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Verfahren und Schaltungsanordnung zur Inbetriebnahme und Außerbetriebnahme
von Einrichtungen der Fernsprech-Vermittlungstechnik mit Transistoren Viele Einrichtungen
der Fernsprech-Vermittlungstechnik enthalten bekanntlich Transistoren. Diese Einrichtungen
müssen zunächst einmal in Betrieb genommen werden und später - gegebenenfalls auch
zeitweise - wieder außer Betrieb genommen werden, z. B. um bestimmte Überprüfungen
vornehmen zu können. Hierzu werden die für den Betrieb notwendigen Betriebsspannungen
an diese Einrichtungen angelegt und gegebenenfalls wieder abgeschaltet.
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Es hat sich gezeigt, daß Einrichtungen mit Transistoren gewisse Vorsichtsmaßnahmen
zu deren Schutz erfordern. Es ist nämlich bei der Inbetriebnahme von Einrichtungen
mit Transistoren darauf zu achten, daß durch das Einschalten der Betriebsspannungen
keine - wenn auch nur vorübergehenden Überlastungen der Transistoren entstehen können.
Die Transistoren befinden sich nämlich vor dem Anlegen der Betriebsspannungen in
einem undefinierten Zustand, von dem aus sie in einen ganz bestimmten Betriebzustand
übergehen müssen. Während dieses Überganges können sich nach dem Anlegen der Betriebsspannungen
unter Umständen gewisse Aussteuerungsverhältnisse ergeben, bei denen die Transistoren
überlastet werden.
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Im folgenden werden Beispiele für derartige Überlastungen beschrieben.
Es wird dazu die in F i g. 1 gezeigte Schaltungsanordnung eines Transistors betrachtet.
Der Transistor A ist in Emitterschaltung mit dem Kollektorwiderstand Rk angeordnet
und wird durch Anlegen von drei Betriebsspannungen an den Klemmen U l, U
2 und U 3 in Betrieb genommen. Es sei angenommen, daß sich der Transistor A in einer
Einrichtung befindet, die noch weitere Transistoren und sonstige Bauelemente aufweist.
Auch diese anderen Teile sind bei der Inbetriebnahme durch Betriebsspannungen zu
versorgen, die über die drei Klemmen U1, U2 und U3 gegebenenfalls zugeführt
werden. Das Vorhandensein dieser weiteren Transistoren und sonstigen Bauelemente
ist durch die Widerstände R 1, R 2 und R 3 angedeutet, welche jeweils mit ihrem
einen Ende an eine der drei Klemmen U l, U 2 und U 3 und mit ihrem
anderen Ende an Masse gelegt sind. Die zur Inbetriebnahme des Transistors
A an die drei Klemmen U1, U2 und U3 anzulegenden drei Betriebsspannungen
sollen beispielsweise die in F i g. 1 eingetragenen Größen -10 V, -24 V und -50
V haben.
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Wenn bei der Inbetriebnahme keine besonderen Maßnahmen getroffen werden,
ist nicht sichergestellt, daß diese Betriebsspannungen gleichzeitig auftreten. So
möge bei einem Beispiel für den Anschaltevorgang zunächst nur an der Klemme U3 die
dort vorgesehene Spannung von -50 V auftreten. Der Emitter E und die Basis
B des Transistors A sind dann über die Widerstände R 1 und R 2 noch
an Masse gelegt. Daher liegen die Kollektor-Emitter-Strecke und die @ Kollektor-Basis-Strecke
an einer Spannung, die -pYaktisch die Größe -50V hat. Hierdurch wird die im allgemeinen
maximal zulässige Spannungsbeanspruchung dieser Strecken überschritten. Es tritt
übrigens auch eine Überschreitung der zulässigen Spannungen auf, wenn zunächst nur
an der Klemme U2 die dort vorgesehene Spannung von - 24 V und an der Klemme U 3
die dort vorgesehene Spannung von -50 V auftreten. Es ist dann nämlich ebenfalls
eine unzulässige Spannungsbeanspruchung der Kollektor-Basis-Strecke vorhanden, da
die dort liegende Spannung praktisch -50 V beträgt. Erst wenn auch an der Klemme
U 1 die dort vorgesehene Spannung von -10 V angelegt worden ist, ist keine unzulässige
Spannungsbeanspruchung mehr vorhanden. Es besteht daher die Gefahr, daß der Transistor
A zerstört wird. Bei der Inbetriebnahme einer derartig aufgebauten Einrichtung sind
daher besondere Sicherheits- und Schutzmaßnahmen zu treffen.
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Bei der den Transistor A enthaltenden Einrichtung kann es sich beispielsweise
um einen Markierer handeln. Im Zuge seiner Tätigkeit hat ein Markierer vielfach
auch Relais unter Strom zu setzen und zum Ansprechen zu bringen,. wofür Spannungen
in der
Größenordnung von 30 V und 60 V erforderlich sind. Es läßt
sich daher in der Praxis nicht umgehen, für den Betrieb derartiger Einrichtungen
Spannungen vorzusehen, die etwa so groß sind wie die bei dem vorstehend betrachteten
Beispiel. Die Sicherheits-und Schutzmaßnahmen, um beim Anlegen der Betriebsspannungen
unzulässige Spannungsbeanspruchungen zu vermeiden, sind daher unerläßlich. Diese
Vorsichtsmaßnahmen sind auch bei anderen Einrichtungen zweckmäßig, bei denen ähnliche
unzulässige Beanspruchungen von Transistoren auftreten können.
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Der Erfindung liegt also die Aufgabe-zugrunde, derartige unzulässige
Beanspruchungen von Transistoren mit Sicherheit zu vermeiden. Die Erfindung betrifft
somit ein Verfahren zur Inbetriebnahme und Außerbetriebnahme von Einrichtungen mit
Transistoren, insbesondere von Einrichtungen der Fernsprech-Vermittlungstechnik.
Dieses Verfahren ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß den Einrichtungen
die für die Spannungsversorgung der Transistoren benötigten Betriebsspannungen derart
zugeführt werden, daß sie bei der Inbetriebnahme der Einrichtungen von ihrem Ausgangswert
beginnend gleichzeitig miteinander und um den jeweils gleichen Betrag bis zu ihrer
jeweiligen Betriebsgröße anwachsen und bei der Außerbetriebnahme der Einrichtungen
mit der jeweils größten Spannung beginnend nacheinander bis zur jeweils niedrigeren
Spannung einzeln und dann gleichzeitig mit dieser um den jeweils gleichen Betrag
bis zu ihrem Ausgangswert abnehmen.
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Hierdurch ergibt sich, daß die jeweils miteinander anwachsenden Spannungen
sämtlich unter sich gleich sind. Außerdem erreicht die Spannung mit der kleinsten
Betriebsgröße ihren Endwert zuerst. An den Transistoren können daher nur die Differenzspannungen
zwischen den Endwerten der einzelnen Spannungen auftreten, so daß die Transistoren
nicht in unzulässiger Weise beansprucht werden.
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Es sei dies noch kurz an Hand von F i g.1 näher erläutert. Würden
dort nämlich nur die an den Klemmen U1 und U2 vorgesehenen Betriebsspannungen zunächst
gleichzeitig anwachsen, während die an der Klemme U3 vorgesehene Betriebsspannung
noch nicht auftritt, so würde der TTänsistor A unter dem Einfluß der beiden an den
Klemmen U1 und U2 vorhandenen Betriebsspannungen unzulässig beansprucht werden.
Die Basis B des Transistors A
würde nämlich unter dem Einfluß einer
negativen Spannung stehen, während der Kollektor K über die Widerstände Rk und R3
an Masse liegen würde. Die Kollektorbasisstrecke dieses Transistors würde daher
in Durchlaßrichtung beansprucht werden, und es würde über diese Strecke ein dementsprechend
großer Strom fließen. Eine derartige Belastung eines Transistors ist aber im allgemeinen
unzulässig. Schaltet man dagegen die Spannungen an die drei Klemmen U1, U2
und U3 gleichzeitig miteinander und in der Weise an, wie sie gemäß der Erfindung
vorzusehen ist, so kann ein derartiger Betriebsfall nicht auftreten. Es wachsen
dann nämlich alle drei vorgesehenen Spannungen miteinander gleichzeitig an, wodurch
verhindert wird, daß die Kollektor-Basis-Strecke in Durchlaßrichtung beansprucht
wird. Durch die Erfindung wird also eine unzulässige Beanspruchung des Transistors
A während des Anwachsens der einzelnen Betriebsspannungen mit Sicherheit verhindert.
Entsprechende Verhältnisse liegen vor, wenn bereits angelegte Betriebsspannungen
zwecks Außerbetriebnahme des Transistors wieder abnehmen sollen. Gemäß der Erfindung
nimmt dann die größte Betriebsspannung zuerst bis zur zweitgrößten Betriebsspannung
ab. Dies bedeutet, daß die an der Klemme U3 liegende Betriebsspannung von -50 V
zunächst bis -24 V abnimmt. Dabei treten mit Sicherheit keine unzulässigen Beanspruchungen
des Transistors A auf. Danach nimmt die an der Klemme U3 noch verbleibende restliche
Spannung zusammen mit der an der Klemme U2 liegenden Betriebsspannung von zunächst
-24 V bis zu der an der Klemme U1 liegenden Spannung von -10 V ab. Auch während
dieses Vorganges tritt keine unzulässige Beanspruchung des Transistors auf, da hierbei
weder unzulässige hohe Spannungsunterschiede an seinen verschiedenen Elektroden
noch unerwünschte Umpolungen auftreten. Schließlich nehmen die an den Klemmen U2
und U3 verbleibenden restlichen Spannungen gemeinsam mit der an der Klemme U1 liegenden
Spannung von zunächst -10 V so weit ab, bis alle Betriebsspannungen wieder verschwunden
sind. Ähnlich wie vorher können auch hierbei keine unzulässigen Beanspruchungen
des Transistors A auftreten. Damit ist gezeigt, daß die gemäß der Erfindung vorzusehenden
Maßnahmen sowohl beim Anwachsen als auch beim Abnehmen der Betriebsspannungen unzulässige
Beanspruchungen verhindern, daß sie also die Inbetriebnahme und Außerbetriebnahme
von Einrichtungen mit Transistoren in vorteilhafter Weise ermöglichen.
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Es ist nun besonders zweckmäßig, dafür zu sorgen, daß das Anwachsen
und das Abnehmen der Betriebsspannungen jeweils so schnell vor sich geht, daß die
während dieser Zeit ihren jeweils endgültigen Betriebszustand einnehmenden Transistoren
durch die dabei in ihnen auftretenden Verlustleistungen nicht in unzulässiger Weise
beansprucht werden. In den in Frage kommenden Einrichtungen sind nämlich vielfach
Transistoren vorhanden, welche während des Betriebes entweder völlig gesperrt oder
völlig leitend sind. Um die Leistungsfähigkeit der Transistoren voll auszunutzen,
werden sie dabei zweckmäßigerweise derart betrieben, daß beim übergang vom Sperrzustand
in den leitenden Zustand oder umgekehrt die in ihnen auftretende Verlustleistung
ihre zulässige Größe vorübergehend überschreitet (siehe z. B. die deutsche Auslegeschrift
1020 672). Es ist aber dann dafür Sorge zu tragen, daß der übergang zwischen diesen
beiden Betriebszuständen jeweils so schnell vor sich geht, daß die dabei in ihnen
auftretende besonders hohe Verlustleistung noch nicht zu einer Beschädigung führt.
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In F i g. 2, 3 und 4 sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
F i g. 2 zeigt eine Prinzipschaltung für die Versorgung einer Einrichtung mit Betriebsspannungen.
F i g. 3 zeigt Zeitdiagramme für das Anwachsen und Abnehmen dieser Betriebsspannungen.
F i g. 4 zeigt ein Beispiel für den Aufbau einer Schaltungsanordnung gemäß der Erfindung
in allen Einzelheiten.
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Es wird nun die in F i g. 2 gezeigte Prinzipschaltung näher erläutert.
Es ist dort zunächst eine konstante Betriebsspannungen liefernde Einrichtung vorgesehen,
welche mit N bezeichnet ist. Diese Betriebsspannungen werden über die Klemmen Q
1, Q 2 und Q 3 geliefert. Die mit Betriebsspannungen zu beliefernde Einrichtung
ist mit V bezeichnet und hat die
Eingangsklemmen U l, U 2
und U3. Die Klemmen dieser beiden Einrichtungen sind über steuerbare Widerstände
miteinander verbunden. Es sind dies die Widorgände P 1, P 2 und P3. Diese Widerstände
werden nun jeweils so gesteuert, daß die der Einrichtung V gelieferten Betriebsspannungen
in der beabsichtigten Weise anwachsen oder abnehmen. Die steuerbaren Widerstände
P l, P 2 und P 3 stehen unter dem Einfluß einer mit S bezeichneten weiteren Einrichtung.
Bei dieser Einrichtung ist noch der Kontakt k vorgesehen. Wenn der Kontakt k geschlossen
wird, so werden durch diese Einrichtung S die Widerstandswerte der steuerbaren Widerstände
P 1, P 2 und P 3 von oo auf 0 herabgeregelt. Dies hat zur Folge, daß die
an den Klemmen Q 1, Q 2 und Q 3
liegenden Betriebsspannungen nunmehr
den Eingangsklemmen U1, U2 und U3 der zu beliefernden Einrichtung zugeführt
werden. Wenn der Kontakt k wieder 'geöffnet wird, regelt die Einrichtung S die Widerstandswerte
der steuerbaren Widerstände P 1, P 2 und P 3 wieder von 0 auf oo hinauf, so daß
die an den Eingangsklemmen U l, U 2 und U 3 liegenden Betriebsspannungen
wieder verschwinden.
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Ein Beispiel für die Art und Weise dieses Anwachsens und Abnehmens
ist nun in F i g. 3 im einzelnen dargestellt. Es sind dort Diagramme für den Verlauf
der an den Eingangsklemmen U 1, U 2 und U3 auftretenden Betriebsspannungen u1, u2
und u3 in Abhängigkeit von der Zeit dargestellt. Die Zeitachse t liegt dabei jeweils
waagerecht, wobei die Zeitpunkte nach rechts aufeinander folgen. Nachdem der Kontakt
k geschlossen wurde, wachsen vom Zeitpunkt ti an die drei Betriebsspannungen u1,
u2
und u3 gleichzeitig miteinander an. Die Betriebsspannung u 1 erreicht ihre
vorgeschriebene Höhe von -10V zuerst. Sie ist nämlich die kleinste der vorgesehenen
Betriebsspannungen. Im weiteren Verlauf der Zeit behält sie ihre erreichte Größe
bei. Die anderen beiden Betriebsspannungen wachsen dagegen weiter an. Als nächste
Betriebsspannung erreicht die Betriebsspannung u2 ihre vorgeschriebene Höhe von
-24 V, die sie von da ab beibehält. Es wächst dann nur noch die Betriebsspannung
u 3 weiter an, bis auch sie ihre vorgeschriebene Höhe von -50 V erreicht hat. Damit
ist die Inbetriebnahme der Einrichtung V abgeschlossen. Wenn die Einrichtung V wieder
außer Betrieb genommen werden soll, wird zum Zeitpunkt ta der Kontakt
k wieder geöffnet. Wie man erkennt, nimmt dann zuerst die größte Betriebsspannung
u 3 allein ab bis zur Höhe von -24 V der zweitgrößten Betriebsspannung u2. Danach
nimmt sie mit dieser zusammen bis zur Höhe von -10 V der nächst kleineren Betriebsspannung
u1 ab. Schließlich nehmen alle drei vorgesehenen Betriebsspannungen gleichzeitig
miteinander ab, bis sie wieder verschwunden sind. Damit ist die Außerbetriebnahme
der Einrichtung V abgeschlossen.
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Ein Beispiel dafür, wie die in der Anordnung nach F i g. 2 benutzten
steuerbaren Widerstände und die sie regelnde Einrichtung S im einzelnen zu realisieren
sind, ist in F i g. 4 gezeigt. Dort sind als steuerbare Widerstände pnp-Transistoren
in Kollektorschaltung benutzt, nämlich die Steuertransistoren A 1, A 2 und A 3.
Diese sind zum Anwachsenlassen der Betriebsspannungen leitend zu machen und zum
Abnehmenlassen der Betriebsspannungen wieder in ihren Sperrzustand zu bringen. Zum
Leitendmachen der Steuertransistoren A 1 bis A 3 dient die erste Hilfsspannung
u 4, welche an der Klemme Q 4 liegt. Die Basen der Steuertransistoren
A 1 bis A 3 stehen über die Widerstände W1, W 2 und W 3 unter
dem Einfluß der Hilfsspannung u4, die negativ ist. Die Emitter der Steuertransistoren
A 1 bis A 3 sind mit den Eingangsklemmen U l, U 2 und
U 3 der mit Betriebsspannungen zu beliefernden Einrichtung verbunden. Die
innerhalb dieser Einrichtung liegenden Bauelemente sind durch die Widerstände Rv
1, Rv 2 und Rv 3 vertreten, welche mit ihren den Eingangsklemmen abgewandten Enden
an Masse liegen. Die zu liefernden Betriebsspannungen-sind hier ebenfalls negativ,
jedoch dem Betrag nach kleiner als die erste Hilfsspannung u 4. Die Steuertransistoren
A 1, A 2
und A 3 sind gegebenenfalls auch in ihren Sperrzustand zu bringen.
Dazu dient die zweite Hilfsspannung u 0, welche an der Klemme Q 0 liegt und positiv
ist. Sie wird den Basen der Steuertransistoren A 1 bis A 3 zugeführt,
wo sie sich gegenüber der ersten Hilfsspannung u4 durchzusetzen hat. Zu den Basen
der Steuertransistoren A 1 und A 2 gelangt sie über die Entkoppelgleichrichter
G 1 und G 2. Wenn die zweite Hilfsspannung u0 nicht mehr angelegt ist, werden die
Steuertransistoren A 1 bis A 3 wieder leitend.
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Um die gewünschte Steuerung der Steuertransistoren zustande zu bringen,
haben sich also die erste und die zweite Hilfsspannung abwechselnd auf die Basen
dieser Transistoren auszuwirken. Demgemäß findet dann das Anwachsen und das Abnehmen
der Betriebsspannungen an den Eingangsklemmen U1, U2
und U3 statt. Um jeweils
einen günstigen Verlauf dieses Wechsels zu erzielen, sind die Kondensatoren C 1
und C 2 vorgesehen, die über Widerstände aufgeladen und entladen werden. Die dabei
an den Kondensatoren C 1 und C 2 auftretenden Spannungen werden als Steuerspannungen
für die Steuertransistoren A 1 bis A 3 ausgenutzt. Daher findet auch
das Anwachsen und Abnehmen der Betriebsspannungen nach Maßgabe dieser Steuerspannungen
statt. Die hier interessierenden Auf- und Entladungen der beiden Kondensatoren C
1 und C 2 finden über die Widerstände W 0, W l, W 2 und
W 3 statt. Es sei noch auf die beiden Kontakte k1 und k2 hingewiesen, über
die die erste Hilfsspannung u 4 und die zweite Hilfsspannung u 0 angelegt und wieder
abgeschaltet werden können.
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Es wird nun im einzelnen beschrieben, wie durch Betätigung der beiden
Kontakte k1 und k2 die Steuertransistoren A 1 bis A 3 leitend gemacht
werden und gegebenenfalls wieder gesperrt werden. Zunächst sei davon ausgegangen,
daß die beiden Kontakte k1 und k2 geschlossen sind. Es ist ferner vorauszusetzen,
daß der Widerstand W 0 klein gegenüber den Widerständen W l, W 2 und
W 3 ist. Am Kondensator C 1 liegt dann praktisch die Spannung u0, welche
positiv ist. Diese Spannung liegt dann auch an den Basen der Steuertransistoren
A 1 bis A 3.
Da die Basen der Steuertransistoren A 1 bis
A 3 positiv gegenüber ihren Emittern sind, sind die Steuertransistoren
A 1 bis A 3 gesperrt. Es wird nun der Kontakt k 1 geöffnet, damit
die .Steuertransistoren A 1 bis A 3 leitend werden. Danach beginnt
das Anwachsen der zu liefernden Betriebsspannungen, und zwar beim Zeitpunkt ti in
F i g. 3. Der zunächst positiv aufgeladene Kondensator C 1 wird nämlich über die
Widerstände W l, W 2 und W 3 entladen und danach negativ aufgeladen.
Der Zeitpunkt ti
entspricht im wesentlichen dem Beginn der negativen
Aufladung des Kondensators C 1. Vom Zeitpunkt ti ab werden nämlich die Basen der
Steuertransistoren A 1 bis A 3 negativ gegenüber ihren Emittern, womit
die Leitfähigkeit der Steuertransistoren A 1 bis A 3 einsetzt. Die zu liefernden
Betriebsspannungen beginnen gleichzeitig miteinander anzuwachsen. Wenn der Kondensator
Cl bis zur vorgeschriebenen Höhe der Betriebsspannung u1 aufgeladen ist, liegt diese
Spannung auch an der Basis der .Steuertransistoren A 1. Die an der Klemme
Q 1 liegende Betriebsspannung wird dann unvermindert der Eingangsklemme U1
zugeführt. Wenn danach die negative Aufladung des Kondensators C 1 weiter fortschreitet,
bleibt an der Basis des Steuertransistors A 1 eine Spannung in der Größe der Betriebsspannung
u1 erhalten. Es findet dann ein dementsprechender Spannungsabfall über den Widerstand
W 1 statt. Der Entkoppelgleichrichter G1 wird dabei in Sperrichtung beansprucht.
An der Basis des Steuertransistors A 2 stellt sich jedoch mit weiterer Aufladung
des Kondensators C 1 eine dem Betrag nach immer größere negative Spannung ein. Dies
setzt sich fort, bis dort eine Spannung in der Größe der Betriebsspannung u2 liegt.
Es liegt dann auch die an der Klemme Q 2 liegende Betriebsspannung u2 an der Eingangsklemme
U2. Dieser Zustand des Steuertransistors A 2 bleibt bei weiterer Aufladung des Kondensators
C 1 erhalten. Der Steuertransistor A 3 wurde mit Beginn der negativen Aufladung
des Kondensators C1 ebenfalls leitend. Die an seiner Basis liegende Spannung steigt
bis zu einer negativen Spannung in der Größe der Betriebsspannung u 3 an. Von diesem
Zeitpunkt ab liegt die an der Klemme Q 3 vorhandene Betriebsspannung u 3
auch an der Eingangsklemme U3. Eine weitere Aufladung des Kondensators C
1 kann nicht stattfinden. Bekanntlich kann das Basispotential des als Steuertransistor
A 3 dienenden pnp-Transistors nicht negativer sein als sein Kollektorpotential.
Über den Widerstand W 3 kann daher nur noch ein Steuerstrom für den Steuertransistor
A 3 fließen. Die beiden Entkoppelgleichrichter G 1 und G 2 sind, wie bereits erwähnt,
in Sperrichtung beansprucht, so daß auch über die Widerstände W 1 und W 2 nur Steuerströme
für die zugehörigen Steuertransistoren A 1 und A 2 fließen können. Ein Ladestrom
für den Kondensator C 1 kann also nicht mehr fließen. Die Schaltungsanordnung hat
nunmehr ihren endgültigen Betriebszustand erreicht.
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Um die Steuertransistoren A 1, A 2 und A 3
wieder in
ihren Sperrzustand zu bringen, ist der Kontakt k1 wieder zu schließen. Dies findet
zu dem Zeitpunkt ta in F i g. 3 statt. Es wirkt sich nun wieder die zweite Hilfsspannung
u0 auf die Schaltungsanordnung aus, was zur Folge hat, daß der Kondensator C 1 über
den Widerstand W 0 entladen und danach positiv aufgeladen wird. Mit dem Beginn der
Entladung nimmt die an der Basis des .Steuertransistors A 3 liegende negative Spannung
ab. Dementsprechend nimmt auch die an der Eingangsklemme U3 liegende Spannung ab.
Etwas später nimmt auch die an der Eingangsklemme U3 liegende Spannung ab. Etwas
später nimmt auch die an der Basis des Steuertransistors A 2 liegende Spannung ab.
Zugleich nimmt auch die an der Eingangsklemme U2 liegende Spannung ab, wie es aus
den in F i g. 3 gezeigten Diagrammen erkennbar ist. Bei weiterer Abnahme der am
KondensatorC1 liegenden Spannung wird schließlich auch die Betriebsspannung u 1
unterschritten. Damit setzt auch die Abnahme der an der Eingangsklemme U1 liegenden
Spannung ein. Wenn der Kondensator C 1 entladen ist, sind die Steuertransistoren
A 1 bis A 3 nicht mehr leitend. Es sind dann die vorher
an den Eingangsklemmen U1, U2,
U3 liegendenBetriebsspannungen wieder verschwunden.
Der Kondensator C 1 wird danach entsprechend der zweiten Hilfsspannung u 0 sogar
positiv aufgeladen, wodurch eine sichere Sperrung der Steuertransistoren
A 1 bis A 3 erzielt wird. Es sei noch bemerkt, daß die erste Hilfsspannung
u 4 nunmehr sogar ganz abgeschaltet werden kann, indem der Kontakt k2 geöffnet wird.
Der Einfluß dieser Hilfsspannung wird nämlich nicht mehr länger benötigt. Durch
Öffnung des Kontaktes k2 wird eine Stromersparnis erzielt. Der Kontakt k2 ist jedoch
wieder zu schließen, bevor die Steuertransistoren A 1 bis A 3 wieder leitend zu
machen sind.
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Gemäß der vorstehend beschriebenen Funktion der Schaltungsanordnung
wird der negativ geladene Kondensator C 1 zunächst über den Widerstand W
0
entladen und positiv aufgeladen und später über die Widerstände
W l, W 2 und W 3 entladen und wieder negativ aufgeladen. Der Widerstand
W 0 ist wesentlich kleiner als die drei Widerstände W 1 bis W3. Wenn keine besonderen
Maßnahmen getroffen werden, sind die Ladezeitkonstanten in diesen beiden verschiedenen
Fällen dementsprechend sehr verschieden. Meistens ist aber erwünscht, daß das Anwachsen
und Abnehmen der Betriebsspannungen in etwa gleicher Zeitdauer erfolgt. Dazu müssen
aber die Ladezeitkonstanten in den beiden betrachteten Fällen ungefähr gleich sein.
Man kann dies erzielen, indem man während des Sperrvorganges dem Kondensator C1
einen weiteren Kondensator mit Hilfe eines zusätzlichen Kontaktes parallel schaltet.
Hierfür ist der Kondensator C2 vorgesehen. Wenn der Kontakt k1 geschlossen wird,
um den Sperrvorgang einzuleiten, wird dann auch der Kontakt k3 in seine Arbeitslage
gebracht, wodurch diese Parallelschaltung erzielt wird. Nun war der Kondensator
C 1 vorher negativ aufgeladen worden: Es ist daher nötig, auch den Kondensator C2
vorher negativ aufzuladen. Dazu ist er bei diesem Schaltungsbeispiel in der Ruhelage
des Kontaktes k3 über den Widerstand Rc direkt mit der Klemme Q 4 verbunden, an
der die negative Hilfsspannung u4 liegt.
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Zweckmäßigerweise sieht man noch besondere Schaltkontakte vor, mit
deren Hilfe die Steuertransistoren überbrückt werden, wenn sie völlig leitend sind.
Es sind dies die .Schaltkontakte a1, a2 und a3. An den Steuertransistoren gegebenenfalls
auftretende Spannungsabfälle werden dabei unwirksam gemacht. Ein solcher Schaltkontakt
ist jeweils erst dann zu schließen, nachdem der zugehörige .Steuertransistor völlig
leitend geworden ist. Er ist wieder zu öffnen, bevor die Abnahme der Betriebsspannungen
wegen der Außerbetriebnahme der Einrichtung beginnt.
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Wenn außer den bereits vorgesehenen Betriebsspannungen noch weitere
zu liefern sind, die von diesen Betriebsspannungen nur wenig abweichen, so läßt
sich dies mit verhältnismäßig geringem Aufwand erzielen. Ein Beispiel dafür ist
in F i g. 4 auch gezeigt. Der Eingangsklemme U31 wird eine negative Betriebsspannung
geliefert, deren Betrag noch etwas größer ist als die Betriebsspannung u3, wenn
diese ihre vorgeschriebene Höhe erreicht hat. Um dies zu
erzielen,
wird die Lieferung dieser weiteren Betriebsspannung durch die allmähliche Lieferung
der Betriebsspannung u3 vorbereitet. Diese wirkt sich nämlich über den Entkoppelgleichrichter
G31 auf die Eingangsklemme U31 der zu beliefernden Einrichtung bereits während ihres
Anwachsens aus. Der Entkoppelgleichrichter G31 ist dabei in Durchlaßrichtung beansprucht.
Nachdem die Betriebsspannung u 3 ihre vorgeschriebene Höhe erreicht hat, wird der
Arbeitskontakt a31 geschlossen. Dadurch wird die Klemme Q 31 mit der Eingangsklemme
U 31 verbunden, wodurch die um einen ungefährlichen Betrag größere Betriebsspannung
der Klemme U31 direkt zugeführt wird. An der Klemme Q31 liegt nämlich von
vornherein eine Spannung in Höhe der erwähnten weiteren negativen Betriebsspannung.
Diese ist, wie bereits erwähnt, dem Betrag nach etwas größer als die an der Klemme
Q 3 liegende Betriebsspannung. Nachdem der Arbeitskontakt a31 geschlossen ist, wird
der Entkoppelgleichrichter G31 in Sperrichtung beansprucht, so daß sich die Spannung
an der Klemme U31 nicht auf die Klemme U3 störend auswirken kann.
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Zur Benutzung der Schaltungsanordnung für die verschiedenen Betriebsfälle
sind die betreffenden erwähnten Kontakte in ganz bestimmter Reihenfolge zu betätigen.
Dies kann mit Hilfe einer Relaisschaltung in an sich bekannter Technik durchgeführt
werden.
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Es sei noch bemerkt, daß die steuerbaren Widerstände auch in etwas
anderer Weise als bei dem in F i g. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel mit Hilfe von
Transistoren aufgebaut werden können. So kann jeweils ein steuerbarer Widerstand
statt durch nur einen auch durch meherere Transistoren in an sich bekannter Weise
(s. deutsche Ausgelegschrift 1039 570, insbesondere Anspruch 4 und F i g. 3) realisiert
werden. Es wird dann eine geringere Steuerleistung benötigt.