DE1228233B - Verfahren zur Herstellung von Schwefeldioxyd - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von SchwefeldioxydInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int.Cl.:
COIb
Deutsche Kl.: 12 i-17/50
Nummer: 1228 233
Aktenzeichen: C 28240IV a/12 i
Anmeldetag: 22. Oktober 1962
Auslegetag: 10. November 1966
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Schwefeldioxyd durch Einwirkung von
Oleum auf Schwefel.
Es ist bekannt (deutsche Patentschrift 553 817), Oleum mit einer unter dem Schmelzpunkt des Schwefels
liegenden Temperatur im Gegenstrom durch ein Bett aus festem Schwefel zu leiten.
Außerdem gehören zum Stande der Technik Verfahren (deutsche Auslegeschriften 1 024 935 und
1 033 642), bei denen zur Herstellung von Schwefeldioxyd nach der Gleichung
2SO3+ S-* 3 SO2
als Ausgangsmaterial reines, vorzugsweise gasförmiges Schwefeltrioxyd verwendet wird.
Beim Verfahren nach der Erfindung wird flüssiger Schwefel unter Rühren in mindestens auf die
Schmelztemperatur des Schwefels erwärmtes Oleum eingebracht, darin dispergiert, das bei der dabei eintretenden
Reaktion entstehende Schwefeldioxyd gasförmig abgezogen, ein Teil des das Reaktionsmedium
bildenden, noch flüssigen Schwefel in Suspension enthaltenden Oleums abgezogen, der darin enthaltene
Schwefel abgetrennt und in das Reaktionsmedium zurückgeführt, während man das von Schwefel befreite Oleum abzieht.
Ein solches Verfahren ermöglicht gegenüber dem mit dem festen Schwefelbett arbeitenden Verfahren
eine Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit, bei der der Kontakt zwischen Oleum und flüssigem Schwefel
bei weitem besser ist. Außerdem hat es sich gezeigt, daß der Schwefel im flüssigen Zustand wesentlich
stärker aktiv ist als in festem Zustand. Ferner enthält die bei dem bekannten Verfahren aus dem
ersten Reaktionsturm abgezogene Schwefelsäure naturgemäß elementaren Schwefel, der noch in
irgendeiner Weise entfernt werden muß. Bei diesem Verfahren sind also die für ein in technischem Maßstab
durchzuführendes Verfahren erforderlichen Voraussetzungen nicht gegeben bzw. die dabei auftretenden
Schwierigkeiten nicht behoben.
Die zum Stande der Technik noch genannten Verfahren, die mit reinem, vorzugsweise gasförmigem
Schwefeltrioxyd als Ausgangsmaterial arbeiten, weisen eine Reihe von Nachteilen auf, die sie für eine
industrielle Anwendung als nicht geeignet erscheinen lassen. Von diesen Nachteilen seien unter anderem
nur genannt, daß es nicht einfach ist, reines Schwefeltrioxyd in dem erforderlichen Ausmaß zu gewinnen,
da das Schwefeltrioxyd dazu neigt, spontan zu polymerisieren.
Verwendet man, wie im einen Fall vorgeschlagen, Verfahren zur Herstellung von Schwefeldioxyd
Anmelder:
Compagnie de Saint-Gobain,
Neuilly-sur-Seine (Frankreich)
Neuilly-sur-Seine (Frankreich)
Vertreter:
Dipl.-Ing. R. H. Bahr und Dipl.-Phys. E. Betzier,
Patentanwälte, Herne, Freiligrathstr. 19
Als Erfinder benannt:
Francis Fournel, Paris
Francis Fournel, Paris
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 24. Oktober 1961 (876 870) -
ein flüssiges Gemisch von SO3 und SO2 als Reaktionsmedium,
dann muß man unter erhöhtem Druck arbeiten. Jeder Fachmann weiß aber, welche Schwierigkeiten
es mit sich bringt, mit SO3 unter Druck zu arbeiten.
Schließlich verläuft bei dem mit einem flüssigen Gemisch von SO3 + SO2 als Reaktionsmedium
arbeitenden Verfahren unter den angegebenen Arbeitsbedingungen die Reaktion des Schwefels mit
dem Anhydrid nicht vollständig. Man muß daher, um ein Überfuhren von Schwefel in die Rektifizierzone
zu verhindern, einen Schwefeltrioxydüberschuß vorsehen, was die Reinigung des gebildeten Schwefeldioxyds
erheblich erschwert.
Bei dem anderen zum Stande der Technik gehörenden, mit reinem SO3 arbeitenden Verfahren wird
das reine SO3 in einem ersten Reaktionsgefäß zu-
nächst mit einem Überschuß an Schwefel zur Reaktion gebracht, dann werden die infolge der durch die
exotherme Reaktion frei gewordenen wärmeentwickelten Dämpfe, die Schwefel und Schwefeldioxyd
enthalten, abgezogen und in einem zweiten Reaktionsgefäß mit vorzugsweise flüssigem Schwefeltrioxyd
umgesetzt. Die einzuhaltenden Temperaturen liegen zwischen 127 und 4430C, vorzugsweise um
3430C im ersten Reaktionsgefäß und zwischen 310 und 33O0C im zweiten Reaktionsgefäß. Es ist aber
bekannt, daß das Arbeiten mit Schwefeltrioxyd bei so hohen Temperaturen erhebliche apparative
Schwierigkeiten mit sich bringt.
609 710/257
Claims (1)
- 3 4Demgegenüber arbeitet das erfindungsgemäße Zwischenraum beheizt werden kann, und sind von-Verfahren bei beherrschbaren Temperaturen und mit einander durch den koaxial zu dem Gehäuse 25hoher Reaktionsgeschwindigkeit sowie der erf order- liegenden Zylinder 26 getrennt. Die Vorrichtung weistliehen Sicherheit der Reaktionsführung. ferner ein Rührsystem auf, welches aus einem Schrau-Das ernndungsgemäße Verfahren wird Vorzugs- 5 benflügelrührer 27 und einem zentralen Konus 28 beweise so geführt, daß der Schwefel mit einer zwischen steht. Dieser Konus ist doppelwandig so ausgebildet, 125 und 155° C, insbesondere zwischen 135 und daß eine Zirkulation der Flüssigkeit erfolgt, durch 1450C liegenden Temperatur eingeführt und das welche die Erwärmung der in dem den Reaktor bil-Oleum auf einer Temperatur von etwa 1200C ge- denden Zylinderkörper 26 enthaltenen Flüssigkeit erhalten wird. . . ίο folgt. Der Ringraum zwischen den Wandungen 25Vorteilhaft wird der Schwefel aus dem abgezo- und 26 bildet die Dekantiervorrichtung. Die Kühlgenen Teil des Reaktionsmediums durch Dekantieren schlange 29 besitzt die Form einer ebenen, rechtwinkabgetrennt. lig zu der Wandung 26 angeordneten Spirale. EinDie Zeichnungen zeigen zwei Ausführungsformen Überlauf 30 ermöglicht in der gleichen Weise wie einer Apparatur, die sich für die Durchführung des 15 vorstehend beschrieben das Ausfließen des den RückVerfahrens gemäß der Erfindung besonders eignet. stand bildenden Oleums. Der Druckausgleich der in Es zeigen' den beiden zueinander konzentrischen . Räumen,Fig. 1 und 4 je eine dieser beiden Ausführungs- welche den Reaktor und die Dekantiervorrichtungformen und bilden, enthaltenen Gase erfolgt über einen KranzFi g. 2 und 3 eine Einzelheit aus F i g. 1. 20 von Löchern 31 in dem oberen Bereich des ZylindersIn den F i g. 1 und 2 ist mit 1 der Reaktor, der aus 26.einem mit einem Heizmantel 2 versehenen geschlos- ' Die Erhitzung des Gehäuses 25 ermöglicht es, diesenen Behälter besteht, durch welchen z.B. Wasser- Temperatur in der Dekantiervorrichtung auf etwasdampf geleitet werden kann, bezeichnet. Der Reaktor unterhalb der in dem Reaktor herrschenden zu halten,wird so betrieben, daß die in ihm enthaltene Flüssig- 25 so daß der in der Dekantiervorrichtung vorhandenekeit auf einer Temperatur von 120° gehalten wird. Schwefel sich nicht verfestigen kann, bevor er dieIm Inneren des Reaktors ist ein Intensivrührer, der Kühlschlange 29 erreicht hat.gemäß dem Ausführüngsbeispiel aus einem zentralen Das Oleum und der Schwefel werden dem ReaktorKegelkörpe 3 und einem schiffschraubenartig ausge- über den Rohrstutzen 32 aufgegeben und das gebil-bildeten Propeller 4 besteht, angeordnet. 30 dete SO2 durch eine Leitung 34 abgeführt, welche zuDas Oleum und der flüssige Schwefel werden in einer Anlage führt, durch die das mit dem SO2 geden Behälter durch die Zuleitungen 5 und 6 einge- mischte SO3 abgeschieden wird,
führt. Das erzeugte SO2 tritt durch die Rohrleitung 7 Nachstehend werden zwei praktische Ausführungsaus. An einem in einem Flansch 9 endenden Stutzen- beispiele des Verfahrens gegeben,
ansatz 8 des Reaktors ist mittels eines Flansches 10 35 ,
ein Rohrstutzen 12 befestigt, der sich durch den An- Beispiel 1
satz 8 hindurch bis zur Innenwandung des Reaktors In einen gemäß F i g. 1 ausgebildeten Reaktor von erstreckt. Der Rohrstutzen 12 ist an der Seite des 80 1 Nutzinhalt, der auf einer Temperatur von 120° C Reaktors durch eine Platte 13 geschlossen, die durch gehalten wird, werden kontinuierlich stündlich 8,3 kg einen Bolzen 22 mit Mutter 23 an einen Versteifungs- 40 flüssiger Schwefel mit einer Temperatur von 145° C körper 14 befestigt ist. Das andere Ende des Rohr- und 284 kg Oleum mit einem Gehalt von 20 °/o an Stutzens 12 mündet in die von einem Heizmantel 17 freiem SO3 gegeben. Während der gleichen Zeitdauer umgebene Dekantiervorrichtung 11. Der Reaktions- werden über die Dekantiervorrichtung 239,5 kg behälter und die Dekantiervorrichtung stehen mitein- Oleum mit 5% freiem SO3, die etwa 0,5 kg SO2 entander über einen Kranz von in der Wandung des 45 halten, abgezogen. Es werden 49,5 kg SO2 gewonnen, Stutzens 12 vorgesehenen Öffnungen 15 in Verbin- die 3,2 kg SO3 enthalten.dung, über welche der Stutzen 12 mit dem Inneren Die Ausbeute beträgt, bezogen auf den einge-des Ansatzes 8 kommuniziert, dessen Öffnung nach setzten Schwefel, größenordnungsmäßig 98%.
dem Reaktor 1 hin durch die Platte 13 nur zum Teilabgeschlossen ist. 5o Beispiel 2In der Dekantiervorrichtung ist eine ebene behei- In den gleichen Reaktor, der ebenfalls auf einerzende Rohrschlange 18, deren Windungen nahezu Temperatur von 120° C gehalten wird, werden stünd-fugendicht aneinanderstoßen, so angeordnet, daß die lieh 16,2 kg Schwefel und 284 kg Oleum mit einemgesamte aus dem Reaktor kommende Flüssigkeit zwi- Gehalt von 35% an freiem SO3 gegeben. Über diesehen den Windungen der Schlange hindurchtreten 55 Dekantiervorrichtung werden 195,4 kg Oleum mitmuß, wobei der darin enthaltene, nicht umgesetzte einem Gehalt von 5% an freiem SO3, die etwa 1 kgSchwefel sich auf den Wandungen dieser Windungen SO2 enthalten, abgezogen; es werden 96,4 kg SO2, dieabsetzt und verfestigt. Der Wasserkreislauf durch die 8,5 kg SO3 enthalten, gewonnen.Schlange erfolgt über die Zu- und Ableitungen 19 Die Ausbeute bleibt in der Nähe von 98%.
bzw. 20. Das Flüssigkeitsniveau in der Dekantiervor- 60richtung und gleichzeitig auch in dem Reaktor wird Patentansprüche:
durch den Überlauf 21 auf der gewünschten Höhe ge- 1. Verfahren zur Herstellung von Schwefelhalten, dioxyd durch Einwirkung von Oleum aufBei der in F i g. 4 dargestellten Ausführungsform Schwefel, dadurchgekennzeichnet, daßder Apparatur sind der Reaktor und die Dekantier- 65 man flüssigen Schwefel unter Rühren in min-vorrichtung in ein und demselben doppelwandigen destens auf die Schmelztemperatur des SchwefelsGehäuse 25 untergebracht, welches durch Hindurch- erwärmtes Oleum einbringt, darin dispergiert, dasleiten von z. B. Wasserdampf durch den Wandungs- bei der dabei eintretenden Reaktion entstehendeSchwefeldioxyd gasförmig abzieht, einen Teil des das Reaktionsmedium bildenden, noch flüssigen Schwefel in Suspension enthaltenden Oleums abzieht, den darin enthaltenen Schwefel abtrennt und in das Reaktionsmedium zurückführt, während das von Schwefel befreite Oleum abgezogen wird.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwefel mit einer zwischen 125 und 155a C, insbesondere zwischen 135 und 145° C liegenden Temperatur eingeführt und das Oleum auf einer Temperatur von etwa 120° C gehalten wird.3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwefel aus dem abgezogenen Teil des Reaktionsmediums durch Dekantieren abgetrennt wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 553 817;
deutsche Auslegeschriften Nr. 1024 935,
033 642.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen609 710/257 11.66 © Bundesdruckerei Berlin
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