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Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Heizölen aus Rohölen
oder Rohölrückständen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen
Herstellung von Heizölen aus Rohölen oder Rohölrückständen durch Behandlung mit
Wasserstoff bzw. Wasserstoff enthaltenden Gasen unter Druck bei höheren Temperaturen
in Gegenwart großoberflächiger Stoffe.
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Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Koagulierung der
Asphaltene, die Ausfällung der Feststoffe und eine teilweise Entschwefelung bei
315 bis 440° C unter 5 bis 50 at in Gegenwart von aktivierter Holzkohle oder von
Koks bei einem Durchsatz von 0,5 bis 5 Vol./Vol./Stunde und einer H.-Beschickung
von 500 bis 10001 je Kilogramm Ausgangsmaterial erfolgt, die Asphaltstoffe durch
Filtrieren, Zentrifugieren, Dekantieren oder Destillieren entfernt werden und das
Filtrat in an sich bekannter Weise einer hydrierenden Entschwefelung unterworfen
wird.
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Verfahren zur Behandlung von Kohlenwasserstoffen oder diese enthaltenden
Stoffe unter Druck in Gegenwart von Katalysatoren mit Wasserstoff sind allgemein
bekannt. Die bekannten Vorschläge hierzu beziehen sich auf die Art der verwendeten
Katalysatoren, wobei in manchen Fällen auch schon auf deren poröse Struktur besonderer
Wert gelegt worden ist, ferner ihre Anordnung auf die Vor- bzw. Nachbehandlung des
Behandlungsgutes, auf die Mehrstufigkeit solcher Verfahren, auf apparative Einzelheiten
usw.
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Im allgemeinen werden diese Verfahren oberhalb 450° C unter weit mehr
als 50 at durchgeführt.
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Bei dem beanspruchten Verfahren werden durch schonende Druck-Wärme-Behandlung
in Gegenwart von Wasserstoff und großoberflächigen Stoffen aus Rohölen oder Rohölrückständen
die Asphalte durch Koagulierung der Asphaltene und die Aschebestandteile zur Abscheidung
gebracht unter weitgehendster Vermeidung von Spaltung und Hydrierung der Ausgangsstoffe.
Gleichzeitig wird der Gehalt an organischen Schwefelverbindungen vermindert.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß kontinuierlich zwischen
315 und 440° C unter 5 bis 50 at gearbeitet und als Katalysator aktivierte Holzkohle
oder Koks angewandt wird. Weiterhin ist wesentlich, daß verhältnismäßig große Wasserstoffmengen,
nämlich 500 bis 10001 je Kilogramm Ausgangsgut, vorhanden sind und der Durchsatz
mit 0,5 bis 5 Volumen je Volumen Kontaktkammer je Stunde erfolgt.
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Die verhältnismäßig niedrigen Temperaturen sowie der niedrige Druck
verhüten praktisch eine Krackung der höhersiedenden Kohlenwasserstoffe in niedriger
siedende. Um auch die Hydrierung zu vermeiden, werden statt der sonst üblichen Hydrierkatalysatoren
aktivierte Holzkohle oder Koks angewandt, so daß die in dem Ausgangsgut enthaltenen
Heizöle erhalten bleiben. Es findet daher auch keine nennenswerte Bildung von Krackgasen
statt; die Menge der bis 300° C siedenden Anteile pflegt höchstens um 10 bis 15
Gewichtsprozent anzusteigen, der Wasserstoffverbrauch liegt unter 1 g je Kilogramm
Ausgangsstoff.
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Unter den genannten erfindungsgemäßen Arbeitsbedingungen (Druck, Temperatur,
Katalysator, Durchsatz und Wasserstoffmenge) werden die Asphaltene koaguliert und
können leicht mechanisch durch Filtrieren, Zentrifugieren, Dekantieren oder durch
Destillieren von den flüssigen ölfraktionen zusammen mit den Mineralstoffen abgetrennt
werden. Das Filtrat ist weniger zähflüssig als das Ausgangsgut, frei von Asphalt
und Asche und enthält auch weniger organische Schwefelverbindungen.
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Um eine weitergehende Entschwefelung zu erreichen, wird das Filtrat
bzw. Destillat einer an sich bekannten Raffination durch Druckhydrierung in der
Dampfphase unterworfen.
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Bei einem bekannten, nicht kontinuierlichen Verfahren, bei dem Rohöl
oder Rückstandsöl bei höheren Temperaturen und in Gegenwart von Wasserstoff in einem
Druckbehälter behandelt wurde, ist bereits eine Entasphaltierung durch Koagulierung
beschrieben worden. Es wurde dort aber unter 100 at und in Gegenwart sehr geringer
Wasserstoffmengen gearbeitet. Die Temperaturen lagen im allgemeinen
höher,
und zwar in Anpassung an die Behandlungszeit (10 Minuten auf 12 Stunden), ansteigend
bis zu 550° C. Bei der Entwicklung des vorliegenden Verfahrens hat sich gezeigt,
daß zu hohe Drücke zu Hydrierungen führen und daß eine gewisse untere Grenze der
zu verwendenden Wasserstoffmenge nicht unterschritten werden darf, wenn man Spaltreaktionen
vermeiden will. Die Gegenwart des Wasserstoffs wirkt schonend, d. h., der Wasserstoff
wirkt bei niedrigen Drücken Spaltreaktionen entgegen.
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Außerdem ist ein Verfahren zur Herstellung von feststoff- und asphaltfreiem
und schwefelarmem Schweröl, besonders Heizöl, neben Benzin und/oder Dieselöl bekannt,
bei dem Rohöle in einer Sumpf-und einer Gasphase unter Druckhydrierungsbedingungen
behandelt werden. Der Rohöldestillationsrückstand wird dort flüssig unter Zugabe
eines feinverteilten Katalysators, wie aktiver Kohle oder Schwelkoks, unter mindestens
50 at bei 450 bis 530° C durch ein erstes Reaktionsgefäß geleitet. Die austretenden
Produkte gelangen zur Abscheidung der Feststoffe und gegebenenfalls des Asphalts
in einen auf der Temperatur des Reaktionsgefäßes gehaltenen Abscheider. Anschließend
werden aus den den ersten Abscheider verlassenden Gasen und Dämpfen in einem zweiten
Abscheider, der auf einer tieferen Temperatur als der erste gehalten wird, die schweren
Öle, d. h. Heizöle, durch Teilkondensation abgetrennt, worauf das verbleibende Dampf-Flüssigkeits-Gemisch
einer katalytischen Hydrierung unterworfen wird. Unter den in der Sumpfphase herrschenden
Arbeitsbedingungen tritt naturgemäß eine weitgehende Spaltung der hochsiedenden
Kohlenwasserstoffe ein, und es werden bereits in dieser Stufe auf Kosten der Heizölfraktion
Dieselöle gebildet, die dann in der nächsten Stufe - derHydrierungsstufe - hydriert
werden. Hierauf wird in der Beschreibung des bekannten Verfahrens ausdrücklich hingewiesen.
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Auch bei anderen bekannten mehrstufig arbeitenden Druckhydrierungen
von Rohölen und Rohölrückständen werden nach der Sumpfphase Feststoffe und Asphalt
abgetrennt, jedoch werden stets in der ersten Phase extrem hohe Drücke (bis 500
at) und hohe Temperaturen (etwa von 450 bits 700° C) angewandt. Es war nicht vorauszusehen,
daß unter den bei dem erfindungsgemäßen Verfahren anzuwendenden milden Bedingungen
die Asphaltene koaguliert werden würden, so daß der Asphalt durch Filtration, Zentrifugieren
oder Dekantieren von dem Reaktionsprodukt abgetrennt werden kann.
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An Stelle von Hydrierungskatalysatoren werden erfindungsgemäß aktive
großoberflächige Körper eingesetzt, die die Koagulierung der Asphaltene unterstützen.
Hierzu sind aktivierte Holzkohle und Koks geeignet. Es ist bereits ein zweistufiges
Druckhydrierungsverfahren stark schwefelhaltiger Rohöle vorgeschlagen worden, bei
dem das Ausgangsgut in der ersten Stufe zusammen mit Wasserstoff unter 5 bis 300
at bei 300 bis 500° C über großoberflächige Stoffe, wie Raschigringe aus Ton- und
in einer zweiten Stufe unter etwa gleichen Druck- und Temperaturbedingungen über
künstlich hergestellte Silikate von Metallen der VIII. Gruppe des Periodischen Systems
geleitet wird. In der ersten Stufe werden organisch gebundene Aschebestandteile
entfernt. Das Produkt gelangt dann zwecks Entschwefelung durch Druckhydrierung in
die zweite Stufe. Die Abscheidung der Asphalte ist in der betreffenden Patentschrift
nicht erwähnt. Sie würden bei der beschriebenen Arbeitsweise mit in die zweite Reaktionskammer,
die Silikate der Metalle der VIII. Gruppe als Katalysator enthält, gelangen. In
dem Beispiel ist ein Molybdänkatalysator für den betreffenden Zweck genannt. Es
handelt sich demnach um die Anwendung ausgesprochener Hydrierungskatalysatoren.
Aus der Kenntnis dieses Verfahrens war nichts über die beanspruchte Koagulierung
der Asphaltene und ihre leichte Abtrennbarkeit zu entnehmen.
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Es liegt ferner ein älteres Schutzbegehren vor, bei dem naphthenhaltige
Rohöle oder Erdölfraktionen durch Erhitzen mit Wasserstoff auf 371 bis 454° C entschwefelt
werden sollen. Das Verfahren soll zweistufig durchgeführt werden, und zwar unterscheiden
sich die beiden Stufen, abgesehen von der Anwendung einer größeren Menge Wasserstoff
und höheren Temperaturen in der ersten Stufe, dadurch, daß in der ersten Behandlungszone
als Katalysatoren bereits verbrauchte Kieselsäure-Tonerde-Spaltkatalysatoren, in
der zweiten typische Hydrierungskatalysatoren, bestehend aus Oxyden oder Sulfiden
von V, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Mo oder W, angewandt werden. Wie in der Beschreibung
der Erfindung angegeben ist, werden in dem ersten Reaktionsgefäß schädliche Verunreinigungen
(Asche) auf dem Katalysator abgelagert und die Schwefelverbindungen zerstört. Als
Ausgangsstoffe sind unter anderem entasphaltierte Öle aus Rohölrückständen genannt.
Dementsprechend ist eine Entasphaltierung durch Koagulation der in dem Ausgangsprodukt
enthaltenen Asphaltene nicht beabsichtigt.
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Die auf dem Katalysator abgelagerten Stoffe (Asche) werden nach der
ersten Stufe mit demselben ausgetragen. Die erfindungsgemäße Abtrennung der der
in der ersten Stufe sich bildenden Abscheidungen durch Filtrieren, Zentrifugieren
ist nicht vorgesehen. Vergleichsversuche haben ergeben, daß bei Behandlung von asphalthaltigen
Ölen nach dem Verfahren der Erfindung infolge der Anwendung eines aktiven Kokses
gegenüber der nach dem älteren Vorschlag vorgesehenen Verwendung von Tonerde-Kieselsäure-Spaltkatalysatoren
bezüglich der Abtrennung der Asphaltene bei sonst gleichen Bedingungen bessere Ergebnisse
erzielt werden.
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Für das beanspruchte Verfahren kommen als Ausgangsstoffe beliebige
asphalt- und schwefelhaltige Rohöle und Rückstandsöle in Frage, vorwiegend solche,
die mehr als 1,5 % Asphalt und mehr als 1% Schwefel enthalten. Das Ausgangsöl wird
zusammen mit Wasserstoff in Gegenwart von A-Kohle oder Koks durch eine Kontaktkammer
geführt, wobei der Durchsatz entsprechend den oben angegebenen Grenzen zwischen
0,5 und 5 Volumen Flüssigkeit je Volumen der Kontaktkammer und das volumetrische
Verhältnis zwischen dem Wasserstoff bzw. den Wasserstoff enthaltenden Gasen und
dem flüssigen Ausgangsstoff innerhalb der Kontaktkammer zwischen 500 und 3.0001
je Kilogramm Ausgangsstoff gehalten wird. Im einzelnen richten sich Durchsatz und
Wasserstoffmengen nach der Natur des zu verarbeitenden Rohöls, insbesondere nach
den in diesem enthaltenen Asphalt. Ebenso werden die Druck- und Temperaturbedingungen
dem jeweils zu behandelnden Durchsatzöl angepaßt und innerhalb der oben angegebenen
Bedingungen stets so gewählt,
daß die hrachung und Hydrierung weitgehend
vermieden, der Asphalt jedoch in dem gewünschten Maße koaguliert wird.
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Der aus aktiver Holzkohle oder aktiviertem Koks bestehende Katalysator
kann entweder als fest angeordnete Schicht oder in dispergierter Foren nach Art
eines Fließbettes Anwendung finden..
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Das gesamte Reaktionsprodukt, das den Asphalt in koagulierter und
feindispergierter Form enthält, und die mineralischen Bestandteile gelangen aus
der Reaktionskammer in ein Trenngefäß, in dem die Feststoffe durch Filtrieren, Zentrifugieren,
Lösungsmittelextraktion, nochmalige Destillation oder vermittels anderer an sich
bekannter physikalischer Verfahren von dem flüssigen Produkt abgetrennt werden.
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Im einzelnen kann die Abtrennung des asphaltigen Niederschlags und
der darin enthaltenen mineralischen Bestandteile durch Überleiten der aus der Reaktionskammer
kommenden heißen Mischung über ein poröses Bett oder durch anderweitige Filtration
erfolgen (Heißfiltration). Die Abtrennung kann aber auch nach der Kondensation der
gesamten kondensierbaren Reaktionsprodukte erfolgen, nachdem die unkondensierbaren
Gase vorher abgetrennt worden sind.
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Zweckmäßig gelangt das aus der Kontaktkammer kommende Gas- bzw. Dampf-
und Flüssigkeitsgemisch oder auch die heiße, bereits filtrierte Mischung in eine
Kühlzone und anschließend in eine Trennkammer oder Trennsäule, auf deren Boden der
schwere Rückstand für die Herstellung der Heizöle gesammelt wird. Wenn es sich hierbei
nicht bereits um Filtrate handelt, wird das gesammelte Rückstandsöl zunächst auf
mechanischem Wege von den koagulierten Anteilen und der Asche befreit.
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Der vom Boden der Trennkammer oder Trennsäule abgezogene Rückstand
kann, frei von festen Rückständen, gegebenenfalls nach Destillation, ganz oder zum
'feil der Reaktionszone wieder zugeführt werden, entweder um die Entasphaltierung
zu vervollständigen oder um das Ausgangsgut zu verdünnen.
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Die durch Abtrennung der Asphaltehe und der Aschebestandteile gewonnenen
Produkte können, gegebenenfalls nach Abtrennung der hochsiedenden Fraktionen, die
ein Rückstandsöl hoher Qualität sind, nach üblichen Raffinierverfahren bzw. durch
eine an sich bekannte raffinierende Druckhydrierung in Gegenwart von bekannten,
schwefelfesten Katalysatoren behandelt werden.
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Die in der Trennvorrichtung nach der ersten Behandlungszone anfallenden
Gase, ebenso die restlichen Hydriergase können nach Kühlung und Reinigung von Schwefelwasserstoff
in die erste Reaktionszone und/oder in die katalytisch hydrierende Entschwefelungszone
zurückgeführt werden.
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Haben sich auf dem Katalysator in der ersten Behandlungsstufe kohlige
Niederschläge gebildet, so erfolgt die Regeneration wie üblich durch Abbrennen mit
Luft oder Dampf oder durch Vergasen mit überhitztem Dampf bei hoher Temperatur.
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Bei Verwendung fest angeordneter Katalysatoren 'können zwei oder mehr
Reaktionskammern wechselweise arbeiten bzw. regeneriert werden. Bei Anwendung des
Katalysators in Wirbelschicht bzw. im Fließbettverfahren bieten sich andere Möglichkeiten
zur kontinuierlichen Regenerierung.
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Wie die Ausführungsbeispiele zeigen, fallen bei dem beanspruchten
Verfahren direkt Heizöle an, die gegenüber dem Ausgangsöl ein niedrigeres spezifisches
Gewicht und eine niedrigere Viskosität haben, praktisch frei von Asphalt und Aschebestandteilen
sind und die einen wesentlich besseren Conradson-Test aufweisen.
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Das abgetrennte feste Asphalt und Mineralstoffe enthaltende Produkt
kann mit Lösungsmitteln, z. B. Benzol und Homologen, behandelt werden, die den bituminösen
Anteil herauslösen und einen unlöslichen Rückstand hinterlassen, in dem die Mineralbestandteile
angereichert sind. Diese können, wenn sie nutzbare Bestandteile enthalten, z. B.
Vanadium, durch weitere Aufarbeitung verwertet werden.
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Die Beispiele zeigen verschiedene Ausführungsformen der Erfindung:
Beispiel 1 Ein aus dem Mittleren Osten (Irak) stammendes Roherdöl mit den weiter
unten angegebenen Eigenschalten des Gesamtöles sowie des bis 300°C siedenden Anteils
und des Rückstandes wurde in einem Röhrenofen vorgewärmt und durch eine Reaktionszone,
die körnige, aktivierte Holzkohle enthielt, geleitet, und zwar mit einem Durchsatz
von stündlich ungefähr 1 bis 1,5 Volumen Flüssigkeit je Volumen der Kontaktmasse
bei 418 bis 440° C unter etwa 30 bis 35 atü in Anwesenheit von Wasserstoff, wobei
der Wasserstoff in einem Verhältnis von etwa 5001 je Kilogramm Ausgangsstoff zirkuliert.
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Die Produkte aus der Kontaktkammer wurden gekühlt, kondensiert und
in eine flüssige und eine Gasphase getrennt. Die flüssige Phase wurde durch Filtration
von den festen, aus modifizierten asphaltartigen Produkten (Asphaltehen) und aus
Mineralstoifen bestehenden Bestandteilen befreit, und das Filtrat wurde in zwei
Teile geteilt.
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Der eine Teil wurde in ein bis 300° C siedendes Destillat und einen
über 300° C siedenden Rückstand getrennt; die Eigenschaften dieses Rückstands wurden
geprüft; bei dem Vergleich mit dem direkt aus dem Ausgangsstoff abgetrennten, über
300° C siedenden Rückstand ergibt sich, daß durch die erfindungsgemäße Behandlung
die Verkokungszahl verbessert, der Aschegehalt erheblich vermindert sowie die kinematische
Viskosität und die Viskosität (nach E n g 1 e r) erniedrigt worden waren.
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Der zweite Teil des Reaktionsproduktes wurde mit den bei der vorgenannten
Kondensation erhaltenen Gasen in eine zweite Reaktionskammer geleitet, die einen
Hydrierungskatalysator enthielt, der die Um-#="andlung der zurückbleibenden organisch
gebundenen Schwefelverbindungen in Schwefelwasserstoff vervollständigte.
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Die volumetriache Ausbeute der ersten hatalytischen Eehandlung (d.
h. der entasphaltierenden und entaschenden Behandlung) lag über 95 % und diejenige
der zweiten Behandlung (d. h. der hydrierenden und entschwefelnden Behandlung) Über
98'%.
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Die Prüfung des Ausgangsgutes sowie der in der ersten bzw. der in
der zweiten Behandlung erhaltenen Produkte führte zu den in der nach?olgenden Tabelle
aufgezeichneten Ergebnissen.
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Diese zeigt unter a) die Eigenschaften (spezifisches Gewicht, Schwefelgehalt
und ASTM-Destillation) der Ausgangsöle und die der in beiden Behandlungsstufen erhaltenen
Produkte und unter b) Eigenschaften
der in den einzelnen Fällen
durch Destillation erhaltenen, über 300° C siedenden Rückstandsöle.
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Nach der Tabelle waren in den Ausgangsölen 2,1 Gewichtsprozent Schwefel,
der durch die erste Behandlungsstufe auf 1,33 % und in der zweiten Stufe auf 0,14
% erniedrigt wurde. In den Rückstandsölen des Ausgangsöles waren 3,7 Gewichtsprozent
Schwefel enthalten, nach der ersten Behandlungsstufe nur noch
2,90/a. Der
Schwefelgehalt des Destillationsrückstandes aus dem Endprodukt wurde nicht bestimmt,
da die starke Erniedrigung des Schwefelgehalts durch die zweite Behandlungsstufe
bereits durch die Bestimmung des Schwefels in dem Gesamtprodukt mit 0,14 % festgestellt
worden war. Aus denselben Gründen wurden weitere wichtige Eigenschaften des Destillationsrückstandes
nach der zweiten Behandlungsstufe nicht mehr bestimmt, da diese bereits nach der
ersten Behandlungsstufe für den Rückstand festgestellt worden waren.
Erste Behandlung: Zweite Behandlung: |
Eigenschaften Ausgangsstoff katalytische katalytische |
Entasphaltierung Hydrierung |
und Entschwefelung |
a) Ausgangsöle |
Spezifisches Gewicht 15° C . . . .. . . . . . . . . . . . .
. . . . . . 0,849 0,840 0,816 |
Gesamter Schwefelgehalt, Gewichtsprozent ........ 2,1 1,33
0,14 |
Destillation nach AST M, |
Siedebeginn, ° C . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . 27 29 32 |
siedend bis |
100° C . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . 15 % Vol. 12,5 % Vol. 12% Vol. |
150° C . . . .. . . ... . . . .. . . . . .. . . .. . . . .
.. . .. . . 29% Vol. 30% Vol. 31% Vol. |
200° C . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . 40% Vol. 43 0% Vol. 45% Vol. |
250° C . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . 49 % Vol. 54% Vol. 53 % Vol. |
300° C . . . . . .. .. . . . . . . .. ..... . . ... .. . ..
. ... 59% Vol. 66% Vol. 74% Vol. |
Rückstand über 300° C siedend . .. . .. . . . . . . . . 41%
Vol. 34% Vol. 26% Vol. |
b) Destillationsrückstand, über 300° C siedend |
Gesamter Schwefelgehalt, Gewichtsprozent . .. . . ... 3,7 2,9 |
Verkokungszahl nach C o n r a d s o n, Gewichtsprozent 8,11
2,78 0,07 |
Aschen, Gewichtsprozent ........................ 0,018 0,0011 |
Kinematische Viskosität/50° C, cSt............... 169,2 29,6 |
Engler-Viskosität /50° C . . . .. . . . .. . .. . . . . . .
.. . ... 220,2 30,97 |
Beispiel II Ein Roherdöl irakischen Ursprungs, ähnlich dem des Beispiels I, wurde
unter denselben Bedingungen behandelt, nur mit dem Unterschied, daß die Kontaktkammer
mit granuliertem aktiviertem Koks gefüllt war.
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Die analytischen Ergebnisse der getrennten Produkte waren den im Beipiel
I genannten sehr ähnlich; der Gesamtanteil des Schwefels war nach der ersten Behandlung
(Entasphaltierung) von 2,1 auf 1,35 Gewichtsprozent gesunken.
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Beispiel 111
Ein Roherdöl venezolanischen Ursprungs (Bachaquero)
wurde mit 3 Gewichtsprozent pulverisierten aktivierten Kokses versetzt und bei 380
bis 4000C durch einen Reaktor geleitet, unter 30 bis 35 atü, mit einem Durchsatz
von stündlich ungefähr 1 bis 1,5 Volumen Flüssigkeit je Volumen des Reaktors, in
Anwesenheit von 500 bis 8001 Wasserstoff je Kilogramm Ausgangsstoff. Die aus dem
Reaktor austretenden Produkte wurden unter Druck gekühlt, kondensiert, und die flüssige
Phase wurde von den festen niedergeschlagenen asphaltartigen und Mineralstoffe enthaltenden
Bestandteilen und von pulverisiertem Katalysator durch Filtration befreit. Aus der
Flüssigkeit wurde die bis 350°C siedende Fraktion abdestilliert; das Rückstandsöl
wurde analysiert. Die Ergebnisse sind zum Vergleich mit dem direkt von dem Ausgangsstoff
getrennten, über 350°C siedenden Rückstandsöl in der nachstehenden Tabelle aufgeführt.
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Die Prüfung der aus dem Ausgangsstoff durch Destillieren und der durch
katalytische Entasphaltierung, Filtration und Destillation erhaltenen Rückstandsöle
hatte die ebenfalls in der nachfolgenden Tabelle aufgeführten Ergebnisse.
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Die koagulierten asphaltartigen Stoffe mit den niedergeschlagenen
mineralischen Stoffen, die durch Filtrieren aus dem behandelten Öl gewonnen wurden,
entsprachen etwa 9 Gewichtsprozent, bezogen auf das Rohöl (ohne den Katalysator).
Rückstandsöl aus dem Rückstandsöl |
Eigenschaften des venezolanischen Rohöls venezolanischen Rohöl |
nach katalytischer |
(Bachaquero) Entasphaltierung |
Siedebeginn, ° C ..................................... 350
350 |
Spezifisches Gewicht 15,5° C .......................... 0,990
0,955 |
Verkokungszahl nach C o n r a d s o n, Gewichtsprozent
... 14,1 4,6 |
Harter Asphalt, Gewichtsprozent.. . ... ......... ........
8,2 1,5 |
Engler-Viskosität/50° C .............................. 2370y
15,5 |
Gesamter Schwefel, Gewichtsprozent . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . 3,24 2,45 |
Aschen, Gewichtsprozent ............................. 0,127
0,015 |
Vanadium, Teile je Million . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . 370 45 |
* Extrapoliert durch Messungen bei 100 und 80° C. |