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Vorrichtung zum Ziehen einer Glastafel Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum Ziehen einer Glastafel, die aus einem Glasschmelzbad senkrecht gezogen,
dann gebogen und in einen Kühlkanal gelenkt wird.
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Es ist bekannt, daß die Tafel in der Biegekammer ungünstigen thermischen
Bedingungen unterworfen ist, welche die Qualität ihrer Oberfläche beeinflussen.
Es sind dies beispielsweise in ihrer Temperatur ungleichartige gasförmige Strömungen,
die aus der Ziehkammer und aus dem Kühlkanal herkommen, aber insbesondere Strömungen
kalter Luft, die an den nicht verschlossenen Seiten der Maschine eintreten. Diese
Strömungen bestreichen in unregelmäßiger Weise die Oberfläche der Tafel.
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Die Brenner, welche die Ränder der Tafel gewöhnlich vor dem Biegen
wieder erhitzen, erstrecken andererseits in unerwünschter Weise ihre Wirkung auch
auf den mittleren Teil der Tafel, was unzulässige Spannungen beim Abkühlen sowie
Verformungen der Oberfläche der Tafel in einem großen, an die Ränder angrenzenden
Teil mit sich bringt.
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Die Erfindung ermöglicht, eine gute thermische Homogenität der Tafel
aufrechtzuerhalten und die Spannungen in der Nähe der Ränder beträchtlich zu verringern.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung weist eine geschlossene Biegekammer
auf, die unten durch feuerfeste Schirme, oben durch eine gegenüber dem Kühlkanal
abschließende Trennwand und seitlich durch Verschlüsse begrenzt ist, die annähernd
in der senkrechten Ebene der Wände der Wanne liegen. In dieser Kammer sind in der
Nähe der Enden der Biegewalze Schirme angeordnet, die zur Ebene der Tafel senkrecht
stehen und die den mittleren Teil derselben vor der Strahlung der Brenner zum Wiedererhitzen
der Ränder vor dem Biegen schützen sollen. Außerdem enthält die Kammer Elemente
zur Konditionierung der Temperatur dieser Ränder, welche nach dem Biegen die Gleichmäßigkeit
der Temperatur zwischen den Rändern und dem übrigen Teil bl der Tafel wiederherstellen.
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Die Schirme, welche die Biegekammer nach unten abschließen, bestehen
vorzugsweise aus Klappen, die zu beiden Seiten der gezogenen Glastafel angeordnet
und auf waagerechten Stangen befestigt sind, welche zur Glastafel parallel sind
und welche die Neigung der Klappen sowie den Abstand der unteren Ränder derselben
regeln, so daß die untere öffnung der Kammer nach Belieben verändert werden
kann, um auf die gasförmigen Strömungen einzuwirken, die sich in der Nähe der Tafel
verschieben. Diese Schirme bestehen vorzugsweise aus feuerfestem Material, weil
sie auf diese Weise als selbstregelnde Temperaturelemente quer zur Tafel dienen.
Für diese Schirme kann auch vorteilhaft ein Metall mit starkem Reflexionsvermögen
verwendet werden. Jeder der Schirme kann mit bekannten Heiz- und/oder Kühleinrichtungen
versehen sein. Jeder Schirm kann außerdem in mehrere Abschnitte unterteilt werden,
von denen jeder eine besonders einstellbare Neigung erhalten kann, was eine bessere
Geschmeidigkeit und Genauigkeit der Regelung der gasförmigen Strömungen ermöglicht.
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Die dichten seitlichen Verschlüsse der Biegekammer bestehen beispielsweise
aus Blechen, die gegebenenfalls mit Isoliermaterial überzogen sind und die auf einem
Rahmen befestigte Türflügel besitzen. Die Verschlüsse sind mit öffnungen versehen,
in welchen die Achsenenden der Biegewalze luftdicht gelagert sind, sowie Verbindungselemente
zur Steuerung und Speisung der inneren Organe dar Kammer. Die Verschlüsse sind vorzugsweise
mit Fenstern versehen, die durch hitzebeständige Scheiben verschlossen sind, um
das Innere derKammer überwachen zu können. Die Türflügel sind vorzugsweise auf Scharnieren
befestigt und öffnen sich nach dem Inneren der Kammer hin, um den Platzbedarf derselben
zu verringern.
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Die Trennwand zwischen der Biegekammer und dem Kühlkanal und die Schirme,
welche den mittleren
Teil der Tafel vor der Wirkung der Brenner
zum Wiedererhitzen der Ränder schützen, bestehen vorzugsweise aus Isoliermaterial,
z. B. aus Asbest, der zwischen zwei Blechen festgeklemmt ist. Außerdem sind die
Schirme mit einer Einrichtung versehen, welche ihren Abstand vom Rand der Tafel
regelt.
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Die Elemente zur thermischen Konditionierung der Ränder bestehen vorteilhaft
aus U-förmigen Kühl- und/oder Heizeinrichtungen, wie z. B. aus Brennem oder elektrischen
Widerständen, welche die Ränder umschließen. Die Kühleinrichtungen werden gegebenenfalls
von einem Kühlmedium durchflossen. Vorzugsweise wird außerdem eine Vorrichtung zur
Regelung der Lage der Konditionierungselemente relativ zu den Rändern der Tafel
vorgesehen, um die Stärke und den Bereich ihrer Wirkuno, auf dieselbe regeln zu
können.
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In der Zeichung sind verschiedene beispielsweise Ausführungsformen
der Vorrichtung gemäß der Erfindung dargestellt.
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F i 1 zeigt einen zur Ebene der Tafel senkrechten Längsschnitt
durch eine Biegekammer gemäß der Erfindung; F i g. 2 zeigt einen zur Ebene
der Tafel parallelen Schnitt; F i g. 3 und 4 zeigen eine Ausführungsform
der Schirme, welche die Biegekammer von der Ziehkammer trennen; F i g. 5
und 6 zeigen eine andere Ausführungsform dieser Schirme; F i g. 7
zeigt eine Ausführungsform der seitlichen Verschlüsse der Biegekammer.
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Gemäß den F i g. 1 und 2 wird die Glastafel 1 in einer
Ziehkammer 2 aus der Oberfläche eines Glasschmelzbades 3 gezogen, das in
einer Wanne 4 enthalten ist. Nach dem Durchgang zwischen den Kühlvorrichtungen
5 tritt die gezogene Tafel in eine Biegekammer6 ein, wo sie auf einer Walze7
gebogen und in einen Kühlkanal 8 gelenkt wird, in welchem sie auf den Tragwalzen
9 aufruht.
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Die Biegekammer 6 wird durch die senkrechte Wand
10, die Decke 11, die unteren Schirme 12, eine Trennwand
13 und seitliche Verschlüsse 14 (F i g. 2) gebildet. Die unteren Schirme
12, welche die Biegekammer 6 von der Ziehkammer 2 trennen, bestehen
beispielsweise aus feuerfestem Material und sind auf Stangen 15 (F i
g. 3 und 4) befestigt, welche die- Regelung ihrer Neigung und ihrer öffnung
z. B. mittels der Hebel 15' ermöglichen. Mit den Schirmen können Heizeinrichtungen,
wie z. B. elektrische Widerstände und/oder Kühleinrichtungen, vereinigt sein, um
ihre Temperatur regeln zu können.
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Gemäß der in den F i g. 5 und 6 dargestellten abgeänderten
Ausführungsform bestehen die Schirme 12 aus mehreren Abschnitten, die einzeln regelbar
sind, nämlich aus einem mittleren Abschnitt 16 und aus seitlichen Abschnitten
17. Diese sind auf Hülsen 18 befestigt, durch welche eine Stange
19 hindurchgeht, die mit dem mittleren Abschnitt 16 fest verbunden
ist. Die Steuerung erfolgt mittels der Hebel 16' und 17'.
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Die Trennwand 13 (F i g. 1 und 2), welche die Biegekammer
6 vom Kühlkanal 8 trennt, besteht aus einem Blech, das vorzugsweise
mit Isoliermaterial überzogen ist, wie z. B. Asbest. Die Trennwand 13
ist
mit einem Schlitz 20 für den Durchgang der Glastafel 1 versehen. F i
g. 7 zeigt eine Ausführungsform der seitlichen Verschlüsse 14. Diese bestehen
aus einem Metallrahmen 21, der zwei Türflügel 22, 23 trägt, die auf Scharnieren
24 angeordnet sind. Die Türflügel haben eine solche Breite, daß ihre Kanten
25 in der senkrechten Axialebene der Biegewalze 7 liegen. In jedem
der Türflügel ausgeschnittene halbkreisförmige öffnungen 26 bilden daher
einen Durchlaß für diese Walze und ermöglichen das öffnen und Schließen der Türflügel,
ohne daß dieser Vorgang durch die Walze behindert wird. Die Türflügel werden durch
einen Haken 27 geschlossen gehalten. Vorzugsweise werden die Türflügel nach
dem Inneren der Kammer
hin geöffnet, um den Platzbedarf derselben zu verringern.
In jedem Türflügel ist ein Fenster 28 ausgespart, das durch eine hitzebeständige
Scheibe verschlossen ist. Die obere Kante des unteren Teils des Rahmens 21 ist mit
zwei Ausnehmungen 29 versehen, durch welche die Stangen 15 der Schirme
12 hindurchgehen. An der oberen Kante des Rahmens sind Ausnehmungen 33 für
den Durchgang von Stangen 34 und 35 vorgesehen, welche die Regelung der Lage
der Schirme 30 und der U-förmigen Elemente 32 ermöglichen. Die Stange
35 kann gegebenenfalls rechtwinklig abgebogen sein.
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Der Schirm 30 (F i g. 1 und 2) besteht beispielsweise
aus einer Asbestplatte, die zwischen zwei Blechen festgeklemmt ist und die angrenzend
an jedes Ende der Biegewalze 7 senkrecht zur Glastafel angeordnet ist, um
die Wirkung der Brenner 31 auf die Ränder der Glastafel zu beschränken. Am
Einlaß in den Kühlkanal ist jeder Rand der Glastafel von einem U-förmigen Element
32 unischlossen, um die Temperatur dieses Randes auf jene des übrigen Teils
der Tafel zurückzuführen. Die Elemente 32 sind vorteilhaft mit Kühl- und/oder
Heizeinrichtungen versehen, wie z. B. mit einer von einem Kühlmedium durchflossenen
Einrichtung und/oder mit elektrischen Widerständen. Die Regelung der Lage der Schirme
30 erfolgt mittels der Stangen 34 und jene der Elemente 32 mittels
der Stangen 35.