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DE1201544B - Verfahren zum Flammfestmachen von polymeren, harzartigen Kohlenwasserstoffen - Google Patents

Verfahren zum Flammfestmachen von polymeren, harzartigen Kohlenwasserstoffen

Info

Publication number
DE1201544B
DE1201544B DEF30965A DEF0030965A DE1201544B DE 1201544 B DE1201544 B DE 1201544B DE F30965 A DEF30965 A DE F30965A DE F0030965 A DEF0030965 A DE F0030965A DE 1201544 B DE1201544 B DE 1201544B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
chlorinated
mixture
flame
hexamethylbenzene
flame retarding
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEF30965A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Helmut Jochinke
Dr Josef Kaupp
Dr Heinrich Peters
Dr Dietrich Schlede
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Hoechst AG filed Critical Hoechst AG
Priority to DEF30965A priority Critical patent/DE1201544B/de
Publication of DE1201544B publication Critical patent/DE1201544B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/02Halogenated hydrocarbons
    • C08K5/03Halogenated hydrocarbons aromatic, e.g. C6H5-CH2-Cl

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zum Flammfestmachen von polymeren, harzartigen Kohlenwasserstoffen Die Brennbarkeit vieler Kunststoffe ist ein Nachteil, der für viele Anwendungsgebiete jedoch keine große Bedeutung besitzt. Für bestimmte Zwecke, z. B. in der Elektrotechnik, ist es jedoch erwünscht, einen nichtbrennbaren Kunststoff verwenden zu können.
  • Es wurden deshalb schon viele Versuche unternommen, brennbare Kunststoffe flammfest zu machen.
  • Dies gelingt z.B. bei Olefinpolymerisaten durch Zusatz von Chlorparaffin. Derartige Zusätze haben aber oft den Nachteil, daß sie die mechanischen Eigenschaften ungünstig beeinflussen, oder sich unter den Verarbeitungsbedingungen zersetzen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man brennbare polymere Kohlenwasserstoffe, vorzugsweise Olefinpolymerisate, dadurch flammfest machen kann, daß man sie mit chlorierten Hexamethylbenzolen und einer Sauerstoff- oder Schwefelverbindung eines Elementes der V. Hauptgruppe des Periodischen Systems der Elemente mit einem Atomgewicht von mindestens 74, wie Arsen, Antimon und Wismut, homogen vermischt.
  • Geeignet sind hierfür chlorierte Hexamethylbenzole, die 4 bis 12 Chloratome bzw. 45 bis 740/o Chlor enthalten. Bei einem niedrigeren Chlorgehalt haben die Produkte nur eine geringere Wirksamkeit, und höherchlorierte Hexamethylbenzole sind schwierig herstellbar. Überraschenderweise verleihen die erfindungsgemäßen Zusätze dem Kunststoff selbstverlöschende Eigenschaften. Darüber hinaus wirken sie zum Teil auch verbessernd auf gewisse physikalische Eigenschaften wie die Grenzbiegespannung, die Kugeldruckhärte oder den Torsionsmodul, während die Farbe und andere mechanische Eigenschaften des Polymerisats sich durch die Zusätze nicht mindern.
  • Als Olefinpolymerisate, die erfindungsgemäß flammfest gemacht werden können, seien genannt: Polymerisate aus polymerisierbaren Monomeren der allgemeinen Formel CH2 = CHR, worin R entweder ein Wasserstoffatom, eine CH3-Gruppe oder einen geradkettigen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest von 2 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeutet, besonders aber aus Äthylen, Propylen, Buten-(1), Isobuten, Penten-(1), 4-Methylpenten-(1), Butadien, Dimethylbutadien; aus cyclischen polymerisierbaren Verbindungen wie Styrol, Dimethylstyrol; aus Mischpolymerisaten der eben genannten Verbindungen unter sich oder mit anderen, damit mischpolymerisierbaren Verbindungen wie ungesättigten organischen Säuren oder deren Estern oder Nitrilen, z. B. Malein säure, Citraconsäure, Itaconsäure, Acrylsäure, Methacrylsäureestern, Acrylnitril oder mit Vinyl- und Vinyliden-Verbindungen, vor allem Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Vinylacetat, ebenso Polymerisatmischungen aus allen obenerwähnten Polymerisaten.
  • Ein besonders vorteilhafter erfindungsgemäßer Effekt wird bei Polyäthylen und Mischpolymerisaten von Äthylen mit seinen höheren Homologen erzielt.
  • Als Sauerstoff- und Schwefelverbindungen, die erfindungsgemäß in Mischung mit chloriertem Hexamethylbenzol verwendet werden, kommen vor allem in Frage: Antimontrioxyd, Antimonpentoxyd, Antimontrisulfid, Antimonpentasulfid, Arsentrioxyd, Arsenpentoxyd, Arsentrisulfid, ebenso Wismuttrioxyd. Gegebenenfalls bringt die Anwendung einer Mischung aus mehreren der genannten Verbindungen Vorteile.
  • Der Zusatz von chloriertem Hexamethylbenzol zum Kunststoff, vorzugsweise Polyolefin, beträgt zwischen 8 und 40 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Mischung. Die erwähnten Oxyde und Sulfide der genannten Elemente werden nach der vorliegenden Erfindung dem Polymerisat in einer Menge zwischen 3 und 50 Gewichtsprozent, insbesondere zwischen 5 und 200/o (bezogen auf die gesamte Mischung) beigemischt.
  • Die Verwendung des chlorierten Hexamethylbenzols und der Oxyde oder Sulfide bzw. Gemischen aus beiden in den Kunststoffen kann so vorgenommen werden, daß man die Komponenten getrennt in die Kunststoffe einmischt, jedoch empfiehlt es sich, diese beiden Komponenten vorzumischen und dann erst dem betreffenden Polymerisat zuzugeben. Auch ist eine Kombination mit anderen flammhemmenden Mitteln, z. B. Chlorparaffin, möglich.
  • Mit chloriertem Hexamethylbenzol flammfest gemachte Kunststoffe können überall dort verwendet werden, wo Kunststoffe wegen ihrer Brennbarkeit bisher nicht verwendet werden konnten, z.B. auf bestimmten Gebieten der Elektroindustrie.
  • Beispiel 1 262,5 g pulverförmiges Niederdruckpolyäthylen (Dichte 0,95 g/cm3), 70,0 g chloriertes Hexamethyl benzol (Chlorgehalt 72,1 ozon und 17,5 g Antimontrioxyd werden in einem handelsüblichen schnelllaufenden Mischer 1 Minute lang gemischt, darauf 15 Minuten lang auf einem Zweiwalzenstuhl bei 160"C verwalzt, das Walzfell in kleine Stücke geschnitten und diese auf einer beheizbaren hydraulische Presse bei 1603C zu 1, 2, 3 und 5 mm dicken Platten verpreßt. Beim Abkühlen wird der Druck auf 100 Kp/cm2 erhöht. Beim Untermischen und der Verarbeitung des chlorierten Hexamethylbenzols und Antimontrioxyds mit Niederdruckpolyäthylen behält das Gemisch eine helle Farbe. Der Vicatwert der Mischung beträgt 67ob, der des reinen Niederdruckpolyäthylens 64°C, die Kugeldruckhärte nach DIN 57302 512/448 Kp/cm (für die Mischung) gegen 462/403 Kp/cm2 (für reines Polyäthylen).
  • Wird ein 3 cm breiter Streifen der 3 mm dicken Platte 10 Sekunden lang in die nicht leuchtende Flamme eines Teklubrenners gehalten, und zwar so, daß sich der Unterrand des Streifens 1 cm über der Spitze des inneren Flammenkegels befindet und darauf langsam herausgezogen, so verlöscht er innerhalb von 2 Sekunden.
  • Beispiel 2 562,5 g Hochdruckpolyäthylen (Dichte 0,918 g/cm3, Schmelzindex 4 = 2), 150 g chloriertes Hexamethylbenzol (Chlorgehalt 72,10/0) und 37,5 g Antimontrioxyd werden, wie im Beispiel 1 angegeben, gemischt, die Mischung 12 Minuten lang bei 125"C auf einem Zweiwalzenstuhl verwalzt, das Walzfell in kleine Stücke geschnitten und diese, wie im Beispiel 1 angegeben, bei 140"C zu einer 3 mm dicken Platte verpreßt.
  • Wird ein 3 cm breiter Streifen der 3 mm dicken Platte 10 Sekunden lang in die nichtleuchtende Flamme eines Teklubrenners gehalten, und zwar so, daß sich der Unterrand des Streifens 1 cm über der Spitze des inneren Flammenkegels befindet und darauf langsam herausgezogen, so verlöscht er innerhalb von 2 Sekunden. Ein gleicher Streifen aus reinem Hochdruckpolyäthylen brennt weiter.
  • Beispiel 3 50g eines Mischpolymerisates aus Polyisobutylen und Isopren mit 1 bis 1,4 Molprozent Ungesättigten werden auf einem Zweiwalzenstuhl bei 150"C verwalzt. Während des Verwalzens wird nach und nach eine Mischung von 30 g chloriertem Hexamethylbenzol (Chlorgehalt 72,1 0/o) und 20 g Antimonpentoxyd zugefügt und die ganze Mischung 15 Minuten lang weiter auf dem Walzenstuhl behandelt. Das Walzfell wird in kleine Stücke geschnitten und zu einer 3 mm dicken Platte verpreßt. Während der Verarbeitung tritt keine Verfärbung der Mischung auf.
  • Wird ein 3 cm breiter Streifen der 3 mm dicken Platte 10 Sekunden lang in die nichtleuchtende Flamme eines Teklubrenners gehalten, und zwar so, daß sich der Unterrand des Streifens 1 cm über der Spitze des inneren Flammenkegels befindet und darauf langsam herausgezogen, so verlöscht er innerhalb von 4 Sekunden.
  • Beispiel 4 40 g Polyisobutylen mit einem Molekulargewicht von etwa 200000 werden auf einem Zweiwaltenstuhl bei 175"C verwalzt. Dabei wird nach und nach eine Mischung von 35 g chloriertem Hexamethylbenzol (Chlorgehalt 72,1 01o) und 25 g Antimontrisulfid zugefügt. Das Walzfell wird in kleine Stücke geschnitten und zu einer 3 mm dicken Platte verpreßt.
  • Wird ein 3 cm breiter Streifen der 3 mm dicken Platte 10 Sekunden lang in die nichtleuchtende Flamme eines Teklubrenners gehalten, und zwar so, daß sich der Unterrand des Streifens 1 cm über der Spitze des inneren Flammenkegels befindet und darauf langsam herausgezogen, so verlöscht er sofort.
  • Beispiel 5 700 g Polystyrol, 250 g chloriertes Hexamethylbenzol (Chlorgehalt 72,1 0/o) und 50 g Arsentrioxyd werden gemischt und auf einem Zweiwalzenstuhl bei 140 bis 145"C 20 Minuten verwalzt. Das Walzfell wird in kleine Stücke geschnitten und bei 1400 C zu einer 3 mm dicken Platte verpreßt. Bei der Verarbeitung tritt keine Verfärbung auf.
  • Wird ein 3 cm breiter Streifen der 3 mm dicken Platte 10 Sekunden lang in die nichtleuchtende Flamme eines Teklubrenners gehalten, und zwar so, daß sich der Unterrand des Streifens 1 cm über der Spitze des inneren Flammenkegels befindet und darauf langsam herausgezogen, so verlöscht er sofort.
  • Beispiel 6 250 g Polypropylen (Dichte 0,905 g/cm3, Schmelzpunkt 167°C) werden mit 100 g Tetra-(chlormethyl)-xylol (chloriertem Hexamethylbenzol mit einem Chlorgehalt von 47,9 O/o, Schmelzbereich 200 bis 2130 C) und 50 g Antimontrioxyd in einem handelsüblichen schnelllaufenden Mischer 1 Minute lang gemischt, dann zu einem Strang extrudiert und anschließend granuliert.
  • Das Granulat wird auf einer beheizbaren hydraulischen Presse zu 3 mm dicken Platten verpreßt. Beim Abkühlen wird der Druck auf 100 Kp/cm2 erhöht. Das Gemisch hat eine helle Farbe. Wird ein 3 cm breiter Streifen der Platte 10 Sekunden lang in die nichtleuchtende Flamme eines Teklubrenners gehalten, und zwar so, daß sich der Unterrand des Streifens 1 cm über der Spitze des inneren Flammenkegels befindet und darauf langsam herausgezogen, so verlöscht er innerhalb von 3 bis 5 Sekunden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verwendung von Mischungen aus 8 bis 40 Gewichtsprozent, bezogen auf die Mischung aus dem Polymeren und den Zusätzen eines chlorierten Hexamethylbenzols mit einem Chlorgehalt von 45 bis 740/o und aus 3 bis 50 Gewichtsprozent, ebenfalls bezogen auf die Gesamtmischung, mindestens einer Sauerstoff- oder Schwefelverbindung eines Elementes der V. Hauptgruppe des Periodensystems mit einem Atomgewicht von mindestens 74, gegebenenfalls in Gegenwart von anderen flammhemmenden Mitteln, in harzartigen polymeren Kohlenwasserstoffen zum Flammfestmachen dieser.
DEF30965A 1960-04-09 1960-04-09 Verfahren zum Flammfestmachen von polymeren, harzartigen Kohlenwasserstoffen Pending DE1201544B (de)

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DE1201544B true DE1201544B (de) 1965-09-23

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DE (1) DE1201544B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2263408A1 (de) * 1971-12-27 1973-07-19 Henry G Petrow Kolloide loesung von antimonoxid, rezept und verfahren zur herstellung derselben

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2263408A1 (de) * 1971-12-27 1973-07-19 Henry G Petrow Kolloide loesung von antimonoxid, rezept und verfahren zur herstellung derselben

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