DE1211221B - Antrieb fuer Zylinderschnellpressen mit ungleichfoermig umlaufendem Druckzylinder - Google Patents

Description

• Antrieb für Zylinderschnellpressen mit ungleichförmig umlaufendem Druckzylinder Die Erfindung geht aus von einem bekannten Antrieb für Zylinderschnellpressen mit ungleichförmig umlaufendem Druckzylinder, insbesondere Haltzylinder-Schnellpressen, bei denen der Druckbogen schon vor dem Verlassen der Druckstelle an die Greifersysteme ständig umlaufender endloser Greiferketten übergeben wird, die wie auch der Druckzylinder und das Formbett über eine Eintourenwelle der Maschine angetrieben werden. Bei der Bogenübergabe ist der Druckvorgang noch nicht beendet, so daß der Bogen noch einen mehr oder weniger großen Umfangsteil des Druckzylinders vor der Druckstelle umspannt. Deshalb ist es zur Vermeidung von Druckunregelmäßigkeiten erforderlich, die Greiferkettengeschwindigkeit der ungleichförmigen Druckzylindergeschwindigkeit anzupassen, und es muß jeweils nach erfolgter Bogenübergabe der Druckzylinder und der Bogen, bis kurz bevor der Druck beendet ist, etwas schneller laufen als die Greiferketten, um den Bogen spannungsfrei zu führen, bis das Bogenende die Druckstelle verläßt. Deshalb wurden bislang bei bekannten Anordnungen die Greiferketten ungleichförmig bewegt. Ihr Antrieb über eine Eintourenwelle erforderte aber komplizierte und teure Getriebe. Da die Beschleunigungen und Verzögerungen der Greiferketten erhebliche Größen annehmen, ist zudem ihr Lauf unruhig und geräuschvoll und ihre Lebensdauer herabgesetzt. Außerdem beschränkt diese Anordnung die Höchstleistung der Schnellpresse.
• Es ist zwar eine Haltzylinder-Schnellpresse (deutsche Patentschrft 274 076) zum Bedrucken der Köpfe von großformatigen Bogen für Geschäftsbücher u. dgl. bekanntgeworden, die als spezielle Kopfdruckpresse einen entsprechend kleinen Druckzylinder und einen Stabausleger hat, dessen greiferlose Förderbänder mit der Brückenwalze ständig umlaufen und den langen Druckbogen am stillstehenden Druckzylinder entlang abziehen sollen. Wegen der Bewegungsunterschiede zwischen dem Druckzylinder und den Förderbändern des Bogenauslegers nzeß der Druckvorgang naturgemäß immer beendet sein, wenn die Bogenübernahme an der Brückenwalze durch die Förderbänder erfolgt. Deshalb ist nur etwa ein Viertel vom Umfang des Druckzylinders als Druckfläche nutzbar. Infolge dieser starken Beschränkung sind die ständig umlaufenden Förderbänder des vorbekannten Bogenauslegervorganges unbrauchbar für Haltzylinderpressen normaler Bauart.
• Die Erfindung hat das Ziel, diese Nachteile zu vermeiden und geht dabei von der Erkenntnis aus, daß dies mit einem sehr einfachen Antrieb für die Grei- ferkette möglich ist durch gezielte Anordnung und Dimensionierung bekannter Getriebe zum Antrieb des Druckzylinders und der Greiferkette. Sie macht den Vorschlag, daß die Greiferkette gleichförmig umläuft mit einer Geschwindigkeit, die kleiner ist als die Umfangsgeschwindigkeit des Druckzylinders vom Ende der Bogenübergabe an bis kurz vor Beendigung des Druckes und größer als die Umfangsgeschwindigkeit des verzögert laufenden Druckzylinders bei Beendigung des Druckes. Auf diese Weise ergeben sich für Haltzylinderschnellpressen bzw. für Schnellpressen mit ungleichförmig umlaufendem Druckzylinder gleiche Vorteile wie bei bekannten Kettenauslegern von Zweitourenschnellpressen, deren Greiferketten zur Übernahme des Bogens vom Druckzylinder ohne weiteres mit gleichförmiger Geschwindigkeit angetrieben werden können, also keine besonderen Getriebe zum Antrieb erfordern, weil der Druckzylinder gleichförmig rotiert.
• Die Zeichnungen veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es zeigen A b b. 1 und 2 in Ansicht und Draufsicht den Antrieb einer Haltzylinderschnellpresse, Abt. 3 den Geschwindigkeitsverlauf für Druckzylinder, Druckbogen und Greiferkette.
• Der Druckzylinder 1 arbeitet mit dem hin- und herbewegten Formbett 2 zusammen. Die ständig umlaufenden Greiferketten 3 übernehmen den Druckbogen 4 und führen ihn zur Bogenauslage. Beim Rücklauf des Formbettes wird der Druckzylinder der Haltzylinderschnellpresse durch ein bekanntes, hier nicht gezeigtes Fanggabelgetriebe stillgesetzt. Der Antrieb des Druckfundaments und des Druckzylinders erfolgt durch ein beliebiges geeignetes Getriebe. In der Darstellung ist vorzugsweise ein Doppelkurbelgetriebe verwendet. Das Druckfundament wird während des Rücklaufes mit ungleichförmiger erhöhter Geschwindigkeit angetrieben. Die eine Kurbelwelle 5 des Doppelkurbelgetriebes trägt das Kurbelrad 6, deren Zahnkranz 7 mit dem Zahnrad 8 der Hauptantriebswelle der Maschine kämmt, und arbeitet als Eintourenwelle, von der auch die Greiferketten 3 gleichförmig umlaufend angetrieben werden. Der Kurbelzapfen 9 des gleichförmig rotierenden Kurbelrades 6 ist durch eine Schwinge-10 mit dem -Kurbelzapfen 11 der zweiten Kurbel 12 verbunden, deren Kurbelwelle 13 oberhalb und etwas seitlich rechts der Eintourenwelle 5 liegt. Am Kurbelzapfen 11 der Abtriebskurbel 12 ist die Schubstange 14 des Rollrades 15 für den Antrieb des Formbettes angelenkt. Der Kurbelzapfen 11 gird über die Schwinge~10 von dem gleichförmig umlaufenden Zapfen 9 gezogen und erhält dadurch in bekannter Weise eine ungleichförmige Winkelgeschwindigkeit. Durch Veränderung der Lage und Achsabstände der beiden Kurbelwellen 5 und 13 zueinander und auch durch Längenänderung der Schwinge 10 und der Kurbelradien ist eine Beeinflussung des aus A b b. 3 ersichtlichen Geschwindigkeitsverlaufes möglich.
• Das auf der gleichförmig umlaufenden Kurbelwelle s festsitzende Zahnrad 17 treibt über die beiden Zwischenräder 18 und 19 das Greiferkettenantriebsrad 20, das wie die beiden Kettenräder 21 zum Antrieb der Greiferketten 3 auf der Welle 22 verkeilt ist.
• Von der Bogenübernahmestelle bis zum oberen geraden Trum der Greiferkette 3 wird die Greif erkette in einem weiten Bogen 27 geführt. Die Greiferauflagen23 und die Greifer24 sind gemeinsam in Laschen gelagert, die von der Greiferkette 3 getragen werden und auf je zwei Kettenbolzen gelagert sind, deren Abstand voneinander mehrere Kettenglieder umfaßt. Die Greiferauflagen 23 für die Greifer 24, die den Bogen weiterführen, überragen den Radius des Kettenrades 21 um ein bestimmtes Maß 25 und verlaufen dann um ein vergleichsweise etwas größeres Maß 26 über der in einem weiten Bogen 27 geführten Bahn -der Greiferkette 3. Daher ist der Weg des Bogens 4 in der Zeiteinheit und seine Geschwindig keit im Bogenweg 27 der Kette 3 größer als die der Kette, so daß nur im geraden Kettentrum tJbereinstimmung besteht. Durch Veränderung der Abstände 25 und 26 läßt sich die Bogengeschwindigkeit im Bereich der bogenförmigen Kettenführung verändern.
• Die Übersetzung zwischen dem Kettenrad 21 und seinem Antriebsrad 20 bzw. seinem Vorgelege sowie die Dimensionierung und Lage des Doppelkurbelgetriebes werden derart gewählt und aufeinander abgestimmt, daß die Bogenführung bei gleichförmig angetriebener Greiferkette die geschilderten Bedingungen erfüllt, so daß der Bogen nach erfolgter Bogenübergabe bis etwa zur Druckbeendigung spannungs- frei geführt bleibt, worauf dann etwa bei Druckbeendigung die Greiferketten allmählich den Vorsprung der Bogenführung aufholen, den Bogen straffen und das Bogenende vom verzögert laufenden Druckzylinder abziehen. Die sich ergebende gleichförlilige Greiferkettengeschwindigkeit ist dabei auch abhängig vom- Abstand zwischen- Druckstelle und-Bogenübernahmestelle bzw. von der Momentangeschwindigkeit des Druckzylinders bei der Bogenübergabe.
• In Abb. 3 ist S der Weg 31 und V die Geschwindigkeit des Formbettes beim Vorlauf, 28 die Geschwindigkeitskurve des Druckzylinders, 29 die gleichförmige Geschwindigkeit der Greiferketten, -während 30 die erhöhte Geschwindigkeit- des Bogens4' bezeichnet. Im Punkt 32 geschieht die Übergabe des Bogens vom Druckzylinder an die Kettengreifer, im Punkt 33 - ist Druckbeginn und im Punkt 34 die Druckbeendigung.

Claims (3)

1. Patentansprüche: 1. Antrieb für Zylinderschnellpressen mit ungleichförmig umlaufendem Druckzylinder, insbesondere Haltzylinder-Schnellpressen, bei denen der Druckbogen schon vor dem Verlassen der Druckstelle an die Greifersysteme ständig umlaufender endloser Greiferketten übergeben und bei der Bogenübergabe etwa mit der Geschwindigkeit der Greifersysteme der Greiferketten bewegt wird, die gleich dem Druckzylinder über eine Eintourenwelle der Maschine angetrieben werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiferkette gleichförmig umläuft mit einer Geschwindigkeit, die kleiner ist als die Umfangsgeschwindigkeit des Druckzylinders vom Ende der Bogenübergabe an bis kurz vor Beendigung des Druckes und größer als die Umfangsgeschwindigkeit des verzögert laufenden Druckzylinders bei Beendigung des Druckes.
2. 2. Antrieb für Zylinderschnellpressen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiferkette (3) auf ihrem Wege zwischen der Bogenübernahmestelle und dem geraden Kettentrum in einem weiten Bogen (27) geführt ist und die entsprechende Bahn der Greiferauflage (23) in unterschiedlichem Abstand von der Greiferkette verläuft.
3. 3. Antrieb für Zylinderschnellpressen nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die bei Haltzylinder-Schnellpressen bekannte Verwendung eines Doppelkurbelantriebes.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 274 076, 493 345.