DE120062C

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Publication number: DE120062C
Application number: DENDAT120062D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft die Einrichtung von metallurgischen Oefen von der Art, dafs die geschmolzenen Metalle oder die Mineralien nicht in Berührung mit dem Brennmaterial oder den Gasen kommen. Eine derartige Behandlung wird gewöhnlich in sehr kostspieliger Weise in Tiegeln ausgeführt, welche nothwendigerweise klein sind, weil es schwierig ist, Tiegel von grofser Gestalt herzustellen und zu betreiben, während die geringe Widerstandsfähigkeit derartiger Tiegel, wenn dieselben hoch erhitzt werden, es unmöglich macht, zur Herstellung Materialien von basischem Charakter zu benutzen, was in vielen Fällen unbedingt nothwendig für die beabsichtigte Behandlung sein würde.

Die vorliegende Erfindung bezweckt, die erwähnten Uebelstände dadurch zu vermeiden, dafs an Stelle eines Tiegels ein Schmelzgefäfs von der Art eingerichtet wird, dafs die erhitzten Wände desselben, welche nicht von aufsen gestützt werden, einer von dem Flüssigkeitsdruck in dem Innern herrührenden, zusammendrückenden Kraft unterworfen werden.

In . der beiliegenden Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen der Erfindung dargestellt.

Fig. ι ist ein senkrechter Schnitt eines Regenerativgasofens mit dem Schmelzgefäfse nach der vorliegenden Erfindung. Fig. 2 ist ein Horizontalschnitt nach der Linie 2-2 der Fig. 1. Fig, 3 ist eine Aufsen- und eine Innenansicht einer der verwendeten Ziegel in vergröfsertem : Mafsstabe. Fig. 4 ist ein senkrechter Schnitt und Fig. 5 ein waagrechter Schnitt einer abgeänderten Form des Regenerativofens. Fig. 6 ist ein senkrechter Schnitt und Fig. 7 ein Grundrifs eines Gebläseofens mit Schmelzgefäfs nach der vorliegenden Erfindung.

Das Schmelzgefäfs besteht aus Vorderwänden α, welche sich gegen den Ofenmantel stützen, und Seitenwänden b, welche nicht derartig gestützt sind und unmittelbar erhitzt werden. Die Seitenwäride sind convex gegen das Innere gekrümmt, so dafs sie durch den inneren Flüssigkeitsdruck einer zusammendrückenden Kraft ausgesetzt sind, welche die Ziegel, aus denen die Wände bestehen, fester an einander preist.

Um den Wänden Festigkeit und Dichtigkeit zu geben, werden zu ihrer Herstellung vortheilhaft Ziegel, wie sie in Fig. 3 gezeigt sind, benutzt. Diese Ziegel haben an einer Seite und an einem Ende einen W^Tulst c und an der entgegengesetzten Seite und dem entgegengesetzten Ende entsprechende Höhlungen, so dafs jeder Ziegel mit dem benachbarten in einander greift.

Wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt ist, ist der Ofen an jeder Seite mit Wärmespeichern d und Umstellventilen e versehen und wird mit Generatorgas oder einem anderen Gase durch Ventile f betrieben. In den Verbrennungsräumen befinden sich Theilwände g, die gegen die Wände b vorspringen, dieselben aber nicht vollkommen treffen, so dafs das Gas und die erhitzte Luft, welche von dem einen Wärmespeicher an der einen Seite in jede Abtheilung treten, eine Flamme bilden, welche durch die Theilwand g veranlafst wird, dicht gegen die

gebogene Wand b zu treffen. Die Verbrennungsproducte gehen durch den anderen Wärmespeicher zu dem Essenkanal h. Sobald der eine Wärmespeicher mehr oder weniger abgekühlt und der andere erhitzt ist, wird der Strom in der gewöhnlichen Weise umgekehrt. Wie in den Fig. 4 und 5 gezeigt ist, sind die Wärmespeicher d von Kreisform, die Einlasse und Auslässe der Verbrennungskammern sind schräg, so dafs die Flammen gegen die gekrümmten Wände b gerichtet werden und die Theilwände g unnöthig sind.

Die Fig. 6 und 7 zeigen einen Ofen, welcher in seinen Verbrennungskammern Brennmaterial mit durch die Düsen k gelieferter Luft verbrennt. Das Brennmaterial wird durch die Thüren / eingeführt.

Claims

Patent-An spruch:

Retortenofen zum Schmelzen von Metallen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, dafs die Seitenwände (b) der Retorte nach innen gewölbt sind, um dem Schmelzgute ausreichenden Widerstand zu leisten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.