DE1196372B - Verwendung von Polyestern mit unter-schiedlichen Isomerisierungsgraden in Polyester-Pressmassen - Google Patents
Verwendung von Polyestern mit unter-schiedlichen Isomerisierungsgraden in Polyester-PressmassenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C08g
Deutsche Kl.: 39 b-22/10
Nummer: 1196 372
Aktenzeichen: C 31185 IV c/39 b
Anmeldetag: 19. Oktober 1963
Auslegetag: 8. Juli 1965
Ungesättigte Polyester sind bekanntlich Polykondensationsprodukte aus Äthylen-a,j8-diearbonsäuren bzw.
deren Derivaten und mehrwertigen Alkoholen. Als Säurekomponente wird vorwiegend Maleinsäure — in
Form ihres Anhydrids — eingesetzt. Weniger üblich ist die Verwendung der stereoisomeren Fumarsäure
oder methylsubstituierter Äthylen-«,^-dicarbonsäure,
wie Mesaconsäure und Citraconsäure. Zur Abwandlung der Eigenschaften der technischen Endprodukte
treten an die Stelle der ungesättigten teilweise auch gesättigte aliphatische oder aromatische Carbonsäuren.
Als mehrwertige Alkohole finden überwiegend Diole, wie Mono- und Diäthylenglykol, Propylenglykol
und höhere Homologe, Verwendung.
Die ungesättigten Polyester werden mit monomeren Vinyl-, Allyl- oder Acrylverbindungen vermischt und
dann organische Peroxyde und gegebenenfalls Beschleuniger zugegeben. Die so erhaltenen Formmassen
werden dann zu Formteilen ausgehärtet. Die Polyesterformmassen können noch faserige Verstärkungsmaterialien oder andere Füllstoffe zusätzlich enthalten.
Die üblichen Verarbeitungsverfahren sind beschrieben unter anderem in H. Hagen, Glasfaserverstärkte
Kunststoffe, Berlin, 1961. Diese erfordern häufig erheblichen manuellen Aufwand; nachteilig ist
auch die aufwendige Vorbereitung der Rohstoffe zu einsatzfähigen Gemischen.
Neuerdings gewinnen daher die in pastenartiger oder fester Form gelieferten Polyester-Preßmassen
steigende Bedeutung. Sie enthalten bereits alle zur Herstellung von Formteilen erforderlichen Substanzen,
also außer Füllstoffen, wie Glasfasern oder Mineralien, ebenfalls peroxydische Katalysatoren, und
können unmittelbar unter Anwendung von Druck und Wärme ausgehärtet werden. Neben dieser verarbeitungstechnischen
Vereinfachung zeigen so gewonnene Formteile in manchen Fällen bessere mechanische und
elektrische Eigenschaften. Vorteilhaft für Serienfertigung sind auch die durch Anwendung von Druck
und höheren Temperaturen erreichbaren kürzeren Entformungszeiten.
Man unterscheidet zwischen rieselfähigen Polyester-Preßmassen und solchen kittartiger Konsistenz. Rieselfähige
Preßmassen werden da bevorzugt, wo einfache Dosierbarkeit oder Anwendung des Spritzpreßverfahrens
erwünscht ist. Kittartige Preßmassen können längere Glasfasern aufnehmen, so daß besonders hohe
Festigkeitswerte der Preßteile erreicht werden.
Rieselfähige Preßmassen erfordern kristalline Polyester, die bekanntlich durch Veresterung von Fumarsäure
mit symmetrischen diprimären Diolen, gegebenenfalls unter Zusatz symmetrischer gesättigter ali-
Verwendung von Polyestern mit unterschiedlichen Isomerisierungsgraden in
Polyester-Preßmassen
Polyester-Preßmassen
Anmelder:
Chemische Werke Witten
Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
Witten/Ruhr
Als Erfinder benannt:
Dr. Harald Janßen, Witten/Ruhr-Annen
phatischer oder aromatischer Dicarbonsäuren, hergestellt werden können.
Jedoch ist Fumarsäure schwerer zugänglich als die
Jedoch ist Fumarsäure schwerer zugänglich als die
ao zur Herstellung von Polyestern üblicherweise eingesetzte
Maleinsäure bzw. aus dieser erst durch Umlagerung erhältlich. Es ist auch bereits beschrieben, die
Maleinsäure- in die Fumarsäurekonfiguration umzulagern, d. h. eine cis-trans-Isomerisierung am fertigen
as Polyester bzw. während dessen Herstellung vorzunehmen.
Es sind Verfahren bekannt, mit deren Hilfe eine Isomerisierung von Maleinsäurepolyestern zu Fumarsäurepolyestern
erreicht werden kann. So hat man die Polyester in organischen Lösungsmitteln gelöst und
mit Hilfe von Brom und Licht isomerisiert (G. Bier, Makromolekulare Chemie, 4 [1949] 41; H. B atzer
und B. Mohr, Makromolekulare Chemie, 8 [1952] 217). Technisch einfacher ist der Zusatz katalytischer
Mengen von Jod (deutsche Auslegeschrift 1 113 087) oder Schwefel (K. Hammann, Bericht des Forschungsinstituts
für Pigmente und Lacke e.V., Stuttgart, Nr. 5, 82) zum Veresterungsgemisch. Die Isomerisierung
erfolgt dann während der Polyesterherstellung und ist nach Erreichen erforderlicher Kondensationsgrade
unter den üblichen Bedingungen nahezu vollständig.
Polyester können mit den verschiedenen vorherbestimmbaren Isomerisierungsgraden durch Kondensieren
von Maleinsäure oder deren veresterungsfähigen Derivaten mit mehrwertigen Alkoholen, gegebenenfalls unter Mitverwendung gesättigter Carbonsäuren
und bzw. oder einwertiger Alkohole bei gleichzeitiger Umlagerung der Malein- in die Fumarsäurekonfiguration
in Gegenwart von Katalysatoren auch dadurch hergestellt werden, daß man die Ausgangsstoffe in
Gegenwart katalytischer Mengen von sowohl die Um-
509 599/446
3 4
lagerung als auch die Veresterung beschleunigenden Außer diesen ungesättigten Dicarbonsäuren können
cyclischen sekundären Aminen polykondensiert. Auf gegebenenfalls wie üblich gesättigte ein- oder mehr-
dieses Verfahren wird hier kein Schutz begehrt. wertige aliphatische oder aromatische Carbonsäuren
Den gleichen Effekt kann man, wie in der Disser- oder deren Anhydride bzw. niedere Ester mitver-
tation von H. Janssen (TH Stuttgart 1962) im ein- 5 wendet werden.
zelnen beschrieben, durch Veresterung von Malein- Die Polykondensation wird wie üblich vorzugsweise
säure- bzw. Maleinsäureanhydrid/Fumarsäuregemi- in der Schmelze bei Temperaturen zwischen 150 und
sehen wechselnder Zusammensetzung mit Diolen, ge- 21O0C oder in Gegenwart eines Schleppmittels wie
gebenenfalls unter Zusatz von gesättigten Dicarbon- Xylol vorgenommen.
säuren, wie Adipinsäure, erreichen. Durch Konden- to Als Vinyl-, Allyl- oder Acrylverbindungen in den
sation aller Ansätze unter gleichen Bedingungen auf Preßmassen können beispielsweise verwendet werden:
gleiche Säurezahlen wurden Polyester gleicher Zu- Diallylphthalat, -isophthalat, -terephthalat oder deren
sammensetzung und gleichen mittleren Molekularge- thermoplastische Vorpolymerisate, Styrol, Vinyltoluol,
wichtes, aber verschiedener Isomerisierungsgrade er- Triallylcyanurat, Acrylamid, Butylmethacrylat.
halten, wie durch polarographische Analyse der Poly- 15 Geeignete Füllstoffe sind beispielsweise: Kaolin,
esterhydrolysate nachgewiesen werden konnte. Asbestmehl, Talkum, Kreide, Quarzmehl, Schiefer-
Mit Hilfe einer der beschriebenen Methoden lassen mehl, Kalkspat, Dolomit, Gips, Glimmer, Schwerspat,
sich somit Polyester gleicher Zusammensetzung und Kieselgur, Holzmehl, Metallpulver, Graphit, Glasgleichen mittleren Molekulargewichtes aber ■— zumin- mehl, Korkmehl. Als faserige Verstärkungsmaterialien
dest zwischen etwa 20 und 100% — beliebiger Iso- 20 werden vor allem Glasfasern eingesetzt, die im Falle
merisierungsgrade herstellen. von rieselfähigen Preßmassen verhältnismäßig kurz
Erfindungsgegenstand ist die Verwendung von unge- geschnitten sein müssen.
sättigten Polyestern unterschiedlicher Isomerisierungs- Als peroxydische Katalysatoren für die Warmgrade, wobei die Polyester durch Verestern von Malein- härtung bei Temperaturen oberhalb etwa 8O0C
säure und/oder deren veresterungsfähigen Derivaten, 25 kommen z. B. in Frage: Benzoylperoxyd, tert.-Butyl-
oder von Maleinsäure-Fumarsäure-Gemischen wech- perbenzoat, tert-Butylperacetat, tert.-Butylhydroperselnder
Zusammensetzung und/oder entsprechenden oxyd, Di-tert.-butylperoxyd, tert.-Butylcumylperoxyd,
Gemischen der veresterungsfähigen Derivate mit Dicumylperoxyd.
symmetrischen diprimären Alkoholen, gegebenenfalls Geeignete Polymerisationsinhibitoren sind beispielsunter
Zusatz von aliphatischen oder aromatischen 30 weise Phenole, wie Hydrochinon, Brenzcatechin,
Carbonsäuren und ein- oder höherwertigen Alkoholen 4-tert.-Butylbrenzcatechin, Pyrogallol, und Chinone,
hergestellt worden sind, zum Herstellen von Polyester- wie 1,4-Benzochinon, Naphthochinon.
Preßmassen, die wie üblich Vinyl-, Allyl- oder Acryl- Für die Herstellung gefärbter Formteile kann eine verbindungen, peroxydische Katalysatoren, gegebenen- große Anzahl bekannter anorganischer oder organifalls Polymerisationsinhibitoren, mineralische Füll- 35 scher Pigmente und Farbstoffe eingesetzt werden,
stoffe und/oder Glasfasern sowie gegebenenfalls Färb- Bisher wurde die Konsistenz von Polyester-Preßstoffe enthalten, mit unterschiedlicher Konsistenz. massen variiert durch Art und Menge der verwendeten
Preßmassen, die wie üblich Vinyl-, Allyl- oder Acryl- Für die Herstellung gefärbter Formteile kann eine verbindungen, peroxydische Katalysatoren, gegebenen- große Anzahl bekannter anorganischer oder organifalls Polymerisationsinhibitoren, mineralische Füll- 35 scher Pigmente und Farbstoffe eingesetzt werden,
stoffe und/oder Glasfasern sowie gegebenenfalls Färb- Bisher wurde die Konsistenz von Polyester-Preßstoffe enthalten, mit unterschiedlicher Konsistenz. massen variiert durch Art und Menge der verwendeten
Bei Einsatz von Polyestern mit niedrigem Isomeri- Vinyl-, Allyl- oder Acrylverbindungen der Füllstoffe
sierungsgrad lassen sich kittartige Preßmassen unter- sowie durch Einsatz linearer ungesättigter Polyester
schiedlicher Konsistenz herstellen, während sich bei 40 unterschiedlicher Zusammensetzung. Diese Verfahren
Einsatz von Polyestern mit höherem Isomerisierungs- weisen jedoch schwerwiegende Nachteile auf. Beigrad,
ebenfalls unter Zusatz der genannten Zuschlags- spielsweise bei Zusatz sehr großer Mengen mineralistoffe,
rieselfähige Preßmassen herstellen lassen. scher Füllstoffe, um die Klebrigkeit herabzusetzen,
Unter dem Begriff Isomerisierungsgrad ist der pro- erhält man wesentlich schlechtere Preßteile. Umge-
zentuale Anteil der Fumarsäurereste im ungesättigten 45 kehrt kann zu geringe Füllstoffzugabe zwecks Erhalt
Polyester zur Summe von Malein- und Fumarsäure- plastischerer Massen bei der meist hohen Reaktivität
resten zu verstehen: der Polyesterharze und der damit verbundenen be-
mp trächtlichen Schrumpfung beim Härtevorgang zu
/ = · 100. Spannungsrissen bzw. sehr spröden Preßkörpern
mF + tmM 5o führen. Ähnliches gilt bezüglich der erwähnten Mono-
/ = Isomerisierungsgrad, meren: sehr hoher und sehr niedriger prozentualer An-
mF = gefundene Menge an Fumarsäureresten, teil dieser Stoffe bewirkt ebenfalls eine Verschlechte-
mM =■ gefundene Menge an Maleinsäureresten. runf der Eigenschaften, wie z.B. hohe Sprödigkeit zu
große Weichheit, starke Quellbarkeit m polaren oder
Die analytische Bestimmung des Isomerisierungs- 55 unpolaren Lösungsmitteln. Der Einsatz verschieden-
grades gelingt besonders günstig durch Polarographie artig zusammengesetzter linearer ungesättigter PoIy-
(Lit: J. Voigt, Plaste und Kautschuk 4 [1957] 3; ester führt ebenfalls zu erheblichen, oftmals uner-
H. J a η ß e η, Dissertation Stuttgart, 1962,15 und 95). wünschten Eigenschaftsunterschieden.
Zur Herstellung der linearen ungesättigten Poly- Erfindungsgemäß kann die Konsistenz der Polyester
werden hauptsächlich Maleinsäure bzw. deren 60 ester-Preßmassen innerhalb weiter Grenzen variiert
Anhydrid bzw. Mischungen aus Maleinsäure bzw. werden, ohne daß eine Änderung in der Zusammen-Maleinsäureanhydrid
und Fumarsäure eingesetzt. Setzung der Preßmassen bezüglich Art und Menge des
Auch sind Derivate der Malein- oder Fumarsäure, wie Füllstoffes, des Monomeren, des linearen ungesättigten
beispielsweise die Dimethyl- oder Diäthylester, im Polyesters sowie des Katalysators und Polymerisations-Sinne
der Erfindung verwendbar. Ebenso können an- 65 inhibitors vorgenommen zu werden braucht,
teilweise weitere «,jS-ungesättigte Dicarbonsäuren, wie Ein weiterer bedeutender bei Anwendung des erfin-Chlormaleinsäure, Chlorfumarsäure, Citraconsäure dungsgemäßen Verfahrens resultierender technischer oder Mesaconsäure,, zugesetzt werden. Fortschritt ergibt sich daraus, daß die Vernetzungs-
teilweise weitere «,jS-ungesättigte Dicarbonsäuren, wie Ein weiterer bedeutender bei Anwendung des erfin-Chlormaleinsäure, Chlorfumarsäure, Citraconsäure dungsgemäßen Verfahrens resultierender technischer oder Mesaconsäure,, zugesetzt werden. Fortschritt ergibt sich daraus, daß die Vernetzungs-
dichte der Polyesterpreßteile mit steigendem Isomeri- In den folgenden Beispielen wurden bei gleichen Ansierungsgrad
zunimmt (s. hierzu H. J a η ß e n, Disser- satzverhältnissen verschiedene Katalysatoren zur Hertation
TH Stuttgart, 1962). Dies bewirkt einen erheb- stellung der ungesättigten Polyester und zum Teil,
liehen Einfluß auf die Eigenschaften. Beispielsweise bedingt durch deren unterschiedliche Konsistenz, absteigen
mit zunehmendem Isomerisierungsgrad Biege- 5 gewandelte Verfahren zur Herstellung der Preßmassen
festigkeit, Elastizitätsmodul und Härte, während die angewendet. Preßmassen und Polyester unterscheiden
Quellbarkeit in organischen Lösungsmitteln geringer sich charakteristisch in ihrer Konsistenz,
wird. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es
wird. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es
somit weiterhin, bei dem vorausbestimmbaren Einfluß Beispiel 2
des vorauszusagenden Isomerisierungsgrades durch io
des vorauszusagenden Isomerisierungsgrades durch io
Auswahl dieser Preßmassen unterschiedlicher Kon- Der hartwachsähnliche Polyester wurde geraspelt;
sistenzen Preßteile mit gewünschten Eigenschaften im übrigen wurde wie im Beispiel 1 beschrieben ver-
nach Maß herzustellen, fahren.
Die Polyester-Preßmassen können bei erhöhtem Bei einem weiteren Versuch wurde der noch flüssige
Druck und höheren Temperaturen zu Preßteilen aus- 15 Polyester bei einer Temperatur von etwa 80°C mit der
gehärtet werden. Hauptmenge Diallylphthalat abgemischt und diese
Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichts- Masse, wie oben beschrieben, mit den übrigen Sub-
teile. Die im folgenden beschriebene Herstellung der stanzen vermischt. Katalysator und Inhibitor wurden
ungesättigten Polyester ist hier nicht geschützt. zuvor im restlichen Diallylphthalat gelöst.
ao Preßmasse noch rieselfähig. Harter riß- und Mt-
Beispiel 1 blasenfreier Formkörper. Katalysator für die Herstellung
des Polyesters Tetrahydroisochinolin; Iso-
Ein wie nachstehend beschrieben hergestellter merisierungsgrad 86%; Säurezahl 23,1.
kristalliner ungesättigter Polyester wird in der Kugelmühle pulverfein zermahlen. Nach Aussieben eventuell 25 B e i s ρ i e 1 3
noch vorhandener grobkörniger Anteile werden
kristalliner ungesättigter Polyester wird in der Kugelmühle pulverfein zermahlen. Nach Aussieben eventuell 25 B e i s ρ i e 1 3
noch vorhandener grobkörniger Anteile werden
297 Teile des Pulvermehls in eine Rührapparatur ge- Der wachsähnliche Polyester wurde mit Kaolin, das
geben und mit 650 Teilen Kaolin versetzt. Unter inten- bereits Diallylphthalat — in dem zuvor tert-Butylper-
sivem Rühren werden 53 Teile Diallylphthalat, die benzoat und Hydrochinon gelöst wurden — enthielt,
5,3 Teile tert-Butylperbenzoat und 0,04 Teile Hydro- 30 verknetet. Preßmasse noch gerade rieselfähig; wird
chinon gelöst enthalten, durch ein enges, in die jedoch bei Anwendung geringen Druckes klebrig.
Mischung eintauchendes Rohr langsam zugegeben; Harter, riß- und luftblasenfreier Preßteil. Katalysator
anschließend wird noch etwa 15 Minuten rasch gerührt. für die Herstellung des Polyesters 2-Methylpiperidin;
Bei einem weiteren, sonst gleichen Ansatz wird Isomerisierungsgrad 70%; Säurezahl 21,7.
Kaolin vorgelegt, die Lösung von tert-Butylperbenzoat 35 Die Preßmasse läßt sich, ebenso wie die in den fol-
und Hydrochinon in Diallylphthalat und anschließend genden Beispielen beschriebenen kittartigen Massen,
der gepulverte Polyester unter intensivem Rühren zu Fellen auswalzen, die zwischen Polyvinylchlorid-,
langsam zugegeben. Polyäthylen- oder Celluloseacetatfolien aufgerollt,
In einem weiteren Versuch wird die noch flüssige unter Luftabschluß gelagert werden können.
Polyesterschmelze bei etwa 100° C mit der Hauptmenge 40
Polyesterschmelze bei etwa 100° C mit der Hauptmenge 40
Diallylphthalat abgemischt. Diese Masse wird in der _ Beispiel4
Kugelmühle zermahlen und das Pulver, wie oben beschrieben, mit den übrigen Substanzen gemischt. Der weichwachsähnliche Polyester wurde mit der Katalysator und Inhibitor werden dabei — im rest- Mischung von Kaolin mit Diallylphthalat, in dem zulichen Diallylphthalat gelöst — zugesetzt. 45 vor tert-Butylperbenzoat und Hydrochinon gelöst
Kugelmühle zermahlen und das Pulver, wie oben beschrieben, mit den übrigen Substanzen gemischt. Der weichwachsähnliche Polyester wurde mit der Katalysator und Inhibitor werden dabei — im rest- Mischung von Kaolin mit Diallylphthalat, in dem zulichen Diallylphthalat gelöst — zugesetzt. 45 vor tert-Butylperbenzoat und Hydrochinon gelöst
In allen Fällen stellt die so erhaltene Masse ein wurden, verknetet. Preßmasse: verhältnismäßig trok-
rieselfähiges trockenes Pulver dar. Sie läßt sich unter kene, kittartige Masse. Harter, riß- und luftblasen-
einem Druck von 30 kg/cm2 bei 150 bis 160° C inner- freier Formkörper. Katalysator für die Herstellung
halb von 10 Minuten zu einem sehr harten, riß- und des Polyesters Dekahydrochinolin; Isomerisierungs-
luftblasenfreien Preßteil verpressen. 50 grad 51%, Säurezahl 21,1.
Zur Herstellung gefärbter Formkörper werden dem
Kaolin noch 2 bis 4 Teile folgender Farbstoffe züge- Beispiel5
setzt: Vossenblau, Chromgrün, Permanentbordo,
setzt: Vossenblau, Chromgrün, Permanentbordo,
Hansagelb, Sico-Rot, Farbruß. Diese Stoffe können Der weichwachsähnliche Polyester wurde mit der
auch bei allen im folgenden genannten Preßmassen 55 Mischung von Kaolin mit Diallylphthalat, in dem zuverwendet
werden. vor tert-Butylperbenzoat und Hydrochinon gelöst
Zur Herstellung des ungesättigten Polyesters werden wurden, verknetet. Preßmasse: verhältnismäßig trok-
784 Teile Maleinsäureanhydrid, 1038 Teile Hexan- kene, kittartige Masse. Harter, riß- und luftblasen-
diol-1,6 und 9 Teile Piperidin in einem Rührkolben freier Preßteil. Katalysator für die Herstellung des
unter Durchleiten von Inertgas und Abdestillieren des 60 Polyesters 2,6-Dimethylpiperidin; Isomerisierungsgrad
entstehenden Wassers zunächst 3 Stunden auf 100° C 46%; Säurezahl 20,1.
und 3 Stunden auf 130° C und anschließend bis zum _ . . λ
Erreichen einer Säurezahl von 20,5 6 Stunden auf Beispiel b
180° C erhitzt. Man erhält eine klare, leicht braun- Der hochviskose, teilweise mit kristallinen Anteilen
stichige Schmelze, die beim Abkühlen rasch zu einer 65 durchsetzte, noch fließfähige Polyester wurde langsam
harten kristallinen nicht klebenden Masse erstarrt. Die unter intensivem Rühren der Mischung von Kaolin
polarographische Bestimmung des Polyesterhydroly- mit Diallylphthalat, in dem zuvor tert-Butylperbenzoat
sates ergibt einen Isomerisierungsgrad von 94%· und Hydrochinon gelöst wurden, zugesetzt.
Preßmasse: feuchte kittartige, sehr gut knetbare Masse. Harter, riß- und luftblasenfreier Preßteil.
Katalysator für die Herstellung des Polyesters Isochinolin; Isomerisierungsgrad 35%; Säurezahl 20,7.
. Der hochviskose, fließfähige Polyester wurde langsam unter intensivem Rühren der Mischung von
Kaolin mit Diallylphthalat, in dem zuvor tert.-Butylperbenzoat und Hydrochinon gelöst wurde, zugesetzt.
Preßmasse: feuchte kittartige, sehr gut knetbare Masse. Harter, riß- und luftblasenfreier Preßteil. Polyester
ohne Katalysator hergestellt; Isomerisierungsgrad 27%; Säurezahl 20,3.
In einer Rührapparatur werden 650 Teile Kaolin vorgelegt. Unter intensivem Rühren werden 53 Teile
Diallylphthalat, in dem zuvor 5,3 Teile tert-Butylperbenzoat
und 0,04 Teile Hydrochinon gelöst wurden, durch ein enges, in die Mischung eintauchendes Rohr
langsam zugegeben. Anschließend werden 297 Teile eines wie nachstehend beschrieben hergestellten, in der
Kugelmühle feinpulverisierten, kristallinen Polyesters zugegeben und die Mischung noch 15 Minuten lang
intensiv gerührt. Variationsmöglichkeiten bei der Herstellung siehe Beispiel 1.
Die so erhaltene Masse stellt ein rieselfähiges trokkenes Pulver dar. Sie läßt sich unter einem Druck von
30 kg/cm2 bei 150 bis 16O0C innerhalb von 10 Minuten
zu einem sehr harten, riß- und luftblasenfreien Preßteil verpressen.
Zur Herstellung des Polyesters werden 928 Teile Fumarsäure, 293 Teile Adipinsäure und 992 Teile
Butandiol-1,4 in einem Rührkolben unter Durchleiten von Inertgas und Abdestillieren des entstehenden
Wassers zunächst 6 Stunden auf 1000C und 3 Stunden
auf 1300C und anschließend bis zum Erreichen einer Säurezahl von 21,4 15 Stunden auf 1800C erhitzt.
Man erhält eine klare Schmelze, die beim Abkühlen rasch zu einer harten kristallinen nicht klebenden
Masse erstarrt.
Die polarographische Bestimmung ergibt einen Isomerisierungsgrad von 100%; es hat also keine Umwandlung
von Fumar- zu Maleinsäureanteilen stattgefunden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von ungesättigten Polyestern unterschiedlicher Isomerisierungsgrade, wobei die Polyester durch Verestern von Maleinsäure und/oder deren veresterungsfähigen Derivaten, oder von Maleinsäure-Fumarsäure-Gemischen wechselnder Zusammensetzung und/oder entsprechenden Gemischen der veresterungsfähigen Derivate mit symmetrischen diprimären Alkoholen, gegebenenfalls unter Zusatz von aliphatischen oder aromatischen Carbonsäuren und ein- oder höherwertigen Alkoholen hergestellt worden sind, zum Herstellen von Polyester-Preßmassen, die wie üblich Vinyl-, Allyl- oder Acrylverbindungen, peroxydische Katalysatoren, gegebenenfalls Polymerisationsinhibitoren, mineralische Füllstoffe und/oder Glasfasern sowie gegebenenfalls Farbstoffe enthalten, mit unterschiedlicher Konsistenz.009 599/446 6.65 © Bundesdruckerei Berlin
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