DE1213966B - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Bauprofilen aus Glasbaendern - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Ο.:

C03b

Deutsche Kl.: 32 a-13/14

Nummer: 1213 966

Aktenzeichen: M 50820 VI b/32 a

Anmeldetag: 9. November 1961

Auslegetag: 7. April 1966

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Bauprofilen mit wenigstens zwei im Winkel zueinander liegenden Schenkeln aus Glasbändern, bei dem das fertige Profil ein Endkaliber durchläuft, das unter allseitig rollender Reibung den gesamten Profilquerschnitt begrenzt.

Ein solches Verfahren ist zur Herstellung von U-Profilen aus einem Glasband bekannt und auf die Herstellung von Profilen aus einem Glasband beschränkt, das jeweils in der gewünschten Weise durch Abwinklung verformt wird. Das bekannte Verfahren ermöglicht weiter nur die Herstellung von Profilen mit begrenzter Schenkelhöhe.

Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Bauprofilen, bei denen die Schenkelhöhe nicht begrenzt ist und das darüber hinaus die Herstellung von Profilen, beispielsweise I-, H- oder kastenförmigen Profilen ermöglicht, die nach dem bekannten Verfahren nicht herstellbar sind.

Dieses Ziel wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß zwei oder mehr ebene oder zu Profilen mit über ihre Länge gleichmäßigem Querschnitt vorgeformte Bänder in plastischem Zustand dem Endkaliber so zugeführt werden, daß eine Kante eines Bandes die Oberfläche eines anderen Bandes berührt und die Bänder in dem Endkaliber längs ihrer Berührungsflächen miteinander verschmolzen werden.

Die vorgeformten Bänder können hierbei ebene Bänder sein, oder aber auch nach dem bekannten Verfahren hergestellte U-Profile.

Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht und im nachstehenden im einzelnen an Hand der Zeichnung beschrieben.

Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt einer Gesamtanlage gemäß der Erfindung;

Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung der Erzeugung und Vereinigung von vier Glasbändern zu einem Hohlprofil;

F i g. 3 zeigt eine schematische Darstellung der Erzeugung und Verbindung von drei vorgeformten Bändern zu einem Bauprofil;

F i g. 4 zeigt einen vergrößerten Schnitt durch die Anlage in Fig. 3 entlang der SchnittebeneI-I;

F i g. 5 zeigt eine besondere Ausführungsform einer Vorverformungseinrichtung im Längsschnitt;

F i g. 6 zeigt eine axonometrische Darstellung einer Ausführungsform eines Kalibrierrollendornes;

F i g. 7 zeigt ein Eck-Detail des Kalibrierrollendornes der F i g. 6 im Querschnitt;

F i g. 8 zeigt eine besondere Art einer Korrektur- und Leitvorrichtung.

Das geschmolzene Glas gelangt gemäß dem erfin-Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von
Bauprofilen aus Glasbändern

Anmelder:

Moosbrunner Glasfabriks-Aktiengesellschaft,

Wien

Vertreter:

Dr. W. Müller-Bore und Dipl.-Ing. H. Gralfs,
Patentanwälte, Braunschweig, Am Bürgerpark 8

Als Erfinder benannt:
Fridolin Jamnik,
Adolf PeM, Wien

Beanspruchte Priorität:
Österreich vom 10. November 1960
(2 A 8389/60)

dungsgemäßen Verfahren innerhalb einer Anlage, wie in F i g. 1 dargestellt, über Rinnen 1 zu den beiden Ausläufen bzw. Düsen 2, deren Querschnitt und damit die durchströmende Glasmenge mittels Plunger 3 geregelt wird. Das aus den Düsen 2 austretende Glas fließt in die Auffangwannen 4. Wegen der in verschiedenen Ebenen liegenden Auffangwannen ist es erforderlich, einen Temperaturausgleich zu schaffen, z. B. in der Art, daß die tiefer fallenden Glasstränge durch elektrisch geheizte Rohröfen 5 geleitet werden. Da die Glasbänder zum Teil verschieden stark ausgeführt werden können, ist es nötig, die Walztemperaturen in weiten Temperaturbereichen zu variieren. Dies wird erreicht durch den Einbau von paarweise angeordneten Elektroden 6. Nach Durchlaufen dieser Heizzone gelangt das Glas zu den paarweise angeordneten Einzugswalzen 7, denen Einführungsvorrichtungen 8, beispielsweise für Metalleinlagen, vorgelagert sein können. Die solcherart gewonnenen Glasbänder gelangen nun über schwenkbare Transportwalzen 9 und Umlenkwalzen 10, zwischen denen Heizelemente 11 oder andere Vorrichtungen zur entsprechenden Temperaturregelung und Beeinflussung der Ausführungsform in der erforderlichen Weise über die ganze Breite des Profils angeordnet sind, zu den Verformungseinrichtungen 12, 13, 14 und 15. Das gewonnene Element gelangt anschließend über Transportwalzen 16 zum Kalibrierrollen-

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dorn 17, über welchem, z. B. von oben, ein Band mittels Walze 18 herangeführt und mit dem vorverformten Element verbunden wird. Dies geschieht unter beispielsweiser Verwendung von Brennern 19 und 20.

Es können auch mehrere, z. B. auch vier Einzugswalzenpaare, wie in Fig. 2 schematisch gezeigt, zwar im wesentlichen waagerecht, jedoch in verschiedenen Ebenen angeordnet sein, wobei verschiedene Produktionseinrichtungen in ihrer Flußrichtung vorgesehen sind. Die im Produktionsablauf nach F i g. 1 und 2 gewonnenen Glasbänder 22 gelangen über schematisch dargestellte Transport- und Umlenkrollen 23 in die Montagestellung 24, wobei die Walzen 25, 26, 27 und 28 eine allseitige Umschließung ergeben. Um eine genaue Innenform zu erhalten, befindet sich in der Stellung 24 ein Rollendorn 29, wie in den Fig. 6 und 7 dargestellt ist. Durch diesen rollenbesetzten Kalibrierrollendorn 29 wird das Bauelement so lange abgestützt, bis die Erstarrung des Glases eingetreten ist.

Die Vereinigung, wie in F i g. 3 dargestellt, von beispielsweise drei Glasbändern wird dadurch vollzogen, daß diese Bänder über Einzugswalzen 30, Umlenk- und Transportrollen 31 und 32 zu den Verformungswalzen 33, 34, 35 und 36, welche wieder ein allseitig geschlossenes Kaliber — im Schnitt in Fig. 4 gezeigt — bilden, gelangen. Sinngemäß werden auch bei dieser Vorrichtung die Verarbeitungstemperaturen der einzelnen Bänder durch Anwendung von Erhitzungseinrichtungen 37 geregelt.

F i g. 5 zeigt beispielsweise eine Ausführungsform einer Verformungseinrichtung, wobei das Glas über Einzugswalzen 38, Transport- und Umlenkwalzen 39, 39', über Brücken 40 und eine Verformungsrampe 41 zu den Vorverformungseinrichtungen 42, 43, 44, 45 und 46 gelangt.

Um den Anforderungen des Produktionsverlaufes, insbesondere der Höhe der dabei herrschenden Temperaturen zu genügen, wird der zur Erzeugung von Hohlprofilen aus Glas verwendete Rollendorn zweckmäßig mit einer Wasserkühlung, mit einem Kühlwasserzulauf 47 und einem Kühlwasserablauf 48, weiter mit Halte- und Einstellspindeln 49 und Stützrollen 50, wie in F i g. 6 dargestellt, ausgerüstet sein, wobei Stützrollen 50, ein z. B. wassergekühltes Gehäuse 51 und eingepreßte Spezialgraphitlager 52 gemäß einem Detail in F i g. 7 vorgesehen sind.

Zur Stützung von Profilschenkeln eines vorverformten Glasbandes sind vorzugsweise endlose Stahlbänder oder -glieder oder -rollen oder Plattenketten 53, innere, nach Bedarf um- bzw. aufklappbare Stützrollen54 und Bodenwalzen55, wie in Fig. 8 dargestellt, vorgesehen.

Im vorstehenden wurde nur beispielsweise der

ίο Verlauf von Verfahren und die Ausgestaltung von Vorrichtungen, Einrichtungen und Hilfsmitteln, welche der Durchführung der Verfahren dienen, beschrieben.
Es kann die Zahl der nach dem vorgeschlagenen Verfahren zu Bauelementen vereinigten Flach- oder Profilglasbänder nach Bedarf vermehrt werden, und die bei den Verformungsvorgängen eingesetzten Vorrichtungen können einzeln, serienweise oder in jeder benötigten Kombination und Variation zur Anwendung gelangen.

Auf die vorbeschriebene Art ist es nun möglich, einzeln bzw. getrennt voneinander hergestellte vorverformte Bänder zu Fertigelementen zu verformen, die keinerlei Nachbearbeitung bedürfen und dadurch in ihrer statischen Festigkeit allen an sie gestellten Anforderungen entsprechen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Bauprofilen mit wenigstens zwei im Winkel zueinander liegenden Schenkeln aus Glasbändern, bei dem das fertige Profil ein Endkaliber durchläuft, das unter allseitig rollender Reibung den gesamten Profilquerschnitt begrenzt, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr ebene oder zu Profilen mit über ihre Länge gleichmäßigem Querschnitt vorgeformte Bänder in plastischem Zustand dem Endkaliber so zugeführt werden, daß eine Kante eines Bandes die Oberfläche eines anderen Bandes berührt, und die Bänder in dem Endkaliber längs ihrer Berührungsflächen miteinander verschmolzen werden.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschrift Nr. 1 079 798.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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