DE1189665B - Druckwasser-Kernreaktor - Google Patents
Druckwasser-KernreaktorInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
G 21
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
S 63235 VIII c/21]
30. Mai 1959
25. März 1965
30. Mai 1959
25. März 1965
Die Erfindung betrifft einen Druckwasser-Kernreaktor
mit einer Umwälzpumpe für das Wasser und einer Düse zum Entspannen des im Reaktor erwärmten
Wassers in eine Verdampferkammer hinein, von wo aus der durch den Druckabfall gebildete
Dampf in eine Maschine zur Ezeugung einer Nutzleistung strömt.
Es sind bereits Druckflüssigkeits-Kernreaktoren bekannt, bei denen Umwälzpumpen die Reaktorflüssigkeit
unter so hohem Druck in das Reaktorgefäß pumpen, daß eine Dampfbildung und damit
verbundene abträgliche Nebenwirkungen, z. B. Überhitzungen des Kernmaterials, vermieden werden. Dazu
muß die Flüssigkeit im Reaktor wenigstens unter dem Druck stehen, welcher der Dampfspannung bei
den auftretenden örtlichen Temperaturen entspricht. Ferner wird bei den bekannten Kernreaktoren die im
Reaktorkern erhitzte Flüssigkeit über eine Düse bzw. eine Drosselöffnung entspannt und der durch
den Druckabfall entstehende Dampf einer Maschine zur Erzeugung einer Nutzleistung zugeführt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, einen Teil der kinetischen Energie des aus der bekannten
Düse austretenden Dampf-Wasser-Gemisches einer Nutzung zuzuführen. Das geschieht gemaß
der Erfindung dadurch, daß das aus der Düse austretende Dampf-Wasser-Gemisch eine hydraulische
Aktionsturbine antreibt, die zwischen der Düse und der Nutzleistungsmaschine angeordnet ist
und zum Antrieb weiterer Nutzleistung erzeugender Aggregate dient. Dabei kann die vorzugsweise als
Peltonrad ausgebildete Turbine die Umwälzpumpe antreiben, welche den Druck des Wassers von dem
Verdampfungsdruck auf den Druck des Reaktors steigert.
Die Erfindung ist nachfolgend an Hand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele im
einzelnen erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch eine erste Ausführungsform einer Druckwasser-Kernreaktoranlage;
F i g. 2 zeigt im Schnitt die Kombination einer hydraulischen Aktionsturbine mit einer Umwälzpumpe
und einem Verdampfer;
F i g. 3 zeigt in schematischer Schnittdarstellung eine andere Ausführungsform einer Druckwasser-Kernreaktoranlage;
Fig. 4 zeigt eine weitere z.B. für den Schiffsantrieb
verwendbare Ausführungsform.
Gemäß F i g. 1 werden die in dem Reaktorgefäß 1
enthaltenen Brennelemente 2 allseitig von Druckwasser umspült und gekühlt. Der entstehende Dampf
wird über eine Turbine 23, deren Zweck weiter Druckwasser-Kernreaktor
Anmelder:
Societe Rateau, Paris
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Negendank, Patentanwalt,
Hamburg 36, Neuer Wall 41
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 20. Juni 1958 (768 508),
vom 19. März 1959 (789 841)
Frankreich vom 20. Juni 1958 (768 508),
vom 19. März 1959 (789 841)
unten erläutert ist, in ein der Verdampfung dienendes Turbinengehäuse 20 geleitet und gelangt von dort
über ein Regelungsorgan 7 in eine Turbine 8, welche einen Wechselstromgenerator 9 antreibt. Eine Pumpe
21 führt das nicht in dem Gefäß 20 verdampfte Wasser sowie das von dem der Turbine 8 nachgeschalteten
Kondensator 10 kommende, von der Pumpe 17 erfaßte Wasser in den Reaktor zurück. Der Förderdruck der Pumpe 21 muß dem Unterschied
zwischen dem Druck in dem Reaktor 1 und dem Druck des Dampfes in dem Turbinengehäuse
20 zuzüglich der Druckverluste in dem gesamten Strömungskreis entsprechen. In einer Druckwasseranlage
sucht man das Sieden innerhalb des Reaktors zu verhindern; deshalb wählt man den Druck im
Reaktor entsprechend einer Siedetemperatur, welche um etwa 50° C höher als die Wassertemperatur in
dem Reaktor liegt. Wenn z. B. die Temperatur des Wassers am Austritt aus dem Reaktor bzw. am Eingang
der Turbine 23 260° C beträgt, was einem Siededruck von 48 kg/cm2 entspricht, darf der Druck
in dem Reaktor nicht unter 100 kg/cm2 (entsprechend einer Siedetemperatur von 3100C) sinken,
damit der erforderliche Spielraum gewahrt bleibt. Andererseits ist der Druck des in dem Gefäß 20 erzeugten
Dampfes so niedrig, daß unter den Temperaturbedingungen am Eingang des Reaktors ein
Sieden stattfinden würde. Wenn diese Temperatur z. B. bei 240° C liegt, beträgt der Druck des erzeugten
Dampfes 34 kg/cm2. Es besteht somit ein bedeutender Druckabfall zwischen dem Austritt aus
dem Reaktor und dem Eintritt in das Turbinengehäuse 20. Die Pumpe 21 verbraucht daher eine er-
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hebliche Leistung, was für die Anlage nachteilig sein könnte. Es wird daher der Druckabfall zwischen
dem Ausgang des Kernreaktors 1 und dem Eintritt des Verdampfers durch eine hydraulische Turbine
ausgenutzt, welche z. B. einen elektrischen Generator antreiben kann. Gemäß F i g. 1 ist die Turbine 23, in
welcher sich das in dem Reaktor unter Überdruck stehende Wasser entspannt, eine Aktionsturbine der
Pelton-Bauart. Ein Hilfsmotor 27 gibt an die Welle der Pumpe 21 die für deren Antrieb erforderliche
zusätzliche Leistung ab. Es ist ferner eine Vorrichtung 28 zur Umgehung der Turbine 8 vorgesehen,
welche gestattet, jederzeit das Gleichgewicht zwischen der thermischen Leistung des Reaktors und
der von der Turbine benötigten Augenblicksleistung herzustellen. Wenn es erwünscht ist, daß die Durchflußmenge
in dem Strömungskreis zur Entnahme von Wärme aus dem Reaktor größer als für die Verdampfung
in dem Gehäuse 20 erforderlich ist, kann eine mit einer Umlaufpumpe 30 versehene Umleitung
29 vorgesehen werden. Zum Anlassen einer gemäß F i g. 1 ausgebildeten Anordnung mit oder ohne Umleitung
29 wird zweckmäßig der Motor 27 so ausgelegt, daß er allein die Umlaufpumpe 21 mit geringer
Geschwindigkeit antreiben kann, um das Hochfahren des Reaktors zu ermöglichen.
Fig. 2 zeigt ein Turbinengehäuse und Verdampf ergefäß 20, welches eine hydraulische Aktionsturbine
23 (Pelton-Bauart) und eine Rückführungspumpe 21 enthält. In diesem Aggregat wird die Zusatzleistung
durch eine Dampfturbine 30 geliefert, welche in dem oberen Teil auf der gleichen Welle
wie das Peltonrad angeordnet ist und entweder durch die gesamte in dem Gefäß 20 erzeugte Dampfmenge
vor der Einleitung dieses Dampfes in die Turbine 8 oder durch einen Teil dieser Dampfmenge angetrieben
wird. Die Turbine 30, welche den Motor 27 nach F i g. 1 ersetzt, kann zweckmäßig zur Trocknung
des Dampfes durch Ausschleudern benutzt werden, indem entsprechende Vorrichtungen 35 zur
Abfuhr des Wassers vorgesehen werden. Bei der dargestellten Ausführung ist die Turbine 23 mit einem
einzigen Rad und einer einzigen Düse versehen, die Pumpe 21 ist zweistufig und die Turbine 30 dreistufig.
Die drei Maschinen sitzen auf einer gemeinsamen Welle, können jedoch auch anders angeordnet
sein, um sich den jeweiligen Betriebsbedingungen oder Platzverhältnissen, z. B. bei Schiffsaggregaten,
besser anzupassen. Bei einer Anlage gemäß F i g. 2 können das Anfahren und Betriebszustände geringer
Leistung des Reaktors entweder durch einen mit der Pumpe 21 gekuppelten Hilfsantrieb oder durch ein
Hilfsaggregat beherrscht werden, welches beispielsweise bei 31 in Form einer Motorpumpe dargestellt
ist. Beim Anfahren des Reaktors besorgt dieses Hilfsaggregat 31 allein den Wasserumlauf im Reaktor.
Bei sehr geringen Belastungen arbeiten 23 und 31 parallel, bis das Aggregat 31 von einem bestimmten
Betriebszustand an stillgesetzt wird.
Die relative geometrische Lage des Reaktors und der Turboverdampferanordnung gemäß Fig. 1
oder 2 ist nicht ohne Bedeutung. Es ist wesentlich, daß das Reaktorgefäß stets mit Wasser gefüllt ist
und andererseits der freie Wasserspiegel in der Turboverdampferanordnung immer unterhalb der
hydraulischen Turbine liegt, wenn es sich bei dieser um eine Pelton-Bauart gemäß F i g. 1 und 2 handelt.
Ferner muß der Wasserspiegel stets über der Einlauföffnung der Pumpe 21 liegen. Bei der Planung
der Anlage müssen daher diese Gesichtspunkte, die bei den verschiedenen Betriebszuständen und auch
im Stillstand auftretenden Volumen- und Mengenänderungen von Wasser und Dampf berücksichtigt
werden. Gemäß Fig. 1 verändert sich der Wasserspiegel zwischen dem Niveau 32 und 33, wobei das tiefste
Niveau 32 noch über dem oberen Teil des Reaktors 1 liegt. Ein Ausgleichsgefäß oder eine Vorrichtung zur
Aufrechterhaltung des Druckes und damit Gewährleistung dieser Spiegelhöhen können vorgesehen werden.
Bei den oben beispielshalber angegebenen Druck- und Temperaturgrößen ist der Druck am Ausgang der
Düse der hydraulischen Aktionsturbine erheblich niedriger als derjenige, welcher der Sättigung bei der
höchsten Temperatur entspricht. Wenn der im Verdampfer herrschende Druck den Sättigungsbedingungen
für die Austrittstemperatur aus dem Reaktor entsprechen würde, d. h. 260° C bei dem angeführten
Beispiel, würde in dem Strahl nur heißes Wasser unter Druck fließen. Da der in dem Turbinengehäuse
herrschende Druck tatsächlich den Sättigungsbedingungen für die Eintrittstemperatur in dem Reaktor
entspricht (240° C), entsteht in der Düse und in dem Strahl eine Verdampfungsneigung. Der Wert dieser
Verdampfung hängt von der Zeit zwischen der Beschleunigung des Wassers und dem Aufprall auf die
Schaufeln der Turbine ab. Durch eine geeignete Bemessung und Ausbildung der Düse kann man einen
Strahl mit einem Gemisch aus Wasser und Dampf erzeugen, dessen Austrittsgeschwindigkeit erheblich
größer als die einer reinen Flüssigkeitsströmung ist. Dadurch erhöht sich die Leistung der Pelton-Turbine,
so daß die Vorrichtungen zur Lieferung von Zusatzleistung, wie die Turbine30 in Fig. 2,
verkleinert oder sogar fortgelassen werden können. Infolge der in der Düse auftretenden Verdampfung
erhält diese zweckmäßig eine konvergierende und divergierende Form, um die volumetrische Zunahme
der Strömungsmenge zu berücksichtigen, welche schneller als die der Geschwindigkeit erfolgt. In
F i g. 2 ist die Düse 34 der Turbine 23 in dieser Form dargestellt. Die Ausführungsformen nach den
F i g. 1 und 2 können abgeändert werden. So kann z. B. ein einziger Reaktor mit mehreren Turboverdampfern
ausgestattet sein, wobei die hydraulischen Turbinen zur Rückgewinnung der Überdruckenergie
des Wassers nur teilweise zum Antrieb der Pumpen dienen oder sogar vollständig für andere Zwecke benutzt
werden.
Die Ausführungsbeispiele gemäß den Fig. 3 und 4 zeigen die Vereinfachung einer derartigen Anlage,
insbesondere bei Unterbringung ihrer Teile in einem verhältnismäßig kleinen Volumen, wie dies
beim Antrieb von Wasser- oder Landfahrzeugen erforderlich ist. Die »hydraulische« Turbine und die
Dampfturbine sind in der gleichen Kammer angeordnet, welche in ihrem vor dem Einlaß der Dampfturbine
liegenden Teil die Aufgabe eines Verdampfers und in ihrem unteren mit dem Auslaß
dieser Turbine in Verbindung stehenden Teil die Aufgabe eines Kondensators erfüllt. Die hydraulische
Turbine und die Dampfturbine können trennbar oder mechanisch gekuppelt sein, wobei dann die
von ihnen gebildete Anordnung zum Antrieb einerseits der Pumpe zur Rückführung des Wassers und
andererseits der angetriebenen Arbeitsmaschine dient, z. B. eines elektrischen Generators. Diese ver-
schiedenen Apparate können dann entweder auf einer gemeinsamen Welle angebracht oder auch
unter Benutzung von getrennten Wellen miteinander durch Getriebe oder auf andere Weise verbunden
sein. Zur Vergleichmäßigung des Wasservolumens in dem Strömungskreis der verschiedenen Apparate
ist ein Ausgleichsgefäß mit den erforderlichen Rohrleitungen und Ventilen vorgesehen.
In F i g. 3 ist ein Gefäß 1 des Kernreaktors und ein Gehäuse 20 vorgesehen, welches ein Turbinenrad
23, eine Pumpe 21 und Dampfturbinenteile 30 enthält. Wie oben wird der Druckabfall des Wassers
auf seinem Weg von dem Reaktor 1 in das Gehäuse 20 in der Düse 34 in kinetische Energie umgeformt,
wobei gleichzeitig ein Teil dieses Wassers verdampft. Die Energie des Wasser- und Dampfstrahles treibt
das Rad 23 an. Der Dampf entspannt sich anschließend in der Turbine 30. Die für die Kondensation
des aus der Turbine 30 austretenden Dampfes Sinken der Spiegelhöhe k das Ventil öffnet und einegewisse Wassermenge in die Kammer 20 strömen
läßt. Eine zweckmäßige volumetrische Bemessung des Gefäßes h gestattet somit, in dem Strömungskreis die
gewünschte Wassermenge trotz der Volumenschwankungen aufrechtzuerhalten, welche auf Temperaturschwankungen
unterschiedlicher Betriebszustände zurückzuführen sind. Die geometrische Anordnung
der verschiedenen Kammern 1, 20 und h in entsprechender Höhe kann in gewissen Fällen die Aufrechterhaltung
der richtigen Spiegelhöhe k erleichtern, wie dies bereits im Zusammenhang mit F i g. 1
und 2 erläutert worden ist.
Eine derartige Anlage kann grundsätzlich ohne andere Regelung als die Betätigung der Regel- und
Bremsstäbe des Reaktors mittels der Teile / arbeiten. Plötzliche Belastungsschwankungen können jedoch
dadurch aufgenommen werden, daß man den Wechselstromerzeuger auf einen elektrischen Widerstand I
erforderliche Kühlschlange ist bei c dargestellt. Eine 20 schaltet oder ein die Dampfturbine 30 umgehendes
Strahlpumpe d führt das an der Kühlschlange c niedergeschlagene Wasser in das Gehäuse 20 zurück.
Da das Aggregat 21, 23, 30 hier waagerecht angeordnet ist, gestattet eine vor der Pumpe 21 angeordnete
Strahlpumpe e die Erzeugung der für das richtige Arbeiten der Pumpe erforderlichen hydraulischen
Belastung. Die Strahlpumpen d und e werden durch eine Abzweigung von der Förderseite der Pumpe 21
mit Druckwasser gespeist; sie können natürlich durch eine beliebige, die gleiche Aufgabe erfüllende
Hebevorrichtung ersetzt werden.
Während bei der Ausführungsform nach Fig. 2 die in den Turbinen 23 und 30 entwickelte Leistung
auf den Antrieb der Pumpe 21 beschränkt ist, wird in den Turbinen 23 und 30 der F i g. 3 die gesamte
Leistung des Arbeitsprozesses in Rotationsenergie umgewandelt. Die nicht von der Pumpe 21 verbrauchte
Leistung wird z. B. an einen Wechselstromerzeuger 9 abgegeben, welcher auch als Motor arbeiten
und das Anfahren der Anlage bewirken kann. Das Gefäß 1 des Reaktors und die die Motorelemente
enthaltende Kammer 20 können in einem Sicherheitsbehälter g untergebracht sein. Aus diesem Behälter
g treten nur die Antriebswelle und die VorVentil m öffnet. Ferner kann ein Ventil zur Sicherheit
und gegebenenfalls zur Regelung bei η an der Speiseleitung des Turbinenrades 23 angeschlossen
sein. Eine unmittelbare Entleerung des Reaktors in die Kammer 20 kann ebenfalls vorgenommen werden,
z. B. mittels einer Umgehungsleitung s, wobei das Ventil η durch ein Regelsystem steuerbar ist.
Eine andere Anordnung, mit den gleichen Vorteilen wie die nach Fig. 3, bei welcher jedoch die Turbine
30 unabhängig von dem Peltonrad 23 und der Pumpe 21 ist, die dann durch einen Motor 27 vervollständigt
wird, ist in F i g. 4 dargestellt. In dieser Figur finden sich die bereits in Fig. 3 vorhandenen
Teile wieder, die mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind; der Sicherheitsbehälterg, welcher mit
einem neutralen Medium gefüllt sein und einen biologischen Schutz bilden kann, der Reaktor 1, das
Ausgleichsgefäß h und die die Antriebsapparate enthaltende Kammer 20. In dieser unter Druck stehenden
Kammer 20 verbindet eine lotrechte Welle die Umlaufpumpe 21 mit der Turbine 23 und dem gekapselten
Motor 27 (welcher zum Anlassen dient und auch bei geringer Belastung eine Zusatzleistung
liefert). Ferner sind eine Dampfturbine 30 und ein
richtung/ zur Betätigung der Reaktorbremsstäbe und 45 Kondensator 41 vorgesehen, welcher bei dieser Ausandere
Überwachungsteile des Reaktors aus. Der führungform beispielsweise als Mischkondensator
Behälter g kann auch ein Ausgleichsgefäß h enthal- dargestellt ist. Das Kondenswasser wird durch die
ten, welches gestattet, ein konstantes Wasservolumen Strahlpumpe d in die Kammer 20 zurückgeführt, ein
in dem gesamten Strömungsmittelkreis und die rieh- Teil dieses Wassers wird jedoch von der Pumpe 42
tige Standhöhe k in der Kammer 20 aufrechtzuerhal- 50 entnommen, um nach Kühlung in der Rohrschlange
ten. Hierfür ist das Ausgleichsgefäß mit den Kam- 43 in dem Kondensator 41 zerstäubt zu werden.
mern 1 und 20 durch Rohrleitungen ρ und q verbunden.
Jede dieser Rohrleitungen enthält ein Ventil pv qv Im Beispiel ist die Anordnung so getroffen,
daß der in dem Ausgleichsgefäß h herrschende Druck zwischen dem in 1 und in 20 herrschenden Druck
liegt, was dadurch herbeigeführt wird, daß in der Kammer h, z. B. mittels eines elektrischen Heizwiderstandes
r, eine Temperatur aufrechterhalten wird, welche zwischen der Eintrittstemperatur und
der Austrittstemperatur des Reaktors 1 liegt. Der auf der Oberfläche k des Wassers in dem unteren Teil
der Kammer 20 befindliche Schwimmer t steuert die Ventile pv ^1 derart, daß, bei Ansteigen der Spiegelhöhe
k über einen zulässigen Grenzwert, die Öffnung des Ventils P1 infolge des Druckunterschiedes eine
gewisse Wassermenge aus dem Reaktor 1 in das Gefäß h übertreten läßt, während umgekehrt bei einem
Diese Pumpe 42 wird z. B. durch eine hydraulische Turbine 44 angetrieben, welche durch eine Abzweigung
von der Förderleitung der Pumpe 21 gespeist wird und deren Auslaß wieder in die Ansaugekammer
der Pumpe 21 mündet. Die Pumpe kann auch von einem gekapselten Motor angetrieben oder durch
ein beliebiges, die gleiche Aufgabe erfüllendes anderes System ersetzt werden.
Der Umlauf geht in folgender Weise vor sich: Durch die Rohrleitung 45 zieht die Pumpe 21 das
Wasser aus der Kammer 20 (deren Spiegelhöhe bei k durch den Schwimmer t aufrechterhalten wird) in
den unteren Teil des Reaktors 1. Dieses Wasser erwärmt sich beim Durchströmen des Reaktors und
speist anschließend die Turbine 23 über die Rohrleitung 46 und die Düse 34. Diese Rohrleitung kann
außerdem ein die unmittelbare Entleerung in die
Kammer 20 ermöglichendes Sicherheitsventil 47 enthalten. Das Ausgleichsgefäß h ist mit dem unteren
Teil des Reaktors 1 durch eine mit einem Absperrventil P1 versehene Leitung ρ und mit dem unteren
Teil der Kammer 20 durch die mit einem Absperrventil qx versehene Leitung q verbunden. Eine Rohrschlange
48, welche in einem geschlossenen Strömungskreis mit dem heißen Wasser des Reaktors gespeist
wird, bewirkt die Erwärmung des Wassers des Gefäßes h derart, daß dieses Wasser auf einer in der
Nähe der Wassertemperatur des Reaktors liegenden Temperatur gehalten wird, so daß durch Verdampfung
der Druck in dem Gefäß auf einem Zwischenwert zwischen dem in 1 und in 20 herrschenden
Druck gehalten wird. Durch öffnen der Ventile P1
oder qt unter der Einwirkung des Schwimmers t kann
Wasser aus dem Reaktor 1 in das Gefäß h oder aus dem Gefäß A in die Kammer 20 fließen. Die Rohrschlange
48 ersetzt in dieser Figur den Widerstand r nach Fig. 3. Die Dampfturbine30 wird mit dem in
der Kammer 20 erzeugten Dampf nach der Arbeit des Strahls in dem Rad 23 gespeist, und der Auslaß
der Turbine führt zu dem Kondensator 41. Die Turbine 30 kann selbsttätig durch das Entlastungsventil
m oder willkürlich durch das Ventil 53 umgangen werden. Bei diesem Beispiel treibt die Turbine 30
eine Schiffsschraube 54 über ein Untersetzungsgetriebe 55 an. Die besondere Ausbildung dieser Anlage,
z. B. die Anordnung des Gefäßes h und anderer Hilfseinrichtungen, kann auch bei einer Anordnung
der in Fig. 3 dargestellten Art angewandt werden und umgekehrt.
Natürlich können auch mehrere Antriebsaggregate enthaltende Kammern 20 von ein und demselben
Reaktor 1 gespeist werden, wobei diese Anordnungen entweder parallel oder getrennt arbeiten. Ferner
können in jeder Kammer 20 mehrere Turbopumpen 23, 21 angeordnet werden, welche entweder in Reihe
oder parallel arbeiten, und/oder mehrere ebenfalls in Reihe oder parallel arbeitende Turbinen 30.
Die Vorteile derartiger Anlagen sind eine beträchtliche Verringerung der Zahl der zum Betriebsablauf
notwendigen Teile und die Möglichkeit ihrer Zusammenfassung in einem Sicherheitsbehälter g mit bebeträchtlich
verringerten Abmessungen. Derartige Anordnungen sind daher besonders bei Antriebssystemen für Fahrzeuge beliebiger Art geeignet. So
kann z. B. der Wechselstromerzeuger 9 nach F i g. 3 über elektrische Getriebe zum Antrieb von Schiffsschrauben
oder Rädern von Fahrzeugen dienen, oder der unmittelbare Antrieb der Schrauben oder
Räder kann, wie in Fig. 4, über Vorrichtungen zur Anpassung der Geschwindigkeit unter Zwischenschaltung
von Kupplungen und Vorrichtungen zur Umsteuerung erfolgen.
Bei gewissen Anlagen, welche eine noch weitergehende Verringerung der Abmessungen selbst auf
Kosten des Wirkungsgrades erforderlich machen, kann die Dampfturbine 30 fortfallen, wobei dann der
auf die Turbine 23 geleitete Dampf bei dem in der Kammer 20 herrschenden Druck kondensiert wird
und die Anlage im übrigen die Form gemäß F i g. 3 annimmt.
Claims (7)
1. Druckwasser-Kernreaktor mit einer Umwälzpumpe für das Wasser und einer Düse zum
Entspannen des im Reaktor erwärmten Wassers in eine Verdampferkammer hinein, von wo aus
der durch den Druckabfall gebildete Dampf in eine Maschine zur Erzeugung einer Nutzleistung
strömt, dadurch gekennzeichnet, daß das aus der Düse austretende Dampf-Wasser-Gemisch
eine hydraulische Aktionsturbine (23) antreibt, die zwischen der Düse (34) und der
Nutzleistungsmaschine (8) angeordnet ist und zum Antrieb weiterer Nutzleistung erzeugender
Aggregate (21) dient.
2. Druckwasser-Kernreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Turbine (23),
vorzugsweise ein Peltonrad, die Umwälzpumpe (21) antreibt, welche den Druck des Wassers von
dem Verdampfungsdruck auf den Druck des Reaktors steigert.
3. Druckwasser-Kernreaktor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche
Kraft, die gegebenenfalls zum Ausgleich zwischen der Leistungsabgabe der hydraulischen
Turbine und der Aufnahme der Pumpe benötigt wird, von einem Hilfsmotor (27, 30) geliefert
wird, der eine Welle antreibt, auf der sowohl die Turbine als auch die Pumpe angeordnet sind.
4. Druckwasser-Kernreaktor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsmotor eine
Dampfturbine (30) ist, in der entweder die gesamte zur Verfügung stehende Dampfmenge teilweise
oder nur ein Teil dieser Dampfmenge in einem Verhältnis entspannt wird, welches der
Entspannung in der die Nutzleistung liefernden Maschine (8) entspricht.
5. Druckwasser-Kernreaktor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfturbine
(30) geeignet ist, gleichzeitig die zusätzliche Leistung und die Nutzleistung zu liefern, wobei sie
an die der hydraulischen Turbine und der Pumpe gemeinsame Welle angeschlossen ist.
6. Druckwasser-Kernreaktor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die hydraulische Turbine (23), die Pumpe (21) und die Dampfturbine (30) in ein
und derselben Hülle angeordnet sind, deren vor dem Eingang der Dampfturbine gelegener Teil
als Verdampferkammer und deren mit dem Ausgang der Turbine in Verbindung stehender unterer
Teil als Kondensator dient.
7. Druckwasser-Kernreaktor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Anfahren der Anlage und zum Umwälzen des Wassers bei geringer Kernbelastung
ein zusätzlicher Pumpenkreis (29) mit einer abgedichteten Motorpumpe (31) parallel zu
dem die Düse (34) und die hydraulische Aktionsturbine (23) enthaltenden Kreislauf vorgesehen
ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2 806 820, 2 825 688.
USA.-Patentschriften Nr. 2 806 820, 2 825 688.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR789841A FR75368E (fr) | 1959-03-19 | 1959-03-19 | Perfectionnement aux réacteurs nucléaires du genre à eau sous pression |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1189665B true DE1189665B (de) | 1965-03-25 |
Family
ID=8712688
Family Applications (1)
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DES63235A Pending DE1189665B (de) | 1959-03-19 | 1959-05-30 | Druckwasser-Kernreaktor |
Country Status (2)
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DE (1) | DE1189665B (de) |
FR (2) | FR1207488A (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2806820A (en) * | 1947-08-18 | 1957-09-17 | Eugene P Wigner | Neutronic reactor |
US2825688A (en) * | 1945-11-13 | 1958-03-04 | Harcourt C Vernon | Power generating neutronic reactor system |
-
1958
- 1958-06-20 FR FR1207488D patent/FR1207488A/fr not_active Expired
-
1959
- 1959-03-19 FR FR789841A patent/FR75368E/fr not_active Expired
- 1959-05-30 DE DES63235A patent/DE1189665B/de active Pending
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2825688A (en) * | 1945-11-13 | 1958-03-04 | Harcourt C Vernon | Power generating neutronic reactor system |
US2806820A (en) * | 1947-08-18 | 1957-09-17 | Eugene P Wigner | Neutronic reactor |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1207488A (fr) | 1960-02-17 |
FR75368E (fr) | 1961-06-09 |
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