DE1188345B

DE1188345B - Einrichtung zum Ruehren und Foerdern von dicken Fluessigkeiten, wie Guelle

Info

Publication number: DE1188345B
Application number: DEB63260A
Authority: DE
Inventors: Hans Beham
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1961-07-13
Filing date: 1961-07-13
Publication date: 1965-03-04
Also published as: AT242431B

Description

Einrichtung zum Rühren und Fördern von dicken Flüssigkeiten, wie Gülle Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Rühren und Fördern von dicken Flüssigkeiten, wie Gülle, in und aus einem Sammelbehälter, wie Jauchegrube, insbesondere für die Schwemmentmistung.
Es ist bekannt, dicke Flüssigkeiten durch in einen Behälter eintauchende Rührorgane zu vermischen und zu zerkleinern. Solche Rührorgane bestehen meist aus einem Rührflügel oder einer Rührschnecke, die über eine Hohlwelle von einem am anderen Ende dieser Welle sitzenden Motor angetrieben wird. Derartige Rührorgane sind entweder stationär oder auch verschwenkbar im Behälterdeckel gelagert. In der Regel werden zum Fördern der Flüssigkeit zum Zwecke des Entleerens des Behälters eigene Pumpwerke vorgesehen. Es ist aber auch schon bekannt, an ein Gülle-Rührwerk ein Pumporgan anzubauen, das ebenfalls von der Rührwerkswelle angetrieben wird und das über ein abnehmbares Standrohr die Gülle nach oben fördert. Die Ausbildung eines solchen Gerätes verlangt aber ein Pumpgehäuse mit einem Anschluß für die Förderleitung. Ein solches Pumpgehäuse beeinträchtigt die Flüssigkeitsdurchströmung beim Einsatz als Rührwerk und damit auch die Rührwirkung. Diese Gehäuseausbildung und das zusätzliche Förderrohr neben der Antriebswelle machen das Gerät außerdem schwer und unhandlich wodurch die Verschwenkbarkeit während des Rührens ebenfalls erschwert wird.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine einfachere Rühr- und Fördereinrichtung für dicke Flüssigkeiten zu schaffen, die eine besonders leichte Handhabung und hohe Leistung sowohl zum Rühren als auch zum Fördern ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein verschwenkbares Rührorgan vorgesehen, das gemäß der Erfindung zum pumpdichten Einsetzen in eine Auspumpöffnung ausgebildet ist, so daß dieses Rührorgan zugleich auch als Pumporgan Verwendung finden kann.
Für Jauchepumpen ist es an sich bereits bekannt, sie zum Ansetzen an in der Jauchegrube verlegte Pumpleitungen auszubilden.. Hierbei handelt es sich aber ausschließlich um übliche zu Reinigungszwekken oder zur Außerbetriebsetzung hochziehbare Kreiselpumpen. Die Pumpe kann jedoch nicht wie Rührwerke der im Hauptanspruch angegebenen Gattung, von denen die Erfindung ausgeht, an verschiedenen Stellen der Grube eingesetzt werden, um die Jauche aufzurühren. Soll der Grabeninhalt aufgerührt werden, kann die Pumpe in ihrer Grundstellung durch Verdrehen ihres Druckstutzens wahlweise mit einer von mehreren Rohrleitungen pumpdicht in Ver- bindung gebracht werden. die an verschiedenen Stellen der Grube enden. Die gesamte Anlage mit der Kreiselpumpe und den Rohrleitungen erfordert im Vergleich zum Gegenstand der Erfindung einen hohen baulichen Aufwand.
Besonders vorteilhaft ist es, die Auspumpöffnung für das einzusetzende Rührorgan im Behälterboden vorzusehen, wozu diese Öffnung mittels eines Zulaufkegels vertieft sein kann. Das Einsetzen des Rührorgans in diese Auspumpöffnung gestaltet sich besonders einfach und mit wirksamer Abdichtung wenn die Auspumpöffnung senkrecht unter der im Behälterdeckel vorgesehenen Rührwerkslagerung vorgesehen ist.
Eine gemäß der Erfindung ausgebildete Rühr- und Fördereinrichtung ist besonders einfach im Aufbau und leicht zu handhaben. Im wesentlichen übersteigt der Aufwand für dieses Gerät nicht den für ein reines Rührorgan dessen rotierendes Förderwerkzeug so gestaltet ist, daß damit auch eine gewisse Pumpleistung erreichbar ist. Hierdurch wird sowohl die Pflege als auch die Handhabung des Rührorgans erheblich erleichtert. Durch die beiden offenen Gehäusestirnseiten wird eine kräftige Flüssigkeitsströmung und damit eine hohe Rührwirkung erzielt. Das Anbringen der Auspumpöffnung im Behälterboden oder an einer sonstigen geeigneten Stelle des Behälters führt zu keinem zusätzlichen Aufwand, da sich hieran unmittelbar die in jedem Fall notwendige Förderleitung anschließen kann.
Die Zeichnung zeigt ein Schema einer Jauchegrube mit eingesetztem Rühr- und Pumpwerk als Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung.
In eine Jauchegrube 1 mit einer Decke 2, in der eine Öffnung3 vorgesehen ist, mit einem Boden4 und mit den Seitenwandungen 5 ist ein Rührwerk 8 durch die Deckenöffnung eingeführt. In der gestrichelten Darstellung ist dieses Rührwerk zum Rühren und Zerkleinern des Grubeninhaltes und in der ausgezogen dargestellten Stellung als Pumpe eingesetzt.
Das Rührorgan 9 besteht aus einem Gehäusezylinder 10 und einer darin eingeschlossenen Förderschnecke 11. Das Gehäuse ist an seinen Stirnseiten 12 und 13 offen, so daß durch diese Öffnungen der Durchfluß der Flüssigkeit je nach der Drehrichtung der Schnecke von oben nach unten oder von unten nach oben bewerkstelligt werden kann. In der ausgezogen dargestellten Rührwerksstellung ist das Rührorgan mit seiner unteren Öffnung 13 in eine genau dazu passende Entleerungsöffnung 7 im Boden 4 der Grube eingesetzt. Diese Entleerungsöffnung 7 ist im Ausführungsbeispiel durch eine kegelförmige Vertiefung 6 unter den Grubenboden 4 versetzt. Das Rührorgan 9 ist am unteren Ende einer Hohlwelle 14, an derem oberen Ende ein Antriebsmotor 15 sitzt, befestigt. Diese Antriebswelle 14 ist in der Dekkenöffnung 3 durch ein Schwenklager 16 derart gehalten, daß das Rührwerk 8 vertikal und horizontal beliebig bewegbar und auch feststellbar ist. An die Entleerungsöffnung 7 ist eine Förderleitung 20 angeschlossen, die sich in eine Stalleitung 21 und eine Ablaufleitung 22 verzweigt. An der Verzweigung ist ein Einstellschieber 23, der durch eine Einstellstange 24 auf eine der Leitungen einstellbar ist, vorgesehen.
Eine an einen Schwemmkanal angeschlossene Rohrleitung 25 mündet durch die Seitenwandung 5 in die Grube.
Die Arbeitsweise mit dem Rührwerk in der Jauchegrube gemäß der Erfindung ist folgende: Nachdem das Rührwerk durch die Öffnung 3 in die Grube eingeschoben ist, wird es von Hand zum Rühren und Zerkleinern der Gülle nach Belieben verschwenkt (gestrichelt wiedergegebene Stellung). Ist ein ausreichendes Durchrühren erreicht und soll sodann Gülle aus der Grube entleert werden, dann wird das Rührwerk mit seiner Offnung 13 in die Entleerungsöffnung 7 eingesetzt und auf diese Weise Jauche in die Leitung 20 gedrückt. Je nach Einstellung des Stellschiebers 23 kann die Jauche in den Stall zur Schwemmentmistung oder nach oben zum Düngen gefördert werden. Da die Förderschnecke auch rück- wärts laufen kann, kann sie auf die Förderleitungen auch einen Saugzug zur Behebung von Verstopfungen u. dgl. ausüben.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel. So könnte die Entleerungsöffnung auch in einer Seitenwandung der Grube vorgesehen sein. Schließlich wäre es auch möglich, die obere Gehäuseöffnung 12 an ein in die Grube eingesetztes Förderrohr anzuschließen. Das Gehäuse braucht nicht zylindrisch zu sein; unter Umständen kann eine in Pumprichtung weisende Gehäuseverengung zweckmäßig sein.

Claims

Patentansprüche: 1. Einrichtung zum Rühren und Fördern von dicken Flüssigkeiten, wie Gülle, in und aus einem Sammelbehälter, wie Jauchegrube, insbesondere für die Schwemmentmistung, bestehend aus einem zugleich eine gewisse Pumpleistung erbringenden in einem Durchströmgehäuse rotierenden Rührorgan, das am unteren Ende einer Antriebswelle gelagert ist, die zum Arbeiten des Rührorgans verschwenkbar ist, d a d u r c h g e -kennzeichnet, daß das Rührorgan (9) zum an sich bekannten pumpdichten Einsetzen in eine Auspumpöffnung (7) ausgebildet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auspumpöffnung (7) im Behälterboden (4) vorgesehen ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auspumpöffnung im Behälterboden (4) mittels eines Zulaufkegels (6) vertieft ist.
4. Einrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auspumpöffnung (7) senkrecht unter der Rührwerkslagerung (16) im Behälterdeckel (2) angeordnet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 829 257; deutsche Gebrauchsmuster Nr. 1 721 022, 1682386; Landtechnik, 15. Jg., Heft 15, Anfang August 1960, S. 532, Abt. 5.