DE1201987B - Waermestabilisierte thermoplastische Masse zur Herstellung von Formkoerpern - Google Patents
Waermestabilisierte thermoplastische Masse zur Herstellung von FormkoerpernInfo
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C08f
Deutsche KL: 39 b-22/06
1201 987
P25193IVc/39b
15. Juni 1960
30. September 1965
P25193IVc/39b
15. Juni 1960
30. September 1965
Bestimmte halogenhaltige Polymerisate erleiden bei der Weiterverarbeitung, insbesondere bei der
Extrusion, infolge Halogenwasserstoffabgabe eine thermische Zersetzung, die sich in erster Linie in
einer Verfärbung äußert. Diese, das Aussehen der verformten Produkte stark beeinträchtigende Erscheinung
stört besonders bei der Weiterverarbeitung halogenhaltiger Vinylpolymerisate oder von Chloroprenpolymerisaten
zu Filmen, Fasern, Geweben, Folien und überzügen.
So besitzt Polyvinylchlorid, insbesondere oberhalb seines Schmelzpunktes, nur geringe thermische Stabilität.
Die auftretende thermische Zersetzung wirkt sich in einer Braunfärbung des normalerweise weißen
Polymerisates aus, die sich mit fortschreitender Zersetzung vertieft, bis schließlich weitergehender
Abbau eine Verkohlung verursacht. Die mangelnde Wärmestabilität hat der praktischen Anwendung
dieser Polymeren Grenzen gesetzt, da die üblichen Weiterverarbeitungs- und Verformungsmethoden
größtenteils in der Wärme durchgeführt werden.
Es sind bereits geformte Gebilde auf der Grundlage von Polymerisaten halogenierter Kohlenwasserstoffe
bekannt, in die zwecks Verbesserung der Wärmebeständigkeit Terpene oder Terpenderivate eingearbeitet
wurden. Als Stabilisatoren für Polyvinylchlorid sind auch schon die nachstehenden Verbindungen
empfohlen worden: Thiobenzamide, Dithiooxyamide, Dithiocarbamate, Derivate des Thiopyrimidins,
Mercaptoverbindungen, Disulfide, Alkali- und Erdalkaliderivate der Monothiobenzoesäure
u. v. a. Dabei wurde auch der allgemeine Hinweis gemacht, daß unter Umständen verbesserte Ergebnisse
erzielt werden können, wenn man die beschriebenen Stabilisatoren in Kombination mit anderen
bekannten Antioxydationsmitteln oder Stabilisatoren einsetzt, wobei jedoch richtungsweisende Angaben
fehlen.
Es wurde nunmehr eine wärmestabile, thermoplastische Masse zur Herstellung von Formkörpern,
insbesondere nach dem Extruderverfahren, auf der Grundlage halogenhaltiger Vinylpolymerisate oder
von Chloroprenpolymerisaten gefunden. Diese Masse enthält erfindungsgemäß ein Gemisch im einzelnen
bekannter Stabilisatoren, das aus a) mindestens einem olefinisch ungesättigten, gegebenenfalls substituierten
Terpen. b) mindestens einer organischen Mercaptoverbindung der allgemeinen Formel
R —S —H
in der R ein Hydroxyalkyl-, Halogenalkyl-, Arylalkyl-,
Aryl-, Halogenaryl-, Carboxyaryl-, Furyl-, Wärmestabilisierte thermoplastische Masse
zur Herstellung von Formkörpern
zur Herstellung von Formkörpern
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. A. v. Kreisler,
Dr.-Ing. K. Schönwald und Dr.-Ing. Th. Meyer,
Patentanwälte, Köln 1, Deichmannhaus
Als Erfinder benannt:
William Bryan Lindsey,
Tonawanda, N. Y. (V. St. A.)
William Bryan Lindsey,
Tonawanda, N. Y. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 8. Juli 1959 (825 676) --
Furfuryl- oder Thienylrest, insbesondere aber ein Alkyl-, Thioalkyl-, Carbalkoxyaryl-, Thioaryl- oder
Thioalkarylrest und/oder c) mindestens einem organischen Disulfid der allgemeinen Formel
R — S — S — R',
in der R und R' ein Alkyl-, Hydroxyalkyl-, Thioalkyl-, Carbalkoxyalkyl-, Halogenalkyl-, Aralkyl-,
Aryl-, Alkaryl-, Halogenaryl-, Thioaryl-, Thioalkaryl-, Carbalkoxyaryl-, Carboxyaryl-, Cycloalkyl-,
Furyl-, Furfuryl- oder Thienylrest ist, besteht.
Besonders bewährt hat es sich, als Mercaptoverbindungen oder Disulfide folgende Verbindungen
zu verwenden: Isooctylthioglycolat, tertiäres Dodecylmercaptan, meta-Thiokresol, para-tertiäres Butylphenylmercaptan
oder Isooctyl-beta-Mercaptopropionat.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung soll das Polymerisat mindestens 1 Gewichtsprozent an
organischen Mercaptoverbindungen oder Disulfiden enthalten, während gleichzeitig insgesamt 2 bis
15 Gewichtsprozent dieser Verbindungen vorliegen sollen. Auf jeden Fall müssen diese Bestandteile in
solchen Mengen vorliegen, daß die Hitzebeständigkeit während des Verformungsprozesses sichergestellt
ist, andererseits dürfen sie jedoch nicht in solchen Mengen vorliegen, daß die physikalischen Eigenschaften
der anfallenden Gebilde, insbesondere
509 689/447
Filme, ungünstig beeinflußt werden. Die angegebenen Anteile beziehen sich auf das Gesamtgewicht der aus
den Polymerisaten und den Zusätzen bestehenden Formmasse. Besonders bewährt hat es sich, wenn
4 bis 8 Gewichtsprozent der bevorzugten Kondensation aus Terpen und Mercaptoverbindungen in der
Masse vorliegen, wobei auf 0,5 Gewichtsteile der Mercaptoverbindung 2 Gewichtsteile des Terpens
kommen sollen. Beim Extrudieren aus der Schmelze oder beim Zusammenschmelzen aus Dispersionen
verarbeitet man Ausgangsmischungen, die, wie erwähnt, 2 bis 15 Gewichtsprozent der Zusätze enthalten.
Beim Gießprozeß aus Lösungen kann man von Mischungen mit einem höheren Gehalt an
Zusätzen ausgehen, da bei dieser Arbeitsweise während der Verformung ein Teil der Zusatzstoffe
verdampft.
Im Vordergrund des technischen Interesses steht die Anwendung von beta-Pinen, beta-Caryophyllen,
Pinocarveol oder Nopadien als Terpene oder Terpenderivate.
Zur Herstellung der geformten Gebilde, insbesondere der Filme, vermischt man ein Polymerisat von
Vinylhalogeniden oder von Chloropren, insbesondere Polyvinylchlorid oder Polyvinylfluorid mit den Terpenen
oder Terpenderivaten sowie den Mercaptoverbindungen oder Disulfiden, erhitzt dann die
Mischung bis zur Ausbildung einer homogenen einphasigen Masse, worauf man verformt und abkühlt.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung soll dabei das eingesetzte Terpen ein olefinisch ungesättigten
Terpen mit zwei Ringen sein, von denen einer höchstens 4 C-Atome hat, während der zweite
mindestens eine Exo-Alkylengruppe trägt.
Zu den olefinisch ungesättigten Terpenen gehören nach der Erfindung alle natürlich vorkommenden und
synthetisch hergestellten olefinisch ungesättigten Terpene und deren Mischungen. Sie entsprechen der
allgemeinen Formel (CsHs)*, worin χ eine Zahl von 2
bis 6 ist; sie können monocyclisch, bicyclisch, tricyclisch und auch polycyclisch sein. Beta-Caryophyllen,
beta-Pinen und Pinocarveol (ein Terpenalkohol) haben eine Exo-Doppelbindung, die unmittelbar am
großen Ring haftet. Nachstend die Strukturformel dieser besonders wichtigen Verbindungen:
Beta-caryophyllen
Pinocarveol
CH3
CH3
CH3
-C-CH-CH2-CH2-α
I \ )CH
CH2-CH-C-CH2-CH2/
Beta-pinen
50
55
60
H2C
H2C
"CH
Nopadien
H2C
Weitere erfindungsgemäß einsetzbare Terpenverbindungen
sind: Pinocarvon, Sabinen, Sabinol, alpha-Thujen, beta-Thujen, alpha-Pinen, Umbellulon,
J3-Caren, J4-Caren, Myrtenol, Myrtenal, Verbenon,
alpha-Fenchen, beta-Fenchen, Camphen, Santen, Bornylen, Apobornylen, Cadinen, Selinen, Dipenten
(d,l-Limonen), beta-Terpineol, alpha-Terpineol, Carvon,
Menthen, bis-Abolen, Zingiberen, Pinocarvylchlorid, Myrcen, Geraniol, d,l-Nerolidol, Linalool,
Citronellol, Alloocimen und Citral.
Außer den in den Beispielen aufgeführten organischen Mercaptoverbindungen werden besonders
die folgenden angewandt: 1-Hexanäthiol, 1-Oktadecanthiol,
2 - Hexanthiol, 2 - Dodekanthiol, Äthan -1,2 - dithiol, Propan -1,3 - dithiol, Dodecan-1,10-dithiol,
1,4-Dimercaptomethylbenzol, 1,4-Dimercaptomethyl
- 2,3,5,6 - tetramethylbenzol, beta-Phenyläthylthiol, Triphenylmethanthiol, alpha-Mercaptoessigsäure,
beta-Mercaptopropionsäure, Butylgamma - mercaptopropionat, Butyl - alpha - mercaptobutyrat,
Butyl-beta-mercaptobutyrat, Butyl-gammamercaptobutyrat,
Butyl-alpha-mercaptophenylacetat, 2 - Thioäthanol, Thioglycerin, Naphthalin - 2 - thiol,
Benzolthiol, o-, m-, p-Thiokresole, 4-tertiär-Butylthiolphenole,
4 - Chlorbenzolthiol, 4 - Alkoxybenzolthiol, Furfurylthiol, ortho - Mercaptobenzolsäure,
Butyl-meta-mercaptobenzoat, Butyl-para-mercaptobenzoat,
Butyl - 4 - mercaptophenylacetat. Besonders wertvoll sind jene höheren Ester der Thioglykolsäure
und der beta-Mercaptopropionsäure, in denen die Estergruppe 4 bis 20 Kohlenstoffatome enthält.
Die neue Formmasse besitzt überraschenderweise eine so hohe Wärmebeständigkeit, daß man sie fortlaufend
und über längere Zeiträume bei erhöhten Temperaturen verformen kann, ohne daß eine Zersetzung
oder Verfärbung eintritt. Die Masse eignet sich dementsprechend hervorragend für aus wirtschaftlichen
Gründen schnell durchzuführende und
bei hohen Temperaturen ablaufende Verformungsverfahren, wie das Extrudieren aus der Schmelze.
Durch die gemeinsame Einarbeitung von Terpenen und schwefelhaltigen Verbindungen wird eine synergistische
Wirkung erreicht, die sich mit nur einer dieser Verbindungsklassen nicht erzielen läßt. Bei
Verwendung der bevorzugt einzusetzenden Kombinationen tritt auch bei langdauernden Extrudierverfahren
mit den Polymerisaten im wesentlichen keine Verfärbung ein. Da die Schwefelverbindungen im
allgemeinen nicht giftig sind, bleibt der ungiftige Charakter der Terpene auch in den Kombinationen
erhalten, was insbesondere bei der Verarbeitung zu Verpackungsfolien sehr wertvoll und wichtig ist.
Die nachstehenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Alle Mengenangaben sind Gewichtsangaben,
soweit nicht anderes angegeben.
Durch 3stündiges Durchmischen in einer Mischtrommel wurde eine Mischung folgender Stoffe
gewonnen:
1. 90 Teile Polyvinylchlorid,
2. 2 Teile einer hauptsächlich aus Glycerintriricinololeat bestehenden Masse,
3. 5 Teile beta-Pinen,
4. 3 Teile Isooctylthioglycolat.
Die Masse wurde dann bei 1950C stranggepreßt
mit Hilfe eines üblichen Extruders von 2,54 cm Durchmesser, der mit einem 15,2 cm breiten Mundstück
(Spaltbreite: 178 Mikron) ausgestattet war und einen Siebeinsatz entsprechend Sieben mit 147
bis 286 Mikron Maschenweite hatte. Es wurde 4 Stunden lang extrudiert; auch nach dieser Zeit fiel
noch ein klarer, im wesentlichen farbloser und blasenfreier Film an. In einem zweiten Strangpreßversuch,
der unter Einsatz eines größeren Extruders durchgeführt wurde, wurde während 24 Stunden ein
klarer, farbloser, blasenfreier Film erhalten.
Bei einem Vergleichsversuch wurde eine Mischung aus 98 Teilen des gleichen Polyvinylchlorids und
2 Teilen der gleichen Masse auf der Basis von Glycerintriricinololeat dem wieder auf 195 0C erhitzten
Extruder zugeführt. Beim Durchlaufen der Heizzone verwandelte sich die Mischung dabei in
eine blasige schaumige und schwarze Masse, die sich infolge der in der Vorrichtung auftretenden Verstopfungen
nicht mehr extrudieren ließ.
Es wurde eine Mischung aus 90 Teilen Polyvinylchlorid, 2 Teilen der Masse auf der Basis von Glycerintriricinololeat,
5 Teilen beta-Pinen und 3 Teilen tertiäres Dodecylmercaptan hergestellt, indem die
flüssigen Bestandteile auf das in einer Mischtrommel vorliegende Polyvinylchlorid aufgesprüht wurden.
Die Trommel lief dann 3 Stunden lang um. Extrudiert wurde analog Beispiel 1. Nach 5stündigem
Strangpressen wurde der erhaltene Film geprüft. Er war klar.
90 Teile Polyvinylchlorid. 5 Teile beta-Pinen und 5 Teile Isooctylthioglycolat wurden zu einer Polyvinylchloridmasse
verarbeitet, von der 1-g-Proben in einer Carver-Presse bei 2100C und einem Preßdruck
von 30 t verschieden lange Zeiten ausgepreßt wurden. Die bei diesem Verfahren anfallenden Filme
waren bis zu einer Aufenthaltsdauer von 36 Minuten in der Presse noch klar und frei von irgendwelchen
nicht thermoplastischen oder ungelösten Teilchen, die beim Extrudieren aus der Schmelze die Filmstruktur
beeinträchtigen würden.
Das Verfahren nach Beispiel 3 wurde wiederholt, jedoch an Stelle von 5 Teilen Isooctylthioglycolat
jetzt 5 Teile meta-Thiocresol eingearbeitet. Bis zu 90 Minuten in der Presse gehaltene Filme dieser
Zusammensetzung waren noch klar und frei von nicht thermoplastischen und unlöslichen Teilchen.
Das Verfahren des Beispiels 3 wurde in einer Versuchsreihe wiederholt. Geprüft wurden Formmassen,
die aus 90 Teilen Polyvinylchlorid, 5 Teilen des in der nachstehenden Tafel aufgeführten Terpens und
5 Teile der hier angegebenen Schwefelverbindung enthielten. Als »Zeit« in Minuten wurde dabei jene
Zeit bezeichnet, während der bei 2100C gepreßt werden konnte, bevor ein Polymerisatabbau auftrat.
Tafel 1
Versuch | Terpen | Schwefelverbindung | Zeit in Minuten |
1 | beta-Pinen | Tertiär-dodekanthiol | 36 |
2 | beta-Pinen | Tertiär-tetradekanthiol | 36 |
3 | beta-Pinen | Tertiär-hexadekanthiol | 40 |
4 | beta-Pinen | Tertiär-hexanthiol | 45 |
5 | beta-Pinen | n-Dodekan-1 -thiol | 48 |
6 | beta-Pinen | 1,10-Dimercaptodekan | 42 |
7 | beta-Pinen | Methandithiol | 54 |
8 | beta-Pinen | Di-tertiär-butyldisulfid | 36 |
9 | beta-Pinen | Di-tertiär-butylphenyldisulfid | 39 |
10 | beta-Pinen | Mercaptomethylsulfid | 45 |
11 | beta-Pinen | n-Butyl-jS-mercaptopropionat | 65 |
12 | beta-Pinen | Dibutylmercaptosuccinat | 55 |
13 | beta-Pinen | Glykoldimercaptoacetat | 33 |
14 | beta-Pinen | Cyclohexanthiol | 48 |
Fortsetzung
Versuch | Terpen | Schwefelverbindung | Zeit in Minuten |
15 | beta-Pinen | alpha-Pinenthiol | 60 |
16 | beta-Pinen | Butylthiosalicylat | 55 |
17 | beta-Pinen | Toluol-3,4-dithiol | 51 |
18 | beta-Pinen | p-tertiär-Butylthiophenol | 80 |
19 | beta-Pinen | Benzylthiol | 30 |
20 | beta-Pinen | 2-Naphthalinthiol | 60 |
21 | beta-Pinen | 21Iz Teile Methylthiophenyl und | 80 |
21Jk Teile Di-tertiär-butyldisulfid | |||
22 | beta-Caryophyllen | Meta-thiocresol | 45 |
23 | Nopadien | Meta-thiocresol | 33 |
24 | Pinocaveol | Meta-thiocresol | 30 |
Wurde in einem Vergleichsversuch weder eine Terpenverbindung noch eine Schwefelverbindung
enthaltende Masse verformt, so zeigte sich schon nach 9 Minuten ein starker Polymerisatabbau.
B e i s ρ i e 1 6
9 g Polyvinylfluoridpulver wurden mit 0,5 g paratertiär-Butylbenzolthiol
und 0,5 g beta-Pinen gründlich vermischt und eine 1-g-Probe dieser Mischung zwischen Nickelplatten bei 2100C unter einem Druck
von 30 t etwa 30 Minuten lang gepreßt. Die Platten wurden dann in Wasser abgeschreckt und der entstandene
Film abgenommen. Er war klar, farblos und biegsam.
Wurde eine 1-g-Probe des gleichen Polyvinylfluoridpulvers, das keine weiteren Zusätze enthielt,
unter den gleichen Bedingungen zu einem Film ausgepreßt, so lag schon nach einer Preßzeit von
15 Minuten ein braungefärbter, brüchiger Film vor.
9 g Polyvinylidenfluorid wurden mit 0,5 g tertiär-Butylbenzolthiol
und 0,5 g beta-Pinen innig vermischt und eine 1-g-Probe dieser Mischung dann 30 Minuten lang bei 2500C unter einem Druck von
30 t gepreßt. Es wurde ein im wesentlichen farbloser
Film erhalten. _. . . , „
Beispiel 8
Beispiel 8
Mit Hilfe des im Beispiel 1 beschriebenen Extruders wurde durch Strangpressen aus der Schmelze eine
Reihe von Filmproben hergestellt. Verformt wurden Mischungen von 90 Teilen Polyvinylchlorid, 2 Teilen
einer hauptsächlich aus Glycerintriricinololeat bestehenden Masse, 5 Teilen einer schwefelorganischen
Verbindung und 5 Teilen verschiedener Terpene. Extrusionstemperatur: 190 bis 2050C.
Alle Proben ließen sich ohne Verstopfungserscheinungen
im Extruder zu einwandfreien Filmen verarb iten.
Tafel Tafel 2
40
Nr. | Schwefelverbindung | Terpen |
der | ||
Probe | d-Limonen | |
1 | Dipenten | |
2 | (d,l-Limonen) | |
Isooctyl-beta- | Myrcen | |
3 | mercaptopropionat | alpha-Pinen |
4 | Geraniol | |
5 | Camphen | |
6 | Menthen | |
7 | d.l-Norolidol | |
8 | Isooctyl-thioglycolat ■ | beta-Terpineol alpha-Fenchen |
9 10 |
Allocimen | |
11 | 1 Meta-para-tertiär- / | Linalool |
12 | J butyl-thiophenol \ | Carvon |
13 | ||
Vergleichsversuch
10 Teile des nachstehend aufgeführten Stabilisatorgemisches
wurden mit 90 Teilen Polyvinylchlorid 3 Stunden lang durchmischt. 1-g-Proben dieser
Massen wurden dann in einer Carver-Presse bei 30 t überdruck und 2100C für unterschiedliche
Zeitabschnitte gepreßt. Die anfallenden Filmstücke wurden dann hinsichtlich der Wirksamkeit der eingearbeiteten
Stabilisatorgemische beurteilt. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tafel 3 aufgeführt.
Erklärung der Begriffe
Zeit = Preßdauer in Minuten.
Farbe = Von farblos (0) bis schwarz (100).
Löslichkeit = Angabe der Löslichkeit für eine 1-g-Probe in 20 cm3 Tetrahydrofuran völlig löslich (0) bis unlöslich (10).
3
Farbe = Von farblos (0) bis schwarz (100).
Löslichkeit = Angabe der Löslichkeit für eine 1-g-Probe in 20 cm3 Tetrahydrofuran völlig löslich (0) bis unlöslich (10).
3
Versuch
Stabilisatorgemisch
Beurteilung des Films
Zeit Farbe Löslichkeit
Zeit Farbe Löslichkeit
Thermoplastische Masse
(Vergleichsversuch)...
(Vergleichsversuch)...
Thermoplastische Masse
nach der Erfindung ..
nach der Erfindung ..
Teile Bariumlaurat und
Teile Naphthylmercaptan
Teile Naphthylmercaptan
30
Die dem Stand der Technik entsprechenden Filme zeigten nach 24minutigem Erhitzen eine trübe graue
Färbung, außerdem wurden viele braune Flecken festgestellt. Die Filme der Erfindung zeigten noch
nach 42 Minuten langem Erhitzen Klarheit. Sie waren praktisch farblos und fast völlig geruchlos.
Die neue Formmasse läßt sich zu Gebilden verschiedenster Art verformen, bevorzugt stellt man aus
ihr Filme, Fäden, Gewebe und Folien her, auch läßt sie sich gut zu überzügen auf Holz und Metalle verarbeiten.
Im Mittelpunkt des technischen Interesses stehen jedoch selbsttragende Filme für Verpackungszwecke, die man zu Umhüllungen, Umschlägen und
Tuben verarbeiten kann, wie sie zum Verpacken von Nahrungsmitteln, Maschinenteilen, Metallwaren
und anderen Gegenständen gebraucht werden. Man kann die Filme auch mit Klebstoffen oder magnetisch
wirksamen Massen beschichten, um ihre abdichtende Wirkung zu verbessern, oder um technische Folien
oder Tonbänder aus ihnen herzustellen.
In die neue Formmasse kann man auch zusätzliche Bestandteile wie Pigmente, Farbstoffe, primäre oder
sekundäre Weichmacher, latente Lösungsmittel, Füllstoffe, Schmierstoffe, Fotostabilisatoren und Mattierungsmittel
in einer die Verarbeitung erleichternden oder die Eigenschaften der Endprodukte verbessernden
Menge einarbeiten, vorausgesetzt, daß die günstige Wirkung der erfindungsgemäßen Zusätze
nicht beeinträchtigt wird.
Claims (1)
- Patentanspruch:Wärmestabilisierte, thermoplastische Masse zur Herstellung von Formkörpern, insbesondere nachdem Extruderverfahren, auf der Grundlage halogenhaltiger Vinylpolymerisate oder von Chloroprenpolymerisaten, die ein Gemisch im einzelnen bekannter Stabilisatoren enthalten, das aus a) mindestens einem olefinisch ungesättigten, gegebenenfalls substituierten Terpen, b) mindestens einer organischen Mercaptoverbindung der allgemeinen Formel R — S — H, in der R ein Hydroxyalkyl-, Halogenalkyl-, Arylalkyl-, Aryl-, Halogenaryl-, Carboxyaryl-, Furyl-, Furfuryl- oder Thienylrest, insbesondere aber ein Alkyl-, Thioalkyl-, Carbalkoxyaryl-, Thioaryl- oder Thioalkarylrest ist, und/oder c) mindestens einem organischen Disulfid der allgemeinen Formel R — S — S — R', in der R und R' ein Alkyl-, Hydroxyalkyl-, Thioalkyl-, Carbalkoxyalkyl-, Halogenalkyl-, Aralkyl-, Aryl-, Alkaryl-, Halogenaryl-, Thioaryl-, Thioalkaryl-, Carbalkoxyaryl-, Carboxyaryl-, Cycloalkyl-, Furyl-, Furfuryl- oder Thinylrest ist, besteht.In Betracht gezogene Druckschriften:Deutsche Patentschrift Nr. 746 081;
französische Patentschriften Nr. 986 762, 992 707, 210 und 1 159 299;USA. - Patentschriften Nr. 2 557 474, 2 559 333, 711401;»Plastics Instutes and Transactions« (1951), Bd. 23, S. 44 bis 60;F. Chevassus, »La Stabilisation des Chlorures de Polyvinyle« (1957), S. 135 bis 138;British Plastics, September 1952, S. 304 bis 307.509 689/447 9.65 © Bundesdruckerei Berlin
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