DE1205975B - Verfahren zur Herstellung von Basen der Diphenylmethanreihe - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Basen der DiphenylmethanreiheInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C211/00—Compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton
- C07C211/43—Compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton having amino groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of the carbon skeleton
- C07C211/44—Compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton having amino groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of the carbon skeleton having amino groups bound to only one six-membered aromatic ring
- C07C211/49—Compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton having amino groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of the carbon skeleton having amino groups bound to only one six-membered aromatic ring having at least two amino groups bound to the carbon skeleton
- C07C211/50—Compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton having amino groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of the carbon skeleton having amino groups bound to only one six-membered aromatic ring having at least two amino groups bound to the carbon skeleton with at least two amino groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of the carbon skeleton
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C07c
Deutsche Kl.: 12 q -1/02
Nummer: 1 205 975
Aktenzeichen: B 74665IV b/12 q
Anmeldetag: 14. Dezember 1963
Auslegetag: 2. Dezember 1965
Es ist bekannt, daß man Basen der Diphenylmethanreihe durch Kondensation von aromatischen
Aminen mit Formaldehyd in saurem, insbesondere salzsaurem Medium herstellen kann, wobei die Salzsäure
in stöchiometrischer Menge verwendet wird. Die Kondensation gelingt auch in neutraler wäßriger
oder alkalisch-alkoholischer Lösung, wobei Diaminodiarylmethane, entsprechende höhermolekulare Kondensationsprodukte
oder cyclische sogenannte Anhydroformaldehydbasen erhalten werden, die dann mittels überschüssiger Mineralsäure bei erhöhter
Temperatur in die entsprechenden mineralsauren Salze der Diphenylmethanbasen übergeführt werden.
Zur Gewinnung der freien Basen muß man aus den mineralsauren Salzen mit Hilfe von Laugen, wie Soda
oder Natronlauge, die entsprechenden freien Basen der Diphenylmethanreihe herstellen. Ein großer
Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß man die Mineralsäure und die Lauge in stöchiometrischen
Mengen, bezogen auf die herzustellenden Basen, verwenden, muß und dabei unerwünschte Salze dieser
Mineralsäuren und der Laugen anfallen.
Es wurde nun gefunden, daß man Basen der Diphenylmethanreihe der Formel
worin Ri, R.2 und R3 Wasserstoffatome oder gleiche
oder verschiedene Alkyl-, Aryl- oder Cycloalkylreste bezeichnen, R2 und R3 außerdem Alkoxygruppen
oder Halogenatome bedeuten können, durch Kondensation eines in p-Stellung unsubstituierten aromatischen
Amins der Formel
worin Ri, R2 und R3 die zuvorgenannte Bedeutung
haben, mit Formaldehyd oder unter den Reaktionsbedingungen wie Formaldehyd reagierende Stoffe in
Gegenwart von Säuren bei Temperaturen zwischen 60 und 1800C ohne diese Nachteile erhält, wenn man
die Kondensation in Gegenwart von Säuren durchführt, wobei je Mol aromatisches Amin 0,001 bis
0,46 Säureäquivalente verwendet werden, und ge-
Verf ahren zur Herstellung von Basen der
Diphenylmethanreihe
Diphenylmethanreihe
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft,
Ludwigshafen/Rhein
Als Erfinder benannt:
Dr. Erich Haarer,
Dr. Gotthilf Wenner, Ludwigshafen/Rhein
gebenenfalls anschließend überschüssiges, in p-Stellung
unsubstituiertes aromatisches Amin und Wasser abtrennt.
Es ist überraschend, daß sich die Herstellung von Basen der Diphenylmethanreihe in Gegenwart von
katalytischen Mengen von Säuren mit solchen guten Ausbeuten durchführen läßt, da aus der USA.-Patentschrift
2 818 433 bekannt ist, daß die Ausbeute bei Verwendung von mehr oder weniger als der
äquivalenten Menge Säure verringert wird.
Geeignete Ausgangsstoffe sind z. B. N-Methylanili^N-ÄthylaniH^o-ToIuidi^N-Äthyl-m-toluidin,
Anisidin,N-Isobutylanisidin, m-Chloranilin, p-Xenylamin
und insbesondere Anilin. Neben Formaldehyd kann man auch Stoffe verwenden, die unter den
Reaktionsbedingungen Formaldehyd abgeben. Solche Stoffe sind z. B. Paraformaldehyd, Polyoxymethylen
oder Methylal.
Als Katalysator verwendet man Säuren, die in 1 η wäßriger Lösung einen pH-Wert kleiner als 5,
insbesondere kleiner als 3, besitzen. Zum Beispiel kann man Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure,
Benzolsulfonsäure, Toluolsulfonsäure oder Perchlorsäure verwenden. Man kann sie in Mengen von 0,001
bis 0,46, vorzugsweise 0,005 bis 0,12 Säureäquivalente, bezogen auf 1 Mol umzusetzendes aromatisches
Amin, verwenden. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn man 0,01 bis 0,03 Säureäquivalente,
bezogen auf 1 Mol umzusetzendes Amin, anwendet.
Bei der Umsetzung der Ausgangsstoffe verwendet man in der Regel das aromatische Amin und den
Formaldehyd in einem Molverhältnis zwischen 6 : 1 und 1,5 : 1. Man kann aber auch das aromatische
Amin in einem noch größeren Überschuß, ζ. Β. einem lOfachen molaren Überschuß, anwenden. Die
509 740M19
Reaktionszeit ist abhängig von der angewandten Säuremenge und von der Reaktionstemperatur. Die
Reaktionstemperatur liegt zwischen 60 und 1800C.
Nach der Umsetzung entfernt man aus dem Reaktionsgemisch das eventuell noch vorhandene Wasser
und das nicht umgesetzte aromatische Amin. Durch Destillation unter vermindertem Druck kann man
die gewünschte Diphenylmethanbase rein gewinnen und sie als Zwischenprodukt für die Herstellung von
Farbstoffen weiter verwenden.
Nach Entfernung von Wasser und gegebenenfalls nicht umgesetztem primärem aromatischem Amin
kann man, insbesondere bei Verwendung von Salzsäure als Katalysator für die Kondensation, das
Umsetzungsgemisch unmittelbar mit Phosgen umsetzen und in an sich bekannter Weise die primären
Aminogruppen in Isocyanatgruppen überführen.
Die nach dem Verfahren herstellbaren Aminbasen zeichnen sich durch hervorragende Reinheit, durch
eine niedere Farbzahl und durch einen nur geringen Gehalt an sekundär gebundenem aromatischem
Stickstoff aus. Durch Freisetzung der noch in Form des Salzes im Umsetzungsgemisch vorhandenen Base
mittels Alkali kann man die Ausbeute noch um diesen Anteil erhöhen.
Die im Beispiel angeführten Teile bedeuten Gewichtsteile.
2280 Teile Anilin werden mit 32,5 Teilen 28%iger Salzsäure versetzt, dann läßt man unter Rühren
700 Teile 30%igen wäßrigen Formaldehyd zulaufen. Die Temperatur steigt dabei von 20 auf 28 0C.
Anschließend erhitzt man zum Sieden, destilliert 616 Teile Wasser zusammen mit 101 Teilen Anilin ab,
so daß die Temperatur im Kondensationskolben auf 1300C steigt. Diese Temperatur wird dann noch
8 Stunden unter Rühren gehalten. Anschließend entfernt man das überschüssige Anilin (1008 Teile) zusammen
mit Spuren Wasser (26 Teile) durch Destillation im Vakuum, wobei man am Ende der
Destillation eine Blasentemperatur von 170°C bei einem Druck von 0,8 Torr erreicht.
Der Rückstand von 1222 Teilen p,p'-Diamino-diphenylmethan ist ein ausgezeichnetes Ausgangsmaterial
zur Herstellung von Polyisocyanat. Die Ausbeute beträgt 98,2% der Theorie, bezogen auf umgesetztes
Anilin.
744 Teile Anilin, 122 Teile 37%iger wäßriger Formaldehyd und 3 Teile wasserfreie Oxalsäure (0,067
Säureäquivalente) werden in einer Rührapparatur mit Destillierbrücke vermischt und in Stickstoffatmosphäre
aufgeheizt. Bei 1000C destillieren Wasser und etwas Anilin ab. Das Reaktionsgemisch wird
12 Stunden bei 1500C gehalten. Durch Destillation unter vermindertem Druck werden danach 480 Teile
nicht umgesetztes Anilin, 204 Teile p,p'-Diaminodiphenylmethan (Siedepunkt 200 bis 2100C bei
Torr), das sind 72,5% der Theorie, bezogen auf umgesetztes Anilin, und 57 Teile nicht destillierbarer
Rückstand erhalten.
2232 Teile Anilin, 366 Teile wäßriger Formaldehyd und 15 Teile wasserfreie Oxalsäure (0,33 Säureäquivalente) werden in einer Rührapparatur unter
Stickstoffatmosphäre 15 Stunden unter Rückfluß gehalten. Danach werden Wasser und 1400 Teile
Anilin unter vermindertem Druck aus dem Gemisch abdestilliert. Es bleiben 846 Teile einer Base zurück,
die zu 63% aus ρ,ρ'-Diamino-diphenylmethan besteht.
Der Rest besteht aus höheren Polyaminbasen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Basen der Diphenylmethanreihe der FormelR3worin Ri, R2 und R3 Wasserstoffatome oder gleiche oder verschiedene Alkyl-, Aryl- oder Cycloalkylreste bezeichnen, R2 und R3 außerdem Alkoxygruppen oder Halogenatome bedeuten können, durch Kondensation eines in p-Stellung unsubstituierten aromatischen Amins der Formelworin Ri, R2 und R3 die zuvor genannte Bedeutung haben, mit Formaldehyd oder unter den Reaktionsbedingungen wie Formaldehyd reagierenden Stoffen in Gegenwart von Säuren bei Temperaturen zwischen 60 und 1800C, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kondensation in Gegenwart von Säuren durchführt, wobei je Mol aromatisches Amin 0,001 bis 0,46 Säureäquivalente verwendet werden, und gegebenenfalls anschließend überschüssiges, in p-Stellung unsubstituiertes aromatisches Amin und Wasser abtrennt.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 818 433.509 740/419 11.65 © Buodesdruckerei Berlin
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB74665A DE1205975B (de) | 1963-12-14 | 1963-12-14 | Verfahren zur Herstellung von Basen der Diphenylmethanreihe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB74665A DE1205975B (de) | 1963-12-14 | 1963-12-14 | Verfahren zur Herstellung von Basen der Diphenylmethanreihe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1205975B true DE1205975B (de) | 1965-12-02 |
Family
ID=6978344
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB74665A Pending DE1205975B (de) | 1963-12-14 | 1963-12-14 | Verfahren zur Herstellung von Basen der Diphenylmethanreihe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1205975B (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1938531A1 (de) * | 1968-07-29 | 1970-01-29 | Upjohn Co | Verfahren zum Auskristallisieren von an p,p'-Isomer reichen Methylendianilinen aus einer sie enthaltenden Mischung methylenbrueckenhaltiger Polyphenylpolyamine |
DE2528694A1 (de) * | 1975-06-27 | 1976-12-30 | Bayer Ag | Verfahren zur herstellung von polyaminen |
DE2945614A1 (de) * | 1979-11-12 | 1981-05-21 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verfahren zur herstellung von 4,4'diamino-3,3',5,5'-tetraalkyldicyclohexylmethanen |
EP0220641A1 (de) * | 1985-10-23 | 1987-05-06 | Lonza Ag | Substituierte p,p'-Methylen-bis-aniline |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2818433A (en) * | 1955-09-19 | 1957-12-31 | Monsanto Chemicals | Process for making methylenedianilines |
-
1963
- 1963-12-14 DE DEB74665A patent/DE1205975B/de active Pending
Patent Citations (1)
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EP0220641A1 (de) * | 1985-10-23 | 1987-05-06 | Lonza Ag | Substituierte p,p'-Methylen-bis-aniline |
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