DE1206370B

DE1206370B - Hydraulisches Presswerkzeug, insbesondere zum Aus- und Einpressen von Buechsen, Zahnraedern u. dgl.

Info

Publication number: DE1206370B
Application number: DEF36850A
Authority: DE
Inventors: Walter Franken
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1962-05-19
Filing date: 1962-05-19
Publication date: 1965-12-02

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

B 25b

Deutsche KL: 87 a-22

Nummer: 1206 370

Aktenzeichen: F36850Ic/87a

Anmeldetag: 19. Mai 1962

Auslegetag: 2. Dezember 1965

Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der hydraulischen Preßwerkzeuge und betrifft insbesondere ein solches Preßwerkzeug, mit dessen Hilfe Büchsen, Zahnräder u. dgl. aus- und eingepreßt, aber auch Wellen oder Eisenträger gerichtet werden können.

Es ist bekannt, Preßzylinder und Preßkolben von hydraulischen Preßwerkzeugen so in einem Ständer anzuordnen, daß der Kolben vertikal oder horizontal preßt. Es wurde ferner bereits vorgeschlagen, das Zylinder-Kolben-Aggregat einer derartigen Presse in oder an einem fahrbaren Ständer höhenverstellbar anzubringen und um eine waagerechte Achse schwenkbar auszubilden.

Andererseits sind fahrbare Hubvorrichtungen bekannt," bei" denen ein hydraulisch betätigter Kolben zum Herabschwenken des einen Armes eines in einer senkrechten Ebene schwenkbaren zweiarmigen Lasthubhebels dient, dessen anderer Arm ein Lasthaltemittel, z. B. einen Lasthaken, trägt. Auch kennt man Lade- und Stapelgeräte, bei denen der gabelförmige Lastaufnehmer durch hydraulische Mittel auf- und abbewegbar ist, wobei der Lastaufnehmer selbst stets in waagerechter Lage bleibt.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein hydraulisches Preßwerkzeug, dessen Preßzylinder in einem fahrbaren Ständer höhenverstellbar und um eine waagerechte Achse schwenkbar gelagert ist und das insbesondere den eingangs angegebenen Zwecken dient, derart weiter auszubilden, daß der Preßkolben auch als Antriebsmittel für eine auf den Pressenständer aufsetzbare Lasthebevorrichtung verwendet werden kann.

Diese Aufgabe ist bei einem hydraulischen Preßwerkzeug der vorbezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der an einer im Ständer höhenverstellbaren Traverse schwenkbar gelagerte Preßzylinder in einer Schwenkstellung, in der der Preßkolben nach unten gegen ein im Ständer als Preßtisch vorgesehenes Widerlager bewegbar ist, auch als Antriebsmittel für eine auf den Ständer aufsetzbare Lasthebevorrichtung verwendbar ist, und zwar dadurch, daß der Preßkolben mittels Lenker mit dem einen Arm eines zweiarmigen Hubhebels gelenkig verbindbar ist, der um eine zum Beispiel in dem oberen, gabelförmigen Ende eines senkrecht von oben in den Ständer einsetzbaren Tragrohres gelagerte waagerechte Achse schwenkbar ist und an seinem anderen Arm ein Lasthaltemittel, zum Beispiel einen Lasthaken oder einen gabelförmigen Lastaufnehmer, trägt, der in bei Gabelstaplern bekannter Weise mittels eines Gelenkparallelogrammes od. dgl. stets waagerecht geführt ist.

Hydraulisches Preßwerkzeug, insbesondere zum Aus- und Einpressen von Büchsen, Zahnrädern
u.dgl.

Anmelder:

Walter Franken, Trier, Luxemburger Str. 51

Als Erfinder benannt:
Walter Franken, Trier

Bei Verwendung des hydraulischen Werkzeuges zum Pressen ist es femer besonders vorteilhaft, an der den Preßzylinder tragenden Traverse eine Anschlußplatte anzuordnen, die zusammen mit dem Preßzylinder schwenkbar ist und an die, wenn sie sich in Vertikalstellung befindet, Maschinenteile mit-

ao tels Ankerschrauben, Klauen od. dgl. anschließbar sind, so daß Preß- und Richtarbeiten durch den Preßkolben in horizontaler Richtung ausgeführt werden können.

In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegen-Standes ist die den Preßzylinder tragende Traverse im Ständer über zwei Spindeln und Winkel- oder Schneckengetriebe höhenverstellbar.

Die Zeichnungen veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar zeigt

Fig. 1 das hydraulische Preßwerkzeug in Vorderansicht mit nach unten gerichteten Preßkolben;

F i g. 2 stellt das gleiche Gerät in Seitenansicht mit ausgeschwenktem Preßkolben dar, dessen Arbeitsrichtung waagerecht ist;

F i g. 3 zeigt in Seitenansicht das hydraulische Preßwerkzeug mit einem zweiarmigen Hubhebel, an dessen einem Ende ein Lasthaken angebracht ist;

F i g. 4 stellt wiederum das hydraulische Preßwerkzeug dar, bei dem ein gabelförmiger Lastaufnehmer aufgesetzt ist.

Das hydraulische Preßwerkzeug besteht aus einem Fahrgestell 1 mit Rädern 2, die in mit dem Fahrgestell 1 fest verbundenen Haltewangen 3 um eine Achse 4 drehbar gelagert sind. Auf dem Fahrgestell 1 ist ein rahmenförmiger Ständer 5 senkrecht aufgesetzt und durch Versteifungsplatten 6 abgestützt. In dem Ständer 5 befindet sich unten eine feststehende Traverse 7 und eine obere feststehende Traverse 8. Zwischen diesen beiden feststehenden Traversen ist eine Traverse 9 höhenverstellbar gelagert, deren Verstellung durch Spindeln 10 möglich ist.

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An dieser höhenverstellbaren Traverse 9 ist ein Preßzylinder mit dem Preßkolben 11 in einer senkrechten Ebene um 180° schwenkbar gelagert. Gemeinsam mit dem Preßzylinder schwenkbar ist an der Traverse 9 eine Anschlußplatte 12 angebracht.

Der Preßkolben 11 wird durch eine nicht näher gezeigte hydraulische Pumpe, die von Hand oder motorisch angetrieben sein kann, in Tätigkeit gesetzt.

Die untere feststehende Traverse 7 ist als Preßtisch ausgebildet. In ihr sind auch die Spindeln 10 gelagert, die durch zwei Winkel- oder Schneckengetriebe 13 drehbar sind und dadurch ein Hoch- und Tiefstellen der Traverse 9 ermöglichen. An ihrem oberen Ende sind die Spindeln 10 ferner in der Abschlußtraverse 8 befestigt.

Auf dieser oberen Traverse 8 ist ein Halterohr 14 angebracht, das durch Verstrebungen 15 seitlich abgestützt ist.

Wie aus F i g. 3 erkennbar ist, kann in dieses Halterohr 14 ein Tragrohr 16 eingesetzt werden. Am oberen Ende des Tragrohres 16 ist ein zweiarmiger Hubhebel 17 drehbar um eine Achse 18 angeordnet, der an seinem einen Arm einen Lasthaken aufweist und dessen anderer Arm über einen Lenker 20 mit dem auf- und abbeweglichen Preßkolben 11 verbunden ist. Der Lenker 20 ist durch Bolzen 21 am Hubhebel 17 verbunden, wobei je nach dem zu hebenden Gewicht und der benötigten Hebehöhe der Befestigungspunkt des Lenkers 20 am Hubhebel 17 nach Wahl eines der Löcher 22 verstellbar ist.

Wie aus F i g. 4 ersichtlich ist, kann auch ein anders geformter Hubhebel 23 drehbar um die Achse 24 am oberen Ende des in den Ständer einsetzbaren Tragrohres 25 angeordnet sein. Dieser Hubhebel weist an seinem einen Ende einen gabelförmigen Lastaufnehmer 26 auf, während sein anderes Ende wiederum über einen Lenker 20 mit dem auf- und abbewegbaren Preßkolben 11 verbunden ist. Arme 27, die einmal am Tragrohr 25 und zum anderen an dem gabelförmigen Lastaufnehmer 26 befestigt sind, sorgen in an sich bekannter Weise dafür, daß der Lastaufnehmer stets in waagerechter Lage bleibt. Auch bei dieser Vorrichtung ist der Lenker 20 je nach dem zu hebenden Gewicht und der benötigten Hebehöhe am Hubhebel 23 verstellbar angebracht.

Das hydraulische Preßwerkzeug nach der Erfindung kann nun einmal als vertikal drückende Presse z. B. zum Aus- und Einpressen von Büchsen, Zahnrädern u. dgl., sowie zum Richten von Wellen oder Eisenträgern benutzt werden. In diesem Falle wird das Werkstück auf die als Preßtisch ausgebildete untere Traverse 7 gelegt und die auf- und abbewegbare Traverse 9 mit dem eingebauten Preßkolben 11 durch Drehen der beiden Spindeln 10 auf die gewünschte Höhe gebracht und anschließend gepreßt.

Sollen an einer Maschine oder einem größeren Werkstück, das nicht zwischen die Säulen des Preßgestelles 5 paßt, Teile abgepreßt werden, so wird die Traverse 9 mit dem Preßzylinder und der ebenfalls an ihr befestigten Anschlußplatte 12 derart verschwenkt, daß, wie Fig. 2 zeigt, der Preßzylinder waagerecht und die Anschlußplatte 12 senkrecht gestellt ist. Dann wird das Preßwerkzeug an das Werkstück herangefahren, die auf- und abbewegbare Traverse 9 auf die erforderliche Höhe gebracht und das zu bearbeitende Werkstück beispielsweise mittels zeichnerisch nicht dargestellter Laschen oder Klauen an die Anschlußplatte 12 angeschraubt. Hierauf kann der Preßkolben 11 seinen Preßhub in horizontaler oder gegebenenfalls auch schräger Richtung ausführen.

Soll das hydraulische Preßwerkzeug, wie Fig. 3 zeigt, als fahrbarer Kran benutzt werden, so wird in das Halterohr 14 das Tragrohr 16 mit dem Hubhebel eingesetzt und der den Hubhebel mit dem Preßkolben verbindende Lenker 20 angebracht. Ein an dem Lasthaken 19 befestigtes Werkstück kann nun durch Auf- und Abbewegen des vertikal geführten Preßkolbens 11 gehoben oder gesenkt werden.

In ähnlicher Weise arbeitet das Gerät, wenn es gemäß F i g. 4 als Lade- und Stapelgerät ausgebildet ist. In diesem Falle wird ein den Hubhebel 23 tragendes Rohrstück 25 in das Halterohr 14 eingesetzt. Dabei reicht der am unteren Ende des Hubhebels 23 angelenkte schaufel- oder gabelartige Lastaufnehmer 26 bis auf den Erdboden. Der andere Hebelarm des Hubhebels 23 wird ebenso wie bei der vorgenannten Ausbildungsform über den Lenker 20 mit dem Preßkolben 11 verbunden. Zusätzlich werden noch die Lenker 27, die den schaufel- oder gabelartigen Lastaufnehmer 26 am Hubhebel 23 stets waagerecht halten, angesetzt. Durch Auf- und Abbewegen des vertikal geführten Preßkolbens 11 kann nun ein Werkstück, das auf dem Lastaufnehmer 26 ruht, in an sich bekannter Weise entsprechend angehoben und fortbewegt werden.

Claims

Patentansprüche:

1. Hydraulisches Preßwerkzeug, insbesondere zum Aus- und Einpressen von Büchsen, Zahnrädern u. dgl., dessen Preßzylinder in einem fahrbaren Ständer höhenverstellbar und um eine waagerechte Achse schwenkbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der an einer im Ständer (5) höhenverstellbaren Traverse (9) schwenkbar gelagerte Preßzylinder in einer Schwenkstellung, in der der Preßkolben (11) nach unten gegen ein im Ständer als Preßtisch vorgesehenes Widerlager (7) bewegbar ist, auch als Antriebsmittel für eine auf den Ständer aufsetzbare Lasthebevorrichtung (16, 17, 19; 25, 23, 26) verwendbar ist, und zwar dadurch, daß der Preßkolben (11) mittels Lenker (20) mit dem einen Arm eines zweiarmigen Hubhebels (17; 23) gelenkig verbindbar ist, der um eine z. B. in dem oberen, gabelförmigen Ende eines senkrecht von oben in den Ständer einsetzbaren Tragrohres (16; 25) gelagerte waagerechte Achse (18; 24) schwenkbar ist und an seinem anderen Arm ein Lasthaltemittel, z. B. einen Lasthaken (19) oder einen gabelförmigen Lastaufnehmer (26), trägt, der in bei Gabelstaplern bekannter Weise mittels eines Gelenkparallelogramms od. dgl. stets waagerecht geführt ist.

2. Hydraulisches Preßwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der den Preßzylinder tragenden Traverse (9) eine Anschlußplatte (12) angeordnet ist, die zusammen mit dem Preßzylinder schwenkbar ist und an die, wenn sie sich in Vertikalstellung befindet, Maschinenteile mittels Ankerschrauben, Klauen od. dgl. anschließbar sind, so daß Preß- und Richtarbeiten durch den Preßkolben (11) in horizontaler Richtung ausführbar sind.

3. Hydraulisches Preßwerkzeug nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß

die den Preßzylinder tragende Traverse (9) im Ständer (5) über zwei Spindeln (10) und Winkeloder Schneckengetriebe (13) höhenverstellbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 837 069;
deutsche Auslegeschrift Nr. 1098 458; deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1705199; österreichische Patentschrift Nr. 214 844; schweizerische Patentschrift Nr. 83 550; USA.-Patentschriften Nr. 1 889 135, 2 803 359, 807081;

Zeitschrift »Industrie-Anzeiger«, Essen, 1957, Nr. 63, S. 944.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen