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DE1203780B - Verfahren zur Herstellung von bakterizid wirksamen Chinaldiniumverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von bakterizid wirksamen Chinaldiniumverbindungen

Info

Publication number
DE1203780B
DE1203780B DEA44001A DEA0044001A DE1203780B DE 1203780 B DE1203780 B DE 1203780B DE A44001 A DEA44001 A DE A44001A DE A0044001 A DEA0044001 A DE A0044001A DE 1203780 B DE1203780 B DE 1203780B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
quinaldinium
decamethylene
preparation
iodide
compounds
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEA44001A
Other languages
English (en)
Inventor
Lawrence Henry Charles Lunts
Edwin Percival Taylor
Bethnal Green
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Allen and Hanburys Ltd
Original Assignee
Allen and Hanburys Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Allen and Hanburys Ltd filed Critical Allen and Hanburys Ltd
Publication of DE1203780B publication Critical patent/DE1203780B/de
Pending legal-status Critical Current

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  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von bakterizid wirksamen Chinaldiniumverbindungen Es ist bekannt, daß eine Chinaldiniumverbindung, nämlich 1,1'-Dekamethylen-bis-(4-aminochinaldinium)-dichlorid, welches auch unter der Kurzbezeichnung »Dequaliniumchlorid« bekannt ist, eine gewisse bakterizide Wirkung aufweist und ein ziemlich breites Aktivitätsspektrum besitzt. Weiterhin ist auch über eine komplizierter gebaute Substanz mit zwei Dekamethylenbrücken im Molekül berichtet worden, welche in der Form des Diacetates untersucht wurde, nämlich 1, l'-Dekamethylen-N4,N4#-decamethylen-bis-(4-aminochinaldinium)-diacetat. Dieses Diacetat weist gegenüber manchen grampositiven Testreimen eine etwas bessere Wirkung als Dequaliniumchlorid auf, doch ist es gegenüber typischen gramnegativen Bakterien nur gleich wirksam oder sogar etwas schlechter.
  • Uberraschenderweise wurde nun gefunden, daß gewisse Chinaldiniumverbindungen mit einer alkylsubstituierten Aminogruppe eine sehr hohe Aktivität gegenüber gramnegativen Bakterien zeigen und darüber hinaus auch gegenüber grampositiven Kokken sowie Pilzen wirksam sind. Mittels der erfindungsgemäß herstellbaren neuen bakterizid wirksamen Chinaldiniumverbindungen ist es daher möglich, Aktibiotika mit ihren nicht immer erfreulichen Nebenerscheinungen zu ersetzen, zumal nur sehr kleine Dosen zur Anwendung zu kommen brauchen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von bakterizid wirksamen Chinaldiniumverbindungen der allgemeinen Formel I in der R einen Alkylrest mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen darstellt und X ein Anion bedeutet, ist dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise Decamethylendijodid mit einem 4-Alkylaminochinaldin der allgemeinen Formel II in der R die oben angegebene Bedeutung besitzt, längere Zeit in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels erhitzt wird.
  • Das bei der Reaktion mit Decamethylendihalogenid erhaltene quaternäre Salz kann gewünschtenfalls durch übliche Methoden, wie doppelte Umsetzung, in ein anderes quaternäres Salz umgewandelt werden.
  • Das Decamethylendihalogenid und das 4-substituierte Aminochinaldin werden vorzugsweise wenigstens 3 Stunden in einem inerten organischen Lösungsmittel miteinander erhitzt. Es ist vorteilhaft, dieses Erhitzen unter Rückfluß durchzuführen. Hierflür geeignete inerte organische Lösungsmittel sind beispielsweise Methyläthylketon und Methylisobutylcarbinol.
  • Die nachstehenden Beispiele erläutern die erfindungsgemäße Arbeitsweise näher. Die meisten der als Reaktionsprodukte erhaltenen Acetate enthalten Kristallwasser, und zwar in Form eines Dihydrates, falls nichts anderes angegeben ist.
  • Beispiel 1 Herstellung von Decamethylen-bis-(4-n-butylaminochinaldiniumjodid) 4,7 g 4-n-Butylchinaldin, 3,9 g Decamethylendijodid und 20m1 Methylisobutylcarbinol werden 48 Stunden zusammen unter Rückfluß erhitzt. Es scheidet sich ein dunkelrotes 01 ab, welches sich beim Stehenlassen verfestigt. Das feste Produkt wird abfiltriert und nacheinander mit Methylisobutylcarbinol. Aceton, heißem Wasser, nochmals Aceton und Äther gewaschen. Man erhält so einen schwach rosa gefärbten Feststoff, der dreimal aus Athanol umkristallisiert wird. Das Endprodukt sind lohfarbene nadelförmige Kristalle mit einem Schmelzpunkt zwischen 202 und 204'C. Zwischen 210 und 21 1'C klärt sich die Schmelzflüssigkeit.
  • Beispiel 2 Herstellung von Decamethylen-bis-(4-n-pentylaminochinaldiniumjodid) 5 9 4-n-Pentylaminochinaldin, 3,9 g Decamethylendijodid und 25 ml Methyläthylketon werden 56 Stunden lang zusammen unter Rückfluß erhitzt, und anschließend wird das Reaktionsgemisch abgekühlt. Der gebildete Feststoff wird abfiltriert, nacheinander mit Methyläthylketon, Aceton, Wasser, nochmals Aceton und Äther gewaschen und schließlich getrocknet. Dieses Produkt wird dreimal aus Äthanol umkristallisiert, wodurch man 4,35 g schwachgelb gefärbte prismatische Kristalle mit einem Schmelzpunkt zwischen 224 und 225'C erhält.
  • Herstellung von Decamethylenbis-(4-n-pentylaminochinaldiniumacetat 2.0 g Decamethylen-bis-(4-n-pentylaminochinaldiniumjodid) werden in 10 ml Methanol aufgelöst, und dann wird eine Aufschlämmung von 0,79 g Silberacetat in 15 ml Methanol zugesetzt. Diese Mischung wird 4 Stunden geschüttelt, worauf man die Silbersalze abfiltriert. Das Filtrat wird unter vermindertem Druck bis zur Trockne eingedampft. Zu dem Rückstand wird Aceton zugesetzt, die Lösung wird aufkonzentriert und ein großer Ätherüberschuß zugesetzt. Das dabei erhaltene purpurfarbige 01 verfestigt sich beim Anreiben, und die feste Verbindung wird nach dem Abfiltrieren aus Aceton umkristallisiert. Man erhält so 1,08 g schwachbräunlich gefärbte Kristallnadeln mit einem Schmelzpunkt zwischen 88 und 90'C. Es scheint sich dabei um ein Trihydrat zu handeln.
  • Beispiel 3 Verfahren zur Herstellung von Decamethylen-bis-(4-n-hexylaminochinaldiniumjodid) 3.4 g 4-n-Hexylaminochinaldin. 1,9 g Decamethylendijodid und 25 ml Methyläthylketon werden 68 Stunden zusammen unter Rückfluß erhitzt. Diese Mischung wird dann abgekühlt und filtriert, und der anfallende Rückstand wird nacheinander mit Methyläthylketon, Aceton, Wasser, nochmals Aceton und Äther gewaschen. Man erhält so ein schwachrosa gefärbtes Pulver, welches nach zweimaligem UmkristaIlisieren aus Athanol bräunlich gefärbte Kristallblättchen mit einem Schmelzpunkt zwischen 176 und 178'C bildet.
  • Herstellung von Decamethylen-bis-(4-n-hexylaminochinaldiniumacetat) 5 g Decarnethylen-bis-(4-n-hexylaminochinaldiniumjodid) und 1,96 g Silberacetat in 100 ml Methanol werden 2 Stunden lang unter Rühren zur Reak-tion gebracht, und anschließend wird das Gemisch filtriert. Das Filtrat wird unter vermindertem Druck und bei minimaler Erwärmung eingedampft, worauf man das zurückbleibende purpurfarbene 01 mit wasserfreiem Äther anreibt. Man erhält so 4,0 g eines schwachrosa gefärbten Feststoffes mit einem Schmelzpunkt zwischen 63 und 660C Beim Umkristallisieren aus einer geringen Menge Aceton bildet letzterer ein 01, welches sich beim Anreiben mit wasserfreiem Äther zu einem rosa Festkörper verfestigt, der zwischen 116 und 118'C unter Zersetzung schmilzt.
  • Beispiel 4 Herstellung von Decamethylen-bis-(4-[1,3-dimethyl-butyl]-aminochinaldiniumiodid) 3,4 g 4-(1.3-Dimethyl-butyl)-aminochinaldin, 1,9 g Decamethylendijodid und 25 ml Methylisobutylcarbinol werden 100 Stunden zusammen unter Rückfluß erhitzt. Es scheidet sich ein 01 ab, welches sich beim Abkühlen verfestigt. Dieses Produkt wird abfiltriert und nacheinander mit Aceton, heißem Wasser, nochmals Aceton und Äther gewaschen. Das so erhaltene bräunliche feste Produkt wird zweimal aus einer Athanol-Äther-Mischung umkristallisiert, und man erhält bräunliche Mikrokristalle mit einem Schmelzpunkt zwischen 231 und 232'C.
  • Beispiel 5 Herstellung von Decamethylen-bis-(4-n-heptylaminochinaldiniumjodid) 2,85 g 4-n-Heptylaminochinaldin, 2,0 g Decamethylendijodid und 20 ml Methyläthylketon werden 96 Stunden zusammen unter Rückfluß erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird dann abgekühlt und filtriert. Der anfallende Rückstand wird nacheinander mit Methyläthylketon, Aceton, Wasser, nochmals Acelon und Äther gewaschen. Der dabei erhaltene schwach purpurn gefärbte feste Körper wird dreimal aus einem Methanol-Äthanol-Gemisch umkristallisiert, wodurch schließlich bräunlich gefärbte Kristallblättchen mit einem Schmelzpunkt zwischen 198 und 200'C erhalten werden.
  • Herstellung von Decamethylenbis-(4-n-heptylaminochinaldiniumacetat) 2 g Decamethylen-bis-(4-n-heptylaminochinaldiniumjodid) und 0,74g Silberacetat in 100m1 Methanol werden 21/2 Stunden unter Rühren zur Reaktion gebracht, worauf man das Gemisch filtriert. Das Filtrat wird unter vermindertem Druck und bei minimaler Erwärmung eingedampft, und der dabei anfallende purpurfarbige gummiartige Rückstand wird mit wasserfreiem Äther angerieben. Man erhält so 1,34g eines schwachrosa gefärbten festen Stoffes. der zwischen 107 und 109'C unter Zersetzung schmilzt. Die Analyse zeigt, daß es sich dabei um ein Monohydrat handelt. Beim Umkristallisieren aus einem Methanol-Aceton-Äther-Gemisch wird ein 01 erhalten, welches beim Anreiben mit wasserfreiem Äther eine rosa feste Verbindung bildet, die zwischen 112 und 114'C unter Zersetzung schmilzt.
  • B e i s p i e 1 * 6 Herstellung von Decamethylenbis-(4-n-octylaminochinaldiniumjodid) 3A g 4-n-Octylaminochinaldin, 2,0 g Decamethylendijodid und 25 ml Methyläthylketon werden 96 Stunden zusammen unter Rückfluß erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird dann abgekühlt, und der ausgeschiedene rosa Festkörper wird nach dem Abfiltrieren nacheinander mit Methyläthylketon, Aceton. warmem Wasser, nochmals Aceton und Äther. gewaschen. Nach dreimaligem Umkristallisieren aus einer Methanol-Athanol-Mischung und nach einer Vakuumtrocknung bei 100'C werden ganz schwachrosa gefärbte Kristallblättehen mit einem Schmelzpunkt zwischen 168 und 171'C erhalten. Herstellung von Decamethylenbis-(4-n-octylaminochinaldiniumacetat) 1.0 g Decamethylen-bis-(4-n-octylaminochinaldiniumjodid), 0,36 g Silberacetat und 20 mt Methanol werden 11/2 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Die Reaktionsmischung wird anschließend abgekühlt und filtriert. Das Filtrat wird zur Trockne eingedampft, und der Rückstand wird mit Äther versetzt. Das entstehende 01 verfestigt sich beim Stehen, und nach dem Umkristallisieren aus Aceton erhält man 0,68 g schwachpurpurn gefärbte Mikrokristalle mit einem Schmelzpunkt zwischen 92 und 93'C.
  • In den nachstehenden beiden Tabellen sind die Ergebnisse von Vergleichsversuchen mit dem bekannten Dequatiniumchlorid zusammengestellt. In beiden Nährmedien zeigt sich eine deutliche Uberlegenheit der erfindungsgemäßen Verbindungen, insbesondere bei typischen gramnegativen Bakterienarten (vgl. Tabelle II).
    Tabelle 1
    Aktivität in Trypticase-Soya-Nährbrühe. gemessen nach einer Bebrütungszeit von 18 Stunden bei 37'C
    Minimale Inhibitorkonzentration ([£g/ml)
    Organismus 1,1'-Dec#unethylen- 1,1'-Decamethylen-
    Dequaliniurnchlorid*) bis-(4-hexylarnino- bis-(4-heptylamino-
    chinaldiniumacetat) chinaldiniurnacetat)
    Staphylococcus aureus CN 491 ............ 7.1 1,8 2,5
    Streptococcus faecalis E 186 .............. 25 1,1 0,8
    Streptococcus pyogenes 618 ............... 0.6 0,22 1,8
    Salmonella typhi 786 ..................... 63 0,6 1,6
    Pseudomonas pyocyanea 8203 ............. >l00 50 25'
    Escherichia coli .......................... 17.7 1,6 6.3
    Candida albicans 1549 ................... 0.99 0,4 0,4
    *) 1.1'-Decarnethylen-bis-(4-aininociiiiialdiiiiuni)-dichlorid. Tabelle II
    Bakteriostatische Aktivitäten in Peptonwasser mit 50/0 (Gewicht/Volumen) Dextrose und 5% Natriumchlorid,
    gemessen nach einer BebrütGgszeit von 24 Stunden bei 37'C
    Minimale Inhibitorkonzentration (#tgiml)
    Dequalinium- Verbindungen gemäß Formel des Hauptanspruchs mit R
    Mikroorganismus chlorid n-butyl n-pentyl n-hexyl n-heptyl 1,3-dirnethyl- n-octyl
    1 butyl
    Escherichia coli ........ 25 1.56 M8 1,01 4,4 0,55 4,42
    Pseudomonas pyocyanea 100 35,4 17,7 12,5 12,5 35 12,5
    Proteus vulgaris ....... 50 25 12.5 6.25 3,12 4,4 12,5

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung von bakterizid wirksamen Chinaldiniumverbindungen der allgemeinen Formel 1 in der R einen Alkylrest mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen darstellt und X ein Anion bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise Decamethylendijodid mit einem 4-Alkylaminochinaldin der allgemeinen Formel 11 in der R die oben angegebene Bedeutung besitzt, längere Zeit in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels erhitzt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 745 956; belgische Patentschrift Nr. 589 508, Arzneimittelforschung, 12 (1962), S. 848 bis 850.
DEA44001A 1962-09-12 1963-09-09 Verfahren zur Herstellung von bakterizid wirksamen Chinaldiniumverbindungen Pending DE1203780B (de)

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DE (1) DE1203780B (de)

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB745956A (en) * 1953-11-12 1956-03-07 Allen & Hanburys Ltd Heterocyclic quaternary ammonium salts
BE589508A (fr) * 1959-06-26 1960-08-01 Hans Stark Procédé de préparation de dihalogénures de N<4>, N<4'>-alcoylène-N<1>, N<1'>-alcoylène-bis-4-aminochinaldinium

Patent Citations (2)

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