DE1216866B - Verfahren zur Herstellung von Carbonsaeureestern des 4-Aminobutin-(2)-ols-(1) und deren therapeutisch vertraeglichen Salzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Carbonsaeureestern des 4-Aminobutin-(2)-ols-(1) und deren therapeutisch vertraeglichen SalzenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES ^n^ PATENTAMT
Int. CL:
C 07 c
AUSLEGESCHRIFT
C07d | |
Deutsche Kl.: | 12 ο-19/03 |
Nummer: | 1 216 866 |
Aktenzeichen: | M49737IVb/12o |
Anmeldetag: | 19. Juli 1961 |
Auslegetag: | 18. Mai 1966 |
Die Erfindung hat ein Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureestern des 4-Aminobutin-(2)-ol-(l)
der allgemeinen Formel
Ri O
R2-C-C-O-CH2-C = C-CH2-Y
R2-C-C-O-CH2-C = C-CH2-Y
und deren therapeutisch verträglichen Säureadditionssalzen, worin Ri ein Phenyl-, Benzyl-, Cyclohexyl-
oder ein Thienylrest ist, R2 ein Phenyl- oder Benzylrest
bedeutet, Z ein Wasserstoffatom, eine Hydroxyl-, Methoxy-, Äthoxy- oder Methylthiogruppe ist und Y
ein Dialkylaminorest der Formel
— Ni
'R3
worin R3 und R4 niedere Alkylreste mit bis zu 3 Kohlenstoffatomen, einen Piperidin-, Pyrrolidin-,
oder Morpholinrest bedeuten, zum Gegenstand, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man in an sich
bekannter Weise
(A) einen Carbonsäureester mit der allgemeinen Formel
Ri O
R2 — C — C — O — CH2 — C = CH
R2 — C — C — O — CH2 — C = CH
mit Formaldehyd und einem Amin der Formel HY aminoalkyliert oder
(B) ein 4-Aminobutinol oder dessen Ester der allgemeinen
Formel
R6-O-CH2-C = C-CH2-Y
mit einem Acylhalogenid oder einem Ester der allgemeinen Formel
f ?
R2-C-C-X
Verfahren zur Herstellung von
Carbonsäureestern des 4-Aminobutin-(2)-ols-(l) und deren therapeutisch verträglichen Salzen
Carbonsäureestern des 4-Aminobutin-(2)-ols-(l) und deren therapeutisch verträglichen Salzen
Anmelder:
Mead Johnson & Company,
Evansville, Ind. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Ruschke, Patentanwalt,
Berlin 33, Auguste-Viktoria-Str. 65
Als Erfinder benannt:
Kenneth N. Campbell,
Robert F. Majewski, Evansville, Ind. (V. St. A.)
Kenneth N. Campbell,
Robert F. Majewski, Evansville, Ind. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 26. Juli 1960 (45 292) -
Alkoxyrest, Re ein Wasserstoffatom, einen
Formyl-, Acetyl- oder Propionylrest und Z' ein Wasserstoff- oder Chloratom, einen Hydroxyl-,
Methoxy-, Äthoxy- oder Methylthiorest bedeutet, verestert oder umestert
und gegebenenfalls den erhaltenen Ester mit einer geeigneten Säure unter Bildung eines Säureadditionssalzes
umsetzt.
Die erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen eignen sich als Spasmolytica und Lokalanästhetika.
Herstellung von 4-Dimethylaminobutin-2-yldiphenylacetat-chlorhydrat
Z'
worin X ein Halogenatom oder einen niederen 1,56 g (0,052MoI) Paraformaldehyd und 2,0 g
(0,044 Mol) Dimethylamin löst man in 10 ml wasserfreiem Dioxan und läßt bei Raumtemperatur 10 Minuten
stehen. Das Reaktionsgemisch wird mit einer Lösung von 10 g (0,04 Mol) Propargyldiphenylacetat,
in 25 ml wasserfreiem Dioxan gelöst, versetzt und das Gemisch auf dem Dampfbad 17 Stunden
609 569/460
unter Stickstoff erwärmt. Man läßt das Reaktionsgemisch etwas abkühlen und destilliert nicht umgesetztes
Dimethylamin unter vermindertem Druck ab. Hierauf wird das Reaktionsgemisch mit 2 n-Salzsäure
versetzt und die saure Lösung mit Äther gewaschen. Die Lösung wird im Eisbad abgekühlt,
mit 10%iger Natronlauge alkalisiert, die sich ausscheidende freie Base in Äther aufgenommen und
die Ätherlösung über Magnesiumsulfat getrocknet. Nach dem Abfiltrieren vom Magnesiumsulfat wird
trockenes Chlorwasserstoffgas in die Lösung eingeleitet. Das Chlorhydrat fällt aus, F. 180 bis 181,5°C
(Zersetzung). Es kann aus n-Propanol umkristallisiert werden.
Herstellung von 4-Pyrrolidinobutin-2-yldiphenylacetat-chlorhydrat
Die Verbindung wird auf die im Beispiel 1 geschilderte Weise hergestellt, jedoch unter Verwendung
von Pyrrolidin an Stelle von Dimethylamin in gleichem Molverhältnis. Die Reaktionsteilnehmer werden auf
dem Dampfbad für 40 Stunden erwärmt. Das Chlorhydrat der Verbindung läßt sich aus Äthylacetat—
Propanol Umkristallisieren, F. 140 bis 142° C.
Herstellung von ^Piperidinobutin^-yldiphenylacetat-chlorhydrat
15 g (0,065 Mol) Diphenylacetylchlorid werden langsam zu 10,0 g (0,065 Mol) 4-Piperidino-2-butinol-1
(hergestellt durch Umsetzung von 1-Chlor-4-hydroxy-2-butin
und Piperidin; Kp.1,4 116°C; n2? = 1,5094), gelöst in 30 ml trockenem Pyridin,
gegeben. Es erfolgte eine exotherme Reaktion, die nach 5 bis 10 Minuten nachließ. Das Reaktionsgemisch wird für 1 Stunde auf dem Dampfbad er-
wärmt, abgekühlt und in zerstoßenes Eis und Wasser eingerührt. Die erhaltene wäßrige Lösung wird zweimal
mit je 50 ml Äther extrahiert, die Ätherextrakte vereinigt, mehrmals mit 10-ml-Portionen 2n-Salzsäure
gewaschen, bis der größte Teil des restlichen Pyridins entfernt ist. Die Ätherlösung wird hierauf
mit Wasser gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Nach dem Abfiltrieren vom Magnesiumsulfat
wird trockenes Chlorwasserstoffgas in die Ätherlösung eingeleitet. Das Chlorhydrat der Verbindung
fällt aus und wird aus Äthylacetat umkristallisiert, F. 155 bis 156,5°C.
Herstellung von 4-Pyrrolidinobutin-2-ylbenzilsäureester-chlorhydrat
55
17,2 g (0,065 Mol) a-Chlordiphenylacetylchlorid
werden in etwa 40 ml wasserfreiem Pyridin gelöst und unter Rühren langsam mit 7,0 g (0,065 Mol) 4-Pyrrolidino-2-butin-ol-l
(hergestellt durch Umsetzung von l-Chlor-4-hydroxy-2-butin und Pyrrolidin; Kp.i 98
bis 1040C; nf = 1,5055) versetzt. Nach dem Nachlassen
der heftigen Reaktion wird das Reaktionsgemisch auf einem Dampfbad für 30 Minuten er-
wärmt. ..,
Das Reaktionsgemisch wirdhierauf auf zerstoßenes Eis und Wasser gegossen und das erhaltene wäßrige
Gemisch mit Äther extrahiert. Die vereinigten Ätherextrakte werden mit Wasser gewaschen, mit 2 n-Salzsäure
extrahiert und hierauf der saure Extrakt auf dem Dampfbad 5 Minuten erwärmt. Nach dem Abkühlen
des Reaktionsgemisches wird die Lösung mit 10%iger Natronlauge alkalisiert. Die sich als viskoses
Ul abscheidende freie Base wird in Äther aufgenommen und die Ätherlösung über Magnesiumsulfat
getrocknet. Nach dem Abfiltrieren vom Magnesiumsulfat wird der Äther verdampft. Es hinterbleibt eine
blaßgelbe feste Substanz, die mit Äther angerieben wird. Die gelbe Verfärbung geht in den Äther über.
Die Verbindung selbst wird aus wäßrigem Äthanol umkristallisiert, F. 108 bis 111,5 0C.
Die freie Base wird teilweise in wasserfreiem Äther gelöst und in die ätherische Lösung trockenes Chlorwasserstoffgas
eingeleitet. Das Chlorhydrat fällt aus und wird auf einem Büchner-Trichter abgesaugt, mit
Äther gewaschen, getrocknet und aus Äthylacetat— Äthanol umkristallisiert, F. 132,5 bis 134,5°C.
Herstellung von 4-Piperidinobutin-2-yldiphenylisobuttersäureester-chlorhydrat
18,1 g (0,07 Mol) Diphenylisobuttersäurechlorid und 21,0 g (0,21 Mol) Triäthylamin werden vorsichtig
in 85 ml wasserfreiem Benzol vermischt. Zu diesem Gemisch gibt man tropfenweise unter Rühren 10,1 g
(0,07 Mol) 4-Piperidinobutin-2-ol-l, gelöst in 20 ml wasserfreiem Benzol. Nach beendeter Zugabe wird
das Reaktionsgemisch auf dem Dampfbad 3 Stunden erwärmt, abkühlen gelassen und auf zerstoßenes Eis
und Wasser gegossen. Die organische Phase wird abgetrennt, mit Wasser gewaschen und mit 5-ml-Portionen
2 η-Salzsäure extrahiert, bis die Extrakte beginnen, das Produkt zu enthalten. Die Extrakte werden
alkalisiert, um zu prüfen, ob das Produkt bereits extrahiert wird. Nach Entfernung des nicht umgesetzten
Triäthylamins auf die eben beschriebene Weise wird die Benzollösung mit 2 η-Salzsäure extrahiert.
Die sauren Extrakte werden vereinigt, in einem Eisbad abgekühlt und mit 10%iger Natronlauge stark alkalisch
gemacht. Die sich abscheidende ölige, freie Base wird in Äther aufgenommen, die Ätherlösung mit Wasser
gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Nach dem Abfiltrieren vom Magnesiumsulfat wird
trockenes Chlorwasserstoffgas in die Ätherlösung eingeleitet. Das Chlorhydrat des Amins fallt aus. Es
wird aus Benzol umkristallisiert, F. 156,5 bis 158,50C.
Herstellung von 4-Pyrrolidinobutin-2-yl-a-methylthiodiphenylacetat-chlorhydrat
9,5 g (0,035 Mol) a-Methylthiodiphenylessigsäuremethylester
und 4,9g (0,035 Mol) 4-Pyrrolidinobutin-2-ol-l
werden in 150 ml n-Heptan gelöst und mit etwa 50 mg Natriummethylat versetzt. Das
Reaktionsgemisch wird unter Rückfluß gekocht und das Heptan-Methanol-Azeotrop in einer Falle aufgefangen.
Nachdem 0,4 ml des Azeotrops abdestilliert sind,, scheint die Reaktion aufzuhören. Das Reaktionsgemisch wird etwas abgekühlt, nochmals mit
Katalysator versetzt und unter Rückfluß erhitzt. Die Gesamtmenge des aufgefangenen Azeotrops
betrug: 0,85 ml; berechnet 1,1ml.
I 2.16
Das Reaktionsgemisch wird abgekühlt, auf Eis und Wasser gegossen und die organische Phase abgetrennt
und mit Wasser gewaschen. Die Heptanlösung wird hierauf mit 2 η-Salzsäure extrahiert, der
saure Extrakt mit Äther gewaschen und hierauf mit 10%iger Natriumlauge alkalisch gemacht. Die freie
Base wird anschließend in Äther aufgenommen, die Ätherlösung mit Wasser gewaschen und über Magnesiumsulfat
getrocknet. Nach dem Abfiltrieren vom Magnesiumsulfat wird trockenes Chlorwasserstoffgas
in die Ätherlösung eingeleitet. Das Chlorhydrat fällt aus und wird aus Isopropylalkohol umkristallisiert,
F. 154 bis 156°C. Ausbeute 5,4g.
Natrium als Umesterungskatalysator aus Benzil·-
säuremethylester und 4-Piperidino-2-butin-ol-l hergestellt, die freie Base schmilzt nach dem Umkristallisieren
aus Heptan bei 111,5 bis 115 0C, das Chlorhydrat
schmilzt nach dem Umkristallisieren aus Äthylacetat—Äthanol bei 141,5 bis 144° C.
B e i s ρ i el 7
Herstellung von 4-Dimethylaminobutin-2-ylbenzilsäureester-chlorhydrat
Djese Verbindung wird auf die im Beispiel 6 beschriebene
Weise aus Benzilsäuremethylester und 4-Dimethylaminobutin-2-ol-l hergestellt. 4-Dimethylaminobutin-2-ol-l
selbst wird durch Umsetzung von l-Chlor-4-hydroxybutin-(2,3) und Dimethylamin gewonnen. Kp.0,55 80 bis 840C; nf = 1,4764.
Die Umesterung wird mit metallischem Natrium als Katalysator bewirkt. Die freie Base kann aus Heptan
umkristallisiert werden, F. 102,5 bis 1050C. Das Chlorhydrat wird aus Äthylacetat—Äthanol umkristallisiert,
F. 130 bis 133°C.
Herstellung von 4-Diäthylaminobutin-2-ylbenzil-
säureester-chlorhydrat
Diese Verbindung wird auf die im Beispiel 6 beschriebene Weise aus 4-Diäthylaminobutin-2-ol-l
und Benzilsäuremethylester unter Verwendung von Natrium als Katalysator zur Umesterungsreaktion
hergestellt. Das Zwischenprodukt wird wie folgt hergestellt :
Zu einer Lösung von 41,7 g (0,57 Mol) Diäthylamin und 60 ml wasserfreiem Benzol werden unter
Rühren innerhalb einiger Minuten 24,5 g (0,23 Mol) l-Chlor-4-hydroxybutin-(2) gegeben. Es erfolgt eine
exotherme Reaktion, bei der das Reaktionsgemisch zum Sieden kommt. Nach dem Nachlassen dieser
Reaktion wird das Reaktionsgemisch 15 Minuten unter Rückfluß gekocht und hierauf unter fortwährendem
Rühren auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Das auskristallisierte Diethylamin .Chlorhydrat
wird abfiltriert und das Benzol unter vermindertem Druck abdestilliert. Das zurückbleibende
öl wird unter vermindertem Druck destilliert, Kp.o,45-o5 85 bis 900C; nl° = 1,4793. Ausbeute
25,2 g, 76,5% der Theorie.
Das Chlorhydrat des 4-Diäthylamino-2-butinylbenzilsäureesters schmilzt nach dem Umkristallisieren
aus Äthylacetat—Äthanol, F. 128,5 bis 130,5°C.
Herstellung von 4-Piperidinobutin-2-ylbenzil-
säureester-chlorhydrat
Diese Verbindung wird auf die im Beispiel 6 beschriebene Weise unter Verwendung von metallischem
Herstellung von 4-Morpholinobutin-2-ylbenzilsäureester-chlorhydrat
Diese Verbindung wird auf die im Beispiel 6 beschriebene Weise unter Verwendung von metallischem
Natrium als Katalysator aus Benzilsäuremethylester und 4 - Morpholinobutin - 2 - öl - 1 hergestellt. Das
4-Morpholinobutin-2-ol-l wird durch Umsetzung von Morpholin mit l-Chlor-4-hydroxy-2-butin gewonnen.
Kp.0,9 119 bis 124°C; nl° = 1,5091. Die freie Base schmilzt nach dem Umkristallisieren aus
Äthanol bei 117,5 bis 12O0C. Das Chlorhydrat schmilzt nach dem Umkristallisieren aus Äthylacetat—Äthanol
bei 158 bis 1600C.
Herstellung von 4-Diäthylaminobutin-2-yla-methylthiodiphenylacetat-chlorhydrat
Diese Verbindung wird auf die im Beispiel 6 beschriebene Weise aus a-Methylthiodiphenylessigsäuremethylester
(hergestellt nach Becker und Mitarbeitern, Berichte der Deutschen Chemischen
Gesellschaft, 47, S. 3149 [1914]) und 4-Diäthylamino-2-butin-ol-l
gewonnen, das Chlorhydrat schmilzt nach dem Umkristallisieren aus Äthylacetat—Äthanol
bei 146 bis 1480C.
Herstellung von 4-Piperidinobutin-2-yla-methylthiodiphenylacetat-chlorhydrat
Diese Verbindung wird auf die.im Beispiel 6 beschriebene
Weise aus a-Methylthiodiphenylessigsäuremethylester
und 4-Piperidinobutin-2-ol-l gewonnen. Das Chlorhydrat schmilzt nach dem Umkristallisieren
aus Äthylacetat—Petroläther (Kp. 60 bis 70°C) bei 171,5 bis 173°C. Das Nitrat schmilzt
bei 131,5 bis 133,50C, das saure Salz der Weinsäure
schmilzt bei 120 bis 122,5° C, das neutrale Tartrat schmilzt bei 90 bis 1020C.
Herstellung von 4-Morpholinobutin-2-yla-methylthiodiphenylacetat-chlorhydrat
Diese Verbindung wird auf die im Beispiel 6 beschriebene Weise aus a-Methylthiodiphenylessigsäuremethylester
und 4-Morpholinobutin-2-ol-l gewonnen. Das. Chlorhydrat schmilzt nach dem Umkristallisieren
aus Äthylacetat—Äthanol bei 171 bis 173,5°C.
Herstellung von ^Diäthylaminobutin^-ylphenylct-thienylglycolat-chlorhydrat
Diese Verbindung wird auf die im Beispiel 6 beschriebene Weise aus dem Methylester der Phenyla-thienylglycolsäure
und 4-Diäthylammobutin-2-ol-l gewonnen. Phenyl - α - thienylglycolsäuremethylester
wurde aus der Säure durch Fischer-Veresterung nach Blicke und T s a ο, J. Am. Chem. Soc, 66,
S. 1645 (1954); hergestellt, Kp.0,65 130 bis 133°C; riS = 1,5709, das Chlorhydrat schmilzt nach dem
Umkristallisieren aus Äther—Benzol in einer Druckflasche
bei 81,5 bis 83,5°C.
Herstellung von 4-Diäthylaminobutin-2~ylphenylcyclohexylglycolat-chlorhydrat
Diese Verbindung wird auf die im Beispiel 6 beschriebene Weise aus dem Methylester der Phenylcyclohexylglycolsäure
und 4 - Diäthylaminobutin-2-0I-I hergestellt (der Äthylester der Phenylcyclohexylglycolsäure,
beschrieben von Smith und Mitarbeitern in J. Am. Chem. Soc, 75, S. 2654
[1953], wird in den Methylester umgewandelt durch Verseifung und anschließende Veresterung, Kp.0,45
114 bis 119°C; rig = 1,5247). Das Chlorhydrat der
gewünschten Verbindung schmilzt nach dem Umkristallisieren aus Äthylacetat bei 129 bis 1300C.
35
Herstellung von 4-Piperidinobutin-2-yla-methoxydiphenylacetat-chlorhydrat
Diese Verbindung wird auf die im Beispiel 6 beschriebene Weise unter Verwendung von Natrium
als Katalysator aus Diphenylmethoxyessigsäuremethylester und 4-Piperidinobutin-2-ol-l hergestellt.
Das Chlorhydrat schmilzt nach dem Umkristallisieren aus Äthylacetat—Äthanol bei 170,5
bis 172° C.
Herstellung von 4-Piperidinobutin-2-yla-äthoxydiphenylacetat-chlorhydrat
Diese Verbindung wird auf die im Beispiel 6 beschriebene Weise aus Diphenyläthoxyessigsäuremethylester
und 4-Piperidino-2-butin-ol-l hergestellt (der Diphenyläthoxyessigsäuremethylester wird nach
der Williamsonschen Äthersynthese aus äquimolaren Mengen a-Brombenzilsäuremethylester und Natriumäthylat
gewonnen, Kp.0,55 130 bis 137°C; rig = 1,5454). Das Chlorhydrat schmilzt nach dem Umkristallisieren
aus Äthylacetat—Äthanol bei 173,5 bis 175°C.
Herstellung von 4-Dimethylaminobutin-2-yla-äthoxydiphenylacetat-chlorhydrat
11,4g (0,043MoI) a-Chlordiphenylacetylchlorid
und 4,9 g (0,043 Mol) 4-Dimethylaminobutin-2-ol-l werden in einem 100 ml fassenden Kolben miteinander
vermischt und im ölbad auf 100 bis 1050C für 25 Minuten erwärmt. Das Erwärmen wird bei
700C für weitere 30 Minuten fortgesetzt. Das erhaltene braune, viskose öl wird gründlich mit wasserfreiem
Äther gewaschen und anschließend in 100 ml wasserfreiem Äthanol gelöst. Die Äthanollösung wird
für 25 Stunden zusammen mit 5 g Natriumcarbonat unter Rückfluß gekocht. Das Reaktionsgemisch wird
abgekühlt, abfiltriert und mit 10%iger Natronlauge alkalisch gemacht. Der größte Teil des Äthanols
wird hierauf unter vermindertem Druck auf dem Dampfbad abdestilliert und das zurückbleibende
wäßrige Gemisch mit Äther extrahiert. Die Ätherextrakte werden vereinigt, mit Wasser gewaschen
und über Magnesiumsulfat getrocknet. Hierauf wird in die Ätherlösung wasserfreies Chlorwasserstoffgas
eingeleitet und das Chlorhydrat ausgefällt. Das Chlorhydrat schmilzt nach dem Umkristallisieren
aus Äthylacetat—Äthanol bei 166,5 bis 168,50C.
Ausbeute 4,0 g, 24% der Theorie.
Herstellung von 4-Diäthylaminobutin-2-ylphenylcyclohexylglycolat-chlorhydrat
394,2 g Phenylcyclohexylglycolsäuremethylester und 293,1 g 4-Diäthylaminobutin-2-ylacetat werden
unter Erwärmen in 2,6 1 n-Heptan gelöst. Die Lösung wird unter Rühren auf 60 bis 700C erwärmt
und mit 8,0 g Natriummethylat versetzt. Hierauf wird die Temperatur des Reaktionsgemisches erhöht, bis
das Lösungsmittel überdestilliert. Während der Destillation werden Fraktionen entnommen und auf die
Anwesenheit von Essigsäuremethylester durch Messen des Brechungsindex untersucht. Die Reaktion ist
beendet, wenn kein Essigsäuremethylester mehr überdestilliert und der Brechungsindex gleich dem von
reinem Heptan (nf= 1,3855) ist.
Zur Vervollständigung der Reaktion sind etwa 3x/2 Stunden notwendig. Das Reaktionsgemisch läßt
man hierauf auf Zimmertemperatur abkühlen, wäscht es mit Wasser und extrahiert es mit vier Portionen
von je 165 ml 2 η-Salzsäure. Die Salzsäureextrakte werden vereinigt und bei Raumtemperatur gerührt
bis zur Kristallisation des Chlorhydrats. Die Kristallisation wird durch Abkühlen der Aufschlämmung in
einem Eisbad vervollständigt. Nach dem Abfiltrieren und Abpressen des Chlorhydrats wird die Verbindung
aus 750 ml Wasser umkristallisiert. Ausbeute an reiner kristalliner Verbindung 323 g.
Es können auch andere, therapeutisch unschädliche Salze als die in den Beispielen genannten hergestellt
werden, wie Bromhydrate, Jodhydrate, Sulfate, Phosphate, Acetate, zitronensaure Salze, bernsteinsaure
Salze und Salze der Benzoesäure. Die Herstellung dieser Salze erfolgt nach an sich bekannten
Methoden.
Die überlegene therapeutische Wirkung der erfindungsgemäß erhaltenen Verbindungen geht aus dem
nachstehenden vergleichenden pharmakologischen Versuchsbericht hervor. Das darin als Medikament
5058 bezeichnete Produkt entspricht der nach Beispiel 19 der Beschreibung erhaltenen Verbindung, die
als Oxybutin bezeichnet wird.
I. Gastrische antisekretorische Wirkung
Der Mageninhalt von Ratten wurde gesammelt und 3 Stunden nach der Magenpförtnerabbindung analysiert.
Die Medikamente wurden in den Zwölffingerdarm bei der Magenpförtnerabbindung eingeführt.
Die Wirkungen des Produktes 5058 und des bekann-
10
ten Medikamentes Banthin bezüglich der Verminderung der Sekretion im Magen werden in der folgenden
Tabelle aufgezeigt.
Es wurde gefunden, daß das Produkt 5058 viermal wirksamer als Banthin ist in der Herabsetzung des
Volumens der Sekrete oder der freien Säure in den Absonderungen.
Medikament
Dosis
mg/kg
Zahl der Tiere
Volumen ml
Mageninhalte
Mittelwerte — Normalfehler
Mittelwerte — Normalfehler
freie Säure
mMol/1
mMol/1
Gesamtsäure
mMol/1
mMol/1
Prozentuale
Herabsetzung
Herabsetzung
der
freien Säure
freien Säure
des
Volumens
Volumens
Kontrollversuch
Medikament 5958
Medikament 5958
Banthin
Salzlösung
10,0
20,0
20,0
30
40
60
40
60
31
8 8
16 8 8
7.2 dz 0,37
4.3 ± 0,6 1,7 ± 0,8
6,18dz 0,50
2.7 dz 0,39
2.8 ± 0,79
31.8 dz 1,7
12.9 ± 5,6
0
0
26,8 ± 2,6
6,3 dz 4,0
6,3 dz 4,0
3,7 ±0
91,3 dz 2,2
59,9 dz 6,9
39.8 dz 5,3
88,2 dz 4,9
55.9 dz 10,0
38,7 dz 8,3
38,7 dz 8,3
60
100
100
16
78
88
88
41
77
14
62
61
62
61
II. Lokalanästhetische Wirkungen
Medikament 5058 wurde in normaler Salzlösung bei einem pH von 6,5 in das eine Auge von Kaninchen
geträufelt. Lidocain (Xylocain) wurde in das andere Auge geträufelt. Das Produkt 5058 bewirkte
bei Konzentrationen von 0,02% und höher Unempfindlichkeit der Hornhaut. Es wirkte etwa zweimal
so stark wie Lidocain auf Gewichtsgrundlage und auch etwas länger anhaltend. Eine bemerkenswerte
Entzündung durch das Produkt 5058 war nicht festzustellen bis zu einer Konzentration von 0,4%.
III. Wirkung auf die Kontraktion von
Sphinkter Oddi des Hundes
Sphinkter Oddi des Hundes
Es wurden Versuche am mit Pentobarbitalum betäubtem Hund, im wesentlichen wie bei Chen
und Beckmann, J. Pharmacol. & Esper, Therap., 104, S. 269 (1952), beschrieben ist, ausgeführt.
Die spasmolytische Wirkung des erfindungsgemäßen Oxybutinmedikaments auf die rhythmische
Kontraktion des mit Morphin und Neostigmin induzierten Sphinkter Oddi wurde mit der Wirkung von
Adiphenin verglichen. Die Ergebnisse sind aus der nachstehenden Tabelle zu entnehmen, wonach das
Oxybutinmedikament 5958 etwa 30 ml wirksamer als Adiphenin ist.
Intravenöse | Hemmung der Oddi-Kontraktionen1 (Minuten) | Dauer | teilweise Hemmung2 | Dauer | nur teilweiser | Dauer Aktivität |
|
Dosis | 29 | nach vollständiger | 13 | Auftreten | 11 | ||
Medikament | mcg/kg | vollständiges Aufhören2 | 37 | Auftreten | 10 | 1/3 | 39 |
30 | Auftreten | 65 | 1/3 | 20 | 3/4 | ||
Medikament 5058 | 60 | 2/3 | 9 | 1/4 | 4 | ||
100 | 1/4 | 25 | 1/1 | 10 | 1/2 | ||
500 | 1/1 | ||||||
Adiphenin | 2000 | 1/2 | 2/3 | ||||
3/3 | |||||||
1 Rhythmische Kontraktionen, erregt durch Morphin (1 mg/kg, subkutan) und Neostigmin (0,02 mg/kg/Stunck), intravenöse Infusion.
2 Kontraktionen wurden in dreierlei Weisen gehemmt:
a) vollständiges Aufhören, worauf nach einiger Zeit schnelle Rückkehr zu geregelter Aktivität erfolgt;
b) vollständiges Aufhören, wonach nach weniger geregelter Aktivität Rückkehr zu geregelter Aktivität erfolgt;
c) nur teilweise Hemmung, danach Rückkehr zu geregelter Aktivität.
IV. Wirkungen als Muskelspasmolytikum
Die Wirkung des Oxybutinmedikaments 5058 wurde an den glatten Muskeln von Kaninchen,
Meerschweinchen und Ratten studiert, wobei Muskelspasmolytika wie Adiphenin und Papaverin wirksam,
aber typisch anticholinergisch verhältnismäßig gering waren. Im Durchschnitt war bei solchen Versuchen
das erfindungsgemäße Oxybutinmedikament zweimal wirksamer als Papaverin und etwa viermal
wirksamer als Adiphenin. Die Ergebnisse sind in nachstehender Tabelle aufgezeigt.
609 569/460
Wirkung von ausgewählten Medikamenten auf die unwillkürliche Aktivität oder auf den Krampf glatter
Muskeln von geringer antieholinergischer Wirksamkeit
Medikament
IQo1 mcg/ml
Mit Barium erregte Krämpfe am Krummdarm von Kaninchen
Mit Histamin erregte Krämpfe am Krummdarm von Meerschweinchen Unwillkürliche
Kontraktionen
am Rattenuterus
Kontraktionen
am Rattenuterus
Mit 1-Norepinephrin erregte Krämpfe an Vesicula seminalis
Papaverin
Atropin
Methscopolamin .
Medikament 5058
Medikament 5058
Adiphenin
Banthin
3,6 13,4 40,0
3,8 12,2 40,0
0,2 1,0
22,0 0,06 3,0
16,0 3,0
200,0
200,0
2,9
18,0
200,0
7,2
40,0
40,0
3,4
9,0
40,0
1 Konzentration, die eine 50%ige Hemmung des Krampfes oder der unwillkürlichen Aktivität verursacht Interpolierter Wert aus dem
Logarithmus der Konzentration entsprechenden Kurven von drei bis sieben Versuchen, wobei in jedem Falle wenigstens drei verschiedene
Konzentrationen des Medikamentes einbezogen wurden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureestern des 4-Aminobutin-(2)-ols-(l) der allgemeinen FormelRi OI IlR2-C-C-O-CH2-C = C-CH2-Y 3<> Zund deren therapeutisch verträglichen Säureadditionssalzen, worin R1 ein Phenyl-, Benzyl-, Cyclohexyl- oder ein Thienylrest ist, R2 ein Phenyl- oder Benzylrest bedeutet, Z ein Wasserstoffatom, eine Hydroxyl-, Methoxy-, Äthoxy- oder Methylthiogruppe ist und Y ein Dialkylaminorest der Formel/R3-Nworin R3 und R4 niedere Alkylreste mit bis zu 3 Kohlenstoffatomen, einen Piperidin-, Pyrrolidin- oder Morpholinrest bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise(A) einen Carbonsäureester der allgemeinen FormelRi OI Il ·-■R2- C — C — O — CH2- C = <35404555(B) ein 4-Aminobutinol oder dessen Ester der allgemeinen FormelR5-O-CH2-C = C-CH2-Ymit einem Acylhalogenid oder einem Ester mit der allgemeinen FormelRi OI IlR2-C-C-X Z'worin X ein Halogenatom oder einen niederen Alkoxyrest, R5 ein Wasserstoffatom, einen Formyl-, Acetyl- oder Propionylrest und Z' ein Wasserstoff- oder Chloratom, einen Hydroxyl·, Methoxy-, Äthoxy- oder Methylthiorest bedeutet, verestert oder umestertund gegebenenfalls den erhaltenen Ester mit einer geeigneten Säure unter Bildung eines Säureadditionssalzes umsetzt.mit Formaldehyd und einem Amin der Formel HY aminoalkyliert oder In Betracht gezogene Druckschriften:Deutsche Patentschrift Nr. 895 595; deutsche Auslegeschriften Nr. 1083 254, 1003 209, 617;Fieser, »Lehrbuch der organischen Chemie« (1960), S. 824.609 569/460 5.66 @ Bundesdruckerei Berlin
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