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Vorrichtung zum Aufzeichnen von Zeitmarkierungen Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zur Aufzeichnung von Zeitmarkierungen mit einem (oder
mehreren) ständig umlaufenden, an einem endlosen Träger, beispielsweise Riemen,
fest angeordneten Schreibgriffel(n), insbesondere Echograph zum Aufzeichnen von
Entfernungen nach dem Rückstrahlverfahren bei aus verschiedenen Richtungen eintreffenden
Echos.
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Es ist bekannt, von einer festen oder durch Nullpunktverschiebung
einstellbaren Null- oder Mittellinie aus Echolaufzeiten nach beiden Seiten durch
gegensinnig bewegte Griffel aufzuzeichnen, um die Tiefenbewegung eines Fischnetzes,
eines U-Bootes oder die veränderlichen Uferabstände in bezug auf das vermessende
Schiff zu registrieren. Diese Anordnung ist kompliziert und stellt hohe Anforderungen
an die mechanische Genauigkeit.
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Es ist vorgeschlagen worden, z. B. beim gleichzeitigen Absuchen eines
Backbord- und eines Steuerbordsektors nach Fisch schwärmen die Meßergebnisse mit
nur einem Schreibglied aufzuzeichnen. Dabei läuft ein spiralförmiger Schreibkontakt
bei jedem Umlauf über die ganze Schreibbreite für Backbord-und Steuerbordsektor
und zeichnet zwei parallele Bilder auf. Der Nullpunkt liegt einmal am oberen Rand
und einmal in der Mitte des Schreibstreifens.
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Diese Anordnung hat zwar den Vorteil, daß nur ein Schreibglied vorhanden
ist, sie ist aber durch die beiden Nullinien wiederum kompliziert, und außerdem
lassen sich mit einer Schreibspirale nicht so feine und korrekte Aufzeichnungen
erzielen wie mit einer Schreibspitze. Ferner entstehen zwei parallele Bilder und
nicht ein wirklichkeitsgetreues Bild mit zur Mittellinie symmetrischen Aufzeichnungen
(s. deutsche Patentschrift 822515).
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Beim Abloten eines Sektorbereiches ist es ferner bekannt, jedem Sektor-Teilbereich
auf dem Registrierpapier einen Streifen quer zur Vorschubrichtung zuzuordnen. Dann
kann für die Aufzeichnungen nur ein Schreibglied, und zwar ein Griffes, verwandt
werden, aber die Meßergebnisse sind unübersichtlich, und die Auswertung erfordert
große Aufmerksamkeit (deutsche Patentschrift 874423).
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Ferner ist es bekannt, einen Schleppzeiger wahlweise mit dem einen
oder anderen Trum eines ständig umlaufenden endlosen Bandes zu kuppeln; das häufige
Kuppeln des Schleppzeigers ist aber aufwendig mit baulichen als auch betrieblichen
Nachteilen verbunden.
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Erfindungsgemäß können die geschilderten Mängel bei Vorrichtungen
der eingangs gekennzeichneten Art dadurch behoben werden, daß der (oder die)
Griffel
des endlosen Trägers sowohl in der einen als auch in der anderen Bewegungsrichtung
so über die Schreibfläche (oder Schreibflächen) geführt wird (werden), daß Schreibspuren
erzeugt werden. Der Hauptvorteil dieser Anordnung liegt in der einfachen und betriebssicheren
Bauweise des Schreibgerätes.
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Um den Griffel durch beide Trums des umlaufenden Bandes gleichwertig
über die Schreibfläche hinwegzuführen, so daß die Aufzeichnung für beide Trums auf
der gleichen Schreibebene erfolgen kann, kann die Lagerung des Bandes gegenüber
den bekannten Schreibvorrichtungen um 900 versetzt sein, so daß die Achsen der Bandrollen
senkrecht zur Schreibfläche angeordnet sind. Vorteilhaft ist es weiter, um die Lage
der Spuren für die beiden Trums unabhängig vom Abstand der beiden Trums zu machen,
daß der (oder die) Griffel an dem umlaufenden Band so angeordnet sein kann (können),
daß in dem Raum zwischen den beiden Trums geschrieben wird. Damit die zusammengehörigen
Aufzeichnungen miteinander fluchten oder einander decken, können die Griffel so
angeordnet sein, daß die Schreibspuren für beide Trums genau in der Mitte zwischen
den beiden Trums erzeugt werden.
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Der räumliche Abstand der parallelen Trums kann durch die Anordnung
von Leitrollen verkleinert werden.
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Weil bei einer solchen Anordnung das umlaufende Band mit seiner Unterseite
über die Leitrollen läuft, können zweckmäßig Ausnehmungen an den Bandrollen, vorzugsweise
an den Leitrollen, vorgesehen sein, um die über die glatte Bandfläche hervorragenden
Griffelhalter während des Umlaufs um die Rollen aufzunehmen.
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Da beide Trums des umlaufenden Bandes für das Aussenden von Impulsen
und für die Aufzeichnung
der eintreffenden Echos benutzt werden,
ist eine sichere Führung beider Trums von Bedeutung. Für diese Führung und für die
Stromabnahme kann eine U-förmige Schiene vorgesehen sein, deren Schenkel zur Führung
der beiden Trums dienen, während der Steg der Schiene zur Stromabnahme dient.
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Die Erfindung ist an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
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Fig. 1 zeigt eine Schreibvorrichtung gemäß der Erfindung, Fig. la
eine Teilansicht des Schreibgriffels im Querschnitt, Fig.2 und 2 a die Anwendung
der Schreibvorrichtung gemäß der Erfindung in der Schleppnetzfischerei.
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An einem endlosen umlaufenden Band 1 befindet sich ein Schreibgriffel
2 mit Griffelhalterung3 und Griffelspitze 4. Bei Berührung mit einem einstellbaren
Kontakt 5 wird durch die Griffelspitze 4 ein Sendeimpuls in der einen Lotrichtung
ausgelöst und das empfangene Echo auf der diesem Trum zugehörigen Seite 6a eines
Schreibstreifens 6 aufgezeichnet.
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Während das umlaufende Band 1 sich weiterbewegt, läuft der Schreibgriffel
2 in Richtung A von der Schreibfläche ab und läuft auf dem anderen Trum des endlosen
Bandes 1 in Richtung B wiederum auf die Schreibfläche auf. Durch einen vom Band
oder Bandantrieb betätigten Umschalter wird dafür gesorgt, daß nunmehr bei Berührung
des Kontaktes 5 die Griffelspitze 4 einen Sendeimpuls in der anderen Lotrichtung
auslöst und das empfangene Echo auf der diesem Trum zugehörigen Seite 6 b des Schreibstreifens
6 aufzeichnet, wobei die Schreibspur C, zwischen den beiden Trums des umlaufenden
Bandes 1 liegt. Das endlose umlaufende Bandl ist in herkömmlicher Weise über zwei
Rollen7a und 7b geführt, von denen eine angetrieben ist. Die Achsen der Rollen7a
und 7 b sind senkrecht zur Schreibfläche angeordnet, so daß der Griffel durch beide
Trums des umlaufenden Bandes 1 über den Schreibstreifen gleichwertig hinweggeführt
wird.
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Mit ihrer Achse ebenfalls senkrecht zum Schreibstreifen sind Leitrollen
8 a und 8b angeordnet, die den Abstand der beiden parallelen Trums verkleinern.
Die Bandrollen 7 a und 7b und die Leitrollen 8a und 8b sind in bekannter Weise mit
Mitnehmerstiften 9 ausgestattet, die in Löcher des endlosen Bandes 1 eingreifen.
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Die Leitrollen 8 a und 8b sind mit Ausnehmungen 10 versehen, welche
die Griffelhalterung 3, die über die glatte Bandoberfläche herausragt, während des
Umlaufes des endlosen Bandes 1 um die Leitrollen 8 a und 8b aufnehmen.
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Damit die beiden Schreibspuren Ca und Cb miteinander fluchten, ist
der Griffel 2 so angeordnet, daß die zusammengehörigen Aufzeichnungen auf dem einen
und dem anderen Trum auf einer Linie liegen. Die Schreibspur C verläuft in der Mitte
zwischen den beiden Trums des endlosen Bandes 1.
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F i g. 1 a zeigt im Querschnitt die Griffelhalterung 3 mit Griffel
2 und Griffelspitze 4 und eine U-fönnige Schiene 11, deren Schenkel 12, 13 dem umlaufenden
Band 1 als Führung dienen. Die U-förmige Schiene 11 erstreckt sich über die Schreibbreite
zwischen den parallelen Trums des umlaufenden Bandes 1. Ein Kontakt 14 nimmt am
Steg 15 der U-förmigen Schiene 11 den Strom ab, wobei der Schreibgriffel 2 Teil
verschiedener Stromkreise ist, nämlich zeitweise
des Sendestromkreises und zeitweise
des der Erzeugung von Aufzeichnungen dienenden Stromkreises.
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F i g. 2 und 2 a zeigen ein Anwendungsbeispiel der Schreibvorrichtung
gemäß der Erfindung. Ein Fischdampfer 16 sucht mit zwei Schwingern 17 und 18 einen
Sektorbereich nach Fischschwärmen ab. Dabei umfaßt der Schwinger 17 einen Bereich
von etwa der senkrechten Tiefe unter dem Schiff bis 300 backbords (Winkel oc, F
i g. 2a). Der Schwinger 18 umfaßt den Bereich von etwa der senkrechten Tiefe unter
dem Schiff bis 300 steuerbords (Winkel ß, F i g. 2 a). Die ankommenden Echos werden
auf dem der Backbord- oder Steuerbordseite zugehörigen Trum aufgezeichnet. Auf dem
Echographen gemäß der Erfindung entsteht dann eine auf die Fahrtlinie des Schiffes
als Mittellinie bezogene Aufzeichnung von Echogrammen aus den Sektoren o; und ß
mit Echos vom Meeresboden und von Fischschwärmen S und 82.
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Das von dem Fischdampfer 16 geschleppte Fischnetz 19 trägt Schwinger
20, die in Richtung zum Meeresboden und in Richtung zur Meeresoberfläche senden
und empfangen. Ein Echograph gemäß der Erfindung, vorzugsweise der gleiche Echograph,
welcher die Meßergebnisse der oben beschriebenen Sektorlotung mit dem Schwinger
17 und dem Schwinger 18 aufgezeichnet hat und welcher für diesen Zweck mit einem
Umschalter für Netzlotung versehen ist, löst durch Berührung der Griffelspitze 4
mit dem Kontakt 5 einen Sendeimpuls gegen die Meeresoberfläche aus. Das eintreffende
Echo wird auf dem der Lotung nach oben zugeordneten Trum des umlaufenden Bandes
1 aufgezeichnet. Bei Be rührung des Kontaktes 5 auf dem anderen Trum löst die Griffelspitze
4 einen Sendeimpuls in Richtung Meeresboden aus, und das eintreffende Echo wird
auf der anderen Seite des Schreibstreifens aufgezeichnet. Die Aufzeichnung der Lotung
nach unten gibt zugleich Aufschluß über die Netzöffnung. Bei dieser Anwendung der
Schreibvorrichtung gemäß der Erfindung ist der Kontakt 5 automatisch verstellbar,
der Wert für diese Verstellung wird durch die Anzeige eines Tiefenmanometers am
Netz gewonnen.
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Die Einschaltung der Manometerfemsteuerung und der Nullpunktveränderung
kann mit einer Verschiebung des Schreibstreifens kombiniert sein, wie beschrieben
in der deutschen Patentschrift 1 076 433.
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Beim Wechsel von Netzlotung zu Schiffslotung ist eine Schaltkombination
vorgesehen in der Weise, daß die Schiffsschwinger erst in Tätigkeit treten können,
wenn die Manometerfernsteuerung abgeschaltet, der Kontakt 5 fest eingestellt und
gegebenenfalls der Schreib streifen vorgeschoben ist. Die Schreibvorrichtung gemäß
der Erfindung kann in mancherlei Weise abgeändert werden. Es können in an sich bekannter
Weise zum Zweck der kontinuierlichen Aufzeichnung an dem endlosen Band mehrere Schreibgriffel
angeordnet sein. Es können mehrere Kontakte zur Auslösung von Sendeimpulsen angeordnet
und wahlweise ein- und ausschaltbar und verstellbar oder im Verhältnis zum Abstand
der Schwinger gegeneinander versetzt sein. In die Leitrollen können statt der passenden
Ausnehmungen umlaufende Nuten für die Griffelhalterungen eingefräst werden.
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Die Anwendung der Schreibvorrichtung gemäß der Erfindung in der Schleppnetzfischerei
bietet ebenfalls verschiedene Möglichkeiten. Für das Absuchen
eines
Sektorbereiches nach Fischschwärmen können die Schwinger 17 und 18 schwenkbar unter
dem Schiff angeordnet sein. Es können auch je zwei Schwinger backbords und steuerbords
vorhanden sein, wobei zur Unterscheidung der eintreffenden Echos die längere Laufzeit
der Schallimpulse der äußeren Schwinger benutzt werden kann, ebenso können die Impulse
der äußeren Schwinger mit Zeitverzögerung oder mit unterschiedlicher Frequenz ausgesandt
werden. Auch können Vorauslotungen in verschiedenen Sektoren durchgeführt werden.
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Die Schreibvorrichtung gemäß der Erfindung ist ebenfalls anwendbar
bei der Vermessung von Uferabständen, bei Baggerarbeiten, beim Minensuchen und überall
da, wo gleichzeitig aus verschiedenen Richtungen Echos empfangen und aufgezeichnet
werden sollen. Es ist auch eine Anwendung denkbar, bei welcher Sendeimpulse in der
gleichen Richtung ausgesandt werden und auf dem zweiten Trum ein bestimmter Tiefenbereich
mit anderer Frequenz angelotet wird. Dabei können zwei getrennte Schreibstreifen
nebeneinander oder einander gegenüber benutzt werden, ein Schreib streifen mit Mittellinie,
oder es kann auf jedem Trum ohne Mittellinie über die ganze Schreibbreite geschrieben
werden.