bewegbaren
Schaltorgan verbunden ist.
Bei elektrischen Schaltern hat man sich bereits seit längerer Zeit bemüht, die mit ihrer Betätigung verbundenen
Geräusche und Erschütterungen zu verringern bzw. zu beseitigen. Bekanntlich muß der
eigentliche Schaltvorgang, insbesondere bei Starkstromschaltern,
schnell vor sich gehen, damit die Kontakte nicht durch Lichtbogenbildung Schaden
erleiden. Man hat daher Abschnappmechanismen in die Schalter eingebaut, bei denen während der
Schalterbetätigung zunächst eine Feder gespannt, das Schaltmesser aber noch nicht bewegt wird.
Erst wenn die Federspannung einen genügend hohen Wert erreicht hat, wird das Schaltmesser
freigegeben und vollführt seine Bewegung unter dem Einfluß der Federspannung mit großer Geschwindigkeit.
Das Schaltmesser ist daher hohen Beschleunigungsund Verzögerungsbeanspruchungen ausgesetzt. Da
die große Schaltmessergeschwindigkeit innerhalb sehr kurzer Zeit beim Erreichen der jeweils gewünschten
Stellung auf den Wert Null verringert werden muß, wird hierfür im allgemeinen ein Anschlag oder etwas
ähnliches benutzt, und der Abbremsvorgang erzeugt ein verhältnismäßig starkes Geräusch, das in vielen
Fällen als sehr störend empfunden wird.
Es ist an sich bekannt, Dauermagnete dazu zu verwenden, Bewegungsvorgänge zu steuern, einzuleiten
oder zum Stillstand zu bringen.
Es ist auch bereits eine Vorrichtung zur Steuerung von Bewegungsvorgängen, beispielsweise bei elektrischen
Kontakten, unter Verwendung von Dauermagneten bekanntgeworden, bei der zwei verschieden
große Polabstände aufweisende, mit ihren gleichnamagen Polen zueinander gekehrte und symmetrisch
angeordnete Dauermagnete gleicher bzw. unterschiedlicher Stärke aufeinander einwirken, von denen mindestens
einer in Richtung senkrecht zur Verbindungslinie seiner Pole beweglich ist.
Es ist ebenfalls bereits bekannt, bei einem Schalter die Betätigungsachse mit einem Magnet zu versehen,
der auf eine mit dem Schaltmesser oder sonstigen Schaltorgan verbundene Magnetanordnung in der
Weise einwirkt, daß beim Drehen der Schalterachse das an einem Anschlag anliegende Schaltorgan durch
die Anziehungs- bzw. Abstoßungskräfte zwischen dem auf der Schalterachse und den auf dem Schalterorgan
befindlichen Magneten schlagartig in seine an-Geräuscharme permanentmagnetische
Rastvorrichtung für elektrische Momentschalter
Rastvorrichtung für elektrische Momentschalter
Anmelder:
Philips Patentverwaltung G. m. b. H.,
Hamburg 1, Mönckebergstr. 7
Als Erfinder benannt:
Friedrich Wilhelm Grunel,
Hamburg-Wellingsbüttel
Friedrich Wilhelm Grunel,
Hamburg-Wellingsbüttel
dere Stellung übergeführt wird, in der es an einem zweiten Anschlag anliegt.
Mit diesen bekannten Ausführungsformen ist jedoch der eingangs erörterte Nachteil nicht behoben.
In seinen Ruhestellungen liegt das Schaltorgan noch immer an einem Anschlag an, und die Betätigung des
Schalters ist daher unvermeidlich mit störendem Gerausch verbunden.
Es ist weiterhin ein Schalter bekannt, bei dem als bewegliches Kontaktglied ein in einem Gehäuse verschiebbarer
Permanentmagnet hoher Koerzitivfeldstärke verwendet wird. Hierbei wird ein Kontaktschaltstück
durch ein auf dieses Schaltstück einwirkendes Magnetfeld betätigt. Hier wird nicht die
Aufgabe gelöst, ein sprunghaft bewegtes Schalterteil möglichst geräuschlos in seine jeweilige Raststellung
zu führen.
Es ist zwar bekannt, bei einem elektrischen Momentschalter mittels Dauermagneten die Schaltbewegungen
möglichst geräuschlos auszuführen und zu diesem Zweck am Umschalthebel und seinem Widerlager
zusammenwirkende Dauermagnete, jedoch sind hierbei am Gehäuse zwischen den als Reststellen vorgesehenen
ortsfesten Dauermagneten wulstartige Vorsprünge vorgesehen, so daß der Schaltmagnet rastenartig
in Einbuchtungen festgehalten wird und nur nach Überwindung des Wulstwiderstandes seitlich
bewegt werden kann.
Ein grundsätzlicher Nachteil aller bekannten Schalter mit magnetischer Betätigung ergibt sich durch die
Verringerung der remanenten Feldstärke bei wiederholtem Öffnen und Schließen des magnetischen Kreises,
die sich bei den bisher üblichen Magnetstählen oder Magnetlegierungen bemerkbar macht. Es ist bei
solchen Schalteranordnungen kaum zu vermeiden,
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daß bei der Schalterbetätigung der einzelne Permanentmagnet auf Luftspalte von veränderlicher Länge
einwirkt, so daß sich hierbei die bekannte entmagnetisierende Wirkung ergibt.
Bei Rastvorrichtungen nach der Erfindung werden alle diese Nachteile vermieden, und die Erfindung
kennzeichnet sich dadurch, daß am beweglichen Schalthebel und am ortsfesten Gehäuse befestigte
Permanentmagnete aus magnetisch harten Preß- oder Sinterwerkstoffen hoher Koerzitivfeldstärke (bHc von
mindestens 750 Oersted) und verhältnismäßig niedriger Remanenz (weniger als 5000 Gauss) mit relativ
zueinander beweglichen Magnetpolfolgen abwechselnder Polarität, gleicher Schichtung und gleichen
Materials verwendet sind und die Rastlage durch die gegenseitige Anziehung der ungleichnamigen
Pole der beiden eng aneinanderliegenden Magnetpolfolgen bestimmt ist.
Auf diese Weise ist vermieden, daß die bewegten Teile des Schalters an einen Anschlag geschleudert
werden und dabei ein störendes Geräusch verursachen. Die Rastung erfolgt vielmehr durch die magnetischen
Kraftwirkungen, wobei also kein Geräusch entstehen kann. Das bzw. die Schaltmesser sind dabei
ohne Schwierigkeiten so ausführbar, daß das Eingreifen des Schaltmessers in die zugehörigen Kontakte
nennenswerten Geräusche hervorbringt.
Mit der neuen Rastvorrichtung ist nicht nur eine Betätigung nach Art eines Stromschaltwerkes und ein
geräuscharmes Schalten in die einzelnen Raststellungen ermöglicht, sondern auch die Anordnung einer
sehr großen Anzahl solcher Raststellungen auf engbegrenztem Raum.
Bei einer Rastvorrichtung nach der Erfindung ist es besonders vorteilhaft, wenn die Permanentmagnete
aus ringförmigen Preß- oder Sintermagneten bestehen, von denen je zwei sich mit geringem Luftspalt
in- oder nebeneinander bewegen können. Dabei eignet sich die Ringform insbesondere für Schalter,
deren Betätigung mit Hilfe einer drehbaren Achse erfolgt; in diesem Fall können die beiden Permanentmagnetringe
so bemessen sein, daß sich der eine in dem anderen mit möglichst geringem Spiel frei
drehen kann. Es können aber auch zwei Ringe von gleichen Abmessungen Verwendung finden, die koaxial
nebeneinander mit möglichst kleinem Luftspalt von Ring zu Ring angeordnet sind. In einer Ebene
ineinander angeordnete Ringe sind aber auch dann brauchbar, wenn an Stelle einer Drehbewegung der
Schalter durch eine Schub- oder Zugbewegung betätigt wird.
Dabei ist eine Rastvorrichtung für einen Drehschalter zweckmäßig in der Weise ausgebildet, daß
am Gehäuse und am beweglichen Schaltorgan je ein Ringmagnet befestigt ist, der über seinen Umfang
verteilt so viel Polpaare besitzt, wie der Schalter Schaltstellungen aufweist. Der am Schaltorgan befestigte
Ringmagnet dreht sich also in oder neben dem anderen Magnet, der am Gehäuse befestigt ist
und daher keine Bewegung vollführen kann. Bei dieser Drehung des Schalters wandern demnach die
Pole des beweglichen Magnets an denen des feststehenden Magnets vorbei. Stehen sich ungleichnamige
Pole gegenüber, so ist die gegenseitige Zugkraft ein Maximum; das bewegliche Schaltorgan befindet
sich hier in einer seiner Ruhelagen. Beim Weiterdrehen müssen zunächst die Anziehungskräfte
zwischen den sich voneinander entfernten ungleichnamigen Polen und die Abstoßungskräfte zwischen
den sich einander nähernden gleichnamigen Polen überwunden werden. Von dem Augenblick ab, wo
sich gleichnamige Pole unmittelbar gegenüberstehen, wirken die magnetischen Kräfte in der gleichen Richtung
wie das den Schalter bewegende Drehmoment; der Schalter schnellt damit in seine nächste Ruhelage.
Da der Schalter hierbei die Schalterachse und den darauf befestigten Bedienungsknopf mitnimmt, kann
ίο eine Behinderung der Bewegung des Schaltorgans
dadurch erfolgen, daß der Betätigungsknopf den ihn bedienenden Fingern vorauseilt. Um diesen Nachteil
zu vermeiden, kann auf dem beweglichen Schaltorgan ein weiterer Ringmagnet und auf der mit dem
Schaltorgan mechanisch nicht gekuppelten Schalterachse noch ein mit diesem Ringmagnet zusammenwirkender
Ringmagnet vorgesehen sein, wobei dieses Ringpaar so bemessen ist, daß es ein größeres Drehmoment
übertragen kann als das zwischen dem
so Schaltorgan und dem Schaltergehäuse angeordnete Paar von Permanentmagnetringen. Hierbei werden
die sich zwischen ungleichnamigen Polen über den Luftspalt hinweg erstreckenden magnetischen Kraftlinien
als eine elastische Kupplung benutzt, die das
as den Schalter betätigende Drehmoment auf das Schaltorgan
überträgt und dieses in Bewegung setzt. Anfangs wirken die Kräfte zwischen den Polen des anderen
Ringpaares diesem Drehmoment entgegen; stehen sich bei dem letzteren Ringpaar jedoch die
gleichnamigen Pole gegenüber, so kann das Schaltorgan hierbei praktisch unbehindert in seine nächstliegende
Ruhestellung schnellen, da das kuppelnde Ringpaar dieser Bewegung keinen nennenswerten
Widerstand entgegensetzt.
Eine Vereinfachung dieser Vorrichtung ist in der Weise zu erreichen, daß nur drei Ringmagnete Verwendung
finden, von denen einer mit dem Schaltergehäuse, der zweite mit dem Schaltorgan und der
dritte mit der Schalterachse verbunden ist.
Um bei derartigen Rastvorrichtungen jede entmagnetisierende Wirkung zu vermeiden, also eine
praktisch unbegrenzte Lebensdauer zu erzielen, bestehen die Magnete vorteilhaft aus einem Material,
das aus im wesentlichen nicht kubischen Kristallen von Polyoxyden des Eisens und mindestens einer der
Metalle Barium, Strontium, Blei und gegebenenfalls Calcium zusammengesetzt ist.
Insbesondere ist es als zweckmäßig zu bezeichnen, wenn die Magnete aus einem ferromagnetischen
Material mit als wesentlichem Bestandteil einfachen Kristallen und/oder Mischkristallen mit Magnetoplumbitstruktur
der Zusammensetzung MeO · 6 Fe1O3
bestehen, wobei Me eines der Metalle Pb, Ba oder Sr bezeichnet. Dabei ist es von Vorteil, daß die
Magnete aus Teilchen in der Größe der Weißschen Bereiche, vorzugsweise von der Größe 3 bis 10 μ
bestehen.
Einige beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt,
und zwar zeigt
F i g. 1 einen einpoligen Drehschalter im Längsschnitt, bei dem die Schalterachse mit dem Schaltorgan
fest gekuppelt ist,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Schalter nach Fig. 1 gemäß der hiaisA-A,
F i g. 3 einen zweipoligen Drehschalter im Längsschnitt mit magnetischer Kupplung zwischen Schalterachse
und Schaltorgan,
Fig. 4 einen ähnlichen einpoligen Schalter im Längsschnitt mit nur drei Magnetringen,
Fig. 5 einen Schnitt durch den Schalter nach F i g. 4, gemäß der Linie B-B,
F i g. 6 einen Zug-Druck-Schalter mit einer Rastvorrichtung nach der Erfindung,
F i g. 7 eine weitere Ausführungsform eines Zug-Druck-Schalters
mit einer Rastvorrichtung im Aufriß,
F i g. 8 den gleichen Schalter im Grundriß und
F i g. 9 eine Morsetaste mit einer Rastvorrichtung nach der Erfindung.
Der in den F i g. 1 und 2 dargestellte Drehschalter trägt im zweiteiligen Gehäuse 1 gelagert die Schalterachse
2, 3, an der das bewegliche Schaltorgan befestigt ist. Dieses besteht aus einem Isolierstoffzylinder
4 mit einer Querbohrung, in der ein Quecksilberschaltorgan 5 der üblichen Bauart befestigt ist.
Die Rastvorrichtung dieses Schalters besteht aus zwei konzentrisch ineinander angeordneten Permanentmagnetringen
6 und 7, die zweckmäßig aus dem unter dem Namen Ferroxdure bekanntgewordenen
Sintermagnetmaterial bestehen. Der Magnetring 7 ist mit dem Achsstummel 2, der Magnetring 6 mit
dem Gehäuse 1 fest verbunden, beispielsweise mit Hilfe eines geeigneten Kittes. Dabei sind die Magnetringe
derart magnetisiert, daß sich an den einander gegenüberstehenden Oberflächen der Ringe abwechselnd
Nord- und Südpole in der Art bilden, wie sie in F i g. 2 angedeutet sind. Es handelt sich bei diesem
Schalter um einen einfachen Ein-Aus-Schalter, der demnach die üblichen vier um je 90° versetzten
Schaltstellungen aufweist. Diese vier Schaltstellungen erfordern in den Magnetringen vier Polpaare, so daß
in der in F i g. 2 dargestellten Art Nord- und Südpole längs des Umfangs aufeinander folgen und um jeweils
45° gegeneinander versetzt sind.
Die in den F i g. 1 und 2 gezeigte Stellung des Schalters ist als eine seiner vier Ruhelagen anzusehen,
und in dieser Stellung stehen sich in den Magnetringen jeweils die Nord- und Südpole gegenüber.
Der Schalter wird durch die gegenseitige Anziehungskraft dieser Pole in dieser Lage festgehalten. Verdreht
man die Schalterachse 2, so entfernt sich im Magnetring 7 jeder Pol von dem ihm ursprünglich
benachbarten Gegenpol des feststehenden Ringes 6, und zwar so lange, bis sich in den Ringen 6 und 7
gleichnamige Pole gegenüberstehen. In diesem Augenblick ist das von den Magnetringen erzeugte
Gegendrehmoment gleich Null geworden, bei der geringsten weiteren Drehbewegung erfolgt das selbsttätige
Weiterdrehen des Ringes 7 in die nächste Ruhelage des Schalters, d.h. das Einrasten, wobei sich
wieder in den Ringen 6 und 7 ungleichnamige Pole gegenüberstehen.
Bei dieser zweiten Hälfte der Schalterdrehbewegung wird demnach von den magnetischen Anziehungsbzw. Abstoßungskräften ein Impuls auf die Schalterachse
2 gegeben. Der Betätigungsknebel des Schalters, der bisher von Hand gedreht wurde, schnellt
allein weiter und kann daher durch Anschlag an die den Schalter betätigenden Finger der Bedienungsperson
eine Bremsung erfahren. Dieser Nachteil ist bei einem Schalter gemäß F i g. 3 vermieden. Hierbei
handelt es sich um einen zweipoligen Ein-Aus-Schalter, der im wesentlichen ähnlich wie der Schalter
nach F i g. 1 bzw. 2 aufgebaut ist. Da es sich um einen zweipoligen Schalter handelt, ist das Isolierstoffstück
4 entsprechend langer ausgebildet und mit zwei Quecksilberschaltröhren S bzw. S versehen. Für
das Einrasten des Schalters dient die gleiche Anordnung von Magnetringen 6, 7 wie bei Fig. 1, von
denen der erstere mit dem Gehäuse 1, der letztere mit dem Achsstummel 3 bzw. dem Isolierstoffkörper 4
verbunden ist.
Der Achsstummel 2 ist bei diesem Schalter jedoch nicht fest mit dem Isolierstoffstück 4 verbunden, sondern
kann sich unabhängig von ihm drehen. Er trägt einen weiteren Magnetring 9, der fest mit ihm verbunden
ist, und am Isolierstoffstück 4 ist ein zugehöriger mit dem Ring 9 zusammenarbeitender Magnetring
10 befestigt. Das Ringpaar 9, 10 entspricht hinsichtlich seiner Magnetisierung völlig der Anordnung
gemäß F i g. 2, ist aber so bemessen, daß es ein größeres Drehmoment zu übertragen erlaubt als das
Ringpaar 6,7. Bei einer Drehung des Achsstummels 2 wird demnach ein Drehmoment auf das Schaltorgan
übertragen, das bestrebt ist, dem Ringmagnet 9 zu folgen. Bei dieser Drehung aber werden die einzelnen
Pole des Magnetringes 7 von den ungleichnamigen Polen des Ringes 6 entfernt, so daß sich das frei
drehbare Schaltorgan unter dem Einfluß der Magnetfelder einerseits des Ringes 9, andererseits des Ringes
6 jeweils in eine mittlere Gleichgewichtsstellung dreht. Ist die Drehung des Schaltorgans jedoch so
weit fortgeschritten, daß sich bei dem Ringpaar 6, 7 ungleichnamige Pole gegenüberstehen, so tritt das bereits
geschilderte Vorwärtsschnellen des Schaltorgans und Einrasten in die nächste Ruhelage ein, bei der
sich wieder gleichnamige Pole der Ringe 6 und 7 gegenüberstehen. Diese Schnellbewegung erfolgt hierbei
ungehindert, da das Schaltorgan, bestehend aus dem Isolierstoffstück 4, den Quecksilberschaltern 5,8
und dem Magnetring 10, mit dem Achsstummel 2 nur über die Kraftlinien des Ringpaares 9, 10 gekuppelt
ist.
Eine vereinfachte Ausführungsform eines solchen Schalters ist in F i g. 4 dargestellt. Der Einfachheit
halber zeigt diese Figur einen nur einpoligen Drehschalter, doch kann natürlich der Schalter mit den
verschiedensten Quecksilberschaltröhren je nach den jeweils zu bewältigenden Schaltproblemen ausgestattet
sein. Es sei hier auch angeführt, daß bei einem ohne Anschlag drehbaren Schalter für die Verbindung
der Anschlußlitzen der Schaltröhren mit den Schalteranschlußklemmen entsprechende Schleifringanordnungen
od. dgl. vorgesehen sein müssen, die jedoch nicht näher dargestellt sind, da sie keinen
Gegenstand der Erfindung bilden. Es steht natürlich auch nichts im Wege, an Stelle von Quecksilberschaltröhren
andere geeignet erscheinende Schaltmittel zu verwenden.
Bei dem Schalter nach F i g. 4 sind nur drei Magnetringe vorgesehen, die bei diesem Ausführungsbeispiel konzentrisch ineinander angeordnet sind. Der
Magnetring 6 ist im Gehäuse 1, der Magnetring 10 auf dem Schaltorgan und der Magnetring 9 auf dem
Achsstummel 2 befestigt. Das Drehmoment wird bei dieser Schalteranordnung vom Ring 9 auf den Ring
10, d. h. auf das Schaltorgan übertragen, und gleichzeitig wirkt der Ring 10 mit dem Ring 6 derart zusammen,
daß durch die zwischen diesen beiden Ringen wirksamen Anziehungskräfte die Ruhelagen des
Schalters festgelegt sind. Die Wirkungsweise der Anordnung nach F i g. 4 entspricht völlig der eines
Schalters nach F i g. 3, und in F i g. 5 ist nur der Deut-
lichkeit halber dargestellt, wie die Magnetisierung bzw. die Ausbildung der einzelnen Pole in den verschiedenen
Ringen durchgeführt ist.
Eine andersgeartete Schalterform zeigt F i g. 6. Hierbei handelt es sich um einen Zug-Druck-Schalter,
bei dem an einem Tragwinkel 11 ein Federsatz 12 befestigt ist, während in dem abgebogenen Schenkel
des Winkelstücks eine Schieberachse 13 verschiebbar gelagert ist. Diese ist mit einem Bedienungsknopf
14 und mit einem Betätigungskegel 15 ausgerüstet, der sich beim Einwärtsschieben der Achse 13 zwischen
die inneren an ihren Enden schräg abgewinkelten Federn der Kontakte des Kontaktsatzes 12 legt
und diese auseinanderdrückt, so daß die jeweiligen Schaltvorgänge durchgeführt werden. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel werden beim Eindrücken des Knopfes 14 zwei Arbeitskontakte betätigt.
Als Rastvorrichtung sind an diesem Schalter zwei Permanentmagnete 16 bzw. 17 vorgesehen, von denen
der erstere auch als Ringmagnet ausgebildet sein kann, mit dem Tragwinkel 11, der letztere mit der
Achse 13 fest verbunden ist. Die Magnetisierung der Permanentmagnete ist in der Zeichnung angedeutet.
In der dargestellten Ruhelage stehen sich bei den beiden Magneten ungleichnamige Pole gegenüber,
und die Schalterachse 13 befindet sich daher in einer ihrer beiden Ruhelagen. Beim Eindrücken des Knopfes
14 gleitet der Magnet 17 am Magnet 16 entlang, wobei zunächst die Anziehungs- bzw. Abstoßungskräfte
der einzelnen Magnetpole überwunden werden müssen. In einer Mittellage stehen sich beim festen
und beim verschiebbaren Magnet gleichnamige Pole gegenüber, und damit sind die zwischen den beiden
Magneten wirksamen Kräfte, bezogen auf die Bewegungsrichtung der Achse 13, gleich Null geworden.
Von diesem Augenblick an wird die nach einwärts gerichtete Schiebebewegung durch die Anziehungsbzw. Abstoßungskräfte der beiden Magnete unterstützt,
und die Schalterachse 13 schnellt in ihre zweite Ruhelage. Hierbei stehen sich wieder ungleichnamige
Pole gegenüber, und außerdem befindet sich der Kegel 15 in Berührung mit den Innenfedern des Kontaktsatzes
12; die beiden Arbeitskontakte sind eingeschaltet. Im wesentlichen der gleiche Vorgang spielt
sich ab, wenn man den Schalter wieder in seine anfängliche Ruhelage zurückbringen will und zu diesem
Zweck einen Zug auf den Schalterknopf 14 ausübt.
Eine andere Ausführungsform eines Zug-Druck-Schalters zeigen die F i g. 7 und 8. Bei diesem Schalter
ist am einen Ende eines mehrfach abgekröpften Tragwinkels 20 in der üblichen Weise ein Paket von
Schaltkontakten 21, 22 bzw. 23, 24 befestigt. In der Zeichnung sind Umschaltkontakte dargestellt, doch
kann der Schalter naturgemäß je nach den vorliegenden Anforderungen auch mit andersgearteten Kontakten
ausgestattet sein. Zwischen den einzelnen Umschaltkontakten befindet sich je eine Betätigungsfeder
25 bzw. 26, die über die üblichen Pimpel auf die Mittelfedern der Kontakte einwirken kann. Eine längsverschiebbare
Achse 27 ist in den abgekröpften Schenkeln des Tragwinkels längsverschiebbar gelagert
und trägt am einen Ende einen Bedienungsknopf 28, am anderen Ende einen konisch gestalteten Druckkörper
29. Ferner ist auf ihm zwischen den beiden abgekröpften Winkelschenkeln ein scheibenförmiger
Permanentmagnet 30 befestigt, der in der angedeuteten Weise radial magnetisiert ist und mit ortsfesten
Permanentmagneten 31, 32 zusammenwirkt, die zwischen den abgekröpften Schenkeln des Tragwinkels
20 befestigt sind.
In Fig. 7, die den Aufriß, und in Fig. 8, die den
Grundriß des Schalters darstellt, ist die Mittelstellung der Schieberachse 27 gezeigt. Dabei sind die Betätigungsfedern
25, 26 gerade so weit auseinandergedrückt, daß die Umschaltkontakte 21, 22, 23, 24
ίο sämtlich ihre Ruhestellung einnehmen. Die Schieberachse
27 wird in dieser Stellung dadurch festgehalten, daß in den Magneten 30 einerseits und 31, 32 andererseits
sich ungleichnamige Pole gegenüberstehen. Beim Hineindrücken des Betätigungsknopfes 28 gleitet
die Schieberachse 27 in ihre rechte Endlage, wobei die Federn 25, 26 noch weiter auseinandergedrückt
werden und hierbei die Umschaltkontakte 21 und 23 umlegen. Auch in dieser Stellung ergibt sich
das Einrasten der Schieberachse 27 dadurch, daß wieder bei den Magneten 30 und 31 bzw. 32 ungleichnamige
Pole sich unmittelbar gegenüberstehen. Beim Herausziehen des Betätigungsknopfes gleitet das
Schaltorgan über die in F i g. 7 und 8 dargestellte Mittelstellung in seine äußere Endlage, wobei die
Federn 25 und 26, die durch entsprechende Justierung eine genügende Vorspannung aufweisen, sich
nach einwärts bewegen und die Umschaltkontakte 22 und 24 in ihre Arbeitsstellung bringen. Auch in dieser
Stellung ergibt sich ein Einrasten durch die bereits beschriebene Wirkung der Magnete 30 bzw. 31
und 32.
Schließlich ist in F i g. 9 eine Morsetaste dargestellt, bei der eine Rastvorrichtung nach der Erfindung
angewendet ist. Mit einer solchen Rastvorrichtong ist bei Morsetasten der Vorteil erreichbar, daß
nicht nur eine praktisch geräuschlose Betätigung der Taste ermöglicht wird, sondern daß darüber hinaus
eine erhebliche Schonung des Bedienungspersonals erfolgt. Bei lang andauerndem Betrieb einer Morsetaste
macht sich nämlich erfahrungsgemäß das harte Aufschlagen der Taste auf Kontakte, Anschläge und
ähnliche Mittel auf die Dauer nachteilig bemerkbar, da diese Erschütterungen die Hand- bzw. Fingernerven
erheblich beanspruchen. Eine Morsetaste nach der Erfindung hingegen arbeitet so weich, daß keinerlei
Beeinträchtigung des Bedienungspersonals mehr erfolgt.
Bei der Taste nach F i g. 9 ist am einen Ende des Tastenhebels 35 der übliche Betätigungsknopf 36 vorgesehen,
unterhalb dessen sich der zu betätigende Kontakt 37, 38 befindet. Für das Schließen dieses
Kontaktes ist am Hebel 35 ein Isolierstoffstück 39 befestigt, das gleichzeitig eine hohe mechanische Elastizität
besitzt, beispielsweise indem es aus Schwammgummi od. dgl. besteht. Die Kontaktbetätigung kann
daher keinerlei Erschütterung auf die bedienende Hand ausüben.
Am anderen Ende des Hebels 35 ist ein Permanentmagnet 40 befestigt, der in der angedeuteten Weise
magnetisiert ist. In geringem Abstand steht ihm ein weiterer Permanentmagnet 41 gegenüber, und die
darin angedeuteten Pole zeigen, daß in der dargestellten Lage der Tastenhebel 35 seine eingerastete Ruhestellung
einnimmt. Bei einem Druck auf den Betätigungsknopf 36 wird der Magnet 40 nach oben verschwenkt,
und die sich dabei voneinander entfernenden Magnetpole erzeugen einen weichen Gegendruck
gegen die Bewegung der bedienenden Hand. Die
Stärke des Gegendrucks hängt dabei von der Ausbildung und Magnetisierung der Magnete 40, 41 ab,
und es ist außerdem die Möglichkeit vorgesehen, die Größe dieses Gegendrucks einstellbar zu gestalten.
Hierzu ist der Magnet 41 innerhalb gewisser Grenzen verschwenkbar gelagert und kann in seinem
oberen Teil durch Betätigung der Stellschraube 42 dem Magnet 40 genähert werden. Bei kleinerem Luftspalt
ist naturgemäß auch die gegenseitige Abstoßung der gleichnamigen Pole um so größer, und
es kann daher die gewünschte mechanische Vorspannung durch Verstellen des Magnets 41 nach Wunsch
eingeregelt werden.
Claims (8)
1. Geräuscharme Rastvorrichtung für elektrische Momentschalter mit sich gegenüberliegenden ungleichnamigen
Polen von Permanentmagneten, deren einer mit dem bewegbaren Schaltorgan verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, ao daß am beweglichen Schalthebel und am ortsfesten
Gehäuse befestigte Permanentmagnete aus magnetisch harten Preß- oder Sinterwerkstoffen
hoher Koerzitivfeldstärke (ßHc von mindestens
750 Oersted) und verhältnismäßig niedriger Remanenz (weniger als 5000 Gauß) mit relativ zueinander
beweglichen Magnetpolfolgen abwechselnder Polarität, gleicher Schichtung und gleichen
Materials verwendet sind und die Rastlage durch die gegenseitige Anziehung der ungleichnamigen
Pole der beiden eng aneinanderliegenden Magnetpolfolgen bestimmt ist.
2. Rastvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Permanentmagnete (6,7)
der Magnetfolgen aus ringförmigen Preß- oder Sintermagneten bestehen, von denen je zwei mit
geringem Luftspalt in- oder nebeneinander bewegbar sind.
3. Rastvorrichtung nach Anspruch 2 für einen Drehschalter, dadurch gekennzeichnet, daß am
Gehäuse (1) und am beweglichen Schaltorgan (4,5) je ein Ringmagnet (6, 7) befestigt ist, der
über seinen Umfang verteilt so viele Polpaare besitzt, wie der Schalter Schaltstellungen aufweist.
4. Rastvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem beweglichen Schaltorgan
(4, 5, 8) ein weiterer Ringmagnet (10) und auf der mit dem Schaltorgan mechanisch nicht
gekuppelten Schalterachse (2) noch ein mit diesem Ringmagnet (10) zusammenwirkender Ringmagnet
(9) sitzt, wobei dieses Ringpaar so bemessen ist, daß es ein größeres Drehmoment übertragen
kann als das zwischen dem Schaltorgan und dem Schaltergehäuse (1) angeordnete Paar
(6, 7) von Permanentmagnetringen (F i g. 3).
5. Rastvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß nur drei Ringmagnete Verwendung
finden, von denen einer (6) mit dem Schaltergehäuse (1), der zweite (10) mit dem
Schaltorgan (4, 5) und der dritte (9) mit der Schalterachse (2) verbunden ist (F i g. 4).
6. Rastvorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Permanentmagnete
in an sich bekannter Weise aus einem Material bestehen, das aus im wesentlichen nicht kubischen
Kristallen von Polyoxyden des Eisens und mindestens eines der Metalle Barium, Strontium, Blei
und gegebenenfalls Calcium zusammengesetzt ist.
7. Rastvorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnete in an sich
bekannter Weise aus einem ferromagnetischen Material mit als wesentlichem Bestandteil einfachen
Kristallen und/oder Mischkristallen mit Magnetopiumbitstruktur der Zusammensetzung
MeO · 6 Fe2O3 bestehen, wobei Me eines der Metalle
Pb, Ba oder Sr bezeichnet.
8. Rastvorrichtung nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnete in an sich
bekannter Weise aus Teilchen in der Größe der Weißschen Bereiche, vorzugsweise von der
Größe 3 bis 10μ, bestehen.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 333 312, 520 540,
Deutsche Patentschriften Nr. 333 312, 520 540,
699682;
Philips' Techn. Rundschau, 13. Jahrgang (1952),
Philips' Techn. Rundschau, 13. Jahrgang (1952),
H. 12, S. 362.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
609 757/287 1.67 © Bundesilruckerei Berlin
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