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DE1193890B - Verfahren zum Klaeren von zuckerhaltigen pflanzlichen Saeften mit Kalk und Saeure - Google Patents

Verfahren zum Klaeren von zuckerhaltigen pflanzlichen Saeften mit Kalk und Saeure

Info

Publication number
DE1193890B
DE1193890B DE1960P0025360 DEP0025360A DE1193890B DE 1193890 B DE1193890 B DE 1193890B DE 1960P0025360 DE1960P0025360 DE 1960P0025360 DE P0025360 A DEP0025360 A DE P0025360A DE 1193890 B DE1193890 B DE 1193890B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
lime
juice
acid
juices
clarifying
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE1960P0025360
Other languages
English (en)
Inventor
Peel Rene Payet
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
PEEL RENE PAYET
Original Assignee
PEEL RENE PAYET
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by PEEL RENE PAYET filed Critical PEEL RENE PAYET
Priority to DE1960P0025360 priority Critical patent/DE1193890B/de
Publication of DE1193890B publication Critical patent/DE1193890B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/02Purification of sugar juices using alkaline earth metal compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Separation Of Suspended Particles By Flocculating Agents (AREA)

Description

  • Verfahren zum Klären von zuckerhaltigen pflanzlichen Säften mit Kalk und Säure Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Klären von zuckerhaltigen pflanzlichen Säften, z. B. Fruchtsäften, Zuckerrohrsaft, Rübensaft, Mosten und dergleichen, durch Behandlung mit Kalk und Säure.
  • Die Erfindung gründet sich insbesondere auf den Umstand, daß zuckerhaltige pflanzliche Säfte der genannten Art einen natürlichen pH-Wert aufweisen, sowie auf die Beobachtung, daß in dem schwachsauren Bereich dieses pH-Wertes keine Ausflockung auftritt.
  • Es ist bereits bekannt, solche zuckerhaltigen pflanzlichen Säfte zum Zwecke ihrer Reinigung mit verschiedenartigen chemischen Stoffen zu behandeln. So hat man bereits mit Kalk vermischten Brei von Zuckerrüben mit Phosphorsäure oder einer anderen geeigneten Säure neutralisiert, hierauf auf 75' C erhitzt und abgepreßt, alsdann den von der Presse kommenden heißen Saft nochmals mit Kalk versetzt und ihn in der üblichen Weise saturiert und gefiltert.
  • Es ist ferner ein Verfahren zur Reinigung des Saftes bei der Verarbeitung von Zuckerrüben bekannt, gemäß welchem der Rohsaft mit einer geringen Kalkmenge versetzt sowie mit einer entsprechenden Phosphatmenge unter Zusatz von Calcium-Carbonat neutralisiert wird. Der bei diesem Verfahren als Rückstand verbleibende Kalkschlamm, der Calcium-Carbonat, Bicalcium-Phosphat und unlösliche Kalkverbindungen enthält, kann als Filtermasse bei der Reinigung weiterer Saftinengen an Stelle von Caleium-Carbonat verwandt werden.
  • Man hat ferner das Klären von Zuckerlösungen in der Weise durchgeführt, daß man nach Abtrennung gröberer Verunreinigungen durch mechanische Suspension den eigentlichen Klärvorgang durch Zusatz poröser Kohle unter Bewegung der Flüssigkeit durchführte. Die feine Struktur der Kohle sollte dabei auch feinere unlösliche in der Suspension enthaltene Bestandteile absorbieren.
  • Auch bei diesem Verfahren wird der ausgepreßte trübe Saft durch Zusatz von Kalk nebst einer kleinen Menge saurer Phosphate unter Erhitzung der Mischun- auf eine Tem eratur von 98' C unter Ab- t> p nahme des gebildeten Schaums und nochmaliges Kochen gereinigt.
  • Die Erfindung bezweckt die Ausbildung eines verbesserten Verfahrens zum Klären von zuckerhaltigen pflanzlichen Säften, Fruchtsäften, Zuckerrohrsäften, Rübensäften u. dgl. mit Kalk und Säure. Die Erfindung geht dabei von dem Umstand aus, daß Flüssigkeiten der genannten Art einen natürlichen pH-Wert aufweisen, der in einem schwach sauren Bereich liegt, in dem eine Ausflockung von im Saft enthaltenen Kolloiden nicht stattfindet. Es ist ferner bekannt, daß SäftedererwähntenArtStoffeamphoteren Charakters, wie organische Säuren und deren Salze, Polypeptide, Aminosäuren sowie Saccharose, enthalten, die als Puffersubstanzen wirksam werden können. Solche in einem natürlichen Saft vorhandenen Stoffe bedingen u. a. die natürliche Stabilität oder die »Lebenskraft« des Saftes, verhindern also ein zu schnelles Verderben desselben. Bei der bisherigen Behandlung mit Kalk und Säuren wurde der pH-Wert der Säfte stark verändert, so daß es zur Ausflockung der kolloidalen Bestandteile kam. Auch wurden die erwähnten Puffersubstanzen schädlich beeinflußt.
  • Gemäß der Erfindung, fügt man dem zu behandelnden Saft gleichzeitig Kalk und Phosphorsäure in solcher Menge zu, daß der pH-Wert auf einer dem natürlichen pH-Wert des Saftes möglichst benachbarten Höhe gehalten wird. Dabei bildet sich in situ, also beim natürlichen Zustand des Saftes, Dicalcium-Phosphat. Die amphoteren Mineralien oder organischen Stoffe werden nicht beeinflußt. Es bildet sich weder ein Rückstand von Fremdstoffen, noch verbleiben lösliche Kalksalze im Saft. Das Dicalcium-Phosphat wirkt lediglich durch seine absorbierenden Eigenschaften. Dennoch wird der Reinigungseffekt erreicht, und zwar unter Bedingungen, bei denen die ursprüngliche Beschaffenheit des lebendigen Saftes berücksichtigt wird.
  • Unter diesen Bedingungen werden die Pufferstoffe nicht mehr in Mitleidenschaft gezogen. Nachdem einmal ihre Reinigung unter den vorstehend erläuterten Bedingungen durchgeführt ist, d. h. indem man bei einem möglichst konstanten pH-Wert bzw. bei einem pH-Wert, der so nahe als möglich dem Wert des ursprünglichen Saftes kommt, arbeitet, kann die Weiterbehandlung, insbesondere die Konzentration und die Isolierung der zu extrahierenden Stoffe, z. B. des Zuckers, in an sich bekannter Weise durchgeführt werden. Ausführungsbeispiel Der aus einer Tonne Zuckerrohr gewonnene Saft wird mit 50 g neutralem Natrium-Karbonat sowie zwecks Vermeidung einer Änderung des pH-Wertes mit der erforderlichen Menge Phosphorsäure besetzt; die Reinigung wird alsdann in der Weise durchgeführt, daß man allmählich 450 g Kalk sowie Phosphorsäure derart hinzufügt, daß in situ eine Fällung von Dicalzium-Phosphat hervorgerufen wird. Alsdann wird der Saft erhitzt, um die eiweißartigen Stoffe zu koagulieren.
  • Die vorstehend erläuterte Behandlungsweise ist mit den folgenden Vorteilen verbunden.
  • 1. Verringerung der Gesamtmenge der eingesetzten Basen auf 500 g (450 g Kalk und 50 g CO.Na,) gegenüber einer bei der bisherigen Behandlungsweise benötigten Menge von 1000 g Kalk.
  • 2. Verdoppelte Fassungskraft der Kläranlage und entsprechend erhöhter Durchsatz.
  • 3. Unveränderte Aufrechterhaltung des pH-Wertes im Laufe der Klärung und nach derselben.
  • 4. Fortfall von Inkrustationen; Möglichkeit der Durchführung kontinuierlicher Arbeitsweise.
  • 5. Verringerung der Gewichtsmenge der anfallenden Melasse sowie weniger reiche Melasse.
  • 6. Verringerung des Schlammvolumens und seiner Menge.
  • 7. Verringerung des Volumens der Filtrate. 8. Die Glukosen werden nicht angegriffen.
  • 9. Die Ausbeute an Saccharose wird durch die Schnelligkeit der Durchführung des Verfahrens sowie durch die Erhaltung der Glukose verbessert.
  • 10. Die Filtrierung des Zuckers bei der Raffinerie wird verbessert.
  • 11. Die anfallende Melasse ist leichter zu verarbeiten.
  • 12. Der erzeugte Rum hat besseren Geschmack. 13. Die Ausbeute wächst infolge der Nichtbeeinflussung der Glukose. 14. Die Menge der dem Most zugefügten Phosphate wird vermindert.
  • 15. Im Falle der Verwendung von Ammoniak wird die den Mosten zugefügte Menge ebenfalls verringert.
  • Beim Zuckersieden aus Rüben ist das erfindungsgemäße Verfahren infolge des erhöhten pH-Wertes des Rübensaftes: pH = 6,5 besonders vorteilhaft anzuwenden. Natürlicher Rübensaft enthält die Basen für die als Pufferstoffe erforderlichen löslichen Salze.
  • Der mit dem erfindungsgemäßenVerfahren erzielte Fortschritt ist also mannigfaltig und wesentlich. Er beruht insbesondere darauf, daß es ohne Abbau der Saecharose durchgeführt wird.
  • Ein anderes Anwendungsgebiet, bei dem das erfindungsgemäße Verfahren eine elegante und vorteilhafte Lösung ermöglicht, ist die Verwendung von Ionenaustauschern. Die Ionenaustauscher können nur auf vorher geklärte Säfte zur Wirkung gebracht werden. Man kann ihre Anwendung vorteilhaft mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verbinden, nach welchem die Kolloide mit geringsten Kosten beseitigt werden, indem man die Bildung schädlicher Kolloide vermeidet.
  • Die vorstehenden Ausführungen beziehen sich vorzugsweise auf Säfte, aus denen Zucker gewonnen wird, doch läßt sich das Verfahren mit ähnlichen Vorteilen auf alle natürlichen oder biologischen Flüssigkeiten anwenden.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Klären von zuckerhaltigen pflanzlichen Säften, wie Rüben- oder Zuckersäften, mit Kalk und Säure, d a d u r c h g e - kennzeichnet, daß man den pH-Wert in einem schwach sauren Bereich sowie so nahe wie mö 'glich dem natürlichen pH-Wert des Saftes durch gleichzeitige Zugabe von Kalk und Säure, insbesondere ' Phosphorsäure, hält, wobei diese Maßnahme gegebenenfalls durch Zusatz eines dem natürlichen pH-Werts des Saftes angepaßten Puffergemisches gefördert wird, worauf man die entstandene Fällung in situ im kalten oder warmen Zustand abtrennt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teil des Kalks durch Soda ersetzt. In Betracht gezogene Druckschriften: C, Deutsche Patentschriften Nr. 412158, 219 446, 201825; österreichische Patentschrift Nr. 37 841; USA.-Patentschrift Nr. 1314 203.
DE1960P0025360 1960-07-15 1960-07-15 Verfahren zum Klaeren von zuckerhaltigen pflanzlichen Saeften mit Kalk und Saeure Pending DE1193890B (de)

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Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE219446C (de) *
DE201825C (de) *
AT37841B (de) * 1905-09-25 1909-07-10 Johann Lux Verfahren der Scheidung von Saft in Zuckerrüben vor dessen Gewinnung.
US1314203A (en) * 1919-08-26 Russell william mumford
DE412158C (de) * 1923-02-09 1925-04-14 Ineo De Vecchis Dr Verfahren zur Reinigung der Saefte und Sirupe bei der Zuckerfabrikation

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