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DE1214075B - Verfahren zur Herstellung eines verbesserten Kindernaehrmittels auf Kuhmilchgrundlage - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines verbesserten Kindernaehrmittels auf Kuhmilchgrundlage

Info

Publication number
DE1214075B
DE1214075B DET21346A DET0021346A DE1214075B DE 1214075 B DE1214075 B DE 1214075B DE T21346 A DET21346 A DE T21346A DE T0021346 A DET0021346 A DE T0021346A DE 1214075 B DE1214075 B DE 1214075B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
milk
cow
nucleotides
added
mixture
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DET21346A
Other languages
English (en)
Inventor
Suzuoki-Ziro
Akira Kobata
Katsuharu Yasumatsu
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Takeda Pharmaceutical Co Ltd
Original Assignee
Takeda Chemical Industries Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Takeda Chemical Industries Ltd filed Critical Takeda Chemical Industries Ltd
Publication of DE1214075B publication Critical patent/DE1214075B/de
Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23CDAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING OR TREATMENT THEREOF
    • A23C9/00Milk preparations; Milk powder or milk powder preparations
    • A23C9/152Milk preparations; Milk powder or milk powder preparations containing additives
    • A23C9/1526Amino acids; Peptides; Protein hydrolysates; Nucleic acids; Derivatives thereof

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Dairy Products (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines verbesserten Kindernährmittels auf Kuhmilchgrundlage Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines verbesserten Kindernährmittels auf Kuhmilchgrundlage.
  • Kuhmilch gehört zu den Kinder- bzw. Säuglingsnahrungen, die gewöhnlich als Ersatz für Muttermilch verwendet werden. Kuhmilch wird nicht nur als Frischmilch in flüssiger Form gebraucht, sondern auch in verarbeiteter Form, z. B. als Kondensmilch, Milchpulver und fermentierte Milch. Kuhmilch hat jedoch keineswegs die gleiche Zusammensetzung wie Muttermilch und kann daher kaum als vollwertiger Ersatz für Muttermilch angesehen werden.
  • Muttermilch wurde bisher als Vollnahrung angesehen, die alle notwendigen Nährstoffe enthält, und diente daher oft als Bezugssubstanz für die Bestimmung .des Nährwerts von Lebensmitteln. Säuglinge gedeihen gewöhnlich bemerkenswert gut, wenn sie mehrere Monate nur mit Brustmilch genährt werden.
  • In neuerer Zeit nimmt die Zahl der Frauen zu, die aus verschiedenen Gründen ihre Säuglinge nicht mit Muttermilch nähren, sondern statt dessen Kuhmilch verwenden.
  • Zahlreiche Bemühungen waren daher darauf gerichtet, aus Kuhmilch ein Produkt herzustellen, das der Muttermilch nahekommt. Das Hauptproblem hierbei besteht darin, die Unterschiede in den Bestandteilen zwischen Kuhmilch und Muttermilch möglichst weitgehend auszuschalten. Hierbei handelt es sich um Unterschiede in den Proteinen, Fetten, der Laktose, den Mineralstoffen, Vitaminen, im Bifidusfaktor usw. nach Art und Menge. Zur weitgehenden Verringerung dieser Unterschiede wurde die Anreicherung von Kuhmilch mit Molkeproteinen, Vitamin F, Laktose usw. untersucht und in den letzten Jahren auch praktisch durchgeführt. Auf dem Gebiet der Biochemie hat in letzter Zeit die Nukleinsäure als Grundstoff. des Lebens die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. In der Verteilung der. Nukleinsäurekomponentenbesteht nun ein erheblicher Unterschied zwischen Muttermilch und Kuhmilch. Dieser Tatbestand wurde durch die Anmelderin in Untersuchungen der säurelöslichen Fraktionen. beider Milcharten geklärt. Die Untersuchung hatte folgende Ergebnisse:
    Nukleotide °° Muttermilch Kuhmilch
    . g/100 g
    g/100 g
    Cytidin-5'-diphosphatcholin (CDP-Cholin) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spur Spur
    Cytidin-5'-monophosphat (CMP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1080 bis 1800 297
    Adenosin-5'-monophosphat (AMP) ............................. .... 90 -
    3',5'-Adenosin-cyclisches Monophosphat (3',5'-AMP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 bis 24 138
    Guanosin-5'-monophosphat (GMP) .................................... 27 bis 53 -
    Uridin-5'-monophosphat (UMP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114 bis 133 -
    Uridin-5'-diphosphat-N=acetyllaktosamin (UX 1) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - .
    Uridin-5'-diphosphat-N-acetyllaktosamin-fukose (UX 3) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 -
    Guanosin-5'-diphösphat-mannose (GDPM) ............................. 67 bis 91 -
    Nukleotide * Muttermilch Kuhmilch .
    KW100 g
    1.g/100 g
    Uridin-5'-diphosphat-N-acetylglukosamin plus Uridin-5'-diphosphat-
    N-acetylgalaktosamin (UDP-AG+UDP-AGal) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 260 bis 361 -
    Uridin-5'-diphosphatglukose plus Uridin-5'-diphosphatgalaktose
    (UDPG+UDP-Gal) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 bis 84 -
    Guanosin-5'-diphosphat (GDP) ...... . . . . , . . . , . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 -
    Uridin-5'-diphosphatglukuronsäure plus Uridin-5'-diphosphat
    (UDPGA+UDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 bis 218 -
    Oreotsäure .......................................................... - 6190
    * a) Zur Bezeichnung der Nukleotide werden nachstehend die jeweils in Klammern angegebenen Abkürzungen verwendet.
    b) Frauenmilch enthält noch andere Arten von Nukleotiden, die jedoch noch nicht identifiziert wurden.
    Aus der vorstehenden Tabelle geht hervor, daß Muttermilch zahlreiche Arten von Nukleotiden enthält, während die meisten Nukleotide in der Kuhmilch als Oreotsäure anwesend sind, die als Vorstufe der Nukieinsäure angesehen wird. Dieser bemerkenswerte Unterschied zwischen Frauenmilch und Kuhmilch in der Verteilung der Nukleinsäuren, die als die Grundnährstoffe des Säuglings gelten, ist interessant.
  • Bemerkenswert ist ferner, daß von den genannten Nukleotiden UDP-AG, UX 1 und UX 3 in Frauenmilch zu finden sind. Sie sind sowohl aus UDP als auch Zuckern - aufgebaut, die als Bifidusfaktor bekannt sind, der insbesondere in der Muttermilch vorhanden ist, und zwar in gebundener Form mit UDP. Der Bifidusfaktor ist verantwortlich für das Auftreten des Lactobacterium bifidum im Darm von mit Brustmilch ernährten Säuglingen und daher ein sehr wichtiger Faktor beim Schutz von Säuglingen gegen bakterielle Darmerkrankungen.
  • Bisher wurden Nukleotide als sehr schwer erhältliche Verbindungen angesehen. Als Ergebnis der Fortschritte in der mikrobiologischen bzw. organischen Chemie sind sie inzwischen jedoch leicht zugänglich geworden. Beispielsweise können 5' Nukleotide großtechnisch durch Hydrolyse von Nukleinsäure mit einem Enzymsystem, das z. B. durch Mikroorganismen erzeugt wird, hergestellt werden.
  • Die vorstehend erwähnten Erkenntnisse in Verbindung mit der nunmehr leichten Herstellbarkeit von 5' Nukleotiden regten den Erfinder zu Untersuchungen darüber an, ob Kuhmilch durch Zusatz von Nukleotiden, die in Frauenmilch, aber nicht in Kuhmilch enthalten sind, in ein der Muttermilch nahekommendes Produkt umgewandelt werden kann. Hierbei wurde festgestellt, daß die Nukleotide in Kuhmilch :durch die Anwesenheit von Phosphatasen, z. B. Phosphormonoesterase und Pyrophosphatase, die die Hydrolyse von Nukleotiden zu Nukleosiden katalysieren, sehr instabil sind. Es wurde jedoch auch gefunden, daß die Phosphatase ohne Zerstörung der Nährstoffe in der Kuhmilch deaktiviert werden kann.
  • Es wurden ferner Untersuchungen über die Reaktion von Säuglingen .auf den Geschmack von Kuhmilch angestellt, der Nukleotide zugesetzt wurden, die in Brustmilch vorhanden, in Kuhmilch aber im wesentlichen abwesend sind. Hierbei wurde festgestellt, daß :der Geschmack der Kuhmilch demjenigen von Brustmilch in einem Maße angeglichen wird, daß die behandelte Kuhmilch willig von Säuglingen getrunken wird, die Kuhmilch ablehnen. Außerdem wurde gefunden, daß -die Menge der .Kuhmilch, die die Säuglinge zu sich nehmen, und die Geschwindigkeit, mit der sie getrunken wird, durch Zusatz der Nukleotide zur Kuhmilch merklich gesteigert werden, so daß also ein Zusammenhang zwischen diesen Nukleotiden und der Vorliebe des Säuglings für den Geschmack besteht.
  • Weitere Untersuchungen über das Verhalten von Kuhmilch, der die genannten Nukleotide zugesetzt wurden, haben ergeben, daß durch den Zusatz der Nukleotide das Kasein langsamer und in feineren Flocken ausgefällt wird, so daß die Verdaulichkeit der Kuhmilch erhöht wird. Der Nukleotidzusatz bewirkt nämlich eine Erniedrigung der Kaseinspannung, d. h., der in Gegenwart einer Säure gebildete Kaseinkuchen ist weicher als ein ohne Nukleotidzusatz gefällter Kuchen.
  • Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung eines verbesserten Kindernährmittels auf Kuhmilchgrundlage, das dadurch gekennzeichnet ist, -daß man in an sich bekannter Weise die in der Kuhmilch vorliegenden Phosphatasen inaktiviert und ihr dabei unmittelbar vor, gleichzeitig oder nach der Inaktivierung Alkalisalze von Nukleotiden zusetzt.
  • Die Nukleotide, die in Frauenmilch vorhanden, in Kuhmilch jedoch im wesentlichen abwesend sind, wurden bereits erwähnt. Außerdem ist CMP in Kuhmilch in weit geringeren Mengen als in Brustmilch enthalten. Daher ist CMP ebenfalls in die Nukleotide einzubeziehen, die in Brustmilch enthalten sind, in Kuhmilch jedoch praktisch fehlen. Diese Nukleotide können in zwei Gruppen eingeteilt werden, nämlich die 5' Nukleotide und die Zuckerester von 5' Nukleotiden, die allerdings auch unter die 5'-Nukleotide fallen.
  • Die Verbindungen der ersten Gruppe, die 5'-Nukleotide, können durch Hydrolyse von Nukleinsäure, die aus lebenden Geweben, z. B. Mikroorganismen (z. B. Hefe), und tierischen Geweben gewonnen werden kann, hergestellt werden. Geeignete Verfahren sind in der deutschen Auslegeschrift 1130 785 K1. 12 p vorgeschlagen und in der französischen Patentschrift 1219 220 vorbeschrieben. Die zweite Gruppe kann aus den 5'-Nukleotiden der ersten Gruppe synthetisiert werden.
  • Die Nukleotide können als solche der Kuhmilch zugesetzt werden, jedoch ist es zweckmäßiger, sie als Alkalisalz, .z. B. Natriumsaiz, Kaliumsalz oder -als .Salz mit basischen Aminosäuren, wie Hjstidin, zuzugeben, um eine mögliche Koagulierung der Kuhmilch zu vermeiden, die zuweilen durch die . Azidität der Nukleotide verursacht wird. Bevorzugt werden die .DinatriumSalze verwendet. - Wie bereits erwähnt, enthält Kuhmilch Phosphatasen, die Nukleotide in die entsprechenden Nukleoside zu hydrolysieren vermögen. Die Phosphatasen müssen daher unmittelbar nach, während oder vor dem Zusatz der Nukleotide deaktiviert oder zerstört werden. Die Deaktivierung oder Zerstörung der Phosphatasen kann zwar durch Zusatz eines Inhibitors für die Phosphatasen (z. B. eines Arsenats, Phosphats oder Cyanats) erfolgen, jedoch sind die meisten Inhibitoren für den Zusatz zu Säuglingsnahrungen ungeeignet, so daß eine Zerstörung bzw. Deaktivierung auf diese Weise zweckmäßig vermieden wird.
  • Eine weitere Methode zur Inaktivierung oder Zerstörung der Phosphatasen, die von dem Erfinder für das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft verwendet wurde, beruht auf einfachem kurzzeitigem Erhitzen, z. B. 40 Minuten auf 60° C, 20 Minuten auf 65° C, 5 Minuten auf 70° C oder nur 1 Sekunde auf 80°C. Hierdurch wird der natürliche Geschmack der Kuhmilch in keiner Weise beeinträchtigt; auch besteht keine Gefahr einer Verunreinigung des Produkts durch unerwünschte Stoffe.
  • Kuhmilch muß allgemein vor dem Verkauf pasteurisiert oder sterilisiert werden, um Infektionen durch Mikroorganismen, die möglicherweise in der Milch vorhanden sind, zu vermeiden. Hierzu wird die Milch gewöhnlich mehr als 30 Minuten auf 65° C oder mehr als 15 Minuten auf 75° C erwärmt. Die Zugabe der Nukleotide zur Milch kann daher unmittelbar vor, während oder nach der Erhitzung erfolgen.
  • Bei der Verarbeitung von Kuhmilch zu Kondensmilch oder Milchpulver durchläuft sie gewöhnlich einen Erhitzungsprozeß, der zur Pasteurisierung oder Sterilisation und zur Senkung - der Kaseinspannung der Milch erforderlich ist. Die Nukleotide können daher vorteilhaft unmittelbar vor, während oder nach der Erhitzung zugegeben werden. Natürlich kann die Zugabe auch zum Endprodukt erfolgen. Wenn fermentierte Milchprodukte, wie Yoghurt, und milchsäurehaltige Getränke nach dem Verfahren gemäß der Erfindung behandelt werden, muß die Zugabe zum pasteurisierten Fertigprodukt erfolgen, weil das fermentierte Milchprodukt gewöhnlich Mikroorganismen enthält, die Phosphatase bilden können.
  • Kurz gesagt, die Zugabe von Nukleotiden, die in Frauenmilch vorhanden sind, aber in Kuhmilch fehlen, muß in Abwesenheit von Phosphatase oder unmittelbar vor deren Inaktivierung erfolgen.
  • GMP, UMP, CMP und andere Nukleotide können der Kuhmilch in solchen Mengen zusetzt werden, daß der Gehalt der Milch an diesen Nukleotiden derselbe ist wie in Brustmilch. Hierzu sind pro Liter unverarbeiteter Kuhmilch erforderlich: Etwa 10 bis 20 mg, vorzugsweise 15 mg CMP, etwa 0,2 bis 0,4 mg, vorzugsweise 0,3 mg GMP, etwa 1,2 bis 1,4 mg, vorzugsweise 1,3 mg UMP, etwa 0,4 bis 0,6 mg, vorzugsweise 0,5 mg GDP und etwa 1,0 bis 3,0 mg, vorzugsweise 2;0 mg UDP-GA.
  • Auch andere Nükleotide können unter Berücksichtigung des Unterschiedes im Gehalt dieser Nukleotide in Frauenmilch und Kuhmilch zugesetzt werden. Beispielsweise können etwa 0,5 bis 1,0 mg UDPG und etwa 0,5 bis 1,0 mg UDP pro Liter verarbeiteter Milch zugegeben werden. Die genannten Mengen können natürlich je nach dem Nukieotidgehalt .der zu behandelnden Milch geändert werden.
  • Die Zugabe kann unmittelbar zur unbehandelten Kuhmilch erfolgen, jedoch besteht hierbei die Ge= fahr, daß das Produkt keine homogene Mischung wird. Daher werden die zuzugebenden Nukleotide zweckmäßig vorher in einer kleineren Menge pasteurisierter Milch gelöst, worauf die Mischung zur restlichen Kuhmilch gegeben wird.
  • Wenn die Nukleotide kondensierter Milch oder Milchpulver zugesetzt werden müssen, werden die Mengen so gewählt, daß sie nach Verdünnung zur Trinkmilch dem Nukleotidgehalt von Brustmilch entsprechen. Die Zugabe kann in diesem Fall vor, während oder nach dem Konzentrieren bzw. Versprühen der Milch erfolgen. Das Produkt kann Zucker, lösliche Kohlenhydrate, Mineralstoffe, Vitamine, Aminosäuren usw. in gut aufeinander abgestimmten Mengen enthalten. Hierzu können Saecharose, ß-Laktose; Vitamin F, Vitamin A, Vitamin D, L-Lysin, L-Methionin dem Produkt zugegeben werden. Die Anreicherung kann vor, während oder nach der Zugabe der Nukleotide erfolgen. Gegebenenfalls kann die Milchbzw. das Produkt in üblicher Weise homogenisiert werden.
  • Zwar sind gemäß der Erfindung der Kuhmilch die Nukleotide zuzusetzen, die in Brustmilch vorhanden sind, aber in Kuhmilch fehlen. Jedoch ist es möglich, eine geringere Zaiil von Nukleotiden zuzugeben, wenn einige von ihnen schwer erhältlich sind. Wenn beispielsweise einA oder mehrere der Nukleotide UDP, UDPG, UDP-AG, UDP-GA, UX 1 und UX 3 fehlen, ist durch den verbesserten Geschmack der behandelten Kuhmilch die Vorliebe der Säuglinge zu dieser Milch größer als zur unbehandelten Milch. Die Arten der zuzusetzenden Nukleotide können also in Abhängigkeit von ihrer Verfügbarkeit beschränkt werden. Säuglinge sprechen bereits positiv auf den veränderten Geschmack der Kuhmilch an, wenn dieser nur einige leicht verfügbare Nukleotide, z. B. nur AMP, GMP, UMP und CMP, die sämtlich leicht durch Hydrolyse von Nukleinsäure herstellbar sind, zugesetzt werden.
  • Die auf die beschriebene Weise behandelte Kuhmilch kann nur dann zu Nebenprodukten verarbeitet werden, wenn hierzu keine Mikroorganismen erforderlich sind, die Phosphatasen zu bilden vermögen. Beispielsweise kann die behandelte Milch zu Eiskrem od. dgl. weiterverarbeitet werden. Sollen die in Frage kommenden Nukleotide fermentierten Milchprodukten zugegeben werden, muß die Zugabe unmittelbar vor, während oder nach der Pasteurisierung des Produkts erfolgen.
  • Eine weitere Möglichkeit der Zugabe der Nukleotide besteht darin, zunächst eine Mischung herzustellen, die die Nukleotide enthält, und diese Mischung unverarbeiteter oder verarbeiteter Kuhmilch zuzusetzen. Zu diesem Zweck können die Nukleotide mit löslichen oder dispergirebaren Kohlenhydraten gemischt werden. Hierzu geeignete Kohlenhydrate sind beispielsweise cx-Laktose, ß-Laktose, vollwertige Laktose (balanced Lactose), Saccarose, Maltose, Dextrin, vorgelatmiertes Getreidemehl und Hafermehl. Zwar enthalten rohe Getreidekörner mehr oder weniger Phasphatase, jedoch wird diese durch das Erhitzen bzw. Kochen zur Herstellung des vorgelatinierten Getreidemehls inaktiviert. Die Nukieotide können daher den Kohlenhydraten ohne Rücksieht auf eine etwaige Aktivität von Phosphatasen zugegeben werden. Besteht jedoch -die Gefahr der Anwesenheit von Phosphatasen im Kohlenhydrat, können die Nukleotide unmittelbar vor, während oder nach der vollständigen Inaktivierung aller Phasphatasen zugegeben werden. Die Nukleotide werden hierbei in Mengen verwendet, daß ihre Konzentration in der Milch die gleiche ist wie in Brustmilch. Pro Kilogramm Mischung werden 0,2 bis- 0,3 g CMP, 5. bis 6 g GMP, 0,02 bis 0,03 g UMP, 0,008 bis 001 g GDP und 0,03 bis 0,04 g UDP gebraucht. Der unbehandelten Milch werden vorzugsweise 4 bis etwa 7 Gewichtsprozente der aus Nukleotiden und Kohlenhydrat bestehenden Mischung zugegeben. Die Mischung -kann . außerdem Mineralstoffe, Vitamine, Aminosäüren od. dgl. enthalten, um den Nährwert der behandelten Kuhmilch zu steigern.
  • Wie bereits erw'ä'hnt, wird -die Vorliebe von Säuglingen für die behandelte Kuhmilch bereits geweckt,. wenn dieser nur AMP, GMP, UMP und CMP, die am leichtesten erhältlichen Nukleotide, -zur Verbesserung des Geschmacks. zugegeben werden. Diese Nukleotide werden daher zweckmäßig in eine leicht anwendbare Mischung -eingearbeitet.- Diese Mischungen können beispielsweise die Form eines Pulvers oder von Tabletten mit konstantem Gehalt an diesen Nukleotiden haben, so daß ein Abwiegen oder Berechnungen vor .der Zugabe vermieden-werden. Natürlich können auch andere Nukleotide in diese Mischungen eingearbeitet werden. Die Mischungen können Hilfsstoffe bzw. Träger, wie Laktose (rx-Laktose oder vollwertige Laktose), lösliche Stärke undandere lösliche oder dispergierbare Kohlehydrate, enthalten, soweit diese- nicht giftig oder schädlich sind.
  • Der Gehalt an den einzelnen Nukleotiden in der Mischung kann unter Berücksichtigung des -Molanteils der Grundkomponenten der Nukleotidfraktionen in Brustmilch festgelegt werden. Vorzugsweise wird die Mischung jedoch so zusammengestellt, daß das Gewichtsverhältnis zwischen AMP, GMP, UMP und CMP 1;5 bis 2,0 : -1,0 bis 1,5 : 6,5 bis 7 : 20 beträgt. Die Mischung kann in einer Konzentration von etwa 25 bis 30 @mg/1 Kuhmilch gelöst werden.
  • Gegebenenfalls kann die Mischung in einer geringen Menge Wasser oder pasteurisierter Kuhmilch gelöst und die Lösung der zu trinkenden Milch zugesetzt werden. Die Mischung kann'zur Steigerung des Nährwerts der behandelten Milch Mineralstoffe, Vitamine, Aminosäuren od. dgl. enthalten.
  • Die Nukleotide können. beispielsweise durchgeseihten, zerkleinerten und pulverförmigen Kindernahrungen zugesetzt werden, die aus Eigelb, Leber, Hühnerfleisch, sonstigem Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst usw. hergestellt sind. In fliesen Stoffen sind gewöhnlich P.hosphatasen vorhanden, die jedoch während der Zubereitung der Kost durch Erhitzen oder Kochen inaktiviert werden.- Die Nukleotide sind daher unmittelbar vor, während oder nach dem Erhitzenbzw. Kochen zuzugeben. Zu je 100g Kindernahrung können 10 bis 20 mg AMP, 0,2 bis 0,4 mg CMP, 1 bis 2 mg GMP, 3 bis 5 mg UMP, 0,4 bis 0,6 mg GDP und 1 bis 2 mg UDP-GA zugesetzt werden. Auf diese Weise hergestellte Kindernahrungen können 4 bis 6 Monate alten-Kindern in Mengen von 10 bis 30g pro Mahlzeit°oder 7 bis 12 Monate alten Kindern in Mengen von 60 bis 80 g pro Mahlzeit verabfolgt werden. In allen vorstehend beschriebenen Fällen der erfindungsgemäßen -Anwendung von Nukleotiden können diese in reiner oder roher Form verwendet werden. Beispielsweise kann das Hydrolysat von Nukleinsäure als solches gebraucht werden, nachdem lediglich die giftigen Bestandteile und unangenehm schmeckenden oder riechenden Bestandteile entfernt worden sind. Die Entfernung kann sehr einfach geschehen, indem man das Hydrolysat durch eine mit Ionenaustausdherharz oder Aktivkohle gefüllte Kolonne laufen läßt. -Als Ionenaustauscherharze können schwäch saure Kationenaustauschharze oder schwach basische Anionenaustauscherharze verwendet werden. Das auf diese Weise 'erhaltene rohe Nukleotidgemisch #enthält verschiedene Nukleotide; die in Brustmilch nicht vorhanden sind, die aber den Geschmack des Produkts und den Nährwert nicht beeinträchtigen. Bei Verwendung des rohen Nukleotidgemisches ist es schwierig, jedes Nukleotid richtig zu dosieren, jedoch läßt sich durch Zusatz des rohen Nukleotidgemisches zumindest eine Kuhmilch erhalten, die der Brustmilch in -ihren Bestandteilen ähnelt. Die zuzusetzende Menge dieses rohen NukleotidgemisQhes kann an Hand der analytisch bestimmten Nukleotidgehalte ermittelt werden.
  • Kuhmilch enthält wesentlich höhere Mengen 3',5'-AMP als Brustmilch und außerdem einen hohen Anteil Orotinsäure, .die in Brustmilch nicht enthalten ist: Diese Nukleotide bleiben in der gemäß der Erfindung behandelten Kuhmilch, beeinträchtigen jedoch weder den Nährwert noch üben einen schädlichen Einfluß auf die Säuglinge aus.
  • Die Mengenangaben in den folgenden-Beispielen beziehen sich auf das Gewicht. Die Zahlen hinter den Bezeichnungen der Mikroorganismen stellen die Eingangsnummern für die Mikroorganismen bei der American Type Culture Collection dar. In allen beschriebenen Versuchen wurden die Nukleotide in Form ihres Natriumsalzes verwendet, jedoch können statt dessen auch -die entsprechenden anderen Salze, z. B. die Kaliumsalze und Ammoniumsalze, oder die freien Nukleotide gebraucht werden.
  • Beispiel 1 , Zu 6001 Kuhmilch werden 10 kg ß-Laktose, 9,5 kg lösliches Polysaccharid, 10 kg Saccharose und eine ausreichende Menge an Mineralstoffen gegeben. Die Mischung wird gekocht und auf einen Umfang von etwa 2001 kondensiert. Im Kondensat werden 9 g Dinatrium-CMP, 180 g Dinatrium-GMP, 900 mg Dinatrium-UMP, 300 mg Dinatrium-GDP und 1,2 g Natriumsalz von UDP-GA gelöst. Die Mischung wird durch Versprühen getrocknet und dann mit geeigneten Mengen an Saccharose und ß-Laktose auf 100 kg aufgefüllt. Das Produkt kann unter Verdrängung der Luft durch Stickstoff in Dosen abgefüllt werden. Beispiel 2 Aus 20 kg ß-Laktose, 9 g Dinatrium-CMP, 180 mg Dinatrium-UMP, 300 mg Dinatrium-GDP, 1,2 g Natriumsalz von UDP-GA wird eine homogene Mischung hergestellt, die zu 80 kg behandeltem' Kuhmilchpulver gegeben wird, ,das durch Saccharose, lösliches Polysaccharid und verschiedene Mineralstoffe in üblicher Weise angereichert worden ist. Die Mischung wird homogenisiert und kann unter Stickstoff auf Flaschen gefüllt werden. Beispiel -3 In 50 em3 pasteurisierter Kuhmilch werden 1,4 g Dinatrium-CMP, 30m- Dinatrium-GMP, 130 mg Dinatrium-UMP und 200 mg Natriumsalz von UDP-GA gelöst. Die Lösung wird gleichmäßig einem, in gleichmäßiger Menge in eine Pasteurisiervorrichtung fließenden Kuhmilchstrom zudosiert, wobei das Verhältnis so eingestellt ist, daß 50 cm3 der Lösung auf 1001 Kuhmilch kommen. Die Pasteurisierung kann 2 Sekunden bei 91° C vorgenommen werden. Das Produkt kann auf Flaschen gefüllt werden. Beispiel 4 Zu 1001 pasteurisierter Kuhmilch wird aseptisch eine Nukleotidlösung der gleichen Zusammensetzung wie im Beispiel 3 gegeben. Das Produkt kann auf Flaschen gefüllt werden. Beispiel 5 Zu 6001 roher Kuhmilch werden 10 kg vollwertige Laktose, 9,5g lösliche Polysaccharide und 10 kg Saccharose gegeben. Die Mischung wird unter vermindertem Druck gekocht und kondensiert.
  • 1 kg getrocknete Tornula-Hefe wird 4 Stunden bei 90° C mit einer alkalischen Salzlösung (pH 8,0) extrahiert. Der Extrakt wird zur Entfernung der festen Stoffe zentrifugiert. Zu 1501 des Hefeextraktes werden 50 1 Kulturfiltrat von Streptomyces griseus (ATCC-10137) gegeben. Die Mischung wird 15 Stunden bei 40° C stehengelassen. Das Reaktionsgemisch wird mit einer Filterhilfe gefiltert (Diatomeenerde) und das Filtrat durch eine Kolonne gegeben, die mit einem Ionenaustauschharz (Acrylsäurepolymerisat in Perlform, im Handel unter der Bezeichnung »Amberlite IRC-50«, Hersteller Rohm & Haas Co.) gefüllt ist. Das Eluat wird unter vermindertem Druck eingeengt, wobei ein Nukleotide enthaltendes Konzentrat erhalten wird.
  • Das Konzentrat wird mit dem vorher hergestellten Kuhmilchkonzentrat, gemischt und die Mischung durch Versprühen getrocknet. Das erhaltene Pulver wird mit ß-Laktose auf 100 kg aufgefüllt. Das Produkt kann unter Verdrängung der Luft durch Stickstoff in Dosen gefüllt werden. Beispiel 6 Nach Standardisierung der Bestandteile von 6001 roher Kuhmilch werden 10 kg ß-Laktose und lösliches Polysaccharid zur Milch gegeben, die dann gekocht wird.
  • Zu einer geringen Menge pasteurisierter Kuhmilch werden 180 mg Dinatrium-GMP, 550 mg Dinatrium-AMP, 800 mg Dinatrium-UPM, 300 mg Dinatrium-GDP und 1,2 g UDP-GA gegeben. Die Lösung wird zur vorher behandelten Milch gegeben, die dann kondensiert und anschließend versprüht wird. Das erhaltene Pulver wird mit geeigneten Mengen Vitamin, Aminosäuren usw. auf 100 kg aufgefüllt.
  • Beispiel 7 Zu 100 g Pulver behandelter Kuh milch, d as ß-Laktose, Saccharose, Nährzucker und Mineralstoffe enthält, werden 9 g Dinatrium-CMP, 180 mg Dinatrium-GMP, 550 mg Dinatrium-AMP und 4 g Dinatrium-UMP gegeben. Das Ganze wird gut gemischt und gesiebt.
  • Beispiel 8 Eine Mischung aus 6001 roher Kuhmilch und 10 kg Saccharose wird gekocht und kondensiert. Ribonukleinsäure, die in Hefeextrakt enthalten ist, wird auf die im Beispiel 5 beschriebene Weise hydrolysiert, worauf AMP und GMP in üblicher Weise abgetrennt werden und eine CMP und UMP enthaltende Mutterlauge zurückbleibt. Diese wird in einer Menge, die je 8 g CMP und UMP entspricht, zu der vorher hergestellten Kondensmilch gegeben. Die Mischung wird nach Zugabe von 500 g dibasischem Natriumphosphat durch Versprühen getrocknet. Zum Produkt werden. 20 kg ß-Laktose gegeben. Auf diese Weise werden 100 kg behandelte Milch in Pulverform erhalten. Beispiel 9 In einem Kulturtank wird Streptomyces aureus (ATCC-13404) 2 bis 3 Tage bei 28° C in einem Nährmedium bebrütet, :das einen pH-Wert von 7,0 hat und in 100 Volumteilen 4 Gewichtsteile lösliche Stärke, 1 Gewichtsteil Pepton, 1 Gewichtsteil Fleischextrakt, 0,2 Gewichtsteile Trockenhefe, 0,1 Gewichtsteil dibasisches Kaliumphosphat und 0,5 Gewichtsteile Natriumchlorid enthält. Das Kulturfiltrat wird auf pH 4,0 eingestellt, dann 1 Minute auf 50° C erwärmt und dann plötzlich auf pH 7,0 gebracht. Zu 251 dieser Hefelösung werden 10 kg Trockenhefe und 201 Wasser zur Aufschwämmung der Hefe gegeben. Der ph-Wert derAufschwämmung wird auf 8,0 eingestellt. Die Aufschwämmung wird 16 Stunden bei 37° C stehengelassen, worauf die Zellen durch Zentrifugieren oder Filtrieren abgetrennt werden. Die auf :diese Weise erhaltene nukleotidhaltige Lösung wird .durch eine Kolonne gegeben, die mit Aktiv-. kohle gefüllt ist. Durch -fraktionierte Elution werden Nukleotidfraktionen erhalten, die UMP, DMP, GMP und AMP enthalten. Jede Fraktion wird mit einer Natriumhydroxydlösung neutralisiert und zu den jeweiligen Dinatriumsalzen eingeengt.
  • Eine Mischung aus roher Kuhmilch, Saccharose, ß-Laktose und Mineralstoffen wird gekocht, unter vermindertem Druck kondensiert und versprüht. Zu 20 kg ß-Laktose werden die vorher erhaltenen Dinatriumsalze der Nukleotide gegeben, und zwar 9 g Dinatrium-CMP, 180 mg Dinatrium-GMP, 900 mg Dinatrium-UPM, 500 mg Dinatrium-AMP, 300 mg GDP und 1,2 g UDP-GA. Die Mischung wird homogenisiert. Die homogene Mischung aus 80 kg des auf die beschriebene Weise hergestellten Milchpulvers und 20 kg des Gemisches aus ß-Laktose und Nukleotiden stellt eine der Muttermilch nahekommende Trockenmilch dar. Beispiel 10 Ein Ribonukleinsäure enthaltender wäßriger Extrakt von Torula-Hefe wird unter Verwendung eines. Kulturfiltrats von Streptomyces coelicolor (ATCC-13405) hydrolysiert, wobei eine Lösung eines Gemisches von Nukleotiden erhalten wird. Diese Lösung wird eingeengt, mit einer Natriumhydroxydlösung neutralisiert, wobei die Dinatriumsalze der Nukleotide gebildet werden, und dann zur Trockene eingedampft. Zu 50 cms pasteurisierter Kuhmilch werden 2 bis 3 g des Gemisches der Dinatriumsalze der Nukleotide gegeben. Die erhaltene Lösung wird zu 1001 Kuhmilch gegeben, die in eine Pasteurisierapparatur fließt. Die aus der Apparatur kommende Milch kann auf Flaschen gefüllt werden.
  • Beispiel 11 Ein wäßriger Extrakt von Torula-Hefe, der Ribonukleinsäure enthält, wird mit einem Kulturfiltrat von Streptomyces aureus (ATCC-13404) hydrolysiert. Das Hydrolysat wird durch eine Kolonne gegeben, die mit einem Ionenaustauschharz (Acrylsäurepolymerisat in Perlform, Handelsbezeichnung »Amberlite IRC-50«) gefüllt ist, wodurch giftige und/oder unangenehm schmeckende oder riechende Bestandteile entfernt werden. Es wird dann mit einer wäßrigen Natriumhydroxydlösung neutralisiert und eingeengt.
  • 6001 rohe Kuhmilch werden nach Einstellung der Zusammensetzung mit 10 kg ß-Laktose, 10 kg Saccharose und 9,5 kg löslichem Polysaccharid angereichert und dann gekocht. Zu dieser behandelten Kuhmilch wirrt die vorher hergestellte Nukleotidlösung gegeben, und zwar in einer Menge, die 10 bis 15 g Nukleotiden entspricht. Die Mischung wird zur Trockene eingedampft. Nach Zusatz einer geeigneten Menge von Vitaminen und Aminosäuren werden 100 kg Milchpulver erhalten. Beispiel 12 Ein Ribonukleinsäure enthaltender wäßriger Extrakt von Torula-Hefe wird mit einem Kulturfiltrat von Bacillus brevis (ATCC-8185) hydrolysiert. Ein Konzentrat des hierbei erhaltenen Hydrolysats, dessen Volumen 2 bis 3 g Nukleotiden entspricht, wird zu 1001 Milch gegeben, die vorher standardisiert und gekocht worden war. Die Mischung wird kondensiert, homogenisiert und auf Dosen abgefüllt und pasteurisiert. Erhalten werden 1001 Kondensmilch. Beispiel 13 Ein Ribonukleinsäure enthaltender wäßriger Extrakt von Torula-Hefe wird mit einem Kulturfiltrat von Anixiella reticulispora (ATCC-13828) hydrolysiert. Das Hydrolysat wird mit einem Ionenaustauschharz behandelt, wobei eine ungiftige Nukleotidlösung erhalten wird. Zur Lösung wird Methanol gegeben. Von der hauptsächlich UMP und CMP enthaltenden Lösung wird das Lösungsmittel abdestilliert.
  • 100l Kuhmilch, die vorher filtriert und homogenisiert wurde, werden mit Nukleotidgemisch versetzt und anschließend versprüht. Beispiel 14 Ein Gemisch von weißem Reispuder und etwa dem 10fachen Wasservolumen wird geknetet, 30 Miuuten zur Gelatinierung der Stärke gekocht und filtriert. Zum Filtrat werden pro 100 kg Endprodukt die Dinatriumsalze von Nukleotiden zugemischt, und zwar 27 g CUT, 540 mg GMP, 2,7 g UMP, 900 mg GDP und 3,6 g UDP-GA. Die Mischung wird durch Sprühtrocknen auf einen Zusatzstoff für Milchprodukte verarbeitet. Beispiel 15 1 kg Hefe wird 4 Stunden bei 90° C mit einer alkalischen Salzlösung (pH 8,0) extrahiert und zur Entfernung der festen Stoffe zentrifugiert. Nach Zusatz eines Kulturfiltrats von Streptomyces griseus (ATCC-10137) zum Filtrat wird dieses 15 Stunden bei 40° C stehengelassen, um die Ribonukleinsäure zu hydrolysieren. Das Gesamthydrolysat wird durch eine Kolonne gegeben, die mit einem Ionenaustauschharz (Polystyrolharz in Perlform, Acrylsäuretyp, Handelsbezeichnung »Amberlite IRC-50«) gefüllt ist. Das Eluat wird eingeengt, wobei eine konzentrierte Lösung verschiedener Nukleotide erhalten wird.
  • Eine Mischung von weißem Reispuder und etwa dem 10fachen Wasservolumen wird geknetet, 30 Minuten gekocht, um die Stärke im Reis zu gelatinieren, und anschließend filtriert. Zum Filtrat wird die gesamte vorher hergestellte Nukleotidlösung gegeben. Die Mengen werden so gewählt, daß 10 kg Endprodukt erhalten werden. Die Mischung wird durch Versprühen getrocknet. Das erhaltene gelatinierte Getreidemehl eignet sich als Zusatz zu Milchprodukten. Beispiel 16 Weißer Reispuder wird in einer solchen Wassermenge suspendiert, daß der Feststoffgehalt etwa 30% beträgt. Zur Suspension wird unmittelbar vor ihrer Einleitung in eine Trockentrommel eine auf die im Beispiel 15 beschriebene Weise hergestellte konzentrierte Lösung von verschiedenen Nukleotiden gegeben, und zwar das gesamte Volumen der Nukleotidlösung auf 30 kg Suspension. Die Suspension wird in der Trockentrommel gleichzeitig gelatiniert und getrocknet. Das Produkt eignet sich als Zusatz zu Milchprodukten. Beispiel 17 Tabletten folgender Zusammensetzung werden auf übliche Weise hergestellt:
    Dinatrium-AMP .... 1,72 mg
    Dinatrium-GUT .... 1,26 mg
    Dinatrium-UMP .... 6,62 mg
    Dinatrium-CMP .... 20,50 mg
    ,B-Lactose . . . . . . . . . . 169,90 mg
    Insgesamt .. . . 200,00 mg pro Tablette
    Vor der Zugabe zu Kuhmilch wird eine Tablette in etwa 5 em3 warmem Wasser gelöst. Die Lösung wird zu 11 unverarbeiteter oder verarbeiteter Kuhmilch oder einer Milchpulverlösung gegeben. Beispiel 18 Proben von Kuhmilch wurden in .zwei Teile geteilt. Zu einem Anteil jeder Probe wurde 0,1 Gewichtsprozent :der Dinatriumsalze von 5'-GMP, 5'-UMP und 5'-CMP zugegeben, während der andere Anteil unverändert blieb. Beide Anteile jeder Probe in Mengen von 100 em3 wurden dann mit Pepsin, das in 10 cm3 0,08n Salzsäure gelöst wurde, 10 Minuten bei 35 ± 0,5° C behandelt und anschließend die Kaseinspannung des resultierenden Kuchens mit einem K.G.S.-Spannungsmesser gemessen. Dabei wurden folgende Ergebnisse erhalten:
    Kuchenspannung von Kuhmilch (g)
    Probe I Ohne Zusatz I Mit Zusatz von 5'-Nukleotiden
    1 8,0 4,1
    2 7,3 4,4
    3 7,4 4,0
    4 7,0 4,3
    5 6,2 4,0
    6 6,5 4,0
    7 7,2 3,8
    8 9,0 4,0
    9 8,0 3,9
    10 6,8 3,2
    Die Ergebnisse zeigen, daß durch einen Zusatz von Nukleotiden die Kuchenspannung sehr stark herabgesetzt wird.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung eines verbesserten Kindernährmittels auf Kuhmilchgrundlage, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise die in der Kuhmilch vorliegenden Phosphatasen inaktiviert und ihr dabei unmittelbar vor, gleichzeitig oder nach der Inaktivierung Alkalisalze von Nukleotiden zusetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, ,daß der Milch bzw. den Milchprodukten die Alkalisalze von Cytidin-5'-monophosphat, Guanosin-5'-monophosphat, Uridin-5'-monophosphat, Guanosin-5'-diphosphat, Uridin-5'-diphosphatglukose, Uridin-5'-diphosphatgalaktose, Uridin-5'-diphosphatglukuronsäure oder Uridin-5'-diphosphat-n-acetylglukosamin, vorzugsweise als Dinatriumsalze, zugesetzt werden.
DET21346A 1960-12-29 1961-12-28 Verfahren zur Herstellung eines verbesserten Kindernaehrmittels auf Kuhmilchgrundlage Pending DE1214075B (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3242372A1 (de) * 1981-11-16 1983-07-14 Unión Industrial y Agro-Ganadera, S.A. (UNIASA), Granada Auf muttermilch aufbereitete milch und verfahren zu deren herstellung
WO1998006277A1 (en) * 1996-08-13 1998-02-19 Bristol-Myers Squibb Company Nutritional formulas supplemented with nucleotides, and processes thereof

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