DE1190662B - Verfahren zur Herstellung von Formmassen aus Metallsalze enthaltenden Homo- oder Mischpolymerisaten von Monoolefinen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Formmassen aus Metallsalze enthaltenden Homo- oder Mischpolymerisaten von MonoolefinenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C08f
Deutsche Kl.: 39 b-22/06
Nummer: 1190 662
Aktenzeichen: S 81684IV c/39 b
Anmeldetag: 26. September 1962
Auslegetag: 8. April 1965
Die Erfindung befaßt sich mit einem Verfahren zur Herstellung von vorwiegend aus kristallinen Olefinpolymeren
oder vorwiegend kristallinen Olefinmischpolymeren bestehenden Formmassen, die gegenüber
den Polymeren oder Mischpolymeren selbst verbesserte Eigenschaften aufweisen, insbesondere verbesserte
mechanische Eigenschaften, an erster Stelle eine verbesserte Schlagzähigkeit, selbst bei einer
niedrigen Temperatur von 00C. In vielen Fällen werden
auch klarere und durchsichtigere Produkte erhalten.
Die erfind ungsgemäß hergestellten Formmassen werden zu Handelsprodukten, wie Fäden, Stangen,
Folien, Filmen, Bändern, Granulaten, Stäben oder Flocken oder direkt zu Gebrauchsgegenständen verarbeitet.
Die Erfindung ist von besonderer Bedeutung, wenn für die Herstellung der Formmassen als Ausgangssubstanzen
vollständig oder hauptsächlich kristalline Polymere verwendet werden, die in Gegenwart von
Katalysatoren vom »Ziegler-Natta-Typ« hergestellt wurden. Vorzugsweise werden kristalline Polymere
aus monoolefinisch ungesättigten Kohlenwasserstoffen mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen im Molekül, insbesondere
Polypropylen verwendet.
Gegenstand der Erfindung ist die Herstellung von Formmassen aus Metallsalze enthaltenden kristallinen
Homo- oder Mischpolymerisaten von Monoolefinen, durch Abkühlen der geschmolzenen Massen unter
Kristallisation, mit dem Kennzeichen, das als Metallsalze 0,01 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das
Gesamtgewicht, mindestens eines Salzes von dreiwertigem Titan, Chrom oder Aluminium und einer
zweibasischen Carbonsäure oder einer eine Ringstruktur aufweisenden Monocarbonsäure verwendet
werden.
Es konnte gefunden werden, daß sich von den dreiwertigen Metallen am besten Aluminium und
Titan, insbesondere jedoch Aluminium für eine erfindungsgemäße Verwendung eignen.
Von den erfindungsgemäß verwendbaren Salzen werden vorzugsweise diejenigen von gesättigten aliphatischen
Dicarbonsäuren mit höchstens 12 Kohlenstoffatomen im Molekül verwendet. Diese bevorzugten
Salze bewirken im allgemeinen eine bedeutende Verbesserung der Schlagzähigkeit. Klarere und durchsichtigere
Produkte werden hauptsächlich mit Hilfe von Salzen einiger dieser Carbonsäuren erhalten, an
erster Stelle mit Hilfe von Salzen der Bernsteinsäure, Adipinsäure und Tetramethyladipinsäure.
Gute Ergebnisse werden ebenfalls mit Salzen aus den dreiwertigen Metallen und gesättigten cycloaliphatischen
Dicarbonsäuren, wie cis-Cyclohexan-Verfahren zur Herstellung von Formmassen aus
Metallsalze enthaltenden Homo- oder
Mischpolymerisaten von Monoolefinen
Mischpolymerisaten von Monoolefinen
Anmelder:
Shell Internationale Research Maatschappij
N. V., Den Haag
N. V., Den Haag
ίο Vertreter:
Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls und
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, S'chweigerstr. 2
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, S'chweigerstr. 2
Als Erfinder benannt:
Kurt Werner Leu,
Kurt Werner Leu,
Pieter Willem Olivier Wijga, Amsterdam
ao (Niederlande)
ao (Niederlande)
Beanspruchte Priorität:
Niederlande vom 28. September 1961 (269 663)
1,4-dicarbonsäure, und mit Salzen aus den dreiwertigen
Metallen und aromatischen Dicarbonsäuren, wie Phthalsäure, erhalten. Zu den zweibasischen Carbonsäuren,
deren Salze mit Titan, Chrom oder Aluminium erfindungsgemäß verwendet werden, gehören weiterhin
Säuren, in denen ungesättigte Bindungen und/oder Substituenten wie Halogenatome, Hydroxyl- und
Aminogruppen vorkommen.
Bezüglich der eine Ringstruktur aufweisenden Monocarbonsäuren wird eine ausgezeichnete Wirkung
durch Verwendung von insbesondere Salzen aus den dreiwertigen Metallen und Benzoesäure oder substituierter
Benzoesäure erreicht. Hiervon müssen an erster Stelle diejenigen erwähnt werden, in denen eine oder
mehrere Kohlenwasserstoffgruppen als Substituenten vorliegen, wie die Alkylbenzoesäuren, insbesondere
die p-Isopropylbenzoesäure und p-tert.-Butylbenzoesäure.
Positive Ergebnisse werden ebenfalls durch Zugabe von Salzen aus «- oder />-Naphthoesäure
erhalten. Sehr geeignet sind auch Salze aus Benzoesäuren, in denen eine polare Gruppe oder ein polares
Atom, z. B. eine Hydroxylgruppe, eine Alkoxygruppe, eine Aminogruppe, eine Nitrogruppe, eine veresterte
Carboxylgruppe oder ein Halogenatom als Substituenten vorkommen. Diese polaren Gruppen oder
Atome können in der Benzoesäure entweder als einziger
509 538/469
3 4
Subslituent oder zusammen mit einer oder mehreren Die Tatsache, daß bestimmte mechanische Eigen-
Alkyl-, Cycloalkyl- und/oder Arylgruppen vorliegen. schäften, insbesondere die Schlagzähigkeit von iso-
Im ganzen gesehen sind die Verbindungen am wirk- taktischen Polymeren, wie etwa von isotaktischem
samsten, in denen ein Substituent in p-Stellung zur Polypropylen, durch Vermischung dieser Polymeren
Carboxylgruppe vorliegt. Geeignete Beispiele von 5 mit Kautschuk oder kautschukähnlichen Substanzen,
Benzoesäuren mit polaren Substituenten sind: p-, o- beispielsweise mit natürlichem Kautschuk und syn-
und m-Chlorbenzoesäure, p-Hydroxybenzoesäure, SaIi- thetischen Polymeren und Mischpolymeren aus kon-
cylsäure.p-Methoxybenzoesäure, o-Aminobenzoesäure, jugierten Dienen wie auch mit Polyisobutylen, Butyl-
p- und m-Nitrobenzoesäure und Monomethyltere- kautschuk und Mischpolymeren aus Äthylen und
phthalate. Sehr gute Ergebnisse werden ebenfalls mit io Propylen, verbessert werden können, ist bereits aus
den Salzen von Monocarbonsäuren erhalten, in denen der USA.-Patentschrift 2 910 451, den französischen
die Carboxylgruppe an einen cycloaliphatischen Ring Patentschriften 1 207 069,1 209 456, 1 202 401 und aus
gebunden ist, wie beispielsweise in der Cyclohexan- der belgischen Patentschrift 578 811 bekannt.
carbonsäure, der 1-Methylcyclohexancarbonsäure, der Das Polymere wird zum Schmelzen gebracht,
trans^-tert.-Butylcyclohexancarbonsäure, der eis- i5 nachdem dem festen kristallinen Polymeren die
Neopentylcyclohexancarbonsäure und der 1-Methyl- Carbonsäuresalze und die kautschukähnlichen Sub-
cyclohexan-3-carbonsäure, oder auch an eine hetero- stanzen zugesetzt worden sind. Jedoch können dem
cyclische Struktur, wie beispielsweise in der 2-Furan- kristallinen Polymeren die Zusatzstoffe auch zugesetzt
carbonsäure oder Pyroschleimsäure oder auch in der werden, nachdem dasselbe in den Schmelzzustand
y-Pyridincarbonsäure oder Isonicotinsäure. 20 übergeführt worden ist.
Das gleiche gilt für Salze aus den dreiwertigen Um die Vermischung des kristallinen Polymeren
Metallen und aus mit eine Ringstruktur aufweisenden mit den zuzusetzenden Substanzen zu erleichtern,
Substituenten versehenen aliphatischen Monocarbon- können auch Lösungsmittel Verwendung finden. So
säuren, wie beispielsweise Monophenylessigsäure, kann die kautschukähnliche Substanz während der
Diphenylessigsäure, p-Nitrophenylessigsäure, Benzil- 25 Aufarbeitung des das kristalline Produkt enthaltenden
säure (Diphenylglykolsäure), ß, ß-Diphenylpropion- Reaktionsgemisches leicht in Form einer Lösung zusäure,
/J,/?-Di-(p-tert.-butylphenyl)-«-hydroxypropion- gesetzt werden. Die Vermischung mit den Carbonsäure,
jS-Phenyl-^-methylbuttersäure, /S-p-Aminophen- säuresalzen wird dann vorzugsweise zu einem späteren
yl-zS-methylbuttersaure, /S-p-Nitrophenyl-jS-methyl- Zeitpunkt und in trockenem Zustand vorgenommen,
buttersäure und Zimtsäure. 30 beispielsweise unter gleichzeitiger Zugabe eines Stabili-
Die Menge der genannten Carbonsäuresalze beträgt sators.
0,01 bis 5 Gewichtsprozent, insbesondere 0,05 bis Die erfindungsgemäß zu benutzenden Carbonsäure-
2 Gewichtsprozent, auf das Gesamtgemisch berechnet. salze werden mit Vorteil in Form einer wäßrigen
Es wurde weiterhin gefunden, daß durch Vermischung Lösung mit einer wäßrigen Lösung des hauptsächlich
den vorwiegend kristallinen Polymeren oder Misch- 35 kristallinen Polymeren oder Mischpolymeren ver-
polymeren eine wesentlich gesteigerte Verbesserung mischt, wonach das gebildete Gemisch vollständig
der Eigenschaften erreicht werden kann, wenn die oder im wesentlichen vollständig wasserfrei gemacht
Vermischung stattfindet, bevor die Kristallisation aus wird.
dem geschmolzenen Zustand durch Abkühlung ein- Eine wäßrige Suspension des hauptsächlich kristal-
tritt. Das gilt sowohl für die Salze des Titans, Chroms 40 linen Polymeren oder Mischpolymeren kann beispiels-
oder Aluminiums mit den vorhin genannten Carbon- weise durch Bildung einer Suspension aus diesen
säuren als auch für gegebenenfalls zu verwendenden makromolekularen Substanzen in trockenem Zustand
kautschukähnlichen Substanzen. mit Hilfe eines Benetzungsmittels in Wasser hergestellt
Auf diese Weise kann selbst bei einer Temperatur werden. Vorzugsweise wird jedoch als Ausgangsunterhalb
von Zimmertemperatur, beispielsweise bei 45 substanz kein bereits getrocknetes Polymeres benutzt,
einer solchen von 00C, eine sehr bedeutende Zunahme sondern eine wäßrige Polymerensuspension, wie sie
der Schlagzähigkeit ohne gleichzeitige bedeutende bei der Aufarbeitung des hauptsächlich kristallinen
Abnahme der Fließspannung erreicht werden. Polymeren unter Wasserdampf behandlung zwecks voll-Verwendbare
kautschukähnliche Substanzen sind ständiger Abtrennung des flüssigen organischen Mevorzugsweise
Mischpolymere aus zwei oder mehr 50 diums während des Polymerisationsverfahrens anfällt.
Olefinen wie kautschukähnliche Mischpolymere aus Während einer solchen Behandlung wird das Gemisch
Äthylen und Propylen und/oder aus Butenen, wie aus dem Polymeren, der organischen Flüssigkeit und
auch Polyisobutylen, Butylkautschuk, Polybutadiene dem Wasser in Kontakt mit Wasserdampf gebracht,
mit hauptsächlich cis-l,4-Konfiguration und die wobei dieses Gemisch aus dem Polymerenkuchen, der
amorphen Polymeren aus Monoolefinen wie amorphes 55 etwas organische Flüssigkeit enthielt, aus Wasser und
Polypropylen. Die Bezeichnung »kautschukähnliche aus einem Benetzungsmittel erhalten wurde.
SubstanzemumfaßtjedochauchnatürlichenKautschuk, Die wäßrige Lösung des Carbonsäuresalzes kann Polyisopren, Styrol-Butadien-Kautschuke, Acrylnitril- auch mit dem noch feuchten Polymerenkuchen, der Butadien-Kautschuke und Silikonkautschuke. durch mechanische Abtrennung der wäßrigen PoIy-
SubstanzemumfaßtjedochauchnatürlichenKautschuk, Die wäßrige Lösung des Carbonsäuresalzes kann Polyisopren, Styrol-Butadien-Kautschuke, Acrylnitril- auch mit dem noch feuchten Polymerenkuchen, der Butadien-Kautschuke und Silikonkautschuke. durch mechanische Abtrennung der wäßrigen PoIy-
Die Menge der kautschukähnlichen Substanzen 60 merensuspension nach der Dampfbehandlung erhalten
beträgt nicht mehr als 20 Gewichtsprozent, Vorzugs- wurde, vermischt werden, beispielsweise durch Aufweise
3 bis 15 Gewichtsprozent des Gesamtgemisches. sprühen der Salzsuspension auf diesen Kuchen.
Mit einer Zunahme des durchschnittlichen Mole- Die Carbonsäuresalze können auch auf besonders
kulargewichts dieser kautschukartigen Substanzen ergiebige Weise derart in die Polymeren oder Mischnimmt
ihre Wirkung zu und ihre benötigte Menge ab. 65 polymeren eingearbeitet werden, daß die Salze in
Vorzugsweise werden kautschukähnliche Substanzen einem wäßrigen Medium in situ gebildet werden, in
verwendet, die ein durchschnittliches Molekular- welchem das hauptsächlich kristalline Polymere oder
gewicht von mehr als 50000 aufweisen. Mischpolymere bereits vorher in Suspension gebracht
wurden, gewöhnlich mit Hilfe eines Benetzungsmittels, wonach das dabei anfallende Gemisch vollständig
oder im wesentlichen vollständig wasserfrei gemacht wird. Diese Herstellungsweise in situ weist den Vorteil
auf, daß die Salze in sehr fein verteilter Form auf den Polymerenteilchen zur Ausfällung gebracht werden,
wodurch eine sehr gründliche Durchmischung der Salze mit dem Polymeren erreicht wird. Die Herstellung
in situ kann in der oben beschriebenen, wäßrigen Polymerensuspension, die nach der Dampfbehandlung
erhalten wird, zur Durchführung kommen. Das Polymere kann auch, falls dies notwendig ist, isoliert
werden, bevor die Herstellung der Carbonsäuresalze in situ erfolgt, beispielsweise durch Zentrifugieren,
und mit Wasser gewaschen werden. Der feuchte Kuchen kann dann erneut in Gegenwart eines Benetzungsmittels
in Suspension gebracht werden.
Um das Vermischen der hauptsächlich kristallinen Polymeren mit den Zusätzen zu erleichtern, ist es
empfehlenswert, das Gemisch auf eine Temperatur zu erhitzen, die im allgemeinen merklich über dem Schmelzpunkt
des Polymeren liegt. Das Gemisch kann bei einer Temperatur hergestellt oder auf eine solche
erhitzt werden, die um 20 bis 500C über dem Schmelzpunkt
liegt. Die Herstellung des Gemisches findet jedoch vorzugsweise bei einer Temperatur statt, oder
das Gemisch wird auf eine Temperatur erhitzt, die um 50 bis 1500C über dem Schmelzpunkt liegt. Dabei
kommt eine mechanische Vermischung entweder gleichzeitig mit oder bereits vor oder auch nach dem
Erhitzen zur Anwendung, auf jeden Fall jedoch bei einer Temperatur über dem Schmelzpunkt. Diese
Arbeitsbedingungen sind von ganz besonderer Bedeutung, falls wesentlich durchsichtigere Produkte
gewünscht werden.
Die Abkühlung der Gemische auf die Kristallisationstemperatur kann auf Wunsch sehr schnell erfolgen,
d. h. so schnell die Wärmeableitung dies gestattet. Langsames Abkühlen ist jedoch ebenfalls möglich.
Das langsame Abkühlen kann beliebig lange dauern, etwa einige Minuten bis einige Stunden.
Die Art und Weise, in der die Durchmischung erfolgt, gestattet eine sehr gleichmäßige Verteilung
der zur Anwendung kommenden Substanzen in dem kristallinen Polymeren. Diese gleichmäßige Verteilung
bleibt während der Auskristallisation bis zu einem hohen Grad erhalten, dies auch bei schnell erfolgender
Auskristallisation oder auch wenn infolge der relativ großen Abmessungen des zu formenden Gegenstandes
ein beträchtlicher Temperaturabfall eintritt.
Es wird angenommen, daß die bei der Anwendung der vorhin erwähnten Carbonsäuresalze auftretenden
günstigen Ergebnisse auf deren Einwirkung auf die Polymerenkristallisation zurückzuführen ist. Aller
Wahrscheinlichkeit nach wirken dieselben als Kristallisationskernbildungszentren.
Infolgedessen werden sehr viele und nur sehr kleine Sphärolithe oder selbst noch kleinere kristalline Einheiten gebildet.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist weiterhin den Vorteil auf, daß die Verfestigung der Gemische
während des Abkühlens der geschmolzenen Masse bei einer höheren Temperatur und mithin schneller erfolgt,
als wenn das geschmolzene Polymere die genannten Zusatzstoffe nicht enthält. Aus dem gleichen Grunde
kann auch die Verarbeitung schneller vonstatten gehen.
Das erfindungsgemäß behandelte Polymere kann auf Wunsch andere übliche Zusatzstoffe erhalten. Falls
notwendig, können solche Zusatzstoffe dem Gemisch während seiner erfindungsgemäßen Behandlung zugesetzt
werden.
Die Formung von Gegenständen aus den erfindungsgemäß hergestellten Formmassen, die vor und/oder
während der Auskristallisation stattfindet, kann nach jedem bekannten Verfahren sowie in einer üblichen,
für diesen Zweck gewöhnlich benutzten Vorrichtung durchgeführt werden. Aus solchen Massen können
geformte Gegenstände durch Gießen oder Spritzen hergestellt werden. Filme können durch Blasen oder
Strangpressen durch einen Spalt hergestellt werden. Durch Strangpressen können außerdem Fäden, Barren
und Umwicklungsbänder hergestellt werden, die auf Wunsch beispielsweise zu einem Granulat, Stäben oder
Flocken zerkleinert werden können. Es können auch verschiedene andere Verfahren zur Formgebung zur
Anwendung kommen. Die auf die beschriebene Weise erhaltenen Fäden können zur Erreichung von verbessertenmechanischenEigenschaften
gestreckt werden.
Als Ausgangssubstanz diente Polypropylen, das mit Hilfe eines Gemisches aus Titantrichlorid und AIuminiumdiäthylchlorid
als Katalysator hergestellt worden war und einen Schmelzindex von 3,0 sowie eine
innere Viskosität (IV) von 2,9 hatte.
Zu Proben dieses Polypropylens wurden bei normaler Temperatur 0,15 Gewichtsprozent 4,4'-Thio-bis-(6-tert.-butyl-m-cresol),
0,6 Gewichtsprozent Dilaurylthiodipropionat und die in der folgenden Tabelle aufgeführten
Carbonsäuresalze in der darin angegebenen Menge zugesetzt.
Die gepulverten Gemische wurden 5 Minuten bei 1800C ausgewalzt. Aus den so erhaltenen Walzfolien
wurden Platten von 6,25 und von 1 mm Dicke bei 2300C gepreßt. Aus den 6,25 mm dicken Platten
wurden gemäß den britischen Normenvorschriften für die Bestimmung der Schlagzähigkeit Stäbe geschnitten,
mit deren Hilfe die Schlagzähigkeit bei 200C gemessen wurde. Die 1 mm dicken Platten
wurden zur Bestimmung der Fließspannung benutzt.
Carbonsäuresalz von dreiwertigem Metall und Carbonsäure |
kein p-tert.-Butylbenzoesäure |
•i | Menge Gewichtsprozent |
Fließ spannung kg/cm2 |
Schlagzähigkeit bei 200C kg cm/cm2 |
Aluminium | 0,1 0,2 0,5 |
365 372 376 368 |
4,5 7,4 7,9 7,2 |
a = Monobasisches Salz.
(Fortsetzung)
Carbonsäuresalz von dreiwertigem Metall und Carbonsäure |
(p-tert.-Butylbenzoesäure | ( | b | I | Menge Gewichtsprozent |
Fließ spannung kg/cm2 |
Schlagzähigkeit bei 20° C kg cm/cm2 |
•1 | 0,1 | 370 | 6,6 | ||||
Aluminium | p-tert.-Butylbenzoesäure | •1 |
0,2
0,5 |
375 378 |
7,3
7,7 |
||
Adipinsäure | a | 1,0 | 370 | 6,9 | |||
Titan | 4-Pyridincarbonsäure | a | 0,1 0,2 0,5 |
368 372 370 |
6,2 6,9 6,7 |
||
Aluminium | p-tert.-Butylbenzoesäure | 0,1 0,2 0,5 |
366 370 370 |
6,3
7,1 7,0 |
|||
Aluminium | 0,2 | 366 | 6,4 | ||||
Chrom | 0,2 | 368 | 6,7 | ||||
a = Monobasisches Salz,
b = Dibasisches Salz.
Die technische Überlegenheit der erfindungsgemäß verwendeten Metallsalze gegenüber dem bereits ver
wendeten Aluminiumacetat und dem bekannten Ester- sil entsprechend der USA.-Patentschrift 2 991 264 wird
durch die folgenden Ergebnisse dargelegt, welche durch Vergleichsversuche in völliger Übereinstimmung mit
Beispiel 1 erhalten worden sind.
Zusatz | Menge Gewichtsprozent |
Schlagzähigkeit bei 20° C kg cm/cm2 |
Al-Acetat
Estersil |
0,5
0,5 |
4,4 4,6 ■ |
ßend auf 1800C gesteigert und das Auswalzen während
weiteren 5 Minuten bei dieser Temperatur fortgesetzt. Aus den so erhaltenen Walzfolien wurden 6,25 mm
und 1 mm dicke Platten bei 2300C gepreßt. Aus den
6,25 mm dicken Platten wurden gemäß den britischen Normenvorschriften für die Bestimmung der Schlagzähigkeit
Stäbe geschnitten, mit deren Hilfe die Schlagzähigkeit bei 00C und bei 2O0C bestimmt wurde. Die
mm dicken Platten wurden für die Messung der Fließspannung benutzt.
In gleicherweise wurde die Schlagzähigkeit und die Fließspannung von Gemischen bestimmt, in denen
kein Mischpolymeres vorlag.
Wie ein Vergleich der obigen Ergebnisse mit den in der ersten Tabelle enthaltenen Angaben zeigt, ver
mögen die aus der USA.-Patentschrift 2 991 264 be kannten Mittel die Schlagzähigkeit der Polyolefin-
massen nicht oder kaum zu verbessern, wohingegen die erfindungsgemäß verwendeten Salze eine bedeutende Erhöhung der Schlagzähigkeit hervorrufen.
Als Ausgangssubstanz wurde ein Polypropylen benutzt, das unter Verwendung eines Gemisches aus
Titantrichlorid und aus Aluminiumdiäthylchlorid als Katalysator hergestellt worden war und einen Schmelz-
index von 0,2 sowie eine innere Viskosität (IV) von 5,3 besaß.
Zu Proben dieses Polypropylens wurden bei nor maler Temperatur 0,15 Gewichtsprozent 4,4'-Thio-bis-
(6-tert.-butyl-m-cresol), 0,6 Gewichtsprozent Dilauryl- thiodipropionat und in einigen Versuchen außerdem
0,1 Gewichtsprozent Aluminium-di-p-tert.-butyl-benzoat zugesetzt.
Zusätzlich kamen als Komponenten zwei kautschukähnliche Äthylen-Propylen-Mischpolymere mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von 123 000 bzw. von 360 000 zur Anwendung. Die Menge dieser Mischpolymere
betrug 10 Gewichtsprozent der Polypropylenmenge.
Nach der Herstellung von Walzfolien aus den Äthylen-Propylen-Mischpolymeren wurden die vorhin
genannten polypropylenhaltigen Gemische den Folien auf der Walze zugesetzt, die Walztemperatur anschlie-
40 | — | Mischpolymeres | 360 000 | Fließ | Schlagzähigkeit | 20°C | |
säuresalz | -f | Molgewicht | spannung | kg cm/cm2 | |||
— | 123 000 | — | kg/cm2 | O0C | 7,9 | ||
-j- | — | 17,2 | |||||
45 — | — | — | 334 | 2,1 | 18,5 | ||
+ | — | — | 348 | 2,3 | >8,3 | ||
-f- | -j- | 293 | 6,6 | >46,5 | |||
-f- | 295 | 13,7 | >104 | ||||
— | 276 | 12,1 | |||||
— | 278 | 25,2 |
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Formmassen aus Metallsalze enthaltenden kristallinen Homo-
oder Mischpolymerisaten von Monoolefinen durch Abkühlen der geschmolzenen Massen unter Kristallisation,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Metallsalze 0,01 bis 5 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gesamtgemisch, mindestens eines Salzes von dreiwertigem Titan, Chrom oder Aluminium
und einer zweibasischen Carbonsäure oder einer eine Ringstruktur aufweisenden Monocarbonsäure
verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zusätzlich bis zu 20 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gesamtgewicht, eines natürlichen oder synthetischen Kautschuks verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 991 264.
USA.-Patentschrift Nr. 2 991 264.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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