DE1225490B

DE1225490B - Material zur Herstellung von negativen Kopiervorlagen

Info

Publication number: DE1225490B
Application number: DEH51897A
Authority: DE
Inventors: Heinrich Heichlinger
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1964-02-27
Filing date: 1964-02-27
Publication date: 1966-09-22
Also published as: BE653148A; US3445268A; CH475580A; AT253534B; GB1063113A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

G03f

Deutsche Kl.: 57 d -1/01

Nummer: 1225 490

Aktenzeichen: H 51897IX a/57 d

Anmeldetag: 27. Februar 1964

Auslegetag: 22. September 1966

Es ist ein Verfahren bekannt, bei welchem in einer Druckpresse eine Druckform auf eine mit einer Farbschicht versehenen Platte oder auf Papier wiederholt aufgedrückt wird, wobei die von den erhabenen Druckformstellen von der Platte abgenommene Farbe jedesmal durch Reinigen entfernt wird, bis ein klares Negativ erreicht ist. Als Farbe kann hierbei nur eine Druckfarbe dienen. Der Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, daß der Arbeitsgang so oft wiederholt werden muß, bis ein klares Negativ erreicht ist; dabei muß jedesmal die von den erhabenen Druckformstellen von der Platte abgenommene Farbe durch Reinigen entfernt werden.

Ferner ist ein Verfahren zur Herstellung von Farbstoffbildern mittels eines lichtempfindlichen Materials bekannt. Dieses Material muß belichtet und entwikkelt werden, wobei durch Säureeinwirkung der Farbstoff aufgehellt wird, so daß ein Bild entsteht.

Schließlich ist es bekannt, negative Kopiervorlagen auf mechanischem Wege in der Weise herzustellen, daß eine auf einen durchsichtigen Träger aufgebrachte lichtabsorbierende Farbschicht mittels eines Druckorgans mustermäßig abgehoben wird unter Anordnung einer Klebeschicht auf der Druckform.

Auf derartiges Material bezieht sich die vorliegende Erfindung, welcher die Aufgabe zugrunde liegt, die Anordnung einer Klebeschicht auf der Druckform oder einem zwischengelegten Träger zu vermeiden, so daß die lichtabsorbierende Farbschicht bei Druckanwendung auf jeden beliebigen Träger oder Gegenstand überwechseln kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß zwischen der Farbschicht und dem transparenten Träger eine transparente Trennschicht angeordnet, und als Farbschicht dient eine durch Dunsteinwirkung eines ihrer Lösungs- oder Weichmachungsmittel weich und klebrig werdende Schicht, wobei die transparente Trennschicht bewirkt, daß die klebrig gewordene Farbschicht zwar an dem Druckorgan, nicht aber an dem transparenten Träger haftenbleibt.

Durch die Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise erläutert.

F i g. 1 zeigt das erfindungsgemäße Material zum Herstellen von negativen Durchsichtsbildern, α (grob schraffiert) ist ein transparenter Schichtträger von z. B. 0,025 mm Stärke. Der Schichtträger kann z. B. eine Folie aus Polyterephthalat sein, b (fein schraffiert) ist eine in der Transparenz stark verminderte oder lichtundurchlässige, vorzugsweise aber antiaktinisch, z.B. rotgefärbte Schicht von einigen tausendstel Millimetern Dicke. Sie kann bestehen z.B. aus 80 Gewichtsteilen Fichtenharz, 15 Gewichtsteilen Material zur Herstellung von negativen
Kopiervorlagen

Anmelder:

Heinrich Heichlinger, München 54, Triebstr. 11a

Als Erfinder benannt:
Heinrich Heichlinger, München

Kampfer, 10 Gewichtsteilen Äthylcellulose, 10 Gewichtsteilen Paraffin, 4 Gewichtsteilen Kautschuk, 50 Gewichtsteilen rotem Farbstoff, in Toluol löslich, z.B. einem Farbstoff aus der Azoklasse, und Toluol als Lösungsmittel. Die Menge des Lösungsmittels richtet sich nach der Art, wie die Schicht aufgebracht wird, z. B. in bekannter Weise durch Gießen, Streichen oder

zo Rakeln. Die Schicht b ist grifftrocken, wird aber klebrig, z. B. im Dunst von Xylol, c ist eine transparente Trennschicht, welche sich zwischen dem Träger α und der Schicht b befindet. Die Schicht c hat nur geringe Haftfestigkeit sowohl mit dem Träger α wie auch mit der Schicht b. Bei Zuführung von ganz geringen Spuren Wasser bzw. Feuchtigkeit verliert sie nochmals an Haftfestigkeit. Die Schichte kann bestehen z.B. aus 8 Gewichtsteilen Dextrin, 20 Gewichtsteilen Glycerin und 0,5 Gewichtsteilen eines Netzmittels, z. B.

Laurylalkoholsulfonat, als Lösungsmittel, Wasser je nach Bedarf, d. h. nach Art der Aufbringung der Schicht.

In F i g. 2 stellt d (senkrecht schraffiert) eine Holztafel dar, welche mit Wasser e (punktiert) befeuchtet ist. Das erfindungsgemäße Material der F i g. 1 ist auf der Holztafel d befestigt in der Weise, daß der Träger α mit der befeuchteten Seite der Holztafel d Kontakt bekommt. Geringe Spuren der Feuchtigkeit dringen dabei durch den Träger α hindurch und erweichen die Schicht c.

In F i g. 3 stellt F (starke Umrandung) im Querschnitt gegenüber F i g. 1 und 2 verkleinert einen verschließbaren Blechkasten dar, dessen unterer Teil mit Xylol g gefüllt ist. In diesem Blechkasten wird die Holztafel d der F i g. 2 mit dem darauf befestigten Material der F i g. 1 gewendet und auf die Auflagestege FF eingelegt in der Weise, daß die Schicht b unmittelbar über dem Xylolbad sich befindet. Die Verdunstungsdämpfe h des Xylols g machen die Sichichtö nach etwa 2 bis 3 Minuten stark klebrig. Die Feuchtigkeite, von der Holztafeid ausgehend, hat den Träger α durchdrungen und die Trenn-

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schicht c erweicht, wodurch die an sich schon geringe Klebkraft der Trennschicht e weiter verringert wird. Das erfindungsgemäße Material ist, nachdem es 2 bis 3 Minuten im Dunstkasten war, fertig zum Drucken, d. h., die lichtabsorbierende Schicht b ist an der Oberfläche klebrig geworden und hat am Schichtträger α keinen Halt mehr. Das Material wird dem Dunstkasten entnommen und, wie in F i g. 4 gezeigt ist, mit dem Druckorgan ζ (z.B. einer Letter) bedruckt und abgehoben. Der Schichtteil der Farbschicht b, welcher vom Druckorgan i unter Druck gesetzt wurde, ist am Druckorgan i haftengeblieben.

F i g. 5 zeigt die lichtabsorbierende Schicht b, aus welcher ein dem Druckorgan i entsprechender Teil mustergemäß abgehoben wurde. F i g. 5 ist ein negatives Durchsichtsbild und kann als Kopiervorlage dienen.

Die Stoffe, welche für die Schicht & im Ausführungsbeispiel angegeben sind, ergeben eine transparente, Hare rote Schicht. Diese durchsichtige Schicht hat den Vorteil, daß beim Montieren der unter der roten Kopiervorlage zu liegen kommende Montagebogen sichtbar ist, was die Montage wesentlich vereinfacht. Da beim nachfolgenden Kopieren die roten Strahlen nahezu unbeteiligt sind, bedeutet es keinen Nachteil, wenn die Kopiervorlagen rot sind.

Die im Beispiel angeführten Stoffe können auch durch andere Stoffe ersetzt werden. So können z.B. auch Polystyrol, Polycarbonat, Celluloseacetat od. dgl. (Celluloseacetat läßt im Vergleich zu Polyterephthalat mehr Wasser durch und auch schneller) als Schichtträger benutzt werden. Für die Trennschicht c können ebenfalls andere als die im Beispiel angegebenen Stoffe Verwendung finden, z.B. kann an Stelle oder zusätzlich von Dextrin Gelatine, Gummiarabikum und Seife oder an Stelle von Glycerin ein anderes Weichmachungs- bzw. wasseranziehendes Mittel verwendet werden. Auch sind die Stoffe, welche für die lichtabsorbierende Schicht b angegeben sind, nur ein Beispiel und können durch andere Harze und Kunststoffe, z. B. Dammarharz, Elemi, Kopalharz, Polyvinyläther, Polyvinylester, Polyisobutylen, Polyacrylharze, ersetzt werden. Auch andere Farbstoffe, z. B. Pigmentfarben, oder Ruß, können verwendet werden, wodurch die Schicht b völlig undurchsichtig wird. Ebenso können auch andere Lösungsmittel zur Verwendung kommen, z. B. halogenierte Kohlenwasserstoffe. Weiterhin kann die Farbschicht mit gutem Erfolg auch mit Dünsten von Lösungsmitteln behandelt werden, welche nur einen Teil der Stoffe erweichen, aus welchen die Farbschicht besteht. Wird z. B. eine Farbschicht, wie im Ausführungsbeispiel angegeben, mit den Dünsten von Alkohol behandelt, dann werden z. B. der Farbstoff, der Kautschuk und das Paraffin nicht erweicht, .während das Fichtenharz, die Äthylcellulose und der Kampfer erweicht und klebrig werden.

Um das erfindungsgemäße Material mit "Wasser zu befeuchten, ist im Ausführungsbeispiel eine Holztafel als Obertragungsmedium vorgeschlagen worden. Das Befeuchten kann auch auf andere Arten erfolgen, z. B. indem das Material zwischen befeuchtetes Saugpapier eingelegt wird. Bei dieser Arbeitsweise kann die Feuchtigkeit sowohl durch den Schichtträger als auch durch die Farbschicht eindringen, um die Trennschicht c zu erweichen.

Der Vorteil des erfindungsgemäßen Materials besteht darin, daß es in praktisch trockenem Zustand in beliebig langen Bahnen erzeugt und zum Versand gebracht werden kann, weil die Klebrigkeit der Farbschicht erst beim Gebrauch des Materials hergestellt wird. Dabei kann der Grad der Klebrigkeit beliebig hoch gewählt werden. Beim Behandeln der zunächst grifftrockenen Farbschicht im Dunst eines Lösungsoder Weichmachungsmittels wird die Farbschicht nicht nur klebrig, sondern auch weich. Der Weichmachungsgrad kann so eingestellt werden, daß die durch ein Druckorgan unter Druck gesetzten Flächenelemente sehr konturenscharf abgehoben werden. Ob beim Abheben die Trennschicht an der Farbschicht oder an dem Träger haftenbleibt oder getrennt wird, ist für den angestrebten Erfolg nebensächlich.

Claims

Patentanspruch:

Material zur Herstellung von negativen Kopiervorlagen, bestehend aus einem transparenten Träger und einer auf diesen aufgebrachten, durch Druck mustermäßig abhebbaren Farbschicht, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Farbschicht (&) und dem transparenten Träger (α) eine transparente Trennschicht (c) angeordnet ist und daß als Farbschicht eine durch Dunsteinwirkung eines ihrer Lösungs- oder Weichmachungsmittel weich und klebrig werdende Schicht dient, wobei die transparente Trennschicht bewirkt, daß die klebrig gewordene Farbschicht zwar an dem Druckorgan, nicht aber an dem transparenten Träger haftenbleibt.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 025 715.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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