DE1208504B

DE1208504B - Verfahren zur Herstellung hochglanzfaehiger Aluminiumbleche bzw. -baender

Info

Publication number: DE1208504B
Application number: DEH43377A
Authority: DE
Inventors: Dr Hans-Friedrich Honsel; Dr-Ing Werner Helling
Original assignee: Merkur Metallwerk GmbH
Current assignee: Merkur Metallwerk GmbH
Priority date: 1961-08-10
Filing date: 1961-08-10
Publication date: 1966-01-05
Also published as: US3266945A

Description

Verfahren zur Herstellung hochglanzfähiger Aluminiumbleche bzw. -bänder Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Aluminiumblechen bzw. -bändern, welche für die Herstellung hochglänzender Gegenstände verwendet werden können und welche mit besonderer Eignung für die dekorative anodische Oxydation ausgestattet sind.
Zur Herstellung von Gegenständen mit dekorativer Wirkung wird das Aluminium häufigmittels chemischer oder elektrochernischer Verfahren geglänzt und anschließend mit einer anodischen Deckschicht über-zogen. Dieser Vor '-an- wird mit Glanzanodisierung (Glättung mit anschließender anodischer Oxydation) bezeichnet.
Glanz und Glätte der fertigen Teile werden sehr durch das Gefüge des Aluminiums beeinflußt. Ein heterogenes Gefüge, das beispielsweise neben dem Aluminium-Mischkristall noch Verbindungen wie AI:,Fe, Mg Si usw. enthält, zeigt getrübte Deckschichten. Ein homogenes Gefüge, bei dem die Beimen-ung n und Legierungselemente im Aluminium-, --e gitter eingebaut, d.h. gelöst sind, ist dagegen sehr gut zur Glanzanodisierung geeignet.
Für die Herstellung von Bändern bzw. Blechen zur Glanzanodisierung wurde bislang so vorgegangen, daß Rundbarren lösun-gsgeglüht wurden. Sie wurden nach einer Glühdauer von etwa 10 Stunden ]an 'g's a m auf Raumtemperatur abgekühlt, induktiv auf etwa 400 C aufgeheizt, zu Schienen verpreßt und diese Schienen dann züi Bändern ausgewalzt. Dieser Vor--an- , -- ist verhältnismäßig umständlich und führt zu relativ hohen Halbzeugpreisen.
Da bei der Warmverformung von Gußbarren trotz #,orangehender Homogenisierun,-s.- ühung Halbzeuge mit nur schlechter Glänzbarkeit erzielt wurden, hat man schon versucht, nach Lösungsglühen der Gußbarren diese abzukühlen, dann warm und kalt auszuwalzen und die so ferti--eformten Gegenstände einer abschliePenden Glühun- oder letzten Zwischena - mit Abschreckbehandlun- zu unterwerfen. z#lüliuii-- C Hicraus ergibt sich deutlich, daß die Fachwelt offenbar der Meinung war, daß es unmöglich ist, von C heißen Gußbarren ausgehend, die Verformung unrnittelbar so zu führen, daß das abgekühlte und verforinte Produkt tatsächlich auch Hoch-lanzfähigkeit besitzt.
Es wurde nun Überraschenderweise gefunden, daß man besonders -lanzfähige Bleche bzw. Bänder in bernerkenswert einfacher und wirtschaftlicher Weise dadurch herstel!en kann, daß man nach dein an sich bekannten Lösungsglühen des Aluminiums in Form von (Guß-) Barren, auf etwa 500#'C abschreckt, im Teniperaturbereich von etwa 500 bis 420'C auf Platinenstärke abwalzt, die Platinen auf Temperaturen von unter etwa 200'C abschreckt und dann hieraus durch Kaltwalzen Bleche bzw. Bänder herstellt.
Es ist bereits bekannt, zur Herstellung von Aluminiumformkörpern mit hochglänzenden Oberflächen das Gußstück einer Homogenisierungsbehandlung nahe unterhalb der Solidustemperatur zu unterwerfen und dann abkühlen zu lassen. Abgesehen davon, daß hieraus das erfindungsgemäße Verfahren in keiner Weise zu entnehmen war, bedarf dieses bekannte Verfahren noch einer bei Durchführung des erfindungs-Clemäßen Verfahrens überflüssigen Zwischenglühung.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß es gelingt, hochglanzfähige Bleche dadurch zu erhalten, daß gewisse Temperaturbereiche schnell überwunden werden (2-Stufen-Abschreckverfahren), wobei eine a Wisse Verweilzeit nur in dem zum Abwalzen auf Ile Platinenstärke bestimmten Temperaturintervall vorgesehen ist. Dieser allgemeine Gedanke liegt der vorliegenden Erfindung zugrunde. Tatsächlich hat sich gezeigt, daß ein sprunghaftes Überwinden von gewissen Temperaturzonen zu hochglanzfähigen Bleg chen führt.
Mit Vorteil wird das Lösungsglühen bei Temperaturen von etwa 580 bis 620oC, vorzu-sweise bei etwa 600'C, durchgeführt. Auch ist es möglich, daß das Abschrecken auf den Platinenwalz-Temperaturbereich durch Wasser erfolgt.
Es hat sich als zweckmäßig herausgestellt, die Kaltwalzun- ohne Zwischenalühunc, bis auf Endstärke durchzuführen und die gewünschte Endfestig keit gegebenenfalls durch eine Erholungsglühung bei 100 bis 200'C einzustellen.
Bei der Abschreckung del Gußbarren ist eine möglichst schnelle und gleichmäßige Abkühlung über den ganzen Querschnitt erforderlich. Am schwierigsten ist diese Forderung bei Rundbarren zu erreichen, bei denen das Verhältnis von Oberfläche. zu- Volumen sehr klein ist; bei deren Abschreckung bleibt der Kern verhältnismäßig lange warm.
Man wird demgemäß häufig so vorgehen, daß mit Barren mit großem Verhältnis von Oberfläche zu Gewicht gearbeitet wird, vorzugsweise mit Walzbarren bzw. mit Barren mit einem Verhältnis von Gewicht zu Oberfläche mit weniger als 2,2 kg/dm2. Dieses Verhältnis wird beispielsweise bei einem Barren erreicht, der 12 cm dick, 90 cm breit und 140 cm lang ist.
Zur Durchführung des Verfahrens sind sowohl Aluminium mit einem Reinheitsgrad von 99,7 bis 99,990/, als auch niedrigkgierte, homogene Aluminiumlegierungen wie Mg-AI-Legierungen mit 0,2 bis 2 0/0 Mg ohne weiteres geeignet.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung hochglanzfähiger Aluminiumbleche bzw. -bänder oder solcher aus niedriglegierten Aluminiumlegierungen, insbesondere mit geringem Magnesiumzusatz durch Lösungsglühen von Aluminiumbarren, Abkühlen und Walzen, dadurch gekennzeichnet, daß man nach dem an sich bekannten Lösungsglühen des Aluminiums in Form von (Guß-) Barren, auf etwa 500'C abschreckt, im Temperaturbereich von etwa 500 bis 420'C auf Platinenstärke abwalzt, die Platinen auf Temperaturen von unter etwa 200'C abschreckt und dann hieraus durch Kaltwalzen Bleche bzw. Bänder herstellt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsglühen bei Temperaturen von etwa 580 bis 620'C, vorzugsweise bei etwa 600'C, durchgeführt wird. 3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abschrecken auf den Platinenwalz-Temperaturbereich durch Wasser erfolgt. 4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kaltwalzung ohne Zwischenglühung bis auf Endstärke durchgeführt wird. # 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine abschließende Erholungsglühung, vorzugsweise bei 100 bis 200'C, durchgeführt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschriften Nr. 1076 379, 1109 380.