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Prüfvorrichtung für Rohre Die Erfindung bezieht sich auf eine Prüfvorrichtung
für Rohre, insbesondere Großrohre, mit sich gegen die Enden des zu prüfenden Rohres
anlegenden Abschlußstücken und einem durch das zu prüfende Rohr hindurchgehenden
Kernrohr, welches einen die Abschlußstücke miteinander verbindenden Zuganker bildet.
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Um nicht den gesamten Innenraum eines zu prüfenden Rohres füllen
zu müssen, wird im Inneren des Rohres ein weiteres Rohr (deutsche Patentschrift
845 719) oder ein sonstiger zylindrischer Körper (deutsche Patentschrift 598160)
angeordnet. Die hierdurch erzielten Vorteile sind, daß eine geringere Flüssigkeitsmenge
zum Füllen erforderlich ist, die Füllzeit wesentlich herabgesetzt wird, entsprechend
der kleineren Flüssigkeitsmenge weniger Luft abzuführen ist und die auf die Abschluß-
oder Einspannstücke an den Rohrenden wirkenden Kräfte kleiner sind. Die erstgenannte
Vorrichtung ist zum Einspannen des zu prüfenden Rohres mit üblichen, außerhalb des
Rohres verlaufenden Zugstangen ausgerüstet.
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Bei der anderen genannten Vorrichtung wird dagegen das Rohr selbst
nicht eingespannt, sondern es sind zwischen dem zu prüfenden Rohr und dem in seinem
Inneren befindlichen Zylinder Dichtungen vorgesehen, die vom Prüfdruck selbst beaufschlagt
werden und lediglich gegen axiales Ausweichen am Zylinder gehalten sind.
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Andererseits ist es bei einem senkrecht stehenden Prüfgerät für Betonrohre
(deutsches Gebrauchsmuster 1 832 595) auch vorgeschlagen worden, eine feste, durch
das zu prüfende Rohr hindurchgehende zentrale Zugspindel zu verwenden, mittels deren
eine obere Abschlußplatte an das Rohr angedrückt und eine Verspannung erzielt wird.
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Schließlich ist eine Prüfvorrichtung bekannt (deutsche Patentschrift
934197), bei der das Ende eines Füllrohres gleichzeitig als Zylinder für einen Spannkolben
ausgebildet ist, dessen Kolbenstange eine Kappe gegen die eine Stirrdäche des zu
prüfenden Rohres zieht. Die andere Stirnfläche des Rohres liegt gegen einen an der
Außenseite des Füllrohres befindlichen Flansch an. Dadurch wird das Füllrohr gleichzeitig
auch zur Übertragung der Einspannkräfte benutzt. Diese Vorrichtung ist jedoch nur
für eine bestimmte Rohrabmessung verwendbar. Es können lediglich geringfügige Unterschiede
in der Länge der zu prüfenden Rohre überbrückt werden, wenn diese nämlich so gering
sind, daß sie im Bereich des Kolbenhubes der hydraulischen Spanneinrichtung liegen.
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Rohre mit größeren Längenunterschieden können mit einer solchen Vorrichtung
nicht geprüft werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, unter Beibehaltung der Vorteile eines
gleichzeitig einen Zuganker bildenden Kern- oder Füllrohres eine Vorrichtung zu
schaffen, die das Prüfen von Rohren verschiedener Längen gestattet.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der Erfindung in einer wahlweise
an einer von mehreren in Rohrlängsrichtung Abstand voneinander aufweisenden Stellen
des Kernrohres festlegbaren Abstützung für ein Abschlußstück.
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Hierdurch kann die Vorrichtung schnell der jeweiligen Länge des zu
prüfenden Rohres angepaßt werden, so daß ein und dieselbe Vorrichtung nunmehr in
einem sehr großen Bereich einsetzbar ist. Bei alledem besteht der Vorteil, daß die
Vorrichtung kompakt im Aufbau ist und keine sperrigen Teile enthält. Infolgedessen
kann ein eingespanntes Rohr durch einfaches Drehen der Vorrichtung an allen Stellen
genau überprüft werden. Dies ist z. B. bei Rohren mit nach einer Schraubenlinie
verlaufender Schweißnaht von besonderer Bedeutung.
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Die Abstützung für das Abschlußstück enthält vorteilhaft in Aufnahmen
des Kernrohres einsetzbare Teile. Im einzelnen kann die Abstützung insbesondere
durch einen Sperrbolzen und einen oder mehrere Ringe gebildet sein.
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Eine zweckmäßige Ausführung besteht weiterhin darin, daß das Abschlußstück
relativ zu seiner Abstützung mittels eines oder mehrerer druckmittelbeaufschlagter
Kolben verschiebbar ist. Damit wird eine sichere Spannwirkung erzielt, und es lassen
sich kleinere Längendifferenzen ausgleichen.
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An einem Ende kann das Kernrohr fest mit einem Abschlußstück verbunden
sein. Gemäß der Erfindung läßt sich das Kernrohr aber auch an diesem Ende mit beweglichen
oder einstellbaren Anlageteilen versehen. So sieht die Erfindung einmal auseinanderspreizbare
Sperrklinken vor, die eine schnelle Festlegung eines Abschlußstückes gestatten.
Weiterhin ist es möglich, für die Anlage eines Abschlußstückes
an
einem Ende des Kernrohres in an sich bekannter Weise eine Schraubverstellung zu
verwenden.
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Zur Erhöhung der Stabilität der gesamten Anordnung mit dem eingespannten
Prüfling kann gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung das Kernrohr mit einer
oder mehreren sich gegen das zu prüfende Rohr abstützenden Rollen od. dgl. versehen
sein.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen.
Es zeigt Fig. 1 eine Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Längsschnitt,
F i g. 2, 3, 4 und 5 verschiedene Ausbildungen der Verbindung zwischen Kernrohr
und Abschlußstück.
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Das zu prüfende Rohr 1 (Fig. 1) wird an beiden Enden durch Abschlußstücke
2 und 3 verschlossen, die auf ein Kernrohr 4 kleineren Durchmessers aufgeschoben
sind. Die beiden Rohre 1 und 4 bilden zusammen mit den Abschlußstücken 2 und 3 einen
Hohlraum 5 mit ringförmigem Querschnitt, der mit Hilfe von Außendichtungen 6 und
Innendichtungen 7 flüssigkeitsdicht verschlossen ist. Das Kernrohr 4 dient gleichzeitig
als Füllrohr und weist zu diesem Zweck eine von außen kommende, mittels eines Ventils
8 absperrbare Zulaufleitung 9 in Form eines eingeschweißten Rohres auf, die in den
RingraumS mündet. Zur Entlüftung während des Füllvorganges ist in dem einen Abschlußstück
3 ein Luftkanal 10 vorgesehen, der durch ein Ventil 11 verschließbar ist.
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Das Kernrohr 4 bildet nun zugleich auch einen Zuganker zum Zusammenhalten
der Abschlußstücke 2 und 3 mit dem zwischen ihnen liegenden zu prüfenden Rohr 1.
Bei der Ausführung nach F i g. 1 weist das Kernrohr mehrere Querdurchlässe 12 auf,
die in Längsrichtung einen gewissen Abstand voneinander haben. Zur Versteifung können
dabei in das Kernrohr Rohrstücke 13 od. dgl. eingeschweißt sein. Ein in einen solchen
Durchlaß 12 eingesetzter Sperrbolzen 14 ergibt eine Anlage für das Abschlußstück
3, wobei je nach Bedarf zwischen letzterem und dem Bolzen 14 ein oder mehrere Distanzringe
unterschiedlicher Stärke angeordnet werden können. F i g. 1 zeigt einen solchen
vor dem Einsetzen des Bolzens 14 auf das Kernrohr 4 aufgeschobenen Distanzring 15.
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Die Anlage für das Abschlußstück läßt sich mit diesen Mitteln verschiedenen
Längen zu prüfenderRohre anpassen.
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An seinem anderen Ende ist das Kernrohr 4 mit einer z. B. eingeschweißten
Platte 16 versehen, an der zwei oder auch mehr Bolzen 17 fest angebracht sind.
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Zur Kraftübertragung auf das Abschlußstück 2 dient eine Glocke 18,
die entsprechende Bohrungen zum Durchtritt der Bolzen 17 und des Zulaufrohres 9
aufweist. Das Anpressen der Glocke kann beispielsweise durch Anziehen von Muttern
19 geschehen, die auf die in diesem Falle mit Gewinde versehenen Bolzen 17 aufgeschraubt
sind. Eine andere Spannmöglichkeit besteht in der Anwendung von Keilen od. dgl.
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Es ist damit eine kompakte Einheit ohne radial nach außen vorstehende
bzw. sich außerhalb des zu prüfenden Rohres längs desselben erstreckende Teile geschaffen,
die demzufolge auch als Ganzes leicht bewegt werden kann. Die durch das zu prüfende
Rohr hindurchgehende Spannkraftübertragung ist von außerordentlichem Vorteil, weil
dadurch Verkantungen und unsichere Einspannungen vermieden werden. Selbst wenn auf
eine Verdrängerwirkung durch ein entsprechend großes Kernrohr verzichtet wird und
an Stelle eines solchen lediglich ein oder mehrere
stangenförmige Zuganker von einem
Abschlußstück zum anderen durch das zu prüfende Rohr hindurchgeführt werden, ist
insgesamt die Vorrichtung gegenüber sonstigen Ausführungen vorteilhafter.
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An dem Kernrohr 4 lassen sich fest oder einstellbar Rollen 29 vorsehen,
die eine Abstützung zwischen dem Kernrohr und dem zu prüfenden Rohr 1 gewährleisten,
was eine besonders große Stabilität ergibt.
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Es ist der Übersichtlichkeit wegen nur eine derartige Rolle gezeigt.
Solche Rollen oder gegebenenfalls auch Gleitschuhe od. dgl. können naturgemäß sowohl
über die Länge des Kernrohres als auch über dessen Umfang verteilt angeordnet werden.
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Die Fig. 2 bis 5 veranschaulichen einige andere Ausführungen der
Verbindung oder gegenseitigen Festlegung von Kernrohr und Abschlußstück. Diese und
die in Fig. 1 gezeigten Ausführungen lassen sich in verschiedener Weise miteinander
kombinieren. So kahn die Vorrichtung beispielsweise an Stelle des rechten Abschlußstückes
in Fig. 1 ein solches nach F i g. 3 enthalten, es lassen sich Abschlußstücke nach
Fig. 2 und F i g. 5 zusammen benutzen usw.
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Bei der sehr einfachen Ausführung nach Fig. 2 ist das Kernrohr 30
mit einem Abschlußstück 31 fest verbunden, z. B. durch Schweißen.
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Fig. 3 zeigt eine Ausführung, bei der das Abschlußstück 32 gleichzeitig
eine hydraulische Spanneinrichtung enthält, die hier einzelne Druckkolben 33 aufweist.
Statt dessen läßt sich aber auch ein Ringkolben vorsehen. Die Versorgungsleitungen
sind nicht besonders dargestellt. Das Kernrohr4 kann wie in F i g. 1 ausgebildet
sein, d. h. Durchlässe 12 zum Einsetzen eines Sperrbolzens 14 aufweisen. Mit der
Ziffer 34 ist wiederum ein aufschiebbarer Ring bezeichnet.
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Die Ausführung nach Fig.4 weist auseinanderspreizbare Sperrklinken
35 auf, die um Bolzen 36 od. dgl. drehbar sind, wobei ihre kurvenförmigen Stirnflächen
an einem gegen das Abschlußstück 37 anliegenden Zwischenring 38 angreifen. Es wird
dabei eine Verkeilung mit Selbsthemmung erzielt. Zum Betätigen der Sperrklinken
35 dient z. B. ein Hebelgestänge 39 mit der Achse 40 als Drehpunkt und einer von
außen her geradlinig verschiebbaren Antriebsstange 41.
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F i g. 5 zeigt wiederum eine zweckmäßige hydraulische Spanneinrichtung,
bei der ein Zylinder 42 mit Kolben 43 im Inneren des Kernrohres 44 fest angeordnet
ist. Die Zur und Ableitungen sind der Einfachheit halber nicht wiedergegeben. Die
Kolbenstange 45 weist an ihrem Ende einen Kopf 46 auf. Eine sich gegen das Abschlußstück
legende Glocke 48 ist mit einer so großen Mittelöffnung 49 versehen, daß sie sich
von außen her über den Kolbenstangenkopf 46 schieben läßt. Sodann wird eine Zwischenplatte
50, die eine von einem Rand bis etwa zur Mitte reichende Ausnehmung 50a aufweist,
auf die Kolbenstange 45 aufgesteckt. Damit ist die Kraftübertragung vollständig.
Bei Beaufschlagung des Kolbens 43 auf seiner rechten Seite wird die Glocke 48 gegen
das Abschlußstück 47 und dieses gegen das Ende des nicht dargestellten zu prüfenden
Rohres gezogen.